Liebe unter Willen

Lese den Faden jetzt erst richtig.

Das Müssen wollen ist, wenn ich das alles richtig verstehe, freilich so etwas wie der Schicksalswille, jedoch gegen das Müssen steht, dass jener wie mein Wille genau das ist, was ich eh kann, ererbt habe whatever. Das heißt, was ich bin, kann ich mir nur wünschen oder so. Und da ist Crowley vielleicht aktueller als Kant (oder mir näher).


So kann man es sicher ausdrücken, ja. Für mich bringt Kant das galant auf den Punkt, in einem Satz. Dieser beinhaltet ja auch das "nicht hadern" und das wiederum macht den Fluss (des Lebens) geschmeidiger.



Das Ja des Lebens selbst, des Positiven, positiv im Sinne dessen, was hier wie da ist, ist nichts als ein Eingeständnis zum Wesen; Wesen im Sinne eines Weiter, einer Bewegung, die in sich selbst besteht und so eigentlich statisch ist. Und wieviel mehr noch sich dazu erweitern lässt, wenn es die Ideen Vorstellung und Geist angeht. Letztlich alles sehr rekursiv.

Wir befinden uns in einer Ursache-Wirkung-Ursachen Spirale. Dem kann sich keiner so ohne weiteres entziehen, nicht so lange die Dimensionen Zeit/Raum zur Wirkung gelangen.

Für die unbewußte Psyche scheinen Raum und Zeit relativ zu sein, das heißt, das Wissen befindet sich in einem raumzeitlichen Kontinuum, in welchem Raum nicht mehr Raum und Zeit nicht mehr Zeit ist. Wenn daher das Unbewußte ein gewisses Potential zum Bewußtsein hin entwickelt oder erhält, dann entsteht die Möglichkeit, daß Parallelereignisse wahrgenommen beziehungsweise «gewußt» werden können.

C.G. Jung Synchronizität, Akausalität, Okkultismus

Rekursion (lat. recurrere) bedeutet zurücklaufen. Man kann das tatsächlich so sehen, dass wir in dieser manifesten Form hinter der Zeit zurück (geblieben) sind, was bedeutet dass eine Einflussnahme - hier in der Ferne - nicht maßgeblich vorhanden ist. Es ist somit imho eher ein hinterher leben, denn ein zurücklaufen.


Ich hab mal ein paar Sonntagsgedanken gerne hier... und: wie der geneigte Leser merken wird: ich find's grad verwurzelt; aber das macht es interessant.

Ja, unbedingt.
 
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Oder anders ausgedrückt: Verrat am persönlichen Willen zu Gunsten des Laufes der Dinge. Dafür braucht man keine Magie, dafür braucht man nix.


Verrat oder besser gewonnene - zuteil gewordene - Einsicht, so nenne ich es zumindest. Damit ist aber nicht Schluß, somit ist die Lage zwar ernst, aber nicht hoffnungslos.
 
Verrat oder besser gewonnene - zuteil gewordene - Einsicht, so nenne ich es zumindest. Damit ist aber nicht Schluß, somit ist die Lage zwar ernst, aber nicht hoffnungslos.

Einsicht, wie auch Erkenntnis ist eine Illusion. Man kommt so zu keinem wirklichen Ergebnis und es hat keinerlei Auswirkungen, außer, dass man zu einem Punkt kommen kann (aber nicht muss), der den eigenen Geist beruhigt. Diese Beruhigung bzw. das Objekt, dass diese Beruhigung anstößt nennen wir Erkenntnis. Ich nenne das Selbstverarsche.
 
Kannst du mir bitte mal das entsprechende Werk und die Seitenzahl nennen, aus dem du das gerade zitiert hast?
Ich möchte gerne den Kontext lesen, in welchem diese Worte stehen.



Danke. :)



Nein, das kann ich nicht. Es stand in fetten Lettern auf einem Tagebuch, welches ich kaufte mit ihm als Urheber darunter vermerkt, die Suche im Internet führte zu diversen - auch universitären - Quellen, die ihm dieses Zitat als Urheber zusprachen und es auf vielerlei Weise interpretierten. Weiter bin ich nicht eingestiegen.

Da Du jedoch die Philosophin hier bist, müsstest Du es ja viel besser noch wissen oder besser herausfinden könen, davon gehe ich mal ganz salopp aus. :)


polarfuchs schrieb:
Einsicht, wie auch Erkenntnis ist eine Illusion. Man kommt so zu keinem wirklichen Ergebnis und es hat keinerlei Auswirkungen, außer, dass man zu einem Punkt kommen kann (aber nicht muss), der den eigenen Geist beruhigt. Diese Beruhigung bzw. das Objekt, dass diese Beruhigung anstößt nennen wir Erkenntnis. Ich nenne das Selbstverarsche.

Wenn Du damit aufgebrachter wirst und es Dir besser dadurch geht, okay.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Du damit aufgebrachter wirst und es Dir besser dadurch geht, okay.

Weder werde ich davon aufgebrachter noch geht es mir dadurch besser oder schlechter. Es ist für mich schlicht belanglos. Wenn ich sowas lese, wie jetzt das mit dem Willen und die Ausführungen drumherum kann ich dem zwar folgen, es bewirkt aber kaum mehr als Schulterzucken.

An dem Punkt bin ich schon gewesen. Zu glauben erkannt zu haben, keine Fragen mehr zu haben und habe daraus geschlossen "richtig" zu liegen. Heute finde ich die Schlussfolgerung naiv; bei Lichte betrachtet ist sie willkürlich.
 
Weder werde ich davon aufgebrachter noch geht es mir dadurch besser oder schlechter. Es ist für mich schlicht belanglos.

Dafür legste Dich aber ganz schön ins Zeug.



Wenn ich sowas lese, wie jetzt das mit dem Willen und die Ausführungen drumherum kann ich dem zwar folgen, es bewirkt aber kaum mehr als Schulterzucken.

Nur keine Mühe.

An dem Punkt bin ich schon gewesen. Zu glauben erkannt zu haben, keine Fragen mehr zu haben und habe daraus geschlossen "richtig" zu liegen.

An dem Punkt keine Fragen mehr zu haben, war ich noch nie, da hast Du mir etwas voraus. Im Gegenteil, es werden immer mehr. Die Antworten kommen allerdings über kurz oder lang, das ist wiederum fein dabei.


Heute finde ich die Schlussfolgerung naiv; bei Lichte betrachtet ist sie willkürlich.

Du kennst Dich halt besser., so meine Vermutung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oder anders ausgedrückt: Verrat am persönlichen Willen zu Gunsten des Laufes der Dinge. Dafür braucht man keine Magie, dafür braucht man nix.



Hi Gronzi :kiss4:

Damit hast du wieder klargemacht das es einen Unterschied macht ob man den Sinngehalt des Titeltextes als bloßer Theoretiker betrachtet, oder ob man den Hintergrund dazu in irgendeiner Weise erarbeitet hat.

Es macht keinen Sinn darüber zu debattieren, inwieweit der Ego Wille als Schande bezeichnet werden kann und der freie Wille eben auch frei vom ( quälenden ) Willen genannt, oder erkannt werden kann, wenn man sich das dazugehörende Gerüst nicht erarbeitet hat.

Hierin liegt auch der Grund warum das von A418 Geschreibene falsch ist.

Und das Wort Liebe hat eine gänzlich andere Bedeutung.
Dahinter kam auch Crowley nicht, als Heroinabhängiger Egonaut.

Im Kontext Zaubern bedeutet das Einfacherweise sich die Gegenwart als annehmbar zurechtzaubern.
 
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Was konkret hat Crowley damit in welchem Kontext gemeint?

Ich hatte das schon mal in einem anderen Forum erfragt, und jemand gab an, dass er das ausführlichst beantwortet habe, es aber die Antwort leider weggehauen hat. Is schon Jahre her.

Vielleicht klappts ja diesmal.

Also auf, wie versteht ihr das?

:danke:

was crowley damit meinte, kann ich dir nicht sagen.
unter anderem steht im liber al vel legis folgendes (deutsche übersetzung):

"Das Studium dieses Buches ist verboten. Es ist weise, dieses
Exemplar nach dem ersten Lesen zu vernichten.
Wer immer dies nicht beachtet, tut dies auf eigenes Risiko
und eigene Gefahr. Diese sind außerordentlich schrecklich.
Jene, welche die Inhalte dieses Buches diskutieren, sollen
von allen gemieden werden, wie Zentren der Pestilenz."

:D

es steht dir und mir also zu, diese begriffe in kontext zu bringen.
 
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