Mit Gott erlebt

In der Zeit wo Silvia krebskrank war, tröstete mich folgendes Lied von Jürgen Werth das mir zeigte, dass das schönste noch kommt, und dass Silvia, wenn sie sterben würde, ich ihr den Tod gönnen sollte.

Nun bist du fort,
und nichts auf dieser Welt bringt dich zurück.
Nun bist du fort.
Hätt’ ich dich nie gekannt,
wär dieser Tag ein Tag wie tausende zuvor.
Doch nun wisch ich mir ganz verschämt
die erste Träne vom Gesicht.
Nun bist du fort ...
Schon gut – ich weine nicht*!

Du hast geglaubt an den,
der selbst die Auferstehung war.
Du hast geglaubt,
und du hast oft gesagt,
wenn du mal gehen musst, gehst du zu ihm.
Doch sag, was bleibt mir nun von dir,
was ist davon schon von Gewicht?
Nun bist du fort ...
Schon gut – ich weine nicht*!

Ich weiß, du lebst,
du bist nun frei und froh wie nie zuvor.
Ich weiß, du lebst,
doch schreibst du nie mehr einen Brief,
rufst nie mehr an.
Du lebst, als wärst du tot.
Ich weiß, ich weine nur um mich.
Wie ich ihn hasse, den Verzicht!
Nun bist du fort ...
Schon gut – ich weine nicht*!

Ich weiß nicht wie, doch hinter Wolken
sehe ich ein schwaches Licht.
Ich weiß nicht wie, doch du,
ich freu mich auf einmal ganz leis für dich.
Du weißt nun mehr als ich.
Ach du, ich tu dir sicher leid,
wie ich hier steh im Kerzenlicht.
Nun bist du fort ...
Doch schau – ich weine nicht!*

Du bist zu Haus,
du gingst mir nur ein kleines Stück voraus.
Du bist zu Haus!
Die Uhr an deinem Arm steht nun für immer still;
die Zeit hat ausgedient.
Der Tod, die Schmerzen sind vorbei.
Ich glaub, zurück willst du wohl nicht.
Nun bist du fort ...
Denn du lebst in Gottes Licht.

(von Jürgen Werth)
 
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Kann ich voll nachvollziehen. Aber wie soll das bei deinem Gottesbild möglich sein?

Wenn alles unaussprechliche, alles jemals Gedachte, alles Gott ist, wie kann dann der Mensch ein eigenständiges Leben führen, dass ihn krank macht und solche gewaltigen Dinge wie Kriege hervorbringt? Du schreibst: Gott beinhaltet alles" - warum das menschliche Leben nicht?

Wie kann man aus etwas fallen dass - nach deinen Worten - "alles beinhaltet"?

Wenn du schreibst, dass der Mensch der Grund der Kriege und der Krankheiten ist, und du Gott mit der Harmonie als solche gleichsetzt - aus der der Mensch herausfallen kann - dann trennst du zwischen Gottheit und Menschheit, lässt die erste allgemein gut und die zweite diabolisch sein (Entscheidung für gut und böse) = An sich ein wunderbarer Gedanke, allerdings macht er nur dann Sinn, wenn gut und böse gleichwertig sind und der Mensch die Macht besitzt, neben der Harmonie Gottes eine vollständige eigene Welt zu kreiren. - Entspricht das wirklich deinen Vorstellungen? Gott und Mensch auf gleicher Augenhöhe?
Dein letzter Satz liese es vermuten.

guten morgen.

ich kann nur immer wiederholen: ich bin an gottesbildern nicht interessiert. ich bin an der erfahrung interessiert: gott. mich verbunden fühlen. dazu ist es aus meiner sicht erforderlich, alles anzunehmen. nicht blind, sondern bewusst. nichts ablehnen. das ständige trennen in "was will ich" und "was will ich nicht" führt zu krieg in mir und zu krieg im aussen. ein beispiel: eine schwere krankheit habe ich überwunden, als ich sie angenommen habe. sie wurde mein lehrer. ich habe die verantwortung für meine krankheit übernommen. ich habe mich damals an gott,great spirit, allah, setze jedes wort ein wenn du magst, abgegeben. ich habe mich da auch von meinen vorstellungen, wie gott zu sein hat, getrennt.

der mensch hat so ewas wie einen freien willen. er kann in jeder sekunde entscheiden,was er tut oder unterlässt. kann er das wirklich? entscheidet er frei, wenn er aus der programmierung seiner vergangenheit oder aus der sorge um seine zukunft heraus entscheidet? kommt die sorge um die zukunft nicht sogar nur aus der programmierung der vergangenheit? dies alles ist nicht der freie wille, es ist die stimme des gefängniswärters der seele.

aus dem jetzt heraus und aus der beobachtung der eigenen gedanken,taten, worte entwickelt sich gespür für das gewissen, welches den weg weist. da findet man auch gott.

ich betrachte dies gerne als die werkseinstellung.
die wird durch andere programme, viren, trojanische pferde, etc. in ihrer funktion verlangsamt, gestört, schlimmstenfalls ausgeschaltet.

deshalb wird das system runtergefahren, die festplatte gereinigt, die werkseinstellung wieder zum vorschein gebracht.

dann läuft das ding wieder im einklang mit dem rest des netzwerkes.

gott dienen: der mensch kann kein eigenständiges leben aus abgrenzung und egozentrik heraus führen. der mensch ist verbunden. er ist abhängig. er vermag nichts ohne verbunden zu sein.

lg : krabat.
 
Nun, ich denke nicht, dass alles Gott ist und alles mit Gott verbunden ist.
Gott kann nur in uns wirken, wenn wir es bewusst zulassen, wenn wir uns
von ihm führen lassen und uns für das Gute in uns entscheiden. Er gab uns
unseren freien Willen um eigene Entscheidungen zu treffen und unser Leben
selbst zu gestalten. Öffnen wir uns für das Gute in uns, werden wir seine Nä-
he spüren und seine hilfreiche Hand, die uns bei Entscheidungsfragen hilft.
Auch im Beten können wir ihm sehr nahe sein, wenn wir in uns hineingehen
und tiefsinnig beten und nicht nur oberflächlich.
Tiefsinnige Menschen haben immer wieder Erlebnisse, die sie die Verbunden-
heit mit allen Dingen spüren lassen, z.B., wenn sie in der Natur sind und die
göttliche Schöpfung bewusst wahrnehmen und spirituell veranlagt sind.
Sie gehen bewusster durchs Leben und spüren die göttliche Kraft.
Und doch ist unser Lebensweg vorbestimmt, nur weichen wir ab und an davon
ab, was aber nicht schlimm ist, denn nur so reifen wir an Erfahrungen und es
liegt dann stets an uns, ob wir zurück finden auf den richtigen Weg.
 
@nezach…Es wird mühselig wenn ich jetzt einzeln auf deine Beiträge eingehe! Hier einpar Worte allgemein.

Dem schließe ich mich an, mit ein paar kurzen Worten:
Gut, dass du den Koran zitierts, da wird einem auch deine Gottesvorstellung klarer = ein herrschender, alles bestimmender, für alles verantwortlich sein wollender Gott (Eloah = der Einpflanzer = Allah), der das Neidwort:"neben meinem Ego gibt es nichts"
So spricht der Herr, der König von Israel und sein Erlöser, der Herr der Heerscharen: "Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, außer mir gibt es keinen Gott!(Jess44,6)
in seiner Religion zur Perfektion gebracht hat.

Ich haben diesen verachtenden, selbstsüchtigen und hassvollen Monotheismus eines Wüstengottes nicht in meiner Gottesvorstellung - und ich beziehe auch nicht Wortbilder, Beispiele und Hinweise in den Texten anderer so auf mich - dass ich dann voller Hass, Wut und gefühlter Selbstkränkung wild um mich schlagen muss und meine Worte vor Beleidigungen und Hohn nur so triefen.

Du bist - in deinen von mir gelesenen Texten - ein gutes Beispiel dafür, dass der Glaube an einen montheistischen Gott zu Arroganz, Hochmuth und geistigem Höhenflug verführt.

boerni und sein Buchgötze sind ein gutes Beispiel für ein soches Glaubensleben - danke, ich brauch das nicht. Aber lebe du nur dein Leben - und versuche Widerspruch mit etwas mehr geistigem Niveau (und Toleranz) zu ertragen - allerdings dürfte das Gläubigen mit Absolutheitsanspruch schwerfallen

Liebe Grüße -
 
ich betrachte dies gerne als die werkseinstellung.
die wird durch andere programme, viren, trojanische pferde, etc. in ihrer funktion verlangsamt, gestört, schlimmstenfalls ausgeschaltet.

deshalb wird das system runtergefahren, die festplatte gereinigt, die werkseinstellung wieder zum vorschein gebracht.

dann läuft das ding wieder im einklang mit dem rest des netzwerkes.

gott dienen: der mensch kann kein eigenständiges leben aus abgrenzung und egozentrik heraus führen. der mensch ist verbunden. er ist abhängig. er vermag nichts ohne verbunden zu sein.

lg : krabat.

Die Darstellung finde ich toll - allerdings ist bei immerwährendem zurückfahren auf die Werkseinstellung auch keine Entwicklung möglich. Aber wie gesagt, eine gute Darstellung deines Gottes - und Menschenbildes und in sich schlüssig. Das was mich an deiner Antwort gestört hatte, war die Unlust zur genaueren Darstellung - und die hast du mit deinem Beitrag ja gezeigt. Dankeschön - ich finds schlüssig.

Alles Liebe
 
Ich finde Dein Abschiedsgedicht wunderschön lieber BOERNI,
Du musst nicht um sie weinen, denn da, wo sie jetzt ist, geht
es ihr tausend Mal besser als hier und sie hat die lange Reise
bereits hinter sich gelassen und steht nun im Licht und Glanze,
bis Du zu ihr kommst und ihr euch wiederseht.
Habe auch schon einige liebe Menschen auf sehr tragische Weise
verloren und spüre nach wie vor deren Nähe.
 
Ich finde es nicht toll, wenn ihr KRABAT und NEZACH, den Menschen mit
Maschinen und Festplatten vergleicht, finde diesen Vergleich einfach völlig
daneben. Der Mensch ist so ein komplexes Wesen und so individuell, und wird
niemals irgendeine Ähnlichkeit mit einer Maschine entwickeln. Mensch sein
heißt Entwicklung und nicht Stillstand und Rückschritt.
 
Ich finde es nicht toll, wenn ihr KRABAT und NEZACH, den Menschen mit
Maschinen und Festplatten vergleicht, finde diesen Vergleich einfach völlig
daneben. Der Mensch ist so ein komplexes Wesen und so individuell, und wird
niemals irgendeine Ähnlichkeit mit einer Maschine entwickeln. Mensch sein
heißt Entwicklung und nicht Stillstand und Rückschritt.

Sorry - ich würde den Menschen nie mit Festplatten vergleichen (deswegen auch mein Hinweis auf die fehlende Entwicklung) = aber ich toleriere und akzeptiere Krabats Vorstellung - bitte mal genauer Lesen.
Dankeschön :trost::hase::hase:


LG
 
Ich finde es nicht toll, wenn ihr KRABAT und NEZACH, den Menschen mit
Maschinen und Festplatten vergleicht, finde diesen Vergleich einfach völlig
daneben. Der Mensch ist so ein komplexes Wesen und so individuell, und wird
niemals irgendeine Ähnlichkeit mit einer Maschine entwickeln. Mensch sein
heißt Entwicklung und nicht Stillstand und Rückschritt.


hi,

meeeensch, das war ein vergleich zur veranschaulichung.

die werkseinstellung ist der neugeborene mensch. er sieht die welt völlig anders als ein erwachsener,er ist unschuldig. dann lernt er, wird besprochen von morgens bis abends. so entsteht sein weltbild. das sind die anderen programmierungen, viren etc.
und in der tat, beobachte dich und sieh, dass die meisten gedanken und emotionen nichts weiter sind als ständig sich wiederholende selbstläufer aus den häusern der vergangenheit. wer darin gefangen bleibt ent-wickelt nicht, er steht still.

lg :krabat.
 
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Die Darstellung finde ich toll - allerdings ist bei immerwährendem zurückfahren auf die Werkseinstellung auch keine Entwicklung möglich. Aber wie gesagt, eine gute Darstellung deines Gottes - und Menschenbildes und in sich schlüssig. Das was mich an deiner Antwort gestört hatte, war die Unlust zur genaueren Darstellung - und die hast du mit deinem Beitrag ja gezeigt. Dankeschön - ich finds schlüssig.

Alles Liebe

hi,

ja, ich bin manchmal etwas wortkarg, schreibe halt nicht gerne romane. sowas ergibt sich für mich aus dem austausch. wie nimmst du denn "das alles" wahr?

lg : krabat.
 
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