Hallo Herzeleid,
der Versuch, eine Partnerschaft mit einem Mann zu leben, der sich nicht gegen Einmischungen und Beanspruchung durch seine Mutter abgrenzen kann, ist eine enorme psychische Belastung.
Sicher kommt da auch über die Zeit Wut und Hilflosigkeit auf, Verachtung für diese, von außen betrachtet eher unvertständliche Unfähigkeit.
Daher ist die abwertende Bezeichung "Muttersöhnchen" zwar nachvollziehbar, aber sie wird der Sache nicht gerecht.
Tatsächlich leiden die meisten Männer unter dieser Abhängigkeit, mag sie auch noch so bequem erscheinen.
Schaut man tiefer, erkennt man die seelische Misshandlung, die solche Mütter ihren Söhnen angetan haben, indem sie in Wirklichkeit, und schon früh im Leben des Sohnes, suggerieren, von ihm allein hänge ihr Leben, ihre Gesundheit, ihr Glück ab.
Später drückt sie nur noch auf die Knöpfe, meist Schuldgefühlknöpfe, und bekommt was sie will.
Es sind die leichteren Fälle, die immerhin noch versuchen, eine Partnerschaft zu leben und idR delegieren sie die Abgrenzung an die Partnerin, mit allen, vielleicht vielen von uns sattsam bekannten Folgen....
Die schweren Fälle ziehen erst gar nicht aus oder bald wieder zuhause ein, sitzen mit vierzig, fünzig Lenzen oder länger noch mit Mami zusammen. In einem Bericht über ein Obdachlosenprojekt habe ich gelesen, dass 80% der Klienten dieses Projektes eben solche "Getreuen" waren, die dann im Alter zwischen Mitte vierzig und fünzig Jahren durch den Tod ihrer Mutter völlig aus dem bürgerlichen Leben heraus fielen und auf der Straße gelandet waren.
Mein Bruder ist ein solcher Mutter-Retter-auf-Kosten-seines-eigenen-Lebens und natürlich hatte ich selbst, ehe ich das Muster erkannte und veränderte, eine Affinität zu solchen Männern, in denen ich meinen Bruder retten wollte. Aber das geht nicht....
Kurios anmutend, aber irgendwie auch bitter ernst, finde ich diese Meldung:
Vatikan: "Muttersöhnchen" als Scheidungsgrund
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Impotenz und Angst vor Sex, Alkoholismus sowie psychologische Abhängigkeit der Ehemänner von der Mutter sind für das Familiengericht des Vatikan Gründe zur Annullierung einer kirchlichen Ehe.
Wie die Mailänder Zeitung "Corriere della Sera" heute berichtete, erklärten die römischen Richter der Sacra Rota im Jahr 2005 insgesamt 69 Ehen für ungültig. Eine der Ursachen sind die "Mammoni", die italienischen "Muttersöhnchen", die es trotz Heirat nicht schaffen, sich von "Mamma" abzunabeln.
"Aversion vor Sex"
Die "Mammoni" seien nicht in der Lage, ohne Einmischung der Mutter gemeinsam mit der Ehefrau Entscheidungen zu treffen. Das mache eine wirkliche Ehe unmöglich.
Wenn "Aversion vor Sex" als ein Scheidungsgrund angeführt wird, müsse diese durch ein medizinisches Gutachten genau belegt werden, schreibt die Zeitung.
Quelle
Insofern ist der Rat "Finger weg!" und die Empfehlung "Schau dir dein eigenes Bindungsmuster an." wohl der Beste, den man betroffenen Partnerinnen geben kann. Aufgrund der psychischen Programmierungen hat seine Mutter einfach die besseren Karten, es sei denn, bei den Söhnen bestünde "Krankheitseinsicht" und sie würden professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Beste Grüße,
Eva