Hallo Opti, Hallo alle anderen
Weibliche Esel... das läßt mich erstarren vor Grausen
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Wenn Sexualität für Mönche so ein großes Problem ist frage ich mich warum sie überhaupt ins Kloster gehen, es wird doch niemand dazu gezwungen?
warum lassen sich Mönche nicht einfach freiwillig kastrieren, dann müßten sie sich mit Sexualität nicht quälen. Ich verstehe das Zöllibat nicht, und man sieht und liest leider viel zu häufig was daraus entstehen kann, was alles in der Vergangenheit Grauenvolles vorgefallen ist.
gruß puenktchen
Freiwillige Kastrationen gab es ebenfalls, zum Teil sogar recht grausame. Ich schaue einmal kurz nach, wie sie ausgesehen haben. Da gab es z.B. die Galloi. Bei ihnen sah die freiwillige Kastration wie folgt aus:
Die Galloi waren kastrierte Priester und Tempeldiener der phrygischen (anatolischen) Kultur. Sie kastrierten sich selbst nach orgiastisch gesteigerter Raserei während der feierlichen Zeremonien für die Göttin "Kybele" mit einem scharfen Stein, mit Messern und Beilen. Diese öffentlich durchgeführte Verstümmelung hatte den Zweck, die Zuschauer zu erschrecken und zu Spenden zu bewegen. Dem Theologen Lukian (250-320) zufolge zogen die Galloi in Hierapolis (eine antike griechische Stadt in Phrygien, gehört heute zur Türkei) nach der Kastration in der Stadt umher: Sie erhielten weibliche Kleider und Schmuck aus dem Haus, in das sie die abgeschnittenen Genitalien hineinwarfen. Nach der Kastration durften die Galloi sich ausschließlich von dem Fleisch der Opfertiere ernähren. Nach Augustinus von Hippo war der Glaube verbreitet, dass die Kastration den Galloi besonderes Glück nach dem Tod bescheren konnte. Das Ritual der Selbstverstümmelung der Galloi blieb zunächst auf den anatolischen (vorderasiatischer Teil der Türkei) und kleinasiatischen Kulturkreis (zu 97 Prozent türkisches Staatsgebiet) der Muttergottheit begrenzt.
Quelle:
Galloi
Es gab aber auch andere Gruppen, die sich freiwillig, meist aus religiösen Gründen, kastrierten, wie z.B. die
Hijra, indische Unterhaltungskünstler, die traditionell das Zölibat ablegten und sich rituell kastrierten.
Ich persönlich finde diese rituellen Kastrationen ziemlich grausam, aber wie mir scheint, waren sie traditionell in diesen Gruppen üblich.
Das christliche Mönchstum wurde in den ägyptischen Wüsten gegründet. Dort gingen viele Männer nicht unbedingt aus religiöser Überzeugung ins Kloster, sondern viele wurden durch die Armut ins Kloster getrieben. Ich glaube, dieses ist heute auch noch in den asiatischen Ländern oft der Fall. Diese Männer waren dem Zölibat vielleicht nicht unbedingt zugetan.
Andere gingen vielleicht aus religiöser Überzeugung ins Kloster, aber ihnen fiel es schwer, das Zölibat zu praktizieren. Hatte man vielleicht zuvor Jahre oder Jahrzehnte Sexualität praktiziert, dann hatte sich die sexuelle Begierde so stark ins Unterbewusstsein (und in die Physiologie) eingraviert, dass es noch Jahre, nach dem Eintritt ins Kloster, nach sexueller Befriedigung gierte. Mann kann die Sexualität eben nicht so einfach ablegen, weil man die Hormone eventuell über Jahre oder Jahrzehnte auf sexuelle Höchstleistungen getrimmt hatte. Und dieser hormonelle Mechanismus läuft auch dann noch auf Hochtouren, selbst wenn man zölibatär lebt. Jedes neue Denken an die Sexualität, jeder äußerer Anreiz, jeder vollzogene Sexualakt, kurbelt dieses Begehren erneut an.
Du fragst, warum lassen sich die Mönche nicht freiwillig kastrieren, um endlich Ruhe vor der Sexualität zu haben. Wie soll diese Kastration denn aussehen? Sollte etwa der Samenleiter durchtrennt werden oder sollte eine Penektomie (Penisentfernung) vorgenommen werden? Die Männern, bei denen der Samenleiter durchtrennt wird, können zwar keine Spermien mehr produzieren, und können damit keine Kinder mehr zeugen, das hat aber keine Auswirkungen auf das sexuelle Begehren. Sollten die Mönche sich einer Penisentfernung unterziehen? Das sollte eigentlich auch niemand verlangen, zumal der eigentliche Auslöser der sexuellen Begierde nicht in den männlichen Genitalien sitzt, sondern im Gehirn. Ich glaube, selbst bei den Eunuchen, denen man den Penis entfernte, war immer noch sexuelle Lust vorhanden. Ich meine jedenfalls einmal so etwas gelesen zu haben. Allein der genitale Vollzug war nicht mehr möglich. Es ist also gar nicht so einfach mit der freiwilligen Kastration.
Ich verstehe das Zölibat sehr gut. Die Menschen verstehen das Zölibat im Allgemeinen nicht, weil sie den permanenten sexuellen Vollzug als etwas vollkommen Normales betrachten. Sie hinterfragen ihn nicht einmal mehr. Ich denke, dies hat etwas mit der Oberflächlichkeit und sexuellen Hörigkeit (die jedenfalls auf die große Mehrheit der Männer zutrifft, die seit vielen Jahrtausenden in allen Gesellschaften die Macht innehaben) der "modernen" Gesellschaften zu tun. Nicht umsonst praktizierten Buddha und Jesus, sowie alle Heiligen, Mönche, Nonnen, Priester, Yogis, Schamanen, Sufis und viele andere Menschen seit seit Jahrtausenden das Zölibat, denn das Zölibat ist der einzige Weg, um Erleuchtung zu erlangen. Schade, dass so wenig Menschen das Zölibat verstehen bzw. verstehen wollen. Das Zölibat ist etwas herrliches. Es ist der Schlüssel zum Paradies, zur Seligkeit, nach der alle Menschen ihr ganzes Leben lang suchen. Aber sie suchen diese Seligkeit im Allgemeinen in der Sexualität, aber dort finden sie sie nur für einige Sekunden. Das Zölibat dagegen würde ihnen die Tür zum Paradies öffnen, indem sie permanente Seligkeit erwartet. Aber du hast recht, das Zölibat ist nicht einfach zu bewältigen.