Es könnten auch Krakeleien von Alien-Kinder sein. Daß ganze Generationen auf Alien-Schiffen leben, scheint sicher, denn intergalaktische Reisern dauern schon mal etwas länger. Kann man auch gut in Star Trek sehen, da ist alles schon durchdacht, worüber hier noch gerätselt wird.
Zum Beispiel auch die Frage eines Kontakt. In der
Prime Directive ist festgelegt, daß kein Eingriff in die zu beobachtenhde Zivilisation zu erfolgen hat. Ein Sich-Kenntlichmachen des Beobachters wäre ein massiver Eingriff und Verletzung der Prime Directive.
In Star Trek ist viel durchdacht, aber bei weitem nicht alles, was dort durchdacht ist, ist der Weisheit letzter Schluss. Die Prime Directive ist ein gutes Beispiel dafür: Sie ist moralisch ziemlich fragwürdig, und alle Helden des Star Trek Universums haben sie schon mehrfach gebrochen. Angefangen mit Captain Kirk, der im Vorbeiflug Diktaturen gestürzt hat, über Captain Picard, der unter anderem nach einigen hin und her überlegen der (richtigen) Ansicht war, dass es weniger Schaden anrichtet, sich den Mitakanern als das zu offenbaren, was er wirklich war, bis hin zu Captain Janeway, die alles dafür getan hat, um die Voyager wieder heim zu bringen.
Kommen wir zu Captain Archer, der die Prime Directive noch nicht kannte, der sie aber einmal scheinbar anwendete. Da war eine von zwei intelligenten Spezies auf einem Planeten, die unter einer tödlichen Seuche zu sterben drohte. Und dieses Volk hat Captain Archer um Hilfe gebeten. Nach einigem hin- und herüberlegen entschied er, die Hilfe zu verweigern, obwohl Dr. Phlox eine Heilmethode entwickelt hatte. Die Begründung, mit der Dr. Phlox den Captain anflehte, die Heilmethode nicht zu verwenden, grenzt an Hohn. U.a. kommt darin der Satz vor: "Die Evolutionstheorie ist nicht bloß eine Theorie." Es stimmt in sofern, dass sie ein Fakt ist - aber sie ist KEINE moralische Verpflichtung, sondern eben "nur" eine Beschreibung, wie sich Spezies untereinander entwickeln. Auf einem Planeten beeinflussen die verschiedenen Spezies auch laufend die Entwicklung der anderen Spezies. Durch die Wechselwirkung mit anderen Spezies werden evolutionäre Vor- und Nachteile erst festgelegt. Wir Menschen machen das sogar gezielt durch beispielsweise Züchtung. Wieso ist das auf einem Planeten erlaubt, interplanetar aber verboten? In der Enterprise-Folge kann man das als naiv mitfühlender Zuschauer noch nachvollziehen, weil die zweite intelligente Spezies von der ersten unterdrückt wird. Das ist aber der einzige Grund, der Captain Archers Entscheidung halbwegs rechtfertigt. Das weitreichende Gelaber über Evolution etc. ist Bullshit. Ein Naturgesetz ist kein moralisches Gesetz.
In Star Trek wimmelt es auch von Spezies, die sich einen Dreck um die Prime Directive scheren. Zum Beispiel die Ferengi, oder die Borg - wobei wir für letztere wohl noch ziemlich uninteressant wären.
Gehen wir aber mal auf das Gedankenexperiment ein: Da sind also Außerirdische mit Prime Directive, die aus irgendwelchen Gründen in Erdnähe verweilen - ab und zu zeigt sich mal ein Raumschiff, ab und zu wird mal ein Mensch entführt und untersucht, der sich dann meist unter Hypnose daran erinnert - und die aus welchen Gründen auch immer legen sie Kornkreise an - es muss ja nicht unbedingt Schnitzeljagt sein; der Kreativität bei Spielen sind ja keine Grenzen gesetzt. Diese Außerirdischen haben eine Prime Directive, so dass sie sich uns nicht offen offenbaren. Aber sie geben sich nicht ausreichend Mühe, um eben doch einzugreifen, eben indem ab und zu mal ein UFO sichtbar wird, sich ein Abduktionsofer erinnert und Kornkreise sichtbar werden. Der Schaden ist relativ gering - immerhin gibt es ausreichend Menschen, die nicht an einen außerirdischen Ursprung der Kornkreise, UFOs und Erinnerungen an Abduktionen glauben - zu diesen Menschen gehöre ich - aber der Einfluss wäre DEUTLICH da (wenn diese Phänomene doch durch Außerirdische hervorgerufen würde). Wieso um alles in der Welt geben sie nich genug Mühe? Sie haben es geschafft, interstellare Reisen zu meistern - was von UFO-Gläubigen als "für außerirdische sicher einfach - irgendwie schaffen die das schon" angesehen wird. Wieso geben sie sich dann so wenig Mühe bei ihrem Freizeitvertreib bzw. bei der Erziehung ihrer Jugend?
Bei Star Trek haben die Brüche der Prime Directive einen dramaturgischen Sinn. Da versagen dann gut getestete Tarnsysteme immer ausgerechnet dann, wenn eine noch nicht so weite Lebensform zuschaut (siehe auch "Der Gott der Mittakaner"). In der Realität macht das in dem Maße, wie Kornkreise, UFO-Sichtungen und angebliche Entführungserinnerungen stattfinden keinen Sinn.