Hallo Regina
wie du werde ich mich hier auch nicht auf ein Pro & Contra einlassen, denn hier sind Fragen aufgeworfen, die sich wirklich nur jede/r selbst beantworten kann.
Ich habe dem Tod selbst oft in's Auge gesehen, ihn herbeigesehnt - und mich dann doch nicht umgebracht. Ich habe Menschen darum betteln hören, sie nicht länger zu behandeln, man möge sie in Frieden gehen lassen. Ich habe auch das Gegenteil erlebt, die Menschen, die mit heftigsten Ängsten starben.
Um noch einmal auf den Hirntod zurückzukommen: Diese Definition des Todes kam erst, nachdem die ersten Herztransplantationen durchgeführt worden waren. Meine Ansicht ist, dass sich Hirntote im Sterbeprozess befinden und durch die intensivmedizinische Behandlung in diesem Prozess gestört werden. Das Sterben wird künstlich verlängert, aber das Bewusstsein durch Medikamente vernebelt. So werden bestimmte Praktiken unmöglich. (Ich beziehe mich hier auf die Tradition, die ich kenne - nämlich das "Bewußte Sterben - Phowa").
Wenn jemand sich entschließt, im Falle seines Hirntodes seine Organe zu spenden, dann kann ich damit gut umgehen. Doch es fällt mir schwer, damit umzugehen, dass viele vermutlich nicht wissen, dass in der BRD von einer stillschweigenden Zustimmung ausgegangen wird, wenn der Betreffende keine entsprechende Verfügung getroffen hat.
Was vielen auch nicht bekannt sein dürfte: Bei Blut handelt es sich auch um ein Organ. Wer einmal gesehen hat, wie wesensverändert Menschen sind, die viele Blutkonserven transfundiert bekamen, wie durcheinander und verwirrt diese Menschen wenige Tage später sind, der wird sehr nachdenklich.
Wie gesagt, alles meine ganz persönlichen Ansichten, gewachsen aus eigenem Erleben und über 20 Jahren in der Krankenpflege.
Lieben Gruß
Rita