Meditation aus MEINER Sicht

Bewusstheit ist die Voraussetzung für alles, was wahr und richtig ist. Was das Licht der Bewusstheit scheut, ist verlogen. Also seid bewusst und ganz und gar so, wie ihr nun mal seid. Verkneift euch nichts! Unterdrückt nichts! Haltet nichts zurück! Und mit der Zeit, so nach und nach, wird euch euer eigenes Verhalten so kindisch, naiv und dumm vorkommen, dass ihr davon ganz von selber ablasst. Niemand muss euch dazu bekehren. Auf Grund eurer eigenen Bewusstheit findet ihr selbst euren individuell richtigen Weg. Denn niemand kann den Weg eines anderen gehen. Und keiner kann über eine solche Veränderung intellektuell nachsinnen, sie muss praktisch durchlebt werden!

Alle Glaubenssätze sind verlogen, alle Religionen sind falsch, alle Ideologien führen nirgendwohin. All das führt nur in die Irre, denn das alles akzeptiert euch nicht. Sie akzeptieren weder eure Individualität, eure Einmaligkeit noch eure göttliche Abstammung. Chefideologen und Besserwisser sind Gotteslästerer. Sie alle maßen sich an, schlauer als ihr Schöpfer zu sein. Sie erfinden in ihren kranken Hirnen Beschwörungsformeln, alte und neue Glaubenssätze, Naturgesetze und schlaue wissenschaftliche Regeln, die es von nun an zu befolgen gilt. Und ihr tut es. Ihr fallt auf jede neue Ideologie, jede neue Religion und auf alles und jeden herein, der euch Reichtum, Gesundheit, Wissen, hohes Alter, Verbesserung oder den Himmel auf Erden verspricht. Ihr missachtet Gott und folgt den Scharlatanen, die euch missachten. Wie soll aus so viel Missachtung Gutes entstehen? Das ist eine Lüge.

Akzeptiert euch also zunächst so, wie ihr tatsächlich seid. Und nur aus dieser bedingungslosen Akzeptanz kann etwas wirklich Neues, Ehrliches und Wahrhaftiges entstehen. Es ist kein neuer Glaubenssatz, den ihr damit befolgt. Diese Veränderung kommt aus einer anderen Quelle, sie liegt tiefer. Würdet ihr eine solche Veränderung absichtlich herbeiführen, würde sie nicht lange anhalten. Eine solche Veränderung wäre geheuchelt, nur künstlich, wie Schauspielerei. Eine Umwandlung, die auf Grund inneren Akzeptierens geschieht, ist unumkehrbar, denn ihr habt sie nicht direkt herbeigeführt. Und was ihr nicht herbeigeführt habt, könnt ich auch nicht wieder rückgängig machen. Wie viele „Rohköstler“ werden rückfällig? Wie viele „Esoteriker“ verlassen ganz oder teilweise ihren spirituellen Pfad? All das waren nur Masken, die ihr euch aufgesetzt habt, wie zu Fasching. Aber niemand kann ständig mit einer Maske herumlaufen, irgendwann fällt sie herunter und das wahre Gesicht kommt zum Vorschein. Dann seid ihr wieder dort, wo ihr angefangen habt. Dann seid ihr dort, wo Gott euch hinhaben wollte. Akzeptiert es also!

Man muss die Psychologie von Glaubenssätzen und Ideologien verstehen. Sie alle erzeugen „Schuldgefühle“, erklären euch zu „Sündern“ und geben euch ein Ziel, das ihr erreichen sollt, aber nie erreichen werdet. Das ist der Trick: Es werden nur Versprechen gemacht, die Ware wird nie geliefert. Wie wollt ihr sexuelle Enthaltsamkeit erreichen? Durch Unterdrückung? Natürliche Keuschheit kannst du erreichen, nach dem du dich jahrelang in einem Harem mit 20 geilen Weibern ausgetobt und am eigenen Leib erfahren hast, das sogar das mit der Zeit langweilig, monoton, frustrierend und ermüdend wird, dich nur deiner Lebensenergie beraubt und nicht weiterbringt. Aber du kannst diese Erfahrung nicht intellektuell im Kopf machen, du musst sie tatsächlich durchleben, wie Buddha. Und als Buddha erkannte, das ihm all sein Reichtum nichts mehr geben konnte, wurde er zum Bettler, auf der Suche nach etwas, das ewig frisch bleibt. Man kann nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun, dabei fällt man einfach nur auf die Nase. Und alle, die den sagenumwobenen fernöstlichen Ideologien intellektuell folgen wollen, werden auf die Nase fallen. Denn all das führt euch nur zu Krampf und Unterdrückung. Und so seht ihr dann auch aus. Religionen und Ideologien pressen euch in eine bestimmte Schablone, sie machen aus eigenständigen Individuen etwas Gleiches, was sie niemals waren, niemals sind und niemals sein können. Religionen und Ideologien erzeugen permanent Schuldgefühle, weil ihr nicht so seid, wie sie es euch vorschreiben. Ihr wisst doch genau, dass ihr im Inneren nicht so seid, auch wenn ihr anderen etwas vormachen könnt, euch selber könnt ihr nichts vormachen. Und ihr selber wisst genau, dass ihr innen hohl seid, dass alles nur großes Getue und Lüge ist. Die Vorschriften sind so angelegt, dass ihr sie niemals erreichen könnt, also seid ihr Sünder.

Ihr seid in Sünde geboren und führt ein sündiges Leben. Würde man das Trinken einer Flasche Bier bei Vollmond auf einem Hausdach sitzend zur Sünde erklären, gäbe es nur wenig Sünder auf dieser Welt. Erklärt man hingegen den Sex zur Sünde, betrifft es beinahe jeden. Wie genial! Das ist zwar reine Willkür, denn eigentlich ist es egal, was zur Sünde erklärt wird, Hauptsache, man trifft damit möglichst alle und erzeugt in allen Schuldgefühle. Trotzdem ist es schon ein ziemlich alter Hut und sehr abgedroschen. Außerdem kann man sich den Sex tatsächlich lange Zeit verkneifen, vor allem Frauen können das, und dann greift die Sünde nicht mehr. Aus diesem Grunde hat man heute etwas Neues erfunden, eine Sünde, die einfach jeden trifft: Das Essen. Essen ist Sünde! Ärzte, Diätberater und Apotheker erzeugen Schuldgefühle. Selbsternannte Ernährungsgurus sind die besten Sündenmacher, besser als der Papst.

Alles, was dich irgendwie umändern, in ein Glaubenssystem pressen, mit Beschwörungsformeln hypnotisieren muss, um aus dir angeblich einen besseren, zufriedeneren, gesünderen, glücklicheren Menschen zu machen, kannst du vergessen. Du hast zu viele Bücher gelesen, sinnlose Dinge in deinem Kopf angehäuft. Wenn du dich vor Lüge, Heuchelei, und dem Wahnsinn schützen willst, schütze dich vor diesen Glaubenssekten, Religionen, Ideologien und akzeptiere dich in deiner sogenannten Unvollkommenheit, Fehlerhaftigkeit, Lüsternheit und in allem, was sie dir sonst noch einreden. Nimm dich einfach so an, wie du wirklich bist und pfeif auf all das dumme Geschwätz. Akzeptiere dich so, wie Gott dich geschaffen hat. Akzeptiere es! Lass nicht zu, das Wahnsinnige das Werk Gottes, nämlich dich, kritisieren. Denn damit machst du dich mitschuldig, in dem du diesen Scharlatanen und Gotteslästerern folgst, statt Gott zu vertrauen und herauszufinden, was er mit dir vorhat. Jeder Mensch hat seine eigene Bestimmung, seinen Sinn. Finde also zunächst heraus, was deine Bestimmung ist.

Bedingungslose Bewusstheit und Akzeptanz sind der Schlüssel. Werde bewusst und lerne zu akzeptieren. Tiefe Meditation führt dich unweigerlich zu mehr Bewusstheit. Lerne Meditation wie Fahrradfahren, beides ist erlernbar. Alles andere führt zu Wahnsinn und Schizophrenie, statt zu Glück und Zufriedenheit. Es liegt in deiner Hand.
 
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Hallo Wald-Buddha,

ich möchte dir noch einen letzten Tip geben:

Verkünde das alles auf einer schönen, spirituellen Internet-Seite, mit vielen Farben und Bildern und setze den Link in deine Account-Karte und in einen Thread. Dort kann das dann jeder in Ruhe nachlesen und vielleicht wird ja auch ein Buch daraus :)
Du schreibst das hier zwar wahrscheinlich sowieso für dich auf und das ist ja auch gut und prima sowie dein Recht :D Wenn Dir aber am Herzen liegt, dass davon irgend jemand eine tiefere Einsicht erhält, dann wird das hier nicht eintreten, denn das wird kaum jemand nachlesen: die einzelnen Beiträge sind zu lang und alle Beiträge zusammen erst recht.
Wenn Du Pech hast, dann wird der Thread gesperrt, weil dein Dualismus (Guter Gott, Satan Gott) alle Religionen verurteilt und das verstößt eventuell gegen einige Forumsregeln.. Und in einigen Wochen wird er wahrscheinlich auf die zweite Seite und dann immer weiter nach hinten rutschen.

Über den Inhalt (Dualismus, Ego, ...) habe ich schon meine Meinung geschrieben und über Dich (Vision des Stirn-Chakras, Vernachlässigung der anderen) ebenfalls. Ich wünsche dir, dass Du hier, auf dieser Stufe, nicht stehen bleibst, und auch wenn dich auf diesem Wege viel ablehnen, dass Du - wenn es dir möglich ist - geduldig weiter gehst, bis deine Vision von einer sichtbaren Liebe für alle getragen wird. Dann wird sie auch die anderen erreichen.

Alles Liebe :liebe1:
Energeia
 
Hallo Energia

Es ist mir egal obs jemand liest oder nicht, eigentlich ist es wie ein Tagebuch für mich :clown: darum der nächste Beitrag.

Unten:
 
Thema Liebe: ein wenig Licht in das Dunkel

Ich habe lange damit gerungen, dieses Thema überhaupt anzufangen. Eigentlich kann man über „Liebe“ überhaupt nichts sagen. Liebe muss man erfahren. Man kann über Liebe nur schöne Anhandlungen schreiben oder Liebeslieder, Gedichte, aber man muss sie wirklich erfahren, sonst ist es nur Papalapp, heiles Palaver, schönes Geschwätz aber nutzlos. Du kannst auch nicht „theoretisch Schwimmen lernen“, Schwimmen lernst du praktisch, in dem du das Prinzip begreifst und es dann tust. Und es wird heute viel zu viel verkopftes Zeug geschwätzt, dass ich am liebsten gar nichts mehr sagen möchte. Werde ich zu gegebener Zeit auch nicht mehr. Bis dahin etwas zum Prinzip der Liebe, über die Alchemie der Liebe.

Man kann also nicht direkt über Liebe sprechen, nur indirekt. Man kann etwas schreiben und wenn es gut ist, geht in dem, der es versteht, ein Licht im Hintergrund auf. Jemand, der blind ist, der alles nur mit dem Kopf, mit dem Intellekt zu verstehen versucht, wird gar nichts verstehen. Was ich im Folgenden „sage“, ist Teil meiner Erfahrung, auch die übernommene Weisheit anderer, vor allem fernöstlicher Meister. Einer von ihnen, Osho, wird am Ende zu Wort kommen und uns über einige Aspekte der Liebe aus seiner Sicht, aus Sicht des vor Liebe überfließenden Erleuchteten berichten.

Liebe ist keine Beziehungskiste

Zunächst einmal: Wenn es um „Liebe“ geht, so kann damit nicht die „Beziehungskiste“ gemeint sein, die typische Beziehung zwischen Mann und Frau. Das ist viel zu unsicher. Dieses Gebilde steht auf sehr wackeligen Füßen. Da braucht nur einer von beiden von außen ein bisschen manipuliert zu werden, oder beide, und schon kippt das Ganze, nicht selten sogar ins Gegenteil. Wenn aus Liebe Hass wird, war das vorherige niemals Liebe. Es war nur ein Pakt, ein Vertrag zum beiderseitigen Nutzen, den man glaubte geschlossen zu haben. Außerdem ist die Liebe, die dich erfüllt, nicht vom anderen abhängig, sie ist im Gegenteil vom anderen völlig unabhängig. Wenn man das begriffen hat, bleibt einem so mancher „Liebenskummer“ erspart. Wie ist das zu verstehen?

Liebe ist der Blick nach innen

Wir sehen uns alle nach Zuneigung, nach Liebe und Geborgenheit. Zu diesem Zweck schauen wir nach außen, wir suchen das beim anderen, wir wollen es vom anderen. Wir sind darauf aus, vom anderen Anerkennung und Liebe zu erfahren, vor allem Frauen sind so programmiert. Ist dies der richtige Weg?

Von der Meditation zur Liebe

Ich wurde vor vielen Jahren mit dem Thema „Meditation“ konfrontiert, es war reiner „Zufall“, nicht geplant. Und dann habe ich etwas gelesen und auch, wie es praktisch gemacht wird. Dann habe ich das natürlich gleich ausprobiert, wie ich nun mal bin... Und was ist passiert? Es hat gleich funktioniert, sofort!

Drei Dinge sind erforderlich:

1.) Entspanntheit: Du musst völlig entspannt sein, keine Verspannung darf in deinem Körper sein, nirgendwo. Achte auf alles, von der Zehenspitze bis zur Kopfhaut, nichts darf verspannt sein. Und du wirst dich wundern, wenn du so von unten nach oben gehst und alles genau prüfst, wie viele Verspannungen du in dir hast. Entspanne also alles völlig, leg dich hin, den Oberkörper hoch oder setz dich bequem, entspanne dich.

2.) Beständig zuschauen: Sei bei allem, was du siehst, beständig. Beobachte alle Gedanken, die laufend durch deinen Kopf kreisen, beobachte sie ununterbrochen. Beobachte ununterbrochen den ununterbrochenen Gedankenstrom in deinem Kopf und bedenke, dass es nicht deine Gedanken sind. Beobachte sie so, als wären es die Gedanken von jemand anderem. Es sind die Gedanken von jemand anderem! Identifiziere dich also nicht mit deinen Gedanken, es sind nicht deine. Es sind Gedanken, die aus der Welt kommen, es sind niemals deine eigenen Gedanken. Den Beweis findest du, wenn du im Zustand der Meditation bist, dazu also später. Kein Gedanke entspringt wirklich aus dir und kein Gedanke stammt tatsächlich von dir. Es ist alles nur geliehen, es stammt von den anderen, Gedanken kommen von außen.

3.) Kein Urteil: Gib zu allem, was du siehst, keinerlei Bewertung ab, keine Beurteilung. Sieh einfach nur hin, sie nur zu, sei stummer Zeuge, unbeteiligt, greife nicht ein. Sag nicht „das ist hässlich“ oder „das ist aber schön“, nein, bewerte einfach gar nichts, sei unbeteiligt, neutral, sei ein wahrer Zeuge, ergreife nicht Partei. Ein Zeuge muss neutral sein, völlig unparteiisch. Denke stets daran, dass das, was du im Kopf hast, nicht dir gehört. Kein Gedanke gehört dir, alles ist entliehen. Zuerst haben sie dir all das in der Schule beigebracht, dann hast du es dir selbst beigebracht, weil du geglaubt hast, es sei besser, richtig und wahr. Aber nichts von dem gehört dir. Nichts von all dem stammt von dir. Sieh daher nur zu und beurteile es nicht.

In diesem Zustand, diese drei Dinge beobachtend, gleitest du unmerklich in den Zustand der Meditation. Es ist eine Art von Schwebezustand, nichts, was du absichtlich herbeiführen könntest. Meditation geschieht ganz einfach, in dem du diese drei Dinge beachtest: Entspanntheit / beständig Zuschauen / kein Urteil. Meditation geschieht, wie Liebe geschieht, du kannst sie nicht herbeiführen wollen. Wenn jemand „Meditiert“, wie er isst, ist er auf dem Holzweg. Diese Methoden sind für den Anfang gedacht, als Einstieg. Manche bleiben an der Tür stehen. Meditation ist ein Zustand, in den du durch bestimmte Tricks und Kniffe gelangen kannst, es ist keine Theorie und auch keine Philosophie. Meditation ist rein praktisch, bald schon kann dein ganzes Leben zur Meditation werden, Tag und Nacht.

Was geschieht im Zustand der Meditation? Ich liege da, wach, bewusst, entspannt. Ich beobachte die Gedanken in meinem Kopf – und plötzlich! Urplötzlich geschieht bei mir etwas sehr merkwürdiges: Diese Gedanken, eben noch vorhanden, sind plötzlich spurlos verschwunden. Sobald ich sie mir anschauen will, sobald ich bewusst hinsehe, sobald das Licht meiner Bewusstheit angeht, sind all diese Gedanken plötzlich weg, als seien sie nie dagewesen. Urplötzlich herrscht Stille. Eben noch war ich „in Gedanken vertieft“ und plötzlich diese unendliche Ruhe, dieses glückselige Gefühl der Stille. Und diese Stille ist so unbeschreiblich schön, dass jedes Wort versagt, sie zu beschreiben. So war es bei mir von Anfang an. Sobald ich hingesehen habe, waren die Gedanken fort und der Kopf leer. Ich weiß, dass sich andere damit schwer tun, dass es bei vielen so einfach nicht geht. Es gibt viele Meditationstechniken, die man ausprobieren sollte, welche einem am meisten liegt.

Bevor man Liebe geben kann, muss man sie erst einmal in sich haben

Daher scheint es unumgänglich, dass man sich 1.) mit der Alchemie der Liebe einmal näher und eingehend befasst, wie sie funktioniert und wie sie nicht funktioniert. Das ist normalerweise Aufgabe unserer Schulen. Und 2.) dass man sich selber innerlich durch Meditation auf die Liebe vorbereitet, damit man sie auch empfangen kann, wenn sie kommt, um sie dann an andere weitergeben zu können. Dies sollte möglichst schon in sehr jungen Jahren geschehen, also vor der Geschlechtsreife. Nur so können überhaupt harmonische Beziehungen entstehen, Ehen und Großfamilien, in denen die Kinder dann liebevoll und harmonisch aufwachsen. Auch dies ist letztendlich der „göttliche Sinn“ der Liebe. Doch die Liebe wird wohl kaum gefördert und vermehrt, wenn keiner was genaues darüber weiß, jeder irgendwie blind im Nebel stochert, mehr oder weniger große Probleme mit der Liebe hat und beständig nach außen starrt und von außen auf Liebe hofft.

Es kann also nur vom Ablauf her so sein, dass du erst erwachst, dich selber findest, mit dir selber glücklich und in Harmonie lebst und selber von der Liebe kostest. Zuerst die Einsamkeit, dann die Zweisamkeit. Sonst wird der Andere unter Umständen nur zur Flucht. Wenn du vor dir selber zum Anderen fliehst, wirst du niemals Liebe finden. Erst wenn du selber erwacht bist, bist du bereit für eine Beziehung mit dem anderen. Dies ist die Reihenfolge, Schritt für Schritt, einen nach dem anderen. Erst nach dem ersten Schritt bist du imstande, Liebe zu geben und die Liebe des anderen zu empfangen. Und nur ein Erwachter wird dir Liebe geben können. Wenn du nicht erwacht bist, wird es schwierig. Es kann sein, dass du die Liebe des anderen weder erkennst noch annimmst. Zwar kannst du dann eventuell die Liebe des Erwachten empfangen, aber es wird sehr schwierig, wenn ein Erwachter und ein nicht Erwachter zusammen leben. Normalerweise wird das nicht lange gut gehen. Es gibt also nur zwei Alternativen: Entweder beide erwachen oder beide bleiben in ihrer Umnachtung. Im letzteren Fall werden sie allerdings nicht wissen, was Liebe ist. Sie werden alles Mögliche für „Liebe“ halten und wie blind durch die Gegend laufen, wenn das, was sie „Liebe“ genannt haben, vergeht. Und das, was sie so alles „Liebe“ nennen, vergeht mit Sicherheit! Es wird also der Beginn einer lebenslangen Lebenstragödie sein. Manche schaffen es dann, sich an diese Tragödie irgendwie zu gewöhnen, sie nehmen sie als gegeben hin und nennen dann auch das „Liebe.“ Deshalb kann ich eigentlich nur zum Erwachen raten.

Meditation ist wie Sex ohne Sex

Meditation ist wie Liebe ein Seinszustand. Jemand hat mal geschrieben: Meditation ist Sex ohne Sex. Ja, so ungefähr fühlt es sich an, so ähnlich. Und mit der Zeit, mit den Jahren wird dieses schöne Gefühl dem Sex immer ähnlicher. Dies muss wohl der Grund sein, warum Meditierer und Erleuchtete so wenig Sex haben oder gar keinen mehr, weil es ihnen keine Steigerung mehr verschafft. Ein Meister wie Buddha ist 24 Stunden am Tag in einem Gefühl des Orgasmus, kannst du dir das vorstellen? Jeder jagt doch wie besessen hinter dem Sex her, nur wegen der zwei Sekunden Orgasmus, und ein Erleuchteter hat 24 Stunden am Tag „Orgasmus!“ Was will der dann noch mit Sex? Aber das Problem ist: Du kommst nicht zur Erleuchtung, wirst niemals Meister und kannst auch kein Meditierer werden, solange du so noch viel Sex im Kopf hast, wie allgemein üblich hier im Abendland. Das ist der Grund, weshalb Sex zu seiner Zeit vollkommen ausgelebt werden muss, danach geht es weiter. Ist in dieser frühen Jugendzeit etwas verstopft, geht gar nichts weiter. Was will die Welt auch mit Erleuchteten, solchen wie Buddha, Mahavir oder Jesus? Die stören nur die Geschäfte.

Meditation öffnet dich für die Liebe

Was ist also im Zustand der Meditation geschehen? Zum ersten Mal glaubst du nicht mehr, dass du alles im Griff hast. Du lässt los, du lässt dich fallen, du vertraust. Zum ersten Mal lässt du alle Glaubenssätze, Ideologien, Dogmen und Lehren fallen. Du hast die Welt gesehen, du hast dir alles genau angeschaut und gesehen, dass es nirgendwo hinführt. Die Welt dreht sich im Kreis, alles wiederholt sich. Jetzt kannst du die Welt vergessen, du lässt sie hinter dir. Du klappst das Buch der Welt zu und gehst nun andere Wege, jenseits der Welt, jenseits der Grenzen des Verstandes. Du hast es mit Wissen versucht und gesehen, dass es Irrtum ist. Du hast es mit Worten versucht und gesehen, dass sie missbraucht werden. Nun versuchst du es mit Nicht-Wissen, mit Leere, mit Stille. Was geschieht jetzt?

Babys sind voll überfließender Liebe

Zum ersten Mal bist du nicht mehr als getrenntes „Ich“ vorhanden. Kein Gedanke regt sich mehr in dir. Du bist völlig gedankenfrei, still. Du bist verschwunden, nur noch Bewusstheit ist, reines Bewusstsein. Und da Du nicht mehr bist, kann nach sehr langer Zeit zum ersten Mal wieder göttliche Liebe und Glückseligkeit in dich einfließen, wie zu jener Zeit, als du noch ein hilfloses kleines Baby warst. Auch damals warst du dumm, unwissend, hast nichts von der Welt gewusst. Es heißt, du – als Ego, als Ich, als großer Dichter, Denker und Philosoph - begegnest Gott nie. Nur wenn du nicht bist, wenn du so klein und nichtig bist, wie dieses hilflose Baby, erfüllt dich Gott mit seiner Präsenz und mit seiner Liebe. Und nur wenn du nicht bist, bist du Gott. Gott ist nichts besonderes, jeder von uns ist Gott, auch wenn du nichts davon weißt, weil dich das ununterbrochene Palaver in deinem Kopf davon fernhält.

Das Thema Liebe: Auch eine Irreführung?

Kann es also sein, dass wir die ganze Welt nach Liebe absuchen, dass wir pausenlos auf der Jagd nach Liebe sind, um sie vom anderen zu erhaschen, sie aber in Wirklichkeit längst in uns ist? Kann es weiterhin sein, dass wir allmögliche Anstrengungen und auch alle unmögliche Anstrengungen unternehmen, um Wärme, Geborgenheit, Bestätigung und Liebe vom anderen zu bekommen, von Partner, obwohl sie doch seit Anbeginn in uns drin ist? Und wenn es doch so einfach ist, Liebe und Glückseligkeit zu erfahren – ich muss nur still und entspannt sein und auf den Bachnabel schauen – wieso mühen sich dann alle so ab und jetten um die ganze Welt und finden doch das große Glück nirgendwo? Kann es sein, dass wir hier völlig irregeführt, für dumm verkauft werden? Kann es weiterhin sein, dass wir auf diese Weise - durch diesen antrainierten Blick nach außen, geprägt durch Presse, Subkultur, Film und Fernsehen - sogar von der Liebe weggeführt werden, statt zu ihr hin? Wer könnte wohl ein Interesse daran haben, sowas Schlimmes und Bösartiges zu tun?

Jeder will etwas haben, was er selber nicht geben kann

Liebe ist nichts, dass du von jemanden bekommen kannst, der nicht selbst voller überfließender Liebe ist. Aber niemand ist voller Liebe! Sieh dich nur um: Jeder jagd der Liebe hinterher, jeder erhofft die Liebe vom jeweils anderen! Wie will dir dein Partner jemals wirkliche Liebe geben, wo er sie doch ausgerechnet von dir erhofft und bei dir sucht? Und du erhoffst das Gleiche von ihm...? Wie soll das gehen? Ist das ein Narrenspiel, sowas wie Karneval oder was?

Liebe ist keine biologische Anziehung

Aber dieses Narrentreiben nennen die Leute tatsächlich Liebe, die Beziehung zum Anderen, zum anderen Geschlecht. Trotzdem verlieben sich manchmal zwei Menschen. Gut. Was ist hier passiert? Er findet sie schön, sie findet ihm süß. Es ist nichts als Biologie, reine sexuelle Anziehung. Diese Art von „Liebe“ ist animalische Biologie, es ist in Wirklichkeit Ich-Sucht, es sind hormongesteuerte Triebe, keine Liebe. Denn du weißt, dass deine unstillbare Begierde dadurch gestillt wird, dass du den anderen hast, ist es ein Vertrag zum beiderseitigen Nutzen. Andere verlieben sich in ihren Vater, den sie als Jungen wiederfinden. Andere verlieben sich in den Intellekt eines Menschen...

Liebe ist Sinnlos

Fortsetzung ist Unten
 
2 Teil: Liebe

Liebe ist niemals von Nutzen, Liebe ist platonisch, ohne jeden Sinn und Zweck. Es gibt keine speziell „platonische Liebe“, dieser Begriff ist eine Irreführung. Es gibt nur die platonische Liebe, ausschließlich. Wenn etwas nicht platonisch ist, ist es etwas anderes, keine Liebe. Nur wenn Liebe ohne Sinn und Zweck ist, ist es wirklich Liebe. Wenn Liebe einen Zweck verfolgt, einem bestimmten Zweck dient oder mehreren, nützlich und zweckdienlich ist, ist es bereits keine Liebe mehr. Materialistisches Denken und Liebe treffen sich nicht, das Eine ist das Gegenteil vom Anderen. Wie Osho unten noch erläutern wird, ist das Gegenteil von Liebe Angst. Nein, nicht Hass, sondern Angst. Wenn „Liebe“ in Hass umschlägt, und das tut bei uns sehr oft, dann war es vorher schon keine Liebe, sondern Ichsucht, materialistisches Denken. Und Angst ist Triebfeder und Motor des Materialismus. Nur wenn sie dir genug Angst machen, vor der Zukunft, vor der Obdachlosigkeit, vor dem Verhungern und Erfrieren, lässt du dich freiwillig zum Arbeits- und Konsumsklaven degradieren. Liebe kennt keine Angst. Liebe vertraut vollkommen, Liebe ist Vertrauen in Reinkultur. Ein kleines Baby hat keine Angst, es vertraut vollkommen, bis dieses Vertauen von der Welt zerstört wird...

Gott ist Liebe

Doch der Mensch hat seit dem Paradies nie auf Gottes Liebe vertraut. Die ganze Bibel ist voller Ungläubiger, voller Materialisten, die Angst vor dem Verhungern haben, die nicht darauf vertrauen wollen, dass Gott ihnen Nahrung gibt. Und auch Jesus sagte immer wieder: „Sorgt euch nicht, Gott weiß, was ihr braucht...“ Die Raben säen nicht und haben trotzdem zu essen, die Blumen tragen schönste Kleider und Weben nicht, usw. Der Sinn von Religion ist es seit jeher, das Vertrauen in Gott zu stärken, die Liebe zu Gott. Denn Gott ist Liebe.

Materialismus ist das Gegenteil von Gott, es ist Angst. Wer (Gott) nicht vertraut, wer nicht voller Liebe ist, wird Materialist und hat Angst. Und die Welt ist so eingerichtet, dass sie dem Materialismus Tür und Tor öffnet, während sie den Liebenden und Vertrauenden das Leben zur Hölle macht. Das ist nicht nur heute so, was war schon immer so, seit Mose vor 3200 Jahren aus Ägypten auszog. Die Juden waren und sind ein Volk ungläubiger Materialisten, so ist das Schimpfwort „Jude“ entstanden. Materialismus ist das Gegenteil von Gottvertrauen. Angst ist das Gegenteil von Liebe. Liebe und Gott gehören zusammen wie Angst und Materialismus. Und das Vertrauen auf Gott schafft intern immer mehr Liebe, wie das Vertrauen auf den Materialismus intern immer mehr Angst schafft, Angst vor Arbeitslosigkeit, Angst vor der Konkurrenz, vor Pleite, vor..., vor... Du kannst als Materialist vor Zukunftsängsten und Sorgen kaum mehr ruhig schlafen.

Materialismus und Gott gehen also niemals Hand in Hand. Was ist dann in den USA passiert? Amerika betreibt von Anfang an extreme Bigotterie in Verbindung mit skrupellosem Materialismus. Wie geht das? Nun, das geht eigentlich nur, wenn eins von beiden geheuchelt ist, gelogen, Theater. Die wundersamen Blüten des Materialismus Made in U.S.A. kann jeder sehen, also kann eigentlich nur das beständige „Jesus!“-„Jesus!“ - Geschrei Lüge sein, Floskeln zum Beschwichtigen ihres schlechten Gewissens. Dieses schlechte Gewissen plagt sie, seit sie die Ureinwohner des Kontinents, die ihrem Materialismus im Wege standen, skrupellos abgeschlachtet haben. Und Gott wird sie noch stärker, noch reicher machen als jetzt schon. Warum? Weil einer aus tausend Metern Höhe unangespitzt viel tiefer in den Boden eingerammt wird, als wenn er aus zehn Metern Höhe fällt. Außerdem glauben sie selber an ihr Schauspiel. Eine Nation, die wiederholt echte Schauspieler zu Gouverneuren und Präsidenten beruft, hat nicht nur eine Psychose und eine dicke Neurose, sondern wirklich ein echtes Problem mit der Wahrnehmung. Sie erschaffen nicht nur Traumwelten, sie sind eine Traumwelt. Daher können sie nicht erkennen, dass ihr eigenes Schauspiel in einem noch viel größeren, übergeordneten Schauspiel stattfindet. Und dass ist das, weswegen wir hier sind.

Wahre Liebe vergeht nicht

Wenn Liebe mit einem Sinn und einem Zweck verknüpft wird, mit gewisser Nützlichkeit und Vorteilen für beide Seiten, wird sie nicht lange halten. Je nützlicher diese Art von „Liebe“ ist, desto eher vergeht sie. Dann heißt es: Die Liebe kommt und geht eben... Diese Form der Liebe ja, wahre Liebe vergeht niemals, sie wird nur zeitweise von anderen Ereignissen verschüttet.

Ein kleines Baby ist voller Liebe

Dieses kleine Geschöpf, soeben auf die Welt gekommen, so hilflos, ist randvoll angefüllt mit göttlicher Liebe, bevor die Welt diese Liebe zerstört. Denn diese Liebe ist nutzlos, wertlos für die materialistische Welt. Die Welt braucht Soldaten, keine Liebende. Die Welt braucht Arbeitstiere, Konsumsklaven und Idioten, die Parteien wählen, keine glücklichen Menschen voller Liebe. Also wird diese Liebe zerstört, mit allen erdenklichen Mitteln, Methoden und Tricks. In Wirklichkeit kann sie jedoch nicht ganz zerstört werden, dies würde den sicheren Tod bedeuten. Gottes Liebe bleibt weiter in dir, auch wenn du nicht an Gott glaubst. Es genügt, wenn Gott an dich glaubt, wenn Gott dich liebt. Gott ist reine Liebe. Jesus sagte: Gott ist Liebe.

Liebe ist kein Sex

Und diese Liebe hat absolut nichts mit deinen biologischen Trieben zu tun, das ist nur Sex. Wenn du diese Triebe befriedigt hast, wenn du fertig bist mit dieser Frau, mit diesem Mann, erkaltet auch deine „Liebe.“ Diese Art von „Liebe“ vergeht so schnell, wie sie gekommen ist, es ist keine Liebe, auch wenn sie im Englischen alles in diesem Bereich „Love“ nennen, es ist nur sprachliche Armut, es ist Ichsucht, ein animalischer Trieb. Deshalb muss der Sexualtrieb, sobald er mit 12-14 Jahren aufkommt, tabulos ausgelebt werden. Danach wirst du weise, dann wirst du erwachsen, menschlich. Liebe beginnt nach den Flitterwochen. Dann kannst du dich weiter entwickeln. Nur wenn du die Biologie hinter dir gelassen hast, besteht die Möglichkeit, dass wirkliche Liebe in dich einfließt.

Schon kleine Babys sind Meditierer

Das kleine Kind und der Meditierer sind beide glücklich, so voller überfließender Liebe, dass man es kaum fassen kann. Die Welt hat unzählige Mordanschläge auf Buddhas Leben verübt, weil sie es nicht ertragen konnte, dass dieser Mensch nur dasitzt, nichts tut und doch voller Glück, Liebe und überfließender Glückseligkeit ist. Sie mühen sich so ab, von morgens bis abends, und sind doch unglücklich. Wieso ist dieser Mensch glücklich? Und jeder siehst es, jeder fühlt es! „Dieser Mensch besitzt nichts, er sitzt nur einfach dumm unter seinem Brodibaum und ist glücklich. Und wir wissen vor lauter Arbeit nicht, wo uns der Kopf steht!“ So ist es bis heute. 3000 Jahre Menschheitsentwicklung dumm im Kreis herum. Das war und ist unerträglich, eine Unverschämtheit, eine Provokation! So etwas erträgt die Welt nicht. Auch das kleine Kind besitzt nichts, es ist nicht einmal gebildet, hat keinerlei Studienabschlüsse – ein kleines, dummes Kind, ein Säugling mit Windeln am Po und doch voller Glück und überfließender Liebe. Wie geht sowas? Deshalb muss man das Glück des Kindes möglichst schnell zerstören, beispielweise mit Impfungen und indem man die Eltern verblödet.

Der Andere ist nur ein Fenster zur Liebe

Und auch der Meditierer: Er tut nichts, zumindest nichts, dass von außen sichtbar wäre, er besitzt nichts – und ist doch glücklich und voller Liebe. Und nur ein solcher Mensch ist imstande, dir Liebe zu geben. Das heißt, er gibt sie dir nicht, eigentlich öffnet er dich nur für die Liebe Gottes. Er ist im Grunde nur ein Schalter, ein Fenster, durch das Liebe in durch einströmt. Liebe kommt immer „von oben“, von Gott. Liebe ist Gottes Angelegenheit, Liebe ist Gott und Gott ist Liebe.

Die Welt ist nicht an Liebe interessiert

Die Welt ist am Geschäftemachen interessiert. Das Baby und Buddha – beide sind Meditierer. Babys werden als Meditierer geboren. Es gibt zwischen den beiden im Grunde nur einen wesentlichen Unterschied: Der Meditierer ist älter. Ansonsten gibt es keinen Unterschied. Jesus sagte: „Wenn ihr nicht wie diese Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen.“ Das Wort „Meditierer“ kommt zwar in den Evangelien nicht vor, aber ich bin sicher, dass Jesus Meditierer war. Von Mohammed ist uns überliefert, dass er zum meditieren in die Wüste ging. Der Unterschied ist, dass der Meditierer die Welt kennen gelernt hat, er hat die Welt in allen Einzelheiten gesehen, während das Baby das alles noch vor sich hat. Der Meditierer ist also eine Stufe weiter als das Baby. Trotzdem ist der Zustand, in dem sich beide befinden, gleich. Die Welt ist wie ein Abgrund, in den du gestoßen wirst und nachher musst du dich mühsam wieder da heraus befreien. Am Anfang ist die Liebe und am Ende ist Liebe, sofern du es schaffst und über die Zweifel, die dir die Welt in den Weg legt, erhaben bist.

Hierin sehen wir auch, dass es absolut notwendig ist, die Erfahrung der Welt, des Weltlichen zu machen. Niemand kann das verhindern und niemand darf das verhindern. Jeder muss diese Welt mit all ihren Einzelheiten kennen lernen, daran führt kein Weg vorbei. Und dies ist auch der wichtigste Grund, warum sich die Welt als Ganzes grundsätzlich nicht „verbessern“ wird, sondern im wesentlichen weiter so bestehen bleibt. Nur Machtverhältnisse verschieben sich manchmal, die Fahnen ändern sich, die Zeiten, die Techniken, die Parolen – aber der Geist, das Prinzip der Welt bleibt. Denn auch nachfolgende Generationen von Babys müssen die Welt kennen lernen und wieder zum Ursprung zurückfinden, zu dem, was sie längst kennen, den Zustand der Meditation, dem höchsten Glück, Sex ohne Sex, wo Gott dich mit seiner Liebe erfüllt.

Die Welt ist eine Prüfung

Das Baby und der Meditierer: Beide sind fast identisch, beide sind so sehr voller Glückseligkeit, beide sind so voller Liebe. Doch der Eine ist um eine Erfahrung reicher, um die weltliche Erfahrung. Der Meditierer hat sie gemacht, das Baby hat sie noch vor sich. Und es kann sein, dass sich das Baby im Spinnenetz der Welt verfängt und dann viele Leben braucht, um da wieder herauszukommen. Doch da hilft alles nichts, die Erfahrung der Welt muss gemacht werden. Und noch etwas haben beide gemeinsam: Beide müssen die Grundbedürfnisse ihres Körpers erfüllen, also Nahrung, Wohnung, Kleidung. Gott wird ihnen dabei helfen, denn er weiß, dass sie das brauchen. Dennoch muss auch das bei beiden erfüllt sein. Wenn das Kind hungrig ist, schreit es und ist unglücklich, auch wenn es die Windeln voll hat. Die körperlichen Bedürfnisse müssen also absolut befriedigt sein. Wenn der Meditierer hungrig ist, kann er auch nicht richtig meditieren, auch er ist dann unglücklich.

Sind diese Grundbedürfnisse erfüllt, steht der Liebe, dem Glück und dem Wohlergehen nichts mehr im Wege...

...außer...:

Die Welt steht im Wege! Sie verlangt von dir, dass du für drei Brötchen am Tag, das Dach über dem Kopf und das Hemd, dass sie dir gibt, dich vollständig an sie auslieferst, dich ganz und gar an sie verkaufst und alles tust, was sie von dir verlangt. Ja, das ist schon klar, das sie das versuchen. Aber auch dies sei dir gesagt: Auch das ist Gottes Wille. Alles ist Gottes Wille! Fragt sich nur, wofür?
Oktober 2003
RS

Osho über die Liebe

Liebe ist...

Geliebter Osho, was ist Liebe?

Liebe ist das Strahlen, der Duft des Sich-Selbst-Kennens, des Sich-Selbst-Seins. Anand Talfis ist sehr jung, er ist erst neun Jahre alt, aber er ist seinem Alter weit voraus. Sein geistiges Alter muss nahezu doppelt so hoch sein, ungefähr achtzehn, daher die Frage.

Liebe ist überfließende Freude. Liebe ist, wenn du gesehen hast, wer du bist; dann bleibt nichts, als dein Sein mit anderen zu teilen. Liebe ist, wenn du gesehen hast, dass du nicht von der Existenz getrennt bist. Liebe ist, wenn du eine organische, orgasmische Einheit gefühlt hast mit allem, das ist.

Liebe ist keine Beziehung, Liebe ist ein Seinszustand. Sie hat nichts mit irgendjemand anderem zu tun. Man liebt nicht, man ist Liebe. Und natürlich, wenn man Liebe ist, dann liebt man - aber das ist ein Ergebnis, ein Nebenprodukt, das ist nicht die Quelle. Die Quelle ist, dass man Liebe ist.

Und wer kann Liebe sein? Gewiss, wenn du dir nicht bewusst bist, wer du bist, kannst du nicht Liebe sein - du wirst Angst sein. Angst ist genau das Gegenteil von Liebe.

Denk daran, Hass ist nicht das Gegenteil von Liebe, wie die Leute immer denken; Haß ist Liebe auf den Kopf gestellt, er ist nicht das Gegenteil von Liebe. Das wirkliche Gegenteil ist Angst. In Liebe dehnt man sich aus, in Angst schrumpft man. In Angst wird man verschlossen, in Liebe öffnet man sich. In Angst zweifelt man, in Liebe vertraut man. In Angst bleibt man einsam, in Liebe verschwindet man; daher erhebt sich die Frage von Einsamkeit überhaupt nicht. Wenn man nicht ist, wie kann man da einsam sein?

Dann sind diese Bäume und die Vögel und die Wolken und die Sonne und die Sterne alle in dir. Liebe ist, wenn du deinen inneren Himmel kennen gelernt hast.

Fortsetzung Unten
 
Und Tallis, dies ist der richtige Moment, das richtige Alter, um in die Welt der Liebe einzutreten. Dies ist die Zeit, in der Eltern, die Gesellschaft, der Staat und die Kirche immer die Kinder vergiften und sie furchtsam machen.
Dies ist die Zeit, in der Angst erzeugt wird von den Ausbeutern. Dies ist die Zeit, in der die Gesellschaft kleine Kinder zu Sklaven reduziert; und man kann nur zum Sklaven reduziert werden, wenn große Angst erzeugt worden ist.
Dies ist auch die Zeit - wenn die Gesellschaft gesund ist und nicht von dummen Politikern und Priestern beherrscht wird, wenn die Gesellschaft nicht pathologisch ist - dann ist dies die Zeit, in der die Gesellschaft Kindern hilft, immer liebevoller zu werden, den Kindern hilft, mehr über Schönheit, über Musik, über Dichtung, über Tanz, über Meditation zu erfahren. Dies ist die Zeit, in der das Kind ganz einfach ohne jede Schwierigkeit einen Sprung machen kann. Später wird es immer schwieriger, denn wenn du älter wirst, werden auch die Ängste älter und stärker. Wenn du älter wirst, wird das Ego stärker. Wenn du älter wirst, nimmt deine Lernfähigkeit ab. Wenn du älter wirst, wirst du immer feiger, fürchtest dich vor dem Unbekannten.
Das kleine Kind ist frei von Angst; Kinder werden ohne jede Angst geboren. Wenn die Gesellschaft ihnen helfen und sie darin unterstützen kann, ohne Angst zu bleiben, ihnen helfen kann, auf die Bäume und die Berge zu klettern und in den Meeren und Flüssen zu schwimmen, wenn die Gesellschaft ihnen auf jede erdenkliche Art helfen kann, Abenteurer zu werden, Abenteurer des Unbekannten, und wenn die Gesellschaft große Neugierde in ihnen hervorrufen kann, statt ihnen tote Glaubenssysteme zu geben, dann werden die Kinder zu großen Liebhabern heranwachsen, zu Menschen, die das Leben lieben.
Und das ist wahre Religion; es gibt keine höhere Religion als Liebe.
Tallis, meditiere, tanze, singe und geh immer tiefer in dich selbst hinein. Höre den Vögeln aufmerksamer zu. Schau die Blumen mit Ehrfurcht, Staunen an. Werde nicht gelehrt, gib den Dingen nicht fortwährend Namen. Das ist Gelehrtheit - die große Kunst, alles zu benennen, alles in eine Kategorie zu bringen. Fang in diesem Alter an, Gitarre zu spielen, oder lerne, Flöte zu spielen. Triff dich mit Menschen, misch dich unter Menschen, so viele Menschen wie möglich, denn jeder Mensch bringt eine andere Seite Gottes zum Ausdruck. Lern von den Menschen. Sei nicht furchtsam. Diese Existenz ist nicht dein Feind. Diese Existenz bemuttert dich, diese Existenz ist bereit, dich in jeder möglichen Weise zu unterstützen. Vertraue, und du wirst anfangen, eine neue Woge von Energie in dir zu spüren.
Diese Energie ist Liebe. Diese Energie möchte die ganze Existenz segnen, denn in dieser Energie fühlt man sich gesegnet - und wenn du dich gesegnet fühlst, was kannst du anderes tun als die ganze Existenz segnen?
Liebe ist der tiefe Wunsch, die ganze Existenz zu segnen.
Liebe und Freiheit
Beide Flügel sind notwendig
Wenn du allein bist, fühlst du dich einsam, du fühlst, dass du den anderen vermisst; dein Leben scheint nur halb zu sein. Es verliert Freude, es verliert sein Fließen und Blühen; es bleibt unterernährt. Wenn du mit dem anderen zusammen bist, dann entsteht ein neues Problem, weil der andere anfängt, in deine Sphäre einzudringen. Er fängt an, dir Bedingungen zu stellen, er fängt an, Dinge von dir zu verlangen, er fängt an, deine Freiheit zu zerstören - und das schmerzt...
Bis jetzt war die Lebensweise der Menschheit so geisteskrank, dass du nur ein Bedürfnis erfüllen kannst. Du kannst frei sein, aber dann musst du die Vorstellung von Liebe fallen lassen... da ist niemand, der dich hindert, da ist niemand, der sich einmischt, niemand, der Ansprüche stellt, niemand, der dich besitzen will. Aber dann wird das Leben kalt, beinahe tot.
Die Mehrheit der Menschheit hat sich für die Liebe entschieden und die Vorstellung von Freiheit fallengelassen. Die Menschen leben wie Sklaven. Der Mann hat die Frau zu einer Sache reduziert, zu einer Ware; und natürlich hat die Frau auf ihre eigene subtile Art dasselbe getan: alle Ehemänner stehen unter dem Pantoffel.

Der Mann hat die Frau zur Sklavin erniedrigt, und die Frau hat den Mann zum Sklaven erniedrigt. Und natürlich hassen beide die Sklaverei, beide leisten Widerstand. Sie sind ständig am Kämpfen; irgendein kleiner Vorwand, und der Kampf beginnt.

Aber der wirkliche Kampf findet woanders statt, viel tiefer; der wirkliche Kampf besteht darin, dass sie um Freiheit bitten. Sie können es nicht so klar sagen, sie haben es vielleicht völlig vergessen. Seit Jahrtausenden haben die Menschen so gelebt. Sie haben gesehen, dass ihre Väter und Mütter auf dieselbe Weise gelebt haben, sie haben ihre Großeltern auf dieselbe Weise leben sehen... dies ist die Art, wie Menschen leben - sie haben es akzeptiert. Ihre Freiheit ist zerstört.

Es ist, als ob wir versuchten, mit einem Flügel in den Himmel zu fliegen. Einige Menschen haben den Flügel der Liebe, und einige Menschen haben den Flügel der Freiheit - beide sind unfähig zu fliegen. Beide Flügel sind notwendig...

Liebe ist ein natürliches Bedürfnis; sie ist wie Nahrung. Wenn du hungrig bist, fühlst du dich natürlich zutiefst unwohl. Ohne Liebe ist deine Seele hungrig; Liebe ist Seelennahrung. Genauso wie der Körper Nahrung, Wasser, Luft braucht, so braucht die Seele Liebe. Aber die Seele braucht auch Freiheit, und es ist eines der merkwürdigsten Dinge, dass wir diese Tatsache noch nicht akzeptiert haben.

Wenn du liebst, ist es nicht nötig, deine Freiheit zu zerstören. Sie können beide zusammen existieren; es gibt keinen Widerspruch zwischen ihnen. Es liegt an unserer Dummheit, dass wir den Widerspruch geschaffen haben.

Ändere deine Konditionierung bezüglich Liebe und Freiheit: Liebe den anderen, aber gib dem anderen vollständige Freiheit. Liebe den anderen, aber stelle von Anfang an klar, dass du deine Freiheit nicht verkaufst.

Und wenn du das nicht in dieser Kommune, hier mit mir zustandebringst, bringst du es nirgendwo zustande. Dies ist der Beginn einer neuen Menschheit. Natürlich ist es jetzt erst ein Samen, aber bald wirst du ihn zu einem mächtigen Baum heranwachsen sehen. Wir experimentieren mit vielen Dingen. Eine der Dimensionen unseres Experiments besteht darin, Liebe und Freiheit zusammen möglich zu machen, ihre Koexistenz möglich zu machen. Liebe einen Menschen, aber besitze ihn nicht und las dich nicht besitzen!

Bestehe auf Freiheit und verliere nicht die Liebe! Dazu besteht keine Notwendigkeit. Es gibt keine natürliche Feindschaft zwischen Freiheit und Liebe; es ist eine geschaffene Feindschaft. Natürlich ist es jahrhundertelang so gewesen, deshalb hast du dich daran gewöhnt; sie ist eine Sache der Konditionierung geworden...

Du brauchst nur ein wenig meditativ zu sein. Meditation heißt, einfach den Verstand zu dekonditionieren. Was immer die Gesellschaft getan hat, muss rückgängig gemacht werden. Wenn du dekonditioniert bist, kannst du die Schönheit von Liebe und Freiheit zusammen sehen; sie sind zwei Seiten derselben Münze. Wenn du jemanden wirklich liebst, gibst du ihm oder ihr vollkommene Freiheit - das ist ein Geschenk der Liebe. Und wenn Freiheit da ist, antwortet die Liebe ungeheuer stark. Wenn du jemandem Freiheit gibst, hast du das größte Geschenk gemacht, und die Liebe kommt wie eine Woge auf dich zu...
Liebe ist ein grundlegendes Bedürfnis, so grundlegend wie Freiheit, daher müssen beide erfüllt werden. Und ein Mensch, der voller Liebe und frei ist, ist das Schönste, was es auf der Welt gibt. Und wenn sich zwei Menschen von solcher Schönheit treffen, ist ihre Beziehung gar keine Beziehung. Es ist ein Sich-Beziehen. Es ist ein ständig fließender Strom. Es wächst ständig zu größeren Höhen.

Die höchste Steigerung von Liebe und Freiheit ist es, Gott zu erfahren. In Gott findest du beides: ungeheure Liebe, vollkommene Liebe und absolute Freiheit.

Ein reifer Mensch ist eine Einheit, er kann auch alleine sein. Und wenn ein reifer Mensch Liebe gibt, gibt er, ohne Bedingungen zu stellen: Er gibt einfach. Und wenn ein reifer Mensch Liebe gibt, fühlt er sich dankbar, dass du seine Liebe angenommen hast, nicht umgekehrt. Er erwartet nicht, dass du dankbar bist dafür - nein, überhaupt nicht, er braucht deinen Dank gar nicht. Er dankt dir dafür, dass du seine Liebe annimmst.

Und wenn zwei reife Menschen sich lieben, geschieht eines der größten Paradoxe im Leben, eines der schönsten Phänomene: Sie sind zusammen und doch vollkommen allein; sie sind so sehr zusammen, daß sie beinahe eins sind. Aber ihr Einssein zerstört nicht ihre Individualität; tatsächlich verstärkt es sie noch: Sie werden noch mehr zum Individuum. Zwei reife Menschen, die sich lieben, helfen einander, freier zu werden. Da ist keine Politik dabei, keine Diplomatie, kein Bestreben zu dominieren. Wie kannst du die Person beherrschen, die du liebst?
Denk daran, Freiheit ist ein höherer Wert als Liebe... Wenn Liebe also Freiheit zerstört, hat sie keinen Wert. Liebe kann fallengelassen werden; Freiheit muß gerettet werden: Freiheit ist ein höherer Wert. Und ohne Freiheit kannst du nie glücklich sein - das ist nicht möglich. Freiheit ist ein tiefer Wunsch jedes Mannes, jeder Frau - äußerste Freiheit, absolute Freiheit. Man beginnt, alles zu hassen, das zerstörerisch ist für die Freiheit...

Ich bin hier, um euch Freiheit zu geben. Ich möchte euch nichts aufzwingen. Ich möchte euch in keiner Weise verkrüppeln; ich möchte, dass ihr einfach ihr selbst seid. Und wenn der Tag kommt, an dem ihr unabhängig von mir seid, seid ihr fähig, mich zu lieben - vorher nicht.

Ich liebe euch. Ich kann es nicht ändern... Ich liebe euch einfach. Wenn ihr nicht hier seid, ist dieses Chuang Tzu Auditorium voll mit meiner Liebe; es macht keinen Unterschied. Diese Bäume bekommen immer noch meine Liebe, diese Vögel bekommen sie immer noch. Und selbst wenn alle Bäume und alle Vögel verschwinden, das macht keinen Unterschied - die Liebe strömt weiter. Liebe ist, also strömt Liebe.

Wann immer zwei Menschen sich lieben, sollten sie nicht vierundzwanzig Stunden lang zusammensein. Es ist sehr schädlich für sie, und mehr als das, es schadet der Liebe selbst. Die Leute töten und zerstören ihre Liebe, indem sie zu viel zusammen sind, denn tief in ihrem Innern wird etwas verletzt. Jeder braucht einen bestimmten Raum für sich, und Liebende mischen sich zu sehr in das Leben des anderen ein, ohne es zu merken. Sie lieben, daher wollen sie festhalten, sich bei allem und jedem einmischen und so wird Liebe zerstört.
Liebe kann überaus schön sein, wenn sie nicht zerstört wird. Wenn sie zerstört wird, kann sie zur größten Hölle werden, die es gibt.

Wenn du zu sehr alleine lebst, wirst du gelangweilt. Es gibt keine Aufregung - immer nur dich und dich und dich. Es ist monoton, ein einziger Ton. Du brauchst eine Veränderung, ein wenig Würze. Der andere bringt den Wechsel, bringt eine andere Welt in deine Welt, und das ist hilfreich.

Wenn du daher das Bedürfnis nach dem anderen spürst, dann suche ihn auf. Und wenn du spürst, dass das Bedürfnis erfüllt ist, geh zurück in deine eigene Welt. Wenn Liebende fähig sind, diesen Rhythmus des Alleinseins und Zusammenseins zu erkennen, und sich ständig zwischen den beiden bewegen, wenn du dich plötzlich danach fühlst, allein zu sein, und du gehst - das meine ich mit Liebe.

Wenn die andere Person dich liebt, respektiert sie dein Bedürfnis, und wenn du sie liebst, achtest du ihr Bedürfnis. Die Alternative ist Liebe oder keine Liebe. Wenn du dem anderen keinen Raum zugestehst, wird er nach und nach unglücklich und wird ganz weggehen. Gib ihm deshalb ein wenig Raum, halte nicht fest, und die Liebesaffäre kann anhaltend werden. Sie kann immer weiter gehen, wenn die Leine lang genug ist. Wenn die Leine sehr kurz ist, fühlt man sich früher oder später eingesperrt, und wenn dieses Gefühl einmal da ist, wird Freiheit plötzlich wichtiger als Liebe.
Freiheit ist nicht wichtiger als Liebe, aber sie wird so empfunden, wenn die Liebe selbst zum Gefängnis wird. Wenn die Liebe ständig in Freiheit überfließt, dann gibt es kein Problem - die Beziehung bereichert dich jeden Tag mehr. Je größer die Freiheit in der Liebe ist, um so größer die Möglichkeit, dass sie für immer und ewig dauert.
In dem Moment, in dem die Frauen verstehen, dass dies der Weg ist, auf dem Liebe für längere Zeit bestehen kann, die Blume weiterhin blühen kann, gibt es kein Problem. Das Problem entsteht, weil sie denken, dass du versuchst zu entkommen, und dass die Liebe zerstört wird, daher werden sie furchtsam und halten noch mehr fest. Je fester sie halten, desto mehr fängst du an wegzulaufen - so beginnt der Teufelskreis.

Sobald Verständnis zwischen euch fließt, gibt es kein großes Problem mehr. Wir sind hier, um einander glücklich zu machen, nicht unglücklich. Wenn du den anderen glücklich machst, wächst dein eigenes Glück und der andere gibt es zurück, und das hört nicht auf. Das kann sich immer weiter auf tausendundeine Art widerspiegeln.


Fortsetzung Unten
 
Es ist ein tiefverwurzeltes Problem in jeder Mann/Frau-Beziehung: Der Mann hat mehr Bedürfnis nach Freiheit als nach Liebe, und die Frau hat mehr Bedürfnis nach Liebe als nach Freiheit. Es ist nicht nur dein Problem; es ist ein Problem bei jedem Paar auf der ganzen Welt. Die Frau sorgt sich überhaupt nicht um Freiheit. Sie ist bereit, eine Sklavin zu werden, wenn sie nur den anderen auch zum Sklaven machen kann. Sie ist bereit, jede Art von Bindung einzugehen, wenn der andere auch zur Bindung gezwungen wird. Sie ist bereit, in einem Gefängnis zu leben, wenn der andere bereit ist, in einer dunklen Zelle zu leben.

Und der Mann ist bereit, sogar die Liebe zu opfern, wenn sie zu riskant für seine Freiheit wird. Er würde gerne im offenen Himmel leben, auch allein, das ist in Ordnung. Er würde gerne in einer liebevollen Beziehung leben, aber sie wird dunkel und zu einem Gefängnis. Da liegt also die Schwierigkeit.
Wenn beide verständnisvoll sind, einigen sie sich irgendwie. Er schraubt sein Bedürfnis nach Freiheit ein wenig herunter, und die Frau schraubt ihr Bedürfnis nach Bindung und ihre Besitzgier ein wenig herunter; sie erreichen ein Gleichgewicht - halbe/halbe. Dann braucht die Frau fünfzig Prozent Liebe und fünfzig Prozent Bindung und der Mann fünfzig Prozent Liebe und fünfzig Prozent Freiheit. Dann gibt es die Möglichkeit des Verstehens und Wachsens.

Wenn du hundert Prozent Bindung forderst, und er hundert Prozent Freiheit fordert, dann gibt es ständigen Konflikt und Zanken und Nörgeln - und das ist hässlich. Und wozu das alles? Du findest einen anderen. Vielleicht findest du jemanden, der eine Bindung will, und vielleicht findet er jemanden, der ihm Freiheit lässt.
Wenn du Freiheit gibst, muss es bedingungslos sein. Ob Sex oder kein Sex, das ist nicht die Frage. Wenn du dem anderen seinen eigenen Raum zugestehst, gibst du ihn total, ohne Gängelband. Es ist auch nicht eine lange Leine - es gibt Leine. Wenn du mit Freiheit eine lange Leine meinst, ist es nicht Freiheit. Es ist eine geschickte List - und die wird dir nicht helfen. Du gibst Raum und Freiheit, aber du hoffst immer weiter, dass es nicht als selbstverständlich hingenommen wird. Das ist die Verwirrung; deshalb fühlst du dich aus dem Gleichgewicht geworfen. Wir geben dem anderen Freiheit mit der Vorstellung, dass der andere sie nicht nutzen wird. Tief in unserem Innern hoffen wir ständig, dass der andere sich uns gegenüber verpflichtet fühlt, uns mehr lieben wird. Wir geben Freiheit, aber mit der tiefen, unbewussten Hoffnung, dass der andere sie nicht nutzen wird. Wenn der andere sie nutzt, dann entsteht das Problem. Gib vollständige Freiheit. Du solltest dich gut fühlen dabei, dass sie sich nicht schuldig fühlt. Jemandem Schuldgefühle zu machen, ist eine Sünde; keine andere Sünde kommt dieser gleich. Sie verkrüppelt die Menschen, lähmt sie. Sag ihr also, dass sie vollständig frei sein kann und sich nicht schuldig fühlen soll.
Wenn du das einmal akzeptiert hast, hast du eine sehr sehr tiefe Freiheit in dir selbst, denn dies ist ein grundlegendes Gesetz: Wenn du anderen Freiheit geben kannst, dann hast du sie. Und nichts kommt der Freiheit gleich. Wenn du anderen keine Freiheit gibst, dann hast du sie nicht, kannst sie nicht haben. Je mehr du davon gibst, desto mehr hast du davon. Je weniger du gibst, desto weniger hast du davon. Es ist ein zweischneidiges Schwert - es schneidet nach zwei Seiten. Du gibst dem anderen Freiheit, und sofort bist du frei. Du versuchst, eine Gefangenschaft, ein Besitzverhältnis um den anderen herum aufzubauen, und du bist gebunden, du bist ein Sklave; es ist gegenseitig.

Also akzeptiere es einfach. Wenn du das tust, kommt sehr bald tiefe Ruhe über dich, plötzlich ist Freiheit da. Sie kann in diesem Moment kommen. Es ist nicht eine Frage, über die man nachdenkt. Es ist nur ein Blitz des Verstehens.

Und wenn sie sich von einem anderen angezogen fühlt, was kann sie tun? Da kann man nichts machen. Man ist ein Opfer so vieler Begierden. Habe also Mitgefühl mit ihr und sage ihr nur, sie soll sich darüber überhaupt keine Sorgen machen.

Bald wirst du sehen, dass ihr Schuldgefühl verschwinden wird, indem du ihr mehr Freiheit gibst, und dann verschwindet allmählich auch das Verlangen nach anderen. Es ist ein Teufelskreis. Du fühlst dich zu jemandem hingezogen, und du fühlst dich schuldig, weil du einem anderen versprochen hast, für immer bei ihm zu bleiben. Du gehst gegen dein eigenes Versprechen, dein eigenes Ego, dein eigenes Image. Je schuldiger du dich fühlst, desto mehr fühlst du dich angezogen. Je mehr du versuchst, ein Verlangen zu unterdrücken, desto mächtiger wird es. Je mehr du ihm Widerstand leistest, desto mehr phantasiert der Kopf darüber.

Wenn das Schuldgefühl verschwindet, ist es ein gutes Zeichen; ein Zeichen, dass deine Geliebte aus dem Teufelskreis herauskommt. Bald wird sie sehen, dass niemand sie hindert, und der ganze Reiz wird vergehen. Sie wird sehen, dass da jemand ist, der sie so sehr liebt, dass er sogar bereit ist, ihren Liebhaber zu lieben. Sie wird eine neue, sogar tiefere Beziehung zu dir verspüren.
Und dies ist etwas, was du verstehen musst: Du kannst jemandem auf zwei Arten nahe sein. Du kannst durch das Gesetz dazu gezwungen sein, durch Gewissen, Schuldgefühl, Religion, die Polizei - dann bist du ihm zwar nahe, aber du bist ihm nicht wirklich nahe. Du bist ihm nur körperlich nahe.
Es gibt eine andere Nähe, die aus der Freiheit kommt. Beide Partner haben die Freiheit, so weit entfernt zu sein, wie sie es möchten, aber dennoch wählen sie, beieinander zu sein. Es ist eine Wahl aus vollkommener Freiheit heraus. Sie hat einen andersartigen Duft. Sie ist nicht von dieser Welt... sie ist beinahe etwas aus einer anderen Welt.

Also nimm es einfach an, und nimm es mit Freude an. Fühle dich glücklich darüber, dass du ihr eine solche Freiheit geben konntest.

Liebe ist eine sehr zarte Blume

Osho, warum sind wir so liebesunfähig?

Jedes Kind wird mit soviel Liebe geboren, wie man nur haben kann, mit mehr Liebe, als man in sich fassen kann - mit überfließender Liebe. Ein Kind wird als Liebe geboren; ein Kind ist aus dem Zeug, das Liebe heißt. Aber die Eltern können keine Liebe geben. Sie haben ihre eigenen verschleppten Probleme - ihre Eltern haben sie nie geliebt. Sie können nur so tun, sie können nur von Liebe reden. Sie können sagen: „Wir haben dich sehr lieb", aber alles, was sie tun, ist völlig lieblos. Ihre Art, sich zu verhalten, ihre Art, das Kind zu behandeln, ist sehr verletzend; sie ist ohne Achtung. Kein Vater, keine Mutter achtet das Kind. Wer käme überhaupt auf den Gedanken, ein Kind zu achten? Ein Kind wird überhaupt nicht als Mensch angesehen. Ein Kind wird vielmehr als Problem angesehen. Solange es brav ist, gut; solange es kein Schreihals ist, kein Primärtherapeut - gut. Solange es den Eltern nicht im Weg steht - bestens, so muss ein Kind sein.
Aber da ist keine Achtung, und da ist keine Liebe. Die Eltern haben selbst nie erfahren, was Liebe ist. Die Mutter hat den Mann nie geliebt, der Mann hat die Frau nie geliebt. Es gibt keine Liebe zwischen den beiden, sondern Herrschsucht, Besitzenwollen, Eifersucht und lauter Gifte, die die Liebe zerstören. Liebe ist eine sehr zarte Blume. Sie muss geschützt werden, sie muss gestärkt werden, sie muss gewässert werden; nur dann kann sie kräftig werden. Und die Liebe des Kindes ist sehr zart - freilich, weil das Kind zart ist, sein Körper zart ist. Glaubt ihr vielleicht, ein Kind, das sich selbst überlassen bleibt, könnte überleben? Vergesst nicht, wie hilflos der Mensch ist. Wenn ein Kind sich selbst überlassen bleibt, ist es praktisch unmöglich, dass es überlebt. Es wird sterben. Und genau das passiert mit der Liebe. Die Liebe wird im Stich gelassen. Die Eltern können nicht lieben, sie wissen nicht, was Liebe ist, sie haben nie genug Liebe bekommen. Denkt an eure eigenen Eltern. Und macht euch klar: ich sage nicht, dass sie verantwortlich sind. Sie sind Opfer wie ihr - ihren eigenen Eltern erging es auch nicht anders. Und so weiter... Ihr könnt bis auf Adam und Eva zurückgehen, bis zu Gott... dem Vater.

Es scheint, selbst Gottvater war Adam und Eva gegenüber nicht sehr respektvoll, jedenfalls nicht respektvoll genug. Deshalb schrieb er ihnen vom ersten Moment an vor: „Tut dies“ und „lasst jenes", und fing mit dem ganzen Unfug an, den alle Eltern machen. „Esst keine Frucht von diesem Baum..." und nachdem Adam von der Frucht gegessen hatte, reagierte der Vater, Gott, so wütend darauf, dass er Adam und Eva aus dem Himmel warf.
Diese Vertreibung lauert überall, und alle Eltern drohen ihrem Kind, es zu verstoßen, es hinauszuwerfen. "Wenn du nicht hörst, wenn du nicht folgst, wirst du hinausgeworfen." Und natürlich bekommt das Kind Angst. Ausgestoßen? In die Wildnis dieses Lebens? Es fängt an, Kompromisse zu schließen. Nach und nach wird das Kind zum Sinnverdreher. Es fängt an, zu manipulieren. Es hat keine Lust, zu lächeln, aber wenn die Mutter kommt und es Milch haben will, lächelt es. Nun, das ist Politik - der Anfang, das ABC aller Politik. Tief drinnen verspürt es Hass, weil es nicht geachtet wird; tief drinnen fühlt es sich frustriert, weil es nicht so, wie es ist, geliebt wird. Man erwartet von ihm bestimmte Dinge, und erst dann wird es geliebt.

Die Liebe wird von ein paar Bedingungen abhängig gemacht: das Kind ist, so wie es ist, unwert. Erst muss es seinen Wert beweisen, dann wird die elterliche Liebe möglich. Also fängt es an, sich würdig zu erweisen, und fängt an, sich zu verstellen. Es verliert seinen Wert an sich. Sein Respekt vor sich selbst geht nach und nach verloren, es fängt an, sich unwert zu fühlen. Und viele Male fragt sich das Kind: sind das meine wirklichen Eltern? Oder haben sie mich vielleicht adoptiert? Vielleicht täuschen sie mich, denn es scheint keine Liebe da zu sein." Und tausendmal sieht es die Wut in ihren Augen, die hässliche Wut in den Gesichtern der Eltern - und aufgrund so nichtiger Dinge, dass das Kind kein Verhältnis zur Sache erkennt. Wegen ganz minimaler Dinge sieht es die Eltern in Rage geraten - und kann es nicht fassen. Es ist ungerecht und unfair. Aber es muss alles über sich ergehen lassen, es muss sich beugen, es muss sich ins Notwendige schicken. Nach und nach stirbt seine Liebesfähigkeit.
Liebe gedeiht nur in Liebe. Liebe braucht ein Milieu der Liebe; das ist das allererste, was man sich merken muss: Nur in einem Milieu der Liebe gedeiht Liebe überhaupt. Sie braucht verwandte Schwingungen um sich her. Wenn die Mutter liebevoll ist, wenn der Vater liebevoll ist, nicht nur dem Kind gegenüber, wenn sie auch liebevoll zueinander sind, wenn das Zuhause eine Atmosphäre der Liebe hat, wo Liebe strömt, wird das Kind als ein Liebeswesen zu leben beginnen; und dann wird es nie die Frage stellen: „Was ist Liebe?" Das wird es von Anfang an wissen, das wird sein Grundstein sein.

Fortetzung Unten
 
Aber das geschieht nicht. Es ist ein Unglück, aber das ist bis heute noch nicht geschehen. Und ihr lernt die Verhaltensweisen eurer Eltern: ihr Nörgeln, ihr Streiten. Beobachtet euch nur immer selbst. Wenn du eine Frau bist, beobachte: mag sein, dass du fast haargenau die Art nachahmst, wie deine Mutter sich früher verhielt. Beobachte dich, wenn du nur deinem Freund oder deinem Ehemann zusammen bist. Was machst du? Wiederholst du etwa nicht? Wenn du ein Mann bist, beobachte! Was machst du? Wiederholst du nicht? Verhältst du dich nicht wie dein Pappi? Machst du nicht den gleichen Unsinn, den er früher immer gemacht hat? Und früher hattest du es nicht fassen können – „Wie kann mein Vater nur so was tun?" – und jetzt machst du das gleiche...

Die Menschen machen immer wieder dasselbe; die Menschen sind Nachahmer; der Mensch ist ein Affe. Du imitierst deinen Pappi oder deine Mami - und das muss aufhören. Nur dann wirst du wissen, was Liebe ist, andernfalls bleibst du verkorkst.

Ich kann nicht definieren, was Liebe ist, weil es keine Definition für Liebe gibt. Sie ist so wenig definierbar wie Geburt, wie Tod, wie Gott, wie Meditation. Sie ist eine von den undefinierbaren Größen - ich kann sie nicht definieren.

Der erste Schritt ist, dass du deine Eltern loswerden musst. Und damit meine ich nicht, dass du deine Eltern missachten sollst, durchaus nicht. Ich wäre der letzte, der so etwas sagt. Und ich meine damit nicht, dass du deine leiblichen Eltern rauswerfen sollst - ich meine damit: Wirf deine inneren elterlichen Stimmen raus, dein inneres Programm raus, deine inneren Tonbänder raus. Lösche sie, und du wirst einfach erstaunt feststellen, dass du frei wirst, sowie du deine Eltern aus deinem Inneren rauswirfst. Zum erstenmal wirst du fähig sein, Mitleid für deine Eltern zu empfinden; andernfalls nicht - du wirst nachtragend bleiben. Jeder ist seinen Eltern gegenüber nachtragend. Wie sollst du auch nicht nachtragend sein, nachdem sie dir soviel Schaden zugefügt haben - wenn auch unwissentlich? Sie wollten nur das Beste für dich, sie wollten alles für dein Wohl tun. Aber was können sie schon tun? Mit gutem Willen allein ist es nicht getan. Sie meinten es gut, das ist wahr. Darüber besteht kein Zweifel; jeder Vater, jede Mutter will für das Kind alle Freuden des Lebens. Aber was können sie machen? Sie haben selbst keine Freude gekannt. Sie sind Roboter. Und ob wissentlich oder unwissentlich, absichtlich oder unabsichtlich, sie schaffen eine Atmosphäre, in der das Kind früher oder später in einen Roboter verwandelt wird.

Wenn du Mensch und keine Maschine werden willst, wirf deine Eltern raus. Und du musst genau aufpassen. Es ist eine schwere Arbeit, eine mühselige Arbeit; du kannst es nicht auf Anhieb schaffen. Du musst sehr umsichtig in deinem Verhalten sein. Beobachte, wann deine Mutter „dran" ist und durch dich hindurch agiert. Kappe die Taue, nimm Abstand. Mach etwas völlig Neues, etwas, was sich deine Mutter nicht einmal hätte vorstellen können.

Zum Beispiel: dein Freund dreht sich um nach einer anderen Frau, voller Anerkennung in den Augen. Beobachte jetzt, was du tust. Tust du das gleiche, was deine Mutter getan hätte, falls sich dein Vater anerkennend nach einer anderen Frau umgesehen hätte? Wenn du das tust, wirst du nie erfahren, was Liebe ist, sondern wiederholst einfach alte Geschichten. Es ist der gleiche Akt, nur von anderen Schauspielern inszeniert, mehr nicht, das gleiche, abgedroschene Drama, immer von neuem inszeniert. Sei kein Imitator, spring raus. Mach etwas Neues. Mach etwas, was deiner Mutter nicht im Traum eingefallen wäre. Mach etwas Neues, was deinem Vater nicht im Traum eingefallen wäre. Dies Neue muss in dein Inneres dringen, dann kann deine Liebe zu fließen anfangen.

Der erste Grundpfeiler ist also, deine Eltern loszuwerden. Der zweite Grundpfeiler ist... Die Leute meinen, dass sie nur dann lieben können, wenn sie den Menschen finden, der es wert ist. Blödsinn! So wirst du nie einen finden. Die Leute meinen, sie würden erst lieben, wenn sie einen perfekten Mann oder eine perfekte Frau finden. Blödsinn! So wirst du nie eine finden, weil es perfekte Frauen und perfekte Männer nicht gibt. Und falls es sie gibt, werden sie auf deine Liebe pfeifen. Sie werden nicht daran interessiert sein.

Ich habe von einem Mann gehört, der sein Leben lang Junggeselle blieb, weil er auf der Suche nach der perfekten Frau war. Als er siebzig war, fragte ihn jemand: Du bist überall herumgereist, von Kabul nach Kathmandu, von Kathmandu nach Goa, von Goa nach Poona, und überall hast du gesucht. Konntest du nirgends eine perfekte Frau finden? Nicht mal eine einzige?" Der alte Mann wurde sehr traurig. Er sagte: ja, ein einziges Mal bin ich einer begegnet; einmal bin ich der perfekten Frau begegnet." Der andere sagte: Und was ist dann passiert? Warum hast du sie nicht geheiratet?" Da wurde er noch trauriger. Er sagte: Was soll man machen? Sie war auf der Suche nach dem perfekten Mann."

Um in Liebe zu fließen und zu gedeihen, dazu bedarf es keiner Perfektion. Liebe hat nichts mit dem anderen zu tun. Ein liebender Mensch liebt ganz einfach, genauso wie ein lebendiger Mensch atmet, trinkt, isst und schläft. Ganz genauso liebt ein wirklich lebendiger Mensch, ein liebender Mensch. Du sagst ja auch nicht: „Solange die Luft nicht völlig rein und unverschmutzt ist, werde ich nicht atmen!" Du atmest selbst in Los Angeles weiter, du atmest weiter in Bombay. Du atmest auch überall da weiter, wo die Luft verschmutzt, vergiftet ist. Du atmest weiter. Du kannst es dir nicht leisten, nicht zu atmen, nur weil die Luft nicht so ist, wie sie sein sollte.

Wenn du hungrig bist, isst du etwas - egal was. In einer Wüste, wenn du vor Durst stirbst, wirst du alles trinken. Du bestehst nicht auf Coca Cola; du nimmst einfach alles - alles Trinkbare, einfach Wasser, selbst schmutziges Wasser. Ein lebendiger Mensch liebt einfach. Liebe ist eine natürliche Funktion.

Als zweites merkt euch: verlangt keine Perfektion, sonst werdet ihr finden, dass keine Liebe in euch fließt. Im Gegenteil, ihr werdet sehr lieblos werden. Leute, die Perfektion fordern, sind sehr lieblose Leute - neurotische Leute. Selbst wenn sie eine Geliebte oder einen Liebsten finden können, erheben sie Anspruch auf Perfektion - und die Liebe wird durch diesen Anspruch zerstört.

Sobald ein Mann eine Frau liebt, oder eine Frau einen Mann liebt, werden sofort Ansprüche angemeldet. Die Frau fängt an zu fordern, der Mann solle perfekt sein. Nur weil er sie liebt! Als ob er damit eine Sünde begangen hätte! Von jetzt an hat er perfekt zu sein, von jetzt an muss er all seine Schwächen fallen lassen - nur wegen dieser Frau. Jetzt darf er nicht mehr menschlich sein. Entweder muss er übermenschlich werden oder er muss unecht, falsch, ein Betrüger werden. Natürlich, übermenschlich zu werden ist sehr schwierig, und so werden die Menschen lieber Betrüger. Sie fangen an, sich etwas vorzumachen, zu schauspielern und Spielchen zu spielen. Im Namen der Liebe spielen die Menschen einfach nur rum.

Unten wie immer :stickout2
 
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Merk dir, niemals Perfektion zu fordern. Du hast kein Recht, irgendwas von irgendwem zu fordern. Wenn dich jemand liebt, sei dankbar, aber fordere nichts - weil er keine Verpflichtung hat, dich zu lieben. Wenn jemand liebt, ist das ein Wunder. Sei fasziniert von dem Wunder.

Aber die Leute sind nicht fasziniert. Lauter Nichtigkeiten zuliebe zerstören sie alle Möglichkeiten der Liebe. Sie sind nicht sonderlich an der Liebe interessiert - und an der Freude, die sie bringt. Sie sind mehr an anderen Egotrips interessiert. Nimm deine Freude wichtig. Alles andere ist unwesentlich.

Liebe so, dass es eine natürliche Funktion ist, so wie das Atmen. Und wenn du einen Menschen liebst, fange nicht an zu fordern; andernfalls verschließt du vom ersten Augenblick an gewisse Türen.

Erwarte überhaupt nichts. Wenn dir etwas zufällt, sei dankbar. Wenn dir nichts zufällt, brauchst du auch nichts, besteht keine Notwendigkeit. Du darfst es nicht erwarten. Aber seht euch die Menschen an, seht wie selbstverständlich sie einander sind. Wenn deine Frau dir das Essen bereitet, dankst du ihr nie dafür. Ich meine nicht, dass du dein Dankeschön verbalisieren solltest, aber es sollte sich in deinen Augen ausdrücken. Aber es ist dir egal, es ist dir selbstverständlich - das ist schließlich ihre Arbeit.

Von wem hast du das? Wenn dein Mann hingeht und Geld für dich verdient, dankst du ihm nie dafür. Du empfindest nicht die geringste Dankbarkeit: das ist schließlich die Pflicht des Mannes. So denkt ihr.

Wie kann da die Liebe wachsen? Liebe braucht ein Klima der Liebe, Liebe braucht ein Klima der Dankbarkeit, des Dankens.

Liebe braucht eine Atmosphäre, in der nichts gefordert, nichts erwartet wird. Das ist das zweite, was man sich merken muss. Und das dritte ist: Fang damit an, Liebe zu geben, statt darüber nachzudenken, wie du sie bekommst. Wenn du sie gibst, bekommst du; es gibt keinen anderen Weg. Die Menschen sind mehr daran interessiert zu raffen und zu nehmen. Jeder ist interessiert am Nehmen, und niemand scheint Freude am Geben zu haben. Die Leute geben sehr widerstrebend; und falls sie je geben, geben sie nur, um zu bekommen, und sie verhalten sich fast wie Geschäftsleute. Es ist ein Kuhhandel. Sie schauen immer darauf, dass sie mehr bekommen, als sie geben - dass es ein guter Handel ist, ein gutes Geschäft. Aber der andere hält es genauso.

Liebe ist kein Geschäft, sei also nicht mehr so geschäftstüchtig. Andernfalls wirst du dein Leben, deine Liebe und alles versäumen, was schön daran ist; denn alles Schöne ist überhaupt nicht geschäftsmäßig. Geschäft ist das Hässlichste von der Welt - ein notwendiges Übel. Aber die Existenz weiß nichts von Geschäften. Blumen blühen - das ist kein Geschäft. Sterne leuchten - das ist kein Geschäft. Und du brauchst auch nichts dafür zu bezahlen, und niemand verlangt etwas von dir. Ein Vogel kommt angeflogen und sitzt vor deiner Türe und singt ein Lied, und er wird dich nicht um ein Gutachten oder dergleichen bitten. Er hat das Lied gesungen, und danach fliegt er glücklich davon, ohne eine Spur zu hinterlassen. Genau so wächst Liebe. Gib, und kümmere dich nicht darum, was für dich dabei herausspringen wird.

Ja es wird, es wird tausendfach etwas herausspringen, aber ganz natürlich, von selbst. Man braucht es nicht zu fordern. Wenn du forderst, kommt es nie. Wenn du forderst, hast du es getötet. Gib also. Fang an zu geben. Am Anfang wird es schwer sein, weil du dein ganzes Leben dazu angehalten worden bist, nicht zu geben, sondern zu nehmen.

Zunächst wirst du mit deinen Panzerungen kämpfen müssen. Deine Muskulatur ist hart geworden, dein Herz ist erstarrt, du bist kalt geworden.

Am Anfang wird es schwer sein, aber jeder Schritt wird zu einem nächsten Schritt weiterführen, und allmählich kommt der Fluss ins Fließen.

Als erstes werde deine Eltern los. Indem du deine Eltern loswirst, wirst du die Gesellschaft los; indem du deine Eltern loswirst, wirst du die Zivilisation, das Bildungssystem, alles los - weil deine Eltern das alles repräsentieren. Du wirst individuell. Zum ersten Mal gehörst du nicht mehr zur Masse, besitzt du eine authentische Individualität, bist du für dich. Genau das heißt Wachstum. Genau so sollte ein erwachsener Mensch sein. Ein erwachsener Mensch ist jemand, der keine Eltern braucht. Ein erwachsener Mensch ist jemand, der glücklich in seinem Alleinsein ist - sein Alleinsein ist ein Lied, eine Feier.

Ein erwachsener Mensch ist jemand, der glücklich mit sich selbst sein kann. Sein Alleinsein ist nicht Einsamkeit, seine Vereinzelung ist Alleinheit, sie ist meditativ. Er ist völlig frei von elterlichen Prägungen. Und das Schöne ist, dass nur so jemand den Eltern gegenüber Dankbarkeit empfindet!

Das Paradoxe ist, dass nur so jemand seinen Eltern vergeben kann. Er empfindet Mitleid und Liebe für sie, er empfindet sehr stark für sie, weil sie genauso gelitten haben wie er. Er ist ihnen nicht böse, nein, nicht im geringsten. Vielleicht hat er Tränen in den Augen, aber böse ist er nicht, sondern er wird alles tun, um seinen Eltern zu helfen, zur gleichen Fülle des Alleinseins, zur gleichen Höhe des Alleinseins zu kommen.

Werdet Individuen, das ist das erste. Das zweite: erwartet keine Perfektion, und bittet nicht und fordert nicht. Liebt gewöhnliche Leute. Nichts ist verkehrt an gewöhnlichen Leuten. Gewöhnliche Leute sind außergewöhnlich. Jeder einzelne Mensch ist ganz einmalig. Habt Achtung vor dieser Einmaligkeit.

Drittens: Gebt, und gebt bedingungslos - und dann werdet ihr wissen, was Liebe ist. Ich kann es nicht definieren: ich kann euch den Weg zeigen, wie ihr sie züchten könnt. Ich kann euch zeigen, wie man einen Rosenstock pflanzt, wie man ihn wässert, wie man ihn düngt, wie man ihn schützt. Und eines Tages dann, aus heiterem Himmel, kommt die Rosenblüte, und dein Haus ist voll von dem Duft. Ganz genau so kommt die Liebe.


So das war alles, das alles ist für Energia, diesen Beitrag habe ich heute morgen am Fluss auf ein Blatt Papier geschrieben denn ich heute hier veröffentlicht habe, eine rmeiner längsten Gedanken Gängen :liebe1:

Alles gute WaldBuddha der GANGSTA RAPPER! :party02:
 
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