Muttersöhnchen

Hallo Melodie,

ist diese Meldung des Vatikan auch bei uns anerkannt? Ich meine, dass die Heirat mit einem Muttersöhnchen eine Annulierung nach dem christlichen Glauben zulässt? Nach deutschem Recht muss die Frau dies dann aber nachweisen, wie soll das gehen, frage ich mich. Die Einmischung geschieht doch mehr so nebenbei.

Was aber wirklich hilft ist, sich mit den eigenen Eltern, ich meine hier beide, auszusöhnen und sie zu akzeptieren (nehmen) wie sie sind. Wer auch noch erst die Einsicht haben muss, dass das, was die Mutter so betreibt, ist der Sohn bzw. Eheman. Genauso wie die Frau selbst, dass sie dem ganzen nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern dass sie selbst aktiv etwas tun kann. Nicht indem sie ihrem Mann gut zuredet, er solle eine Therapie machen, sondern indem sie sich selbst stärkt, damit sie innerlich gefestigt ist.

Dein Beitrag hat eine andere Seite beleuchtet, die auch wichtig ist zu wissen.

:danke: Micha
 
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Hallo eva,

Danke auch für deinen langen Beitrag. Das die Söhne darunter leiden, glaube ich.

Nur deinen letzten Absatz möchte ich nochmals hervorheben, genau das ist es, die meißten wissen nicht was abläuft, oder wollen es nicht wissen.
Dann heißt es so schön, ach so schlimm ist es doch garnicht, das schaffe ich schon allein:D

Aber müßte die Mutter nicht mitbehandelt werden? Oder lassen wir die jetzt linksliegen:confused:

Aber du hast vollkommen recht, ohne Krankheitseinsicht läuft garnichts, und die ist leider wirklich zu oft verschwommen oder garnicht da.

LG
flimm

Liebe flimm,

würde man die Mutter "behandeln" können, wäre das natürlich die einfachste Lösung :D
Kann man aber gegen ihren Willen natürlich nicht, und das ist auch gut so.
Sie ist ja nicht nur ein Mensch, der Probleme macht, sondern auch einer, der Probleme hat. Und ihre Lösung ist, den Sohn emotional auszubeuten.

Es ist also in erster Linie der Sohn, der etwas gewinnt, wenn er sich, bzw. die Bereitschaft, sich der Mutter gegenüber verantwortlich bzw. schuldig zu fühlen. Nicht die Mutter.

Die muss, notgedrungen, eine andere Lösung finden, wenn der Sohn nicht mehr zur Verfügung steht.

Einer muss sich halt bewegen. Würde der Sohn darauf warten, dass die Mutter das tut, gäbe er seine Eigenmacht erst recht auf!

Krankheitseinsicht hat auch mit Leidensdruck zu tun. Geh mal in das Bild, wer in dieser Konstellation Parterin, Partner, dessen Mutter, den Leidensdruck hat!

Von daher wäre es logischer, die Partnerin eines Mutter-Lebensretters würde mit der Veränderung und bei sich selbst beginnen. Das wirkt dann mit Sicherheit mehr auf die anderen Beteiligten als wenn sie - energetisch und praktisch - den Job ihres Partners macht (also leiden, auf Abgrenzung achten, etc)

Eine Systemaufstellung kann der Partnerin insofern sehr helfen, als sie ihr Klarheit bezüglich ihrer eigenen Verstrickung in die Angelegenheit bringen und ihr zeigen kann, was sie für sich tun kann.
Ausdrücklich nicht mit dem Anliegen, den Partner oder seine Mutter zu verändern! Das ist unzulässig und das macht ein seriöser Aufstellungsleiter auch nicht mit.

Angenommen aber, sie kann sich aus dem Job des Partners durch die Aufstellung heraus halten, ihm dort z.B. symbolisch seine Verantwortung zurück geben, und für sich selbst den Weg dazu finden, dass sie sich die volle Liebe eines Mannes wert wird, wirkt sich das mit Sicherheit verändernd auf die oben beschriebene Konstellation aus.

Einfach weil sie das, was sie bisher zur Aufrechterhaltung ungewollt beigetragen hat, nun weg fällt. So müssen sich die anderen Beteiligten innerlich neu ausrichten.
Das ist eine Chance, die auch Risiken birgt, das ist klar.

Hier noch ein Artikel, den ich zum Thema recht passend finde:
Von der Mutter verhext


Im Übrigen möchte ich dir sagen, dass ich im Austausch mit dir zu diesem Thema selbst ein paar wichtige neue Erkenntnisse gewonnen habe.

Beste Grüße,
Eva
 
Hallo pluto,

Hallo Melodie,

ist diese Meldung des Vatikan auch bei uns anerkannt? Ich meine, dass die Heirat mit einem Muttersöhnchen eine Annulierung nach dem christlichen Glauben zulässt? Nach deutschem Recht muss die Frau dies dann aber nachweisen, wie soll das gehen, frage ich mich. Die Einmischung geschieht doch mehr so nebenbei.

Da bin ich überfragt. Aber man braucht natürlich schon Zeugen für Vorkommnisse, die belegen dass der Mann mit der Mutter statt mit seiner Frau verheiratet ist....
Und natürlich bezieht sich das auf die Anullierung nach Kirchenrecht. Für eine Scheidung gelten andere Kriterien.

Was aber wirklich hilft ist, sich mit den eigenen Eltern, ich meine hier beide, auszusöhnen und sie zu akzeptieren (nehmen) wie sie sind.

Wenn du damit meinst, sich mit dem So-Sein der Eltern auszusöhnen, Frieden zu schließen mit dem, was war und nicht war, dann stimme ich dir voll zu.
Was das nicht bedeuten kann, ist, das aktuelle Verhalten von Eltern grundätzlich hinzunehmen und mit guter Miene zum bösen Spiel, mitzuspielen um eines "lieben" Schein-Friedens willen.
Es gibt einfach Dinge, von denen man sich klar abgrenzen muss, auch wenn Eltern das mit Liebes- und Kontaktentzug, bzw. Vorwürfen und Schuldzuweisungen quittieren.

Wer auch noch erst die Einsicht haben muss, dass das, was die Mutter so betreibt, ist der Sohn bzw. Eheman. Genauso wie die Frau selbst, dass sie dem ganzen nicht hilflos ausgeliefert ist, sondern dass sie selbst aktiv etwas tun kann. Nicht indem sie ihrem Mann gut zuredet, er solle eine Therapie machen, sondern indem sie sich selbst stärkt, damit sie innerlich gefestigt ist.

Genau! (siehe meine Antwort an flimm)

Dein Beitrag hat eine andere Seite beleuchtet, die auch wichtig ist zu wissen.

:danke: Micha

Danke für deine Wertschätzung!

Beste Grüße,
Eva
 
. Hast du mit ihm zusammengewohnt?




Lebensunfähigkeit? heisst,unselbstständig,trifft keine Entscheidungen ohne Mami zu fragen, Partnerin ist nicht die Nr.1?



Burn-Out wg. Rollenverhalten?



liebe grüsse

Ich habe nicht mit ihm zusammengewohnt. Meine Wohnung hätte zwar genug Raum für uns Beide gehabt. Er hat es aber vorgezogen, bei seiner Mutter zu bleiben. So haben wir uns nur 3 - 4x die Woche gesehen. mal hat er bei mir geschlafen, mal ich bei ihm.

Genau!

Auch. Es ist supermühsam sich um jemanden zu kümmern, der nicht in der Lage ist, die einfachsten Dinge selbstständig zu tun. Und weil ich mich zwischen Job, Hobby und Freund 3 geteilt habe.
 
Hallo Melodie,Eva
danke für deine umfassende, informative Antwort....
der Versuch, eine Partnerschaft mit einem Mann zu leben, der sich nicht gegen Einmischungen und Beanspruchung durch seine Mutter abgrenzen kann, ist eine enorme psychische Belastung.
Vollkommen richtig!
Gehört zu den Erfahrungen, auf die man verzichten kann.
Sicher kommt da auch über die Zeit Wut und Hilflosigkeit auf, Verachtung für diese, von außen betrachtet eher unvertständliche Unfähigkeit.
Wenn man sich nicht, in verschiedene Rollen verstricken lassen will. Das einzige was wirklich leidet, ist die eigene Identität.

Daher ist die abwertende Bezeichung "Muttersöhnchen" zwar nachvollziehbar, aber sie wird der Sache nicht gerecht.

Tatsächlich leiden die meisten Männer unter dieser Abhängigkeit, mag sie auch noch so bequem erscheinen.
Schaut man tiefer, erkennt man die seelische Misshandlung, die solche Mütter ihren Söhnen angetan haben, indem sie in Wirklichkeit, und schon früh im Leben des Sohnes, suggerieren, von ihm allein hänge ihr Leben, ihre Gesundheit, ihr Glück ab.
Später drückt sie nur noch auf die Knöpfe, meist Schuldgefühlknöpfe, und bekommt was sie will.
Es sind die leichteren Fälle, die immerhin noch versuchen, eine Partnerschaft zu leben und idR delegieren sie die Abgrenzung an die Partnerin, mit allen, vielleicht vielen von uns sattsam bekannten Folgen....
Ich denk sowieso, das man sich vom Elternhaus abnabeln sollte, selbstständig leben, eigene Erfahrungen machen u ein Leben ohne Einmischung, von Verwandten führen sollte. Was für die Eltern gut ist, muss es ja nicht für die Kinder sein.

Die schweren Fälle ziehen erst gar nicht aus oder bald wieder zuhause ein, sitzen mit vierzig, fünzig Lenzen oder länger noch mit Mami zusammen. In einem Bericht über ein Obdachlosenprojekt habe ich gelesen, dass 80% der Klienten dieses Projektes eben solche "Getreuen" waren, die dann im Alter zwischen Mitte vierzig und fünzig Jahren durch den Tod ihrer Mutter völlig aus dem bürgerlichen Leben heraus fielen und auf der Straße gelandet waren.

Ich kenn auch so einen Fall. Ist 48 Jahre alt, ohne Frau,Freundin. Mama ist ja nie eine gut genug gewesen. Sie kontrolliert seine Ausgaben. Bücher lässt er sich gar nicht nach Hause schicken, die er bestellt hat. usw.... Sie ist Witwe, sie essen jeden Tag gemeinsam, er ist der Mann-Ersatz. Ich finde es verantwortungslos von dieser Frau. Was ist, wenn sie stirbt?

Mein Bruder ist ein solcher Mutter-Retter-auf-Kosten-seines-eigenen-Lebens und natürlich hatte ich selbst, ehe ich das Muster erkannte und veränderte, eine Affinität zu solchen Männern, in denen ich meinen Bruder retten wollte. Aber das geht nicht....
Heisst, du wolltest unbewusst, jeden Mann aus der Rolle erlösen?


Insofern ist der Rat "Finger weg!" und die Empfehlung "Schau dir dein eigenes Bindungsmuster an." wohl der Beste, den man betroffenen Partnerinnen geben kann. Aufgrund der psychischen Programmierungen hat seine Mutter einfach die besseren Karten, es sei denn, bei den Söhnen bestünde "Krankheitseinsicht" und sie würden professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Ich denk, die eigenen Bindungsmuster, sind sowieso, für die Partnerwahl oft ausschlaggebend. Man zieht das an, unbewusst, auf das man in dieser oder jeder Form, anspricht.

Liebe Grüsse Herzeleid
 
Liebe Klothilde, danke für deine Offenheit. Welche Erkenntnisse hast du aus dieser Erfahrung gewonnen?

Die AW v. Melodie, bzgl. der Bindungsmuster, die man - unbewusst - in sich trägt? Hast du ein solches Bindungsmuster?

Dieses Rollenverhalten, das man über kurz oder lang übernimmt, ändert sich das erst,wenn der Leidensdruck zu gross ist oder wie bist du damit umgegangen?


Es ist supermühsam sich um jemanden zu kümmern, der nicht in der Lage ist, die einfachsten Dinge selbstständig zu tun. Und weil ich mich zwischen Job, Hobby und Freund 3 geteilt habe
Das kann ich mir vorstellen, echt hart!!!
 
Welches Bindungsmuster auch immer ich in mir trage, das war meine erste Erfahrung mit einem Muttersöhnchen bzw. überhaupt meine erste Erfahrung mit einem Elternteil eines Freundes. Bei meinen vorhergehenden Partnern habe ich nie die Eltern kennengelernt, umgekehrt auch nicht.
Anfangs war es für mich eine spannende Neuerfahrung auf Grund meiner Unerfahrenheit. Dann nimmer.

Mein Rollenverhalten habe ich erst dann aufgegeben, als ich wirklich nicht mehr konnte, keinen Erfolg sah und schon Aggressionen entwickelt habe. Meine Abgrenzung erfolgte viel zu spät.
 
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Hallo Klothilde,
Mein Rollenverhalten habe ich erst dann aufgegeben, als ich wirklich nicht mehr konnte, keinen Erfolg sah und schon Aggressionen entwickelt habe. Meine Abgrenzung erfolgte viel zu spät.

Tut mir leid, für dich, das du so darunter leiden musstest. Wie bist du nachher damit umgegangen? Du hast deine Persönlichkeit verbogen, um zu gefallen.

Dein Selbstwertgefühl wieder aufzubauen, deine Achtung zurückzuerlangen, eben die Eigenliebe. Welche Wege hast du beschritten, um damit klarzukommen und dich wiederzufinden?

Liebe Grüsse
friendlyviolet
 
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