Menschenopfer

Werbung:
Iron
es gibt nur ein anerkannte Argument für die Opferung bzw Tötung eines Menschen

das es etwas "Gutem" dient

das war schon so vor einigen 1000 Jahren und ändert sich mit Sicherheit hier und heute nicht

aber bitte
nur heraus damit.....
 
Wenn das Leben eines Kindes, durch die Niere eines Toten erhalten wird, dann ist's was gutes. Es kommt letztlich alles so wie es kommen muss - ob wir's verstehen oder nicht, ob wir's gutheissen oder nicht - spielt letztlich keine Rolle... :(

....hatte schon Angst du wolltest hier einen Bestseller verffentlichen... ;)
 
Hallo Regina :)

ich habe jetzt nicht alle deine Beiträge gelesen, doch wenn es um Transplantationen geht, dreht sich mir der Magen um. Vielleicht habe ich einfach zu lange "Hirntote" gepflegt, um sie als "Tote" sehen zu können, wie manch Kollege oder Mediziner es können.

Ich sah ihren Blutdruck steigen, wenn ich etwas tat, was einem Menschen weh tut, sah Tränen laufen, hörte den Herzschlag. Fühlte die Wärme ihrer Körper, sah die Bewegungen der Muskeln.

Und man kann mir sagen, was man will: Diese Menschen sind noch nicht tot. Und es hat mich immer und immer wieder gegraust, wenn sie zur "Explantation = Auswaiden" in den OP gebracht werden sollten.

Mich graust davor, dass die Definition des Todeszeitpunktes von dem abzuhängen scheint, was medizinisch-technisch machbar ist. Mich graust, wenn ich einen knapp 30jährigen Mann vor mir sehe, der grau im Gesicht ist, im Rollstuhl sitzt, völlig fertig ist von Medikamenten, die die Organabstoßung verhindern / verzögern sollen und der auf seine 3. Nierentransplantation wartet...

Danke für deine Beiträge.

Lieben Gruß
Rita
 
abgesehen von der Problematik der Unverträglichkeit oder Abstoßung
psychischer Probleme und Phänomene (wird zZ im P.M. disskutiert..das "Gedächnis" von Organen an Ihren urspr. Menschen...)

ja
und manchmal hat es nach so einer Opferung auch geregnet
und die Menschen hatten wieder Nahrung
und

hatten sich eine erneute Frist erkauft
vor neuer Furcht

bis zur nächsten Dürre
da war dann wieder eine Opferung gefragt


was ich hier (vielleicht) erkenntlich machen kann ist

das die Lösung nicht in der Opferung von Menschen liegt sondern in der Auflösung der Angst die solche Tötungen veranlassen

der Tod ist ein tabuisiertes Thema
und Iron ich hab Sterbende gesehen
und Tote
und ich habe das Leben in meinen Armen entfliehen gefühlt
und wollte (damals) selbst jeden Preis zahlen um es zu bewahren..
(obgleich das hier nur MICH und MEINE Bedürfnisse einschließt und nicht das Leben oder Recht anderer)


was aber wirklich heilen würde ist nicht die Verwicklung in neues Unrecht
sondern in der Beschäftigung mit dem was der Tod ist

dadurch löst man diese Angst auf
und nicht dadurch das man davor davonläuft oder diese Angst bekämpft

LG
 
Ich danke Dir aus ganzen Herzen für Deinen Beitrag

manchemal fühl ich mich ein bischen wie Don Quichotte und frag mich


was mach ich eigentlich auf diesem Esel?
(lach)

ich wollt das thread schon aufgeben...

LG
 
hmm, für mich wäre der Tod eine Veränderung - aber das ist was anderes.

Stimmt schon, man kann spüren wann das Leben aus einem Körper ist, und ja, wenn man es in dem Körper festhält, dann ist's grausam. Sowohl für den Körper und die Seele, als auch für den Menschen der es festhält. Wobei, hier kommt's wohl auf die Art des Festhaltens an... :(

Opferung. Der Mensch der sich bereit erklärt hat seine Organe zu spenden, der hat die Wahl selbst getroffen - und irgendwie sollte man diese Wahl respektieren. Davon ab sehe ich es nicht als Opfer, sondern als Versuch einem anderen Menschen zu helfen, unabhängig davon ob es gut geht oder nicht.
Aber - es sollte immer eine persönliche Entscheidung bleiben...

Wirklich keine leichte Thematik... :(
 
Werbung:
Hallo Regina :)

wie du werde ich mich hier auch nicht auf ein Pro & Contra einlassen, denn hier sind Fragen aufgeworfen, die sich wirklich nur jede/r selbst beantworten kann.

Ich habe dem Tod selbst oft in's Auge gesehen, ihn herbeigesehnt - und mich dann doch nicht umgebracht. Ich habe Menschen darum betteln hören, sie nicht länger zu behandeln, man möge sie in Frieden gehen lassen. Ich habe auch das Gegenteil erlebt, die Menschen, die mit heftigsten Ängsten starben.

Um noch einmal auf den Hirntod zurückzukommen: Diese Definition des Todes kam erst, nachdem die ersten Herztransplantationen durchgeführt worden waren. Meine Ansicht ist, dass sich Hirntote im Sterbeprozess befinden und durch die intensivmedizinische Behandlung in diesem Prozess gestört werden. Das Sterben wird künstlich verlängert, aber das Bewusstsein durch Medikamente vernebelt. So werden bestimmte Praktiken unmöglich. (Ich beziehe mich hier auf die Tradition, die ich kenne - nämlich das "Bewußte Sterben - Phowa").

Wenn jemand sich entschließt, im Falle seines Hirntodes seine Organe zu spenden, dann kann ich damit gut umgehen. Doch es fällt mir schwer, damit umzugehen, dass viele vermutlich nicht wissen, dass in der BRD von einer stillschweigenden Zustimmung ausgegangen wird, wenn der Betreffende keine entsprechende Verfügung getroffen hat.

Was vielen auch nicht bekannt sein dürfte: Bei Blut handelt es sich auch um ein Organ. Wer einmal gesehen hat, wie wesensverändert Menschen sind, die viele Blutkonserven transfundiert bekamen, wie durcheinander und verwirrt diese Menschen wenige Tage später sind, der wird sehr nachdenklich.

Wie gesagt, alles meine ganz persönlichen Ansichten, gewachsen aus eigenem Erleben und über 20 Jahren in der Krankenpflege.

Lieben Gruß
Rita
 
Zurück
Oben