Hallo!
Ich kann dich sehr gut verstehen, da ich vor kurzer Zeit genau das selbe durchgemacht habe. Meiner Meinung nach solltest du nicht deine Kraft darauf verwenden, den Lärm zu akzeptieren, sondern dir ein ruhiges Zuhause zu suchen, denn das ist für Menschen wie uns bzw. Hochsensible oder auch Elfenbeintürmler sehr sehr wichtig. Da zählt auch garnicht, ob andere das aushalten würden oder ob man verweichlicht ist...
Ich bin 26 und wohne seit 9 Monaten wieder bei meinen Eltern, weil ich aus genau so einer Wohnung geflüchtet bin, deren Wände wohl aus Papier bestanden haben. Ich habe dort im 2. von 3 Stöcken gewohnt und bin mit dem einen Mieter über mir um 3 Uhr morgens schlafen gegangen und mit dem anderen Mieter über mir um 5 Uhr morgens aufgestanden. Ich hörte jeden Schritt, jedes Wort, sogar wenn Vorhänge zugezogen wurden.
Da ich selbständig bin und von zu Hause arbeite, konnte ich den Schlaf wenigstens tagsüber nachholen, denn da war der ganze Wohnblock leer, weil alle arbeiten waren.
Da mir meine Eltern und mein Freund beim Umzug dorthin sehr geholfen haben, fiel es mir nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen.
Meine Mama hat 2 Tage lang Vorhänge genäht, damit ich es dort auch ja heimelig habe
Ich habe dann den Mietern ober mir einen Brief in die Tür gesteckt und höflich darum gebeten, etwas Rücksicht zu nehmen. Keine Antwort.
Als ich dann vom morgendlichen Urinstrahl einer Mieterin (ja auch das Geschlecht habe ich gehört, denn sie hat sich nämlich vorher hingesetzt!) geweckt wurde, kam mein Gerechtigkeitssinn für mich selbst durch und ich fragte mich, ob und warum ich sowas aushalten müsste.
Also bin ich nach nur 3 Wochen wieder ausgezogen, Hilfe habe ich dabei aber verweigert, um mein schlechtes Gewissen zu besänftigen *g*
Ja und nun wohne ich seit 9 Monaten bei meinen Eltern und in ca. 1 Woche ziehe ich wieder in meine neue Wohnung um, von der ich weiß, dass sie schallisoliert ist - und ebenerdig ist sie auch noch.
Dieser Zwischenstop bei meinen Eltern hat mich zwar einiges an Nerven und Tränen gekostet - aus irgendeinem Grund sind vorallem die Mutter-Tochter-Verwurschtelungen sofort wieder präsent *g* - aber die Geduldsprobe ist es wirklich wert.
Um nichts in der Welt hätte ich rückblickend anders entschieden und ich würde lieber als Nomade von Wohnung zu Wohnung ziehen, als mit derartigen Umständen zu leben.
Meine liebe Freundin, ihrerseits seit 75 Jahren auf der Welt und LomiLomi Lehrerin, hat es, als ich ihr davon erzählt habe, so ausgedrückt:" Neiiiin nein nein... das ist nichts für unsereins!"
Diese Worte haben mir sehr gut getan, weil ich schon ein ziemlich schlechtes Gewissen hatte, dass ich "so bin" und nicht mit sowas klar komme.
Versuche lieber, dich in dieser Hinsicht zu akzeptieren, als alle anderen um dich herum, denn davon bekommt man oder zmd ich nur ein Magengeschwür
Bevor du wo einziehst könntest du benachbarte Mieter fragen (der Vormieter ist nicht so zuverlässig, meiner hat mich nämlich angelogen - wahrscheinlich weil er die Ablöse wollte), ob es laut ist oder um ein paar Probe-Nächte und Tage bitten, vorzugsweise am Wochenende, damit du gleich die Feiernden erwischst.
Alles Liebe,
aenima