Für mich klingst du nicht besonders reif, weil du gewisse Dinge, über die hier geschrieben werden, nicht anerkennen kannst.
Ich glaube kaum, dass du mit 18 Jahren schon viel mit den Themen Tod, schwere Krankheit, Abschied von Nahestehenden und Sorge um die Eltern konfrontiert warst, ebenso hat sich dir wahrscheinlich nicht gezeigt, wie flüchtig manches sein kann, von dem man mal dachte, es würde ewig so weitergehen und du kennst auch nicht den Moment, wo du durch all diese schmerzhaften Erfahrungen gegangen bist und danach mit einer vorher nie gekannten Dankbarkeit und Demut auf das blickst, was noch übrig geblieben ist und dir aufeinmal wie ein Wunder erscheint, die größte Kostbarkeit und wo du all das aus tiefstem Herzen wertschätzen kannst, was du vorher mit einer gewissen selbstverständlichen Lässigkeit als zu dir gehörig betrachtest und dir nie großartig Gedanken darum gemacht hast.
Und dieser Prozess hat sehr viel mit Reife zu tun, unabhängig davon gibt es Leute, die sich sehr vernünftig und straff organisiert durch ihr Leben bewegen, unabhängig vom Alter, Risiken genau abwägen und selten etwas machen, das unvernünftig ist, aber das ist was komplett anderes, von Neunmalklugheit ganz zu schweigen.
Aber dafür sind alle hin und wieder anfällig, ich auch, allerdings nehme ich mich dann selbst gerne auf die Schaufel und niemals niemals zu ernst, das wäre eindeutig das Ende.