Es ist doch so, dass die Bibel kein Buch im eigentlichen Sinne ist, sondern eine Sammlung von Texten verschiedener Verfasser.
Ich habe mit meiner Aussage "Die Bibel aber stammt aus dem 4.Jahrhundert" auch nicht geschrieben dass die Bibel ein Text ist der im 4.Jahrhundert geschrieben wurde.
Die Zeitpunkte der Kanonisierungen der Thora, des Talmuds und auch der christlichen Bibel, sagen also nichts darüber aus, wann die einzelnen Schriften verfasst wurden.
Ausser,dass sie noch von vor dem 4.Jahrh. stammen,also noch viel älter sind.
Die Bibel ist eine Ansammlung von verschiedensten älteren Texten auf die man sich im 4.Jahrh. auf dem Konzil von Nicäa unter der Leitung des damals noch nicht getaufen römischen Kaisers Konstantin geeinigt hat,wobei dessen kanonisierung um das Jahr 400 herrum erst endgültig vollzogen wurde.
Das heisst allerdings auch dass viele Texte die damals zur Diskussion standen nicht in die Bibel mit übernommen wurden.
Dogmatisch wurde dann die Bibel als das "Gottes Wort" erklärt.
Du wirst es nicht glauben, aber es gibt auch in den Reihen des Klerus eine Reihe kluger Köpfe, die sich auf dieser Ebene mit diesen Themen beschäftigen. Es fehlt also nicht an kompetente Leute, die dann auch wissen, von was sie schreiben. Bei der Sprachanpassung geht es zudem nicht um die Korrekturen der Sinnhaftigkeit, sondern der Wortwahl.
Ich bitte dich,Kleriker sind doch konditioniert,bzw. Kleriker können noch so kluge Köpfe sein;sind sie ihrem Glauben und ihrer Kirche dennoch verpflichtet.
Aber:
Objektive Anpassung bzw. Korrektur der Wortwahl heisst auch immer anpassung und korrektur der Sinnhaftigkeit.
Kleriker sind nicht objektiv,wären sie objektiv wären sie keine Kleriker mehr sondern Wissenschaftler.
Beispiel: In den Evangelien wird Jesus als der Sohn des Zimmermanns bezeichnet. In der griechischen Quelle steht jedoch, dass er der Sohn des Tecton sei. Für Luther ergab sich daraus ein Problem, weil es diesen Beruf schon lange nicht mehr gab und sich auch nur sehr schwer umschreiben lässt.
Siehst du,und so enstehen die Missverständnisse und "das scheinbar unverständliche" wenn man uralte antike Texte,die ja stellenweise bis in die Zeit Moses zurückgreifen welche bis zu 3000 Jahre alt sind,heute herranführt.Zu dem zeitlichen Aspekt kommen noch Übersetzungen aus dem hebräischen,aremäischen,griechich-lateinischem;eine so gut wie unübersichtliche Mischung aus Sprachen und Sprachvarianten inklusive unterschiedlicher lokaler gesellschaftlichen sprachlichen Sinngebungen.
Allein das Wort Tür lässt historisch viele Sinngebungsvarianten zu.
Abgeleitet wird es
sinngemäss von Tor,nur ist die Tür eine kleine Variante des Tor's.
Tore schliessen etwas grosses,Türen schliessen etwas kleines.Steht man vor einem Tor steht man vor was Grossem,steht man vor einer Tür steht man vor was kleinem.
Das Tor/die Tür versinnbildlicht auch eine Abgeschlossenheit/Trennung zwischen Räumlichkeiten,versinnbildlicht man das weiter versinnbildlicht ein Tor eine Abgeschlossenhei/Trennung zwischen zwei Welten auch und vorallem im geistigem Bereich.
Wir wissen heute was der Begriff Kaiser ist.Ein absoluter Herrscher der sogar über Königen steht,denn sowohl im 1. dt.Reich wie im 2.dt. Reich stand der Kaiser als Reichsoberster über den Fürsten und sogar Königen der Reichsteile (heute nennt man diese Reichsteile Bundesländer).
Aber wer weiss schon wo der Begriff Kaiser den man früher sogar Caiser (also mit C schrieb) ursprünglich herkommt? Bis ins letzte Jahrhundert schrieb man auch Köln als Cöln mit C.
Das Köln/Cöln eine ableitung aus Colonia ist ist ja bekannt.
Vor tausend Jahren sprach man den Begriff Kaiser/Caiser auch nicht so wie heute oder vor 300 Jahren und man schrieb ihn auch nicht so.Da schrieb man Ceiser weil man es so aussrpach;
Cäiser,also das 'ei' nicht wie das EI,sondern die Buchstaben e und i in der Reihenfolge aus-gesprochen werden (
äi).
Da das vor über 1000 Jahren enstandene 1.dt.Reich welches bis 1806 bestand hatte sich auf das römische Imperium als Nachfolger bezog nannte es sich auch "Heiliges
römisches Reich deutscher Nation";letztlich auf den römischen Kaiser Konstantin
Das eigentliche römische Reich,auf das sich das "Heiliges römisches Reich deutscher Nation" bezog zerfiel im 5.Jahrhundert.
Die Kaisertradition des römischen Reiches bezog sich allerdings bis zuletzt auf Julius (Gallus) Caesar,dem Diktator auf Lebenszeit.
Ok,das ist jetzt ein bisschen zu viel historische Geschichte,doch will ich damit nur recht einfach aufzeigen wie alte Begriffe und ihr Ursprung heute völlig anders sinngemäss verwendet und verstandsmässig verarbeitet werden.
Kennst du dieses Lied hier?:
Wer denkt dabei an den Ursprung des
Kaisertums und an Julius Gallus Cäsar?
https://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Iulius_Caesar
So verändert sich Sprache im allgemeinen und auch in der Sinngebung.