Maria Magdalena

Frage:

Warum ist das Thema nun Paulus, wenn der Thread doch Maria Magdalena gewidmet ist?
Lieber Colombi,

Du solltest einmal meinen Beitrag #4 von 2012 lesen, auf den sich Fragewurm bezog, dann wirst Du auch eine Antwort auf Deine Frage bekommen. Es ging damals um die Hintergründe, warum aus einer Apostelin der Apostel eine Prostituierte wurde.


Merlin
 
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Jesus war ein gläubiger Jude, der sich mit seiner Mission vom Reich Gottes an den Propheten Israels ausrichtete. Diese hatten aber mit dem Reich Gottes nicht die Erlösung der Menschheit im Sinn, sondern des Volkes Israels. Jesus wirkte zwar auf seinen Missionsreisen in der Diaspora, aber nicht zu den Heiden, sondern in den dortigen jüdischen Gemeinden ...

Lieber Merlin, es ist schade, dass Du Dich der wahren Bestimmung Jesu Christi so vehement verschliesst.

Du irrst, wenn du glaubst, die Propheten hätten die Erlösung des Volkes Israel geprdigt und so hätte es Jesus getan.

Jesus Christus war ein kluger Mann, der auch den Untergang eben dieses Volkes hat kommen sehen - und Du betrachtest ihn als Dummkopf, sich trotzdem qualvoll zu Tode martern zu lassen. Wie kannst Du nur vor solch offensichtlichen Widersprüchen die Augen verschliessen?

Die Aufgabe der Propheten war es, im Volke Israels den einen wahren Glauben zu festigen - den Glauben an DEN einen Gott. Denn nur in einem Volk mit wahrem Glauben war es möglich, die Erlösung zu bewirken. Allerdings ist hier mit Erlösung etwas rein Geistiges gemeint - wo Du Dich eben auch weigerst, die Augen zu öffnen - schade.

lg
Syrius
 
Kirchen bzw. Glaubensextreme Weib - Gottesmutter

Die Geringschätzung und Missachtung der Frau beginnt schon mit der Darstellung der Menschwerdung, dem Sündenfall und der Vertreibung aus dem Paradies. Dieser frauenverachtenden Einstellung der aus Männerfantasie stammenden Theologie steht die schwer nachvollziehbare schwärmerische Verehrung von Maria, der Mutter von Jesus, gegenüber.
Die Frau, missbraucht für die Darstellung des Sündhaften, der Verführung und des Lasters, hat als Gegenpol die schwärmerische, ja oft krankhaft anmutende Verehrung von Maria, der Mutter von Jesus Christus, besonders durch hohe Würdenträger und Päpste mit all ihren besonderen Begleiterscheinungen.
Die Verkündigung des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis durch Papst Pius den IX. in der Bulle „Ineffabilis deus“ vom 8. Dezember 1854:
Maria wurde ohne Makel der Erbsünde empfangen.

Die exklusive Marienverehrung und die dogmatische Verkündung der Besonderheiten Marias sind im Vergleich zur kirchlichen Verhaltensweise gegenüber der Frau wie ein Tag- und Nacht-vergleich, vermutlich ausgelöst durch ein gestörtes Beziehungsverhältnis der Würdenträger zum anderen Geschlecht. Dass diese Gattung Männer für den Priesterstand erhalten bleibt, ist durch das Zölibat wohl vorgesehen. Viele von diesen Typen haben zwar von Ehe- und Familienproblemen keine Ahnung, erlauben sich aber, mit richterlichem Gehabe „Ratschläge“ zu erteilen und Urteile zu fällen.

Nach historischen Berichten hatte Maria, die Mutter von Jesus, fünf Söhne und vermutlich zwei Töchter, Jesus war der älteste Sohn. Der Begriff „Jungfrau“ für Maria soll aus der hebräischen Bezeichnung „junge Frau“ entstanden sein. Die Darstellung des Gatten von Maria wird üblicherweise als alter Mann ausgeführt, um die Glaubwürdigkeit der göttlichen Zeugung Jesus zu untermauern. Doch wer hat die vier Brüder und zwei Schwestern gezeugt? Niemand würde der Mutter von Jesus einen Hausfreund, vom Heiligen Geist abgesehen, zumuten, da dies schon aus dogmatischer Sicht nicht sein konnte.
Dazu die Mariendogmen im Wortlaut:
Maria ist wahrhaft Gottesmutter.
Maria wurde ohne Makel der Erbsünde empfangen.
Maria war Jungfrau vor, in und nach der Geburt.
Maria empfing ohne Mitwirkung eines Mannes vom Heiligen Geist.
Maria gebar ohne Verletzung ihrer jungfräulichen Unversehrtheit.
Maria lebte auch nach der Geburt Jesus jungfräulich.
Maria wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen.

Glaubenssatz mit Randnummer 195:

Wer nicht mit den heiligen Vätern
im eigentlichen und wahren Sinne die heilige und immer jungfräuliche und unbefleckte Maria als Gottesgebärerin bekennt, da sie eigentlich und wahrhaft das göttliche Wort selbst, das vom Vater vor aller Zeit gezeugte, in den letzten Zeiten, ohne Samen, vom Heiligen Geiste empfangen und unversehrt geboren hat, indem unverletzt blieb ihrer Jungfrauschaft auch nach der Geburt, der sei verworfen.

Dazu die etwas andere Einstellung der Kirche zur Frau:

Es ist einfach bedauernswert, wie Frauen behandelt wurden und in manchen Ländern noch werden. Leider hat dabei die Religion sehr viel Schuld auf sich geladen. Doch hat man bis heute schon jemals von einer offiziellen Entschuldigung für ihr Verhalten vernommen?
Eine der dunkelsten Zeiten für Frauen war die Zeit der Inquisition. So mancher Inquisitor gab seinen sexuellen Aggressionen und Perversionen freien Lauf. Grausamste Folterinstrumente waren
zum Beispiel die „vaginale Birne“, deren Dehnung mittels Schraube Eingeweide und Gebär-mutter zerriss, Brustkrallen, die das Brustfleisch zerfleischten, und „spanische Spinnen“, deren scherenartige Klauen ins Fleisch drangen. Die lebendige Verbrennung der Hexen auf dem Scheiterhaufen war üblich. Der Hexenwahn war eine Domäne hoher Würdenträger und der Teufelspakt der Hexen fixer Bestandteil ihrer Fantasie. Papst Gregor erteilte als erster Papst (1227 – 1241) den Befehl zur Hexenverfolgung.

Der Kirchenlehrer Tertullian um 200 n. Chr. deklarierte Eva als „Eingangspforte des Bösen“ mit folgendem Hinweis: „Du bist es, die dem Teufel Eingang verschafft hat.“

Augustinus ordnet der Frau um 400 n. Chr. den Platz zu, den sie vor Christi Geburt innehatte: „Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht als sein Ebenbild geschaffen wurde.“ Eine wahrlich göttliche Intuition des bekannten Heiligen!

Im Mittelalter profilierte sich der Kirchenlehrer Thomas von Aquin, der von der Kirche als der größte Theologe aller Zeiten gehalten wird, mit einer besonders delikaten Aussage:

„Wer mit dem Weibe aber verkehrt, ist der Befleckung so ausgesetzt wie jemand, der durch das Feuer geht, der Versengung seiner Sohlen. Die Frau ist ein Missgriff der Natur – mit ihrem Feuchtigkeitsüberschuss und ihrer Untertemperatur körperlich und geistig minderwertig – eine Art verstümmelter, verfehlter, minderwertiger Mann.“

Reformator Martin Luther (1483 – 1548):
„Die größte Ehre, die das Weib hat, ist allemal, dass die Männer durch sie geboren werden.“
Zur Gebärpflicht: „Ob sie sich auch zu müde und zuletzt zu Tode trage, das schadet nichts, lass sie nur zu Tode tragen, sie sind dazu da.“

Papst Paul VI. (Papst von 1963 – 1978):
„Frauen sind nicht die Funktionen eines Messdieners gestattet.“

Papst Johannes Paul II. (Papst von 1978 – 2005) erklärte 1988:
„Eine Frau soll still zuhören und sich ganz unterordnen. Ich gestatte es keiner Frau, zu lehren und sich über den Mann erheben. Zuerst wurde ja Adam erschaffen und dann erst Eva.“


Die negativ betonte Einstellung zum Sexuellen wendet sich bei den hohen Würdenträgern sofort ins Gegenteil, wenn dabei besondere Interessen der Kirche berührt werden. Wie ist es zu verste-hen, wenn Novizinnen als Bräute Christi dekla-riert werden und dieser Zustand besonders ver-herrlicht wird?! Der Taktik der Religionsvertreter ist nichts zu schmutzig, wenn es darum geht, Menschen in ihre Abhängigkeit zu bringen, selbst wenn dabei die intimsten Gefühle missbraucht werden. Dies geschieht alles im Interesse des Konzerns namens Vatikan.

Die Inhalte der zu diesem Thema wiedergegebenen Aussagen wurden von mir persönlich verfasst und publiziert - ehem. Beruf: Systemanalytiker - einer, der der Sache auf den Grund geht
 
@Fragewurm: Diese Tatsachen kann man nicht oft genug wiederholen!

Es verwundert mich aber immer wieder wenn gerade Frauen, die sonst so emanzipiert zu sein glauben, sich dieser
Diskriminierung durch die christlichen Kirchen ( besonders die katholische) so bedingungslos unterwerfen......
Sie müssten aufschreien und massenhaft aus diesen Vereinen austreten, dann würden die "erhabenen" Herren aber blöd schauen...... oder ist die Angst vor der "Hölle" oder die Gleichgültigkeit so groß?
LG
 
Abschließend die Stellungnahme eines bekannten Gelehrten:

Hans Küng – Historischer Vertrauensverlust

Wesentliche Teile des „offenen Briefes“ von Hans Küng an die Bischöfe wurden dem angeführten Internetpfad entnommen:
http://www.sueddeutsche.de/politik/...r-brief-historischer-vertrauensverlust-1.4154

Leere Kirchen – und jetzt auch noch ein Skandal: Fünf Jahre nach der Amtseinführung von Papst Benedikt XVI. steckt die katholische Kirche in der tiefsten Ver-trauenskrise seit der Reformation. Fünf Jahre nach der Wahl von Joseph Ratzinger zum Chef der Katholiken steckt die Kirche in einer tiefen Krise.
Meine Hoffnungen und die so vieler engagierter Katholikinnen und Katholiken wurden leider nicht erfüllt und ich habe dies Papst Benedikt in unserer Korrespondenz auch verschiedentlich wissen lassen. Er hat zweifellos seine alltäglichen päpstlichen Pflichten gewissenhaft erfüllt und uns auch drei hilfreiche Enzykliken über Glaube, Hoffnung und Liebe geschenkt.

Aber was die großen Herausforderungen unserer Zeit betrifft, so stellt sich sein Pontifikat zunehmend als eine der verpassten Gelegenheiten und nicht der genützten Chancen dar:

Vertan die Annäherung an die evangelischen Kirchen: Sie seien überhaupt keine Kirchen im eigentlichen Sinn, deshalb keine Anerkennung ihrer Ämter und keine gemeinsamen Abendmahlsfeiern möglich.

Vertan eine nachhaltige Verständigung mit den Juden: Der Papst führt eine vorkonziliare Fürbitte für die Erleuchtung der Juden wieder ein und nimmt notorisch antisemitische schismatische Bischöfe in die Kirche auf, betreibt die Seligsprechung Pius XII. und nimmt das Judentum nur als historische Wurzel des Christentums und nicht als fortbestehende Glaubensgemeinschaft mit eigenem Heilsweg ernst. Empörung von Juden weltweit über Benedikts Hausprediger in der päpstlichen Karfreitagsliturgie, der Kritik am Papst mit antisemitischer Hetze vergleicht.

Vertan der vertrauensvolle Dialog mit den Muslimen: Symptomatisch dafür ist Benedikts Regensburger Rede, in der er, schlecht beraten, den Islam als Religion der Gewalt und Unmenschlichkeit karikiert und damit anhaltendes Misstrauen unter Muslimen bewirkt.

Vertan die Versöhnung mit den kolonisierten Urvölkern Lateinamerikas: Der Papst behauptet allen Ernstes, sie hätten die Religion ihrer europäischen Eroberer „ersehnt“.

Möge in Zukunft nicht der Wind aus Rom, sondern die Segel menschlicher Intelligenz und Erkenntnis den Kurs bestimmen!


Dieser Aussage der Hoffnung ist von mir nichts hinzuzufügen!
 
Jeshua Ben Joseph, welcher in der Fremde Jesus genannt wird, soll einst aufgefordert haben, die Toten sich um die Toten kümmern zu lassen, als er einen Fischer ansprach. Dieser soll ihm gefolgt sein und auch Frauen.

Viele Gläubige kümmern sich um Tote und leben entsprechend weniger.

Erinnerungen weichen stets vom Vergangenen ab, zumal wenn mehr als 2000 Jahre dazwischen liegen und fast 100 Jahre breite Erinnerungslücken mehrfach darin auftauchen.

Viel Freude und Aufdeckendes, auch hier noch, in diesem Thread.
 
Lieber Colombi,

unabhängig von Deiner Sorge um Maria Magdalena, hast Du Dich eigentlich an ihrem Gedenktag an sie erinnert?

Das ist verdienstvoll von dir!
Du hast dich um MM verdient gemacht!

Maria Magdalena
volkstümlich: Marlene
katholheilig.gif
Gedenktag katholisch: 22. Juli

https://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Maria_Magdalena.html


Und:

2016 entschied Papst Franziskus, den seitherigen gebotenen Gedenktag zum Fest aufzuwerten; ein großer Schritt für die Wertschätzung der Rolle von Frauen in der Kirche, kommentierte Radio Vatikan, weil sie damit den Aposteln gleichgestellt wurde, was den Rang ihres Gedenkens im Heiligenkalender betrifft.
 
Jeshua Ben Joseph, welcher in der Fremde Jesus genannt wird, soll einst aufgefordert haben, die Toten sich um die Toten kümmern zu lassen, als er einen Fischer ansprach.

Die 'Toten' in der Bibel sind nicht die Verstorbenen sondern die 'Gottfernen'. Damit sind die Bewohner der Hölle gemeint, jene ehemaligen Engel, die mit Luzifer aus dem Himmel entfernt wurden, weil sie gegen die Gesetze Gottes verstossen hatten. Tot heisst hier nicht mehr in Harmonie mit Gott.
 
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Lieber syrius, Glauben und Überzeugungen sind nicht von mir dir oder anderen freigestellt, sondern diese sind der menschlichen Natur selbst entsprechend freigestellt.

Also, was bei wem geschieht wenn er, oder sie Worte und Texte hören, oder lesen, bewegt deren Freiheit und zwar wie sie diese aufnehmen und verstehen, und ich gehöre nicht zu denen, welche diese Freiheiten minimieren mögen.

Dich scheinen vielleicht Hölle, Engel und so auch Luzifer und ein göttlicher Himmel zu bewegen und zu berühren. Und gewiss wirst du Brüder und Schwestern in diesem Geist finden.

Selbst gehöre ich nicht dazu.

Also viel erquickendes dir und den deinigen, entsprechende Auslegungen und Intuitionen.
 
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