Mutter´s Sohn

pluto

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dort, wo es schön ist
es soll ja sogenannte "Muttersöhnchen" geben. Und wer mit so einem Menschen verheiratet ist, soll ganz schön unterdrückt und schlecht werden. Es gibt auch Literatur zum Thema, nur wird darin nicht ersichtlich, wann ein Mann nun zu dieser Spezies gehört und wann nicht. Darum habe ich mir folgendes überlegt:

- Ein "Muttersöhnchen" verteidigt seine Frau (Partnerin) vor der Mutter laut und heftig und hält in deren Gegenwart zur Partnerin. Sind die Partner dann daheim, hält er jedoch zu seiner Mutter, indem er ihres über das der Frau stellt. Und auch indem er das, was von der Frau kommt, immer wieder torbetiert. Er besteht auf regelmäßige Kontakte zu seiner Mama, obwohl es danach immer wieder zu Streitigkeiten zwischen ihm und seiner Frau kommt. Er versucht ein braver Sohn zu bleiben, auch wenn er erwachsen ist und eine Familie hat.

- Ein Mann, der zu seiner Frau wirklich hält, hält daheim in allen Bereichen zu ihr und steht zu ihr. Bei ihm kann es passieren, dass er in der Gegenwart der Mutter das Kind in ihm zeigt und dementsprechend nicht zu seiner Frau hält. Er kann es aushalten wenig Kontakt zu ihr zu pflegen und geht seine eigenen Wege.

Welche Erfahrungen habt ihr gesammelt?

Wie würdet ihr die Unterscheidung erkennen, zwischen einem wahren Muttersöhnchen und einem, der so aussieht aber gar keiner ist?

fragt Pluto
 
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Hallo,

das ein "muttersöhnchen heißt, hinter der Partnerin schlecht zu reden, da fnde ich bedarf es einiger mehr faktoren.
Sehe ich nicht so, nun die Frage was ist ein Muttersöhnchen?

Da gibt es die, die ihr Lebenlang bei den Eltern wohnen und sich schwer abnabeln können, doch meißt fehlt hier die eigene feste Beziehung,
dann gibt es die, die springen, wenn die Mutter pfeift, nun, auch Muttersöhnchen,
nur wenn Mutter und Schwiegertochter sich nicht verstehen, dann erst kommt es doch zu Reibereien. Und das sehe ich immer beidseitig, ebenso oft kommt leider der Grund von aussen.
Wenn eine Beziehung sich von Aussen beeinflussen lässt, ist sie nicht stark genug und zu beeinflussbar.
Hier hat sich wahrscheinlich noch niemand abgenabelt.
Ich kenne viele Familien, wo der Sohn noch bei den Eltern wohnt, mit der eigenen Familie, und wo es auch wunderbar und harmonisch abläuft.
Bei denen läuft es Hand in Hand, der eine unterstützt den anderen, was ich für sehr entwickelt halte.

aber wie nennt man nun die Männer die alles tun was ihre eigenen Frauen sagen?
Bzw wie nennt man denn die Frauen die ihre Männer ständig scheuchen und kommandieren müssen?
Gibt es nicht genug Müttertöchterchen die ständig auf Mütter hören und sich beeinflussen lassen?

LG
flimm

Das ist doch nichts anderes.
 
Liebe Pluto!

Wie würdet ihr die Unterscheidung erkennen, zwischen einem wahren Muttersöhnchen und einem, der so aussieht aber gar keiner ist?

fragt Pluto

Mich würde bei der Thematik viel eher interessieren, warum sich eine Frau von einem Mann, der so agiert, angezogen fühlt.

Bezogen auf Deine Problematik, aus der heraus Du diesen Thread wahrscheinlich eröffnet hast, würde ich persönlich den Focus auf die Frau legen - und auf die Mutter der Frau.

Oder, anders formuliert:

Wenn eine meiner Töchter einen Mann faszinierend findet, der sich von seiner Mutter nicht loslösen konnte, würde ich mich als Mutter fragen, was ich selbst ihr vorgelebt habe. Wie hat meine eigene Beziehung ausgesehen? Was für ein Beziehungsmuster haben wir als Eltern der Tochter vorgelebt?

Welche Wertvorstellungen hat meine Tochter? Warum "suchte" sie sich genau so einen Typ Menschen als Partner?

Und hier den Schlüssel finden - und nicht im Mann. Denn er ist so, wie er ist. Und es kostet Energie, den (sinnlosen) Versuch zu starten, einen anderen Menschen ändern zu wollen. Energie, die frau selbst gut gebrauchen kann für das Auseinanderklamüsern ihrer eigenen Ursachen.;)

Ich glaube, wenn man die Verantwortung bei sich selbst findet, dann kann man auch wesentlich leichter agieren, als wenn man die Verantwortung bei jemandem anderen sucht.

Liebe Grüße
Suena
 
Hallo Pluto,

ich nehme an, Du betrachtest Deine Variante 1 für das wahre Muttersöhnchen? Ich denke, dass Dein zweiter Vorschlag das Wesen eines Muttersöhnchens beschreibt und der erste eher einen normalen Mann andeutet.

Muttersöhnchen: die dominierende Mutter braucht einen Mann, den sie in Abhängigkeit hält. Das Kind erfüllt ihr den sehnlichsten Wunsch.

So ein körperlich erwachsenes Muttersöhnchen sucht sich dann eine dominante Frau, dabei bleibt Mutter stets an erster Stelle, soll heißen, in ihrer Gegenwart gehorcht er ihr, Zuhause nimmt die Frau Mutters Stelle ein und er gehorcht wieder, er stellt sein Verhalten nicht in Frage, er rebelliert gegen gar nichts.

Dagegen ein erwachsener Sohn: Die Frau an seiner Seite hat die erste Position der Mutter übernommen, er verteidigt ihre Ansichten auch gegen seine Mutter. Sozusagen wird Einheit nach außen gegen Widerstände demonstriert, im intimen Bereich werden dagegen die verschiedenen Ansichten diskutiert. Da kann ein Mann auch schon mal die Ansichten seiner Mutter vertreten, schließlich hat sie ihn maßgeblich geprägt. Über die Auseinandersetzung mit seiner Frau findet er neue Ansichten, die Meinungsverschiedenheiten sind ein wichtiger Prozeß. Entweder findet man lebbare Kompromisse oder man muss lernen, die Spannungen zu ertragen, die verschiedene Ansichten eben so mit sich bringen. Dann lernt man, den anderen zu lieben, wie er ist und nicht wie man ihn haben möchte.

Liebe Grüße,

Syndra
 
es soll ja sogenannte "Muttersöhnchen" geben. Und wer mit so einem Menschen verheiratet ist, soll ganz schön unterdrückt und schlecht werden. Es gibt auch Literatur zum Thema, nur wird darin nicht ersichtlich, wann ein Mann nun zu dieser Spezies gehört und wann nicht. Darum habe ich mir folgendes überlegt:

- Ein "Muttersöhnchen" verteidigt seine Frau (Partnerin) vor der Mutter laut und heftig und hält in deren Gegenwart zur Partnerin. Sind die Partner dann daheim, hält er jedoch zu seiner Mutter, indem er ihres über das der Frau stellt. Und auch indem er das, was von der Frau kommt, immer wieder torbetiert. Er besteht auf regelmäßige Kontakte zu seiner Mama, obwohl es danach immer wieder zu Streitigkeiten zwischen ihm und seiner Frau kommt. Er versucht ein braver Sohn zu bleiben, auch wenn er erwachsen ist und eine Familie hat.

- Ein Mann, der zu seiner Frau wirklich hält, hält daheim in allen Bereichen zu ihr und steht zu ihr. Bei ihm kann es passieren, dass er in der Gegenwart der Mutter das Kind in ihm zeigt und dementsprechend nicht zu seiner Frau hält. Er kann es aushalten wenig Kontakt zu ihr zu pflegen und geht seine eigenen Wege.

Welche Erfahrungen habt ihr gesammelt?

Wie würdet ihr die Unterscheidung erkennen, zwischen einem wahren Muttersöhnchen und einem, der so aussieht aber gar keiner ist?

fragt Pluto

Ich würde es umgekehrt angehen... Weniger die Frage stellen, welche "Symptome" ein Muttersöhnchen haben muss um eines zu sein, sondern was für Aspekte es sind, die dazu führen das ein Kinder und später ein Mann ein Muttersöhnchen wird/ist. Es ist ja im Grunde eine Art Fixierung... ein starker Fokus. Sowas kommt immer dann zu Stande wenn "Alternativen" ausgeschlossen werden, was wiederum durch Angst geschieht. Damit meine ich dass der Klischee-Satz "Mama ist die Beste" nur dann wirklich wahr für einen Mann sein kann, wenn er Vergleiche anstellt bei denen alle anderen Frauen oder vielleicht sowieso alle Menschen schlecht aussehen. Und das ist m.A.n. der eigentliche Punkt. Also die Frage: Was führt dazu, dass in den Augen eines Kindes/Mannes alle Menschen (oder auch "nur" Frauen) irgendwie extrem Mangelbehaftet sind? Und m.A.n. ist das eine Mischung aus Erfahrungen... in Form von Traumata, etwa schlechter Behandlung durch den Vater oder wem auch immer, gleichzeitig eine Art Idealisierung der Mutter. Und die muss das Spiel zumindest im Kindesalter mitspielen, also eine Art Klammern bis hin zu Gehirnwäsche wie bei "Norman Bates" (der Psycho aus Psycho :D ).... "Alle Frauen böse... nur Mama liebt Dich wirklich" etc.

Die Symptome können dann wieder vielfältig sein. Aber ich glaube, dass alle eine große Schwäche im Umgang mit Menschen insgesamt auszeichnet. Nur... auch die kann sehr verschieden sein. Von Schüchternheit bis extrem dominanten Verhalten. Aber in jedem Fall unaufrichtig.... es wird viel versteckt.

VG,
C.
 
ich nehme an, Du betrachtest Deine Variante 1 für das wahre Muttersöhnchen? Ich denke, dass Dein zweiter Vorschlag das Wesen eines Muttersöhnchens beschreibt und der erste eher einen normalen Mann andeutet.

Muttersöhnchen: die dominierende Mutter braucht einen Mann, den sie in Abhängigkeit hält. Das Kind erfüllt ihr den sehnlichsten Wunsch.

So ein körperlich erwachsenes Muttersöhnchen sucht sich dann eine dominante Frau, dabei bleibt Mutter stets an erster Stelle, soll heißen, in ihrer Gegenwart gehorcht er ihr, Zuhause nimmt die Frau Mutters Stelle ein und er gehorcht wieder, er stellt sein Verhalten nicht in Frage, er rebelliert gegen gar nichts.

Dagegen ein erwachsener Sohn: Die Frau an seiner Seite hat die erste Position der Mutter übernommen, er verteidigt ihre Ansichten auch gegen seine Mutter. Sozusagen wird Einheit nach außen gegen Widerstände demonstriert, im intimen Bereich werden dagegen die verschiedenen Ansichten diskutiert. Da kann ein Mann auch schon mal die Ansichten seiner Mutter vertreten, schließlich hat sie ihn maßgeblich geprägt. Über die Auseinandersetzung mit seiner Frau findet er neue Ansichten, die Meinungsverschiedenheiten sind ein wichtiger Prozeß. Entweder findet man lebbare Kompromisse oder man muss lernen, die Spannungen zu ertragen, die verschiedene Ansichten eben so mit sich bringen. Dann lernt man, den anderen zu lieben, wie er ist und nicht wie man ihn haben möchte.

Hallo Syndra,

so komme ich dem, was ich suche, schon weiter. Es ist die Unterordnung bei einer Frau, ohne sich mit ihr wirklich auseinanderzusetzen und dann wieder gegen ihr zu rebellieren, wie einst als kleines Kind oder Jugendlicher. Es sind (wahrscheinlich) hier zwei Menschen in der Beziehung beteiligt, die nie gelernt haben ihre Ansichten auszudiskutieren und dafür auch Streit als normal zum Leben dazugehörig anzusehen. Also hätten beide eine autoritäre Erziehung genossen, nur dass dann "Mann" daheim so tut als ob er anpassungsfähig wird, um dann "Frau´s" Anweisungen zu torbetieren.

Also eine Kommunikationsstörung, weil in den Familien nie gelernt wurde eine eigene Meinung zu haben und anderer eigener Meinung zu respektieren.

Ob dieses Dilemma wirklich bei beiden zu suchen (finden) ist, das mag ich bezweifeln. Denn wie könnte es sonst kommen, dass solche Partnerschaften recht schnell scheitern? Würde "Frau" die (freiwillige) Unterordnung des Mannes akzeptieren, dann gäb es wohl auch keinen Krach zwischen beiden. Oder dann als Folge, dass die Mutter des Mannes immer mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit gelangt, und sich die Ehe/Beziehung nur noch um sie dreht.

:danke: für die aufschlussreiche Antwort

Pluto
 
Hallo Syndra,

die Mutter spielt in der Beziehung also gar keine Rolle, wenn beide miteinander ihre Ansichten diskutieren können. Dann werde ich mein Augenmerk auf diesen Bereich lenken, als auf die "böse" Schwiegermutter.

lg Pluto
 
Liebe Pluto,

naja, eigentlich sollte sie keine Rolle mehr spielen, denn schließlich sind die Kinder erwachsen, indirekt (falls man Glück hat) wirkt sie natürlich mit in die Partnerschaft hinein, schließlich hat sie einen von beiden Partnern aufgezogen und ihm einiges von sich mitgegeben. Und wenn sich Ehe und Streit nur noch um Mama drehen, ohne dass sie sich einmischt, dann dürfte sie als Boxsack benutzt werden, nach dem Motto: Tun wir besser mal so, als ob Mama das Problem wär, dann müssen wir uns nicht selbst ansehen... Oder?

Alles Liebe,

Syndra
 
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:D Da fragst Du was, Pluto. Vielleicht wird man dann erwachsen und kann seine Mutter in Frieden loslassen, wenn man eigene Kinder hat und erkennt, dass die Angelegenheit nicht so leicht ist, wie man es sich eingebildet hat? Ich vermute mal, dass es mindestens 35 Jahre dauert. Oder ein Leben lang...

Liebe Grüße,

Syndra
 
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