M
Mipa
Guest
Liebe Mipa,
ist man immer heil? Gibt es da nicht auch Momente, in denen man verletzt und traurig ist? Ich erinnere mich da an einen griechischen Philosophen, der bemerkte: „Wen die Götter bestrafen wollen, belegen sie mit immerwährendem Glück!“ Wie sollten wir dieses Seelenheil wahrnehmen und schätzen lernen, wenn es ein immerwährender Zustand ist?
Wir messen uns ja auch unentwegt an diesen Dingen und wenn wir hier die Ziele zu hoch stecken, wirkt sich das zum Nachteil auf unser Seelenheil aus. Es ist deshalb sinnvoller mehrmals über den Tag seines Seelenheil zu erfahren und sich bewußt zu werden, als in einem Dauerzustand einer frommen Lüge dahinzutreiben. Wir sind nun einmal Junkys unserer Botenstoffe und wollen immer wieder belohnt werden.
Merlin
Lieber Merlin
Ja, man ist ganz, vollkommen, wenn du willst. Das hat nichts damit zu tun, dass man auch traurig und verletzt sein darf. Vorübergehende seelenzustände werden nichts an dem gefühl von heil und aufgehobensein ändern. Ich rede nicht von einem immerwährenden glückszustand und eigentlich auch nicht von seelenheil und was man damit allgemein verbindet. Es geht auch nicht um eine fromme lüge, wo man sich etwas vormacht. Es geht wirklich um ein grundsätzliches 'angenommen sein', dass sich nicht mehr einfach so erschüttern lässt. Es ist vielmehr ein grundgefühl, das wie wurzeln verankert und erdet.
Ich glaube nicht, dass es darum geht, sich ziele zu stecken, im gegenteil, m.e geht es um den weg und der beinhaltet zwangsläufig 'ziele'. Dieses grundsätzliche heil-gefühl lässt einen erfahren, dass alles schon da ist, dass es gut ist, wie es ist, mit all seinen höhen und tiefen, dass all das zum menschsein dazugehört. Die fragen genauso, wie die antworten.
Der patriarchale mann sucht m.e. heil (ganzheit) zu erlangen, indem er das weibliche unterdrückt. Die frage nach dem warum bleibt. Dass sich männlich (gebend, zeugend) und das weibliche (empfangend, nährend) ergänzen, ist keine frage.
Gute nacht