Hallo Serlex, vielleicht wäre der Thread ja etwas für Dich:
https://www.esoterikforum.at/threads/127977. Du kannst ja auch mal zum Thema Hochsensibilität googeln, vielleicht findest Du dich da wieder. (So wie ich Dich kennengelernt habe, dürfte es so sein. Es ist auch gar nichts Besonderes.)
Zu Deiner Situation fällt mir ansonsten ein, daß ich Deine Gedanken wie immer sehr schätze. Du hast einen offenen und klaren Zugang zu Dir und kannst Dich mitteilen über das, was Dich bewegt. Und wie immer bei Deinen Threads erscheint mir dieser Thread hier so als eine Art Notventil für Themen und Belange, für die Du sonst keine Ansprechpartner hast. (Und ich frage mich dann, warum das so ist und ob es wirklich so ist. Man macht sich ja Sorgen, gell?)
Hast Du dich eigentlich mal mit Hormonen beschäftigt? Vielleicht sind Deine "Symptome" ja mit hormonellen Umstellungen verbunden. Es ist ja so, daß man zum Ende der Pubertäterätätä und im jungen Erwachsenenalter eine vollkommen andere hormonelle Lage in sich hat, als das vorher im Leben der Fall war. Das gesamte Leben "fühlt sich dann anders an". Durch die Hormone ändert sich unter Anderem die Wahrnehmung.
Wir kennen das doch alle: als Kinder hüpfen wir vergnügt durch die Wiesen, und wenn die Pubertät dann die Hormone bringt, bemerken wir auf einmal Gedanken und Gefühle. Wir setzen uns auseinander mit der Umgebung und bemerken Anteile in uns selber, die uns als Kinder noch nicht bewußt waren. Und dann kommt man in ein Grübelgefühl.
Normalerweise ist das eine Phase, die kommt, und dann geht sie wieder. Die Pubertät ist dann vorbei und der Mensch kann erwachsen werden.
Meiner Beobachtung nach ist das bei hochsensiblen Menschen etwas anders. Hochsensible Menschen hüpfen als Kinder genauso über die Wiesen wie alle anderen Kinder. Sie fallen vielleicht als besonders sensibel oder feinfühlig auf, oder durch ihre besondere Art der Wahrnehmung.
Und dann kommt die Pubertät. Wo die Pubertät für weniger sensibel veranlagte Personen schon ein "rush" ist, da ist das für den Hochsensiblen quasi eine Katastrophe. Ob er es bemerkt oder nicht: er wird ja auf einmal mit Eindrücken aus dem Körper quasi überschüttet. Die Frau bekommt vor allem ein besseres Gefühl für ihr Körperinneres und der Mann bekommt vor allem ein Gefühl für seine Muskulatur, seine Kraft. Und mit dieser Kraft umgehen lernen ist für Hochsensible schwer. Das hast Du ja aber durch das Parcour-Laufen in den Griff gekriegt. Da war ja diese Wut..... die wird durch die männlichen Hormone in jedem Mann verursacht, aber hochsensible Menschen wie Du leiden unter ihr.
Zusätzlich zur Veränderung der Körperwahrnehmung stellt sich auch eine Veränderung der Wahrnehmung anderer Menschen ein. Das ist bei jedem Menschen in der Pubertät so, aber bei Hochsensiblen ist es wieder eine riesige Flut von Daten, die sie verarbeiten müssen. Und deshalb ist man wirklich erst mal überfordert und merkt, daß man Umgehensweisen mit dieser Flut von Eindrücken für sich erarbeiten muß. Man wendet sich also Lösungsmöglichkeiten für die eigene Wahrnehmung zu, widmet sich der Meditation, sucht Erklärungszusammenhänge für das, was man wahrnimmt, um es benennen zu können. (Das hast Du ja ebenso "im Griff", denn Du hast ja einen Verwandten, an dem Du dich spirituell orientierst und bist auch sonst spirituell interessiert.)
Der Körper und der Geist - man muß sich um beide kümmern. Und das tust Du ja, wie oben beschrieben.
Aber was ist mit der Seele? Hast Du dich mit ihr auseinander gesetzt? Ich schreibe Dir etwas dazu auf.
"Seele" nennt man den Kern von etwas. Sie ist mit dem "Wesen" verbunden, das einem Gegenstand oder einem Lebewesen innewohnt. Angewendet auf uns Menschen heißt das, daß unser innerer Kern die Seele ist und daß dieser innere Kern unser Menschsein ist.
Das Menschsein, das ist das zentrale Thema in der Beschäftigung der Seele. Die Ausenandersetzung mit den Fragen: warum bin ich, wie bin ich wieso, was bin ich, wer könnte ich sein oder wer bin ich, wo bin ich mehr oder weniger. Solche Fragen. Diese Fragen sind die gemeinsamen Fragen der Menschheit auf ihrem Weg zum Begreifen der (eigenen) Natur.
Diese Fragen lenken den Blick des Menschen sowohl nach Innen als auch nach Aussen. Sie sind der Urmotor für die Erforschung der Natur schon bei den Taoisten, aber auch in der modernen Naturwissenschaft. In den Naturreligionen war es ebenso.
In den universalen Welt-Religionen (Christentum, Islam, Buddhismus, weitere...) betrachtet man das Aufsteigen der Seele, ihre Erlösung, anhand von Stellvertreter-Geschichten. Mohammed und Jesus Christus und Gautama Buddha sind Beispiele für solche Stellvertreter-Seelenlösungen. Es werden Wege zur Verfügung gestellt, die der Seele bei der Beantwortung ihrer Fragen Orientierung geben, und die Erlösung versprechen.
Man bezeichnet diese Stellvertreter-Lösungswege als Exoterik, als für die Menschenmassen gemachte "Geschichte", um die herum Rituale getätigt werden und Weihungen durchgeführt werden. (Taufe, Kommunion, Hochzeit, Priesterweihe, Letzte Ölung und so weiter sind ja sogenannte Weihungen.)
Ich würde mal sagen, daß die weniger sensiblen Menschen ohne Weiteres mit dem exoterischen Teil der Glaubensangebotes auf der Erde auskommen. Weil sie nicht weiter denken müssen, als es ihnen gesagt wird, bzw. weil sie ihr Denken überhaupt nicht wahrnehmen. Und auch vielleicht einen größeren Teil ihres Gefühls nicht.
Aber: für diejenigen, die auf der "Seelenreise" ihre Finger feiner in's Gewebe stecken müssen, gibt es neben der Exoterik noch die Esoterik.
Und diese bietet für die Seele unglaublich viel an. Zum Einen jede Menge Humbug, der auf Vorhersagerei, also auf Wahrsagerei beruht. Das ist das, was man lassen lernen sollte, wenn man zu sich selber finden will. Denn man braucht dann keine Vorhersagen mehr, man gestaltet die Zukunft ganz einfach indem man die Jetztzeit lebt. (und sich nicht soviel dabei fragt, sondern es reflektiert.)
Ansonsten erschließt sich der Zugang zur Seele in der Esoterik eigentlich immer über eine systemische Betrachtung der Natur. Man sollte sich weniger auf die Einzelteile stürzen mit der Aufmerksamkeit, auf das kleine oder große eigene Leid zum Beispiel, als vielmehr das System wahrnehmen, in dem dieses Leid stattfindet und entsteht.
Man sollte nicht allzu sehr die kleine, einzelne Erkenntnis sein, die sagt: "ich bin nicht mehr lange", und daraus nicht schließen, daß man bald stirbt. Sondern man sollte die Tendenz der Seele erfassen, etwas Loszulassen, das bisher als Leben empfunden wurde und nun nicht mehr da sein wird: die Jungend und die Kindheit. Über kurz oder lang ist damit die Entscheidung zur Unabhängigkeit verbunden, die ich Dir wünsche.
Du wirst einen Umgang damit finden, daß Du so sensibel bist, wie Du sensibel bist. Serlex, ich schätze Dich sehr. Und ich spüre ganz genau, daß es genau dieses wertgeschätzt werden ist, daß Dir aus nationalen, familiären, sozialen und vielen sonstigen Gründen nicht immer widerfährt. Aber: wie schätzt denn Du dich? Schätzt Du dich wert, oder schätzt Du dich unwert? Denke mal drüber nach, ob Du nicht die Perspektive beim Blicken auf Dich selbst ändern möchtest.
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lg,
Trixi Maus