Kornkreise...alles nur Betrug???

Nein, denn dieser Glaube einiger weniger hat keinerlei Einfluß auf unsere Kultur und deren Entwicklung.

Nicht? Woher willst Du wissen, wie die Kultur verlaufen würde, wenn es keine Kornkreise gäbe? Da findet ein Einfluss statt, der die wissenschaftliche Erkenntnis, auf die Du unten pochst, schon zunichte machen würde, wenn die (hyothetischen) Außerirdischen danach suchen würden.

(...) Wäre der von dir zitierte Satz eine sinnvolle Regel, dann hätte man ihm noch zu Lebzeiten gesagt (Gesprächssimulation):

Ja, Einsteins Theorie war damals eine außergewöhnliche Behauptung, die allerdings ALLE noch so paranoiden Tests bestanden hat. Die ersten Messungen waren da auch nicht so prominent, wurden aber durch bessere ergänzt - z.B. wurde die Lichtablenkung durch das Gravitationsfeld der Sonne nicht nur bei einer Sonnenfinsternis vermessen. Bei den ersten Messungen war die Messgenauigkeit noch in der Größenordnung des erwarteten Effekts - die Ergebnisse ließen bei einigen auch noch Zweifel. Die Messgenauigkeit wurde da aber immer besser.

Beim Experiment OPERA letztes Jahr wurde geradezu hysterisch nach einem systematischen Fehler gesucht (und letztendlich leider auch gefunden), der Neutrinos überlichschnell erscheinen ließ. Die Leute, die das Paper mit ihren Messergebnissen veröffentlicht haben, taten das nicht, weil sie von ihrem Ergebnis überzeugt waren, sondern, weil sie hofften, Anregungen von anderen Physikern für die Suche nach Fehlerquellen zu erhalten - und das geschah auch zu Hauf. Und das tat man, weil ein Überschreiten des kosmischen Tempolimits eben heutzutage eine außergewöhnliche Behauptung ist - bei Wahrheit wäre das ein paar Nobelpreise wert. Bei weniger außergewöhnlichen Behauptungen hätte man den Aufwand nicht getrieben.

Die ersten Anzeichen von dunkler Materie - Entdeckt von Fritz Zwicky - wurden auch nicht sonderlich ernst genommen, weil auch das eine außergewöhnliche Behauptung war. Erst als Vera Rubin die Rotationsgeschwindigkeit von Spiralgalaxien vermessen hat und ihr diese Ergebjnisse spanisch vorkam, verdichteten sich die Anzeichen dafür, und es wurde eines der größten noch aktuellen Rätsel der Kosmologie. Und es gibt immernoch Astrophysiker - wenn auch eine Mindeheit - die das für eine außergewöhnliche Behauptung halten und eine Modifikation der newtonschen Dynamik bevorzugen.

Das heißt: Einsteins außergewöhnliche Behauptung hat die manchmal paranoid anmutenden Tests bravourös bestanden. Der Belegpflicht wurde nachgekommen, und sie wird immernoch überprüft. Das können andere außergewöhnliche Behauptungen nicht von sich behaupten - bzw. nur, wenn man krampfhaft alle positiven Merkmale hervorhebt und alles, was dagegen spricht, ignoriert.

Und nocheinmal das Beispiel aus dem Alltag, und jetzt wünsche ich auch mal eine Antwort darauf - d.h. es ist keine rhetorische Frage:

Bei welcher der Behauptungen würdest Du was für Belege erwarten, damit Du sie ernsthaft in Betracht ziehst?

  • Da steht ein Pferd auf der Wiese
  • Da steht ein Pferd auf dem Flur
  • Ein Pegasus fliegt gerade vorbei
  • Das Mordopfer wurde aus einem UFO heraus erschossen und die rauchende Pistole anschließend in die Hand des Angeklagten gebeamt

So, wie Du den Erkenntnissprozess beschreibst - alles, was nicht widerlegt ist, muss als gleichwertihg möglich anerkannt werden - müsstest Du auch letzteren Spruch für möglich halten und als Richter den Angeklagten wegen "im Zweifel für den Angeklagten" freisprechen.

Popper hat seinen Wissenschaftlichkeitsbegriff nicht nur aufgestellt, weil er dem Positivismus - der irrigen Forderung nur in Betracht zu ziehen, was direkt bewiesen wurde - zu Recht misstraute, sondern auch, weil ihm Theorien auf den Wecker gingen, die auf ausufernde Weise so formuliert waren, dass sie nicht widerlegbar waren. Das fiel ihm z.B. bei einigen Anhängern von Freuds Psychoanalyse auf.

David Hume hat gesagt: "Kein Zeugnis reicht, ein Wunder zu bestätigen, außer das Zeugnis ist von der Art, dass seine Unrichtigkeit ein größeres Wunder wäre als das Ereignis, das das Zeugnis bestätigen soll." Die ältere Form von "Außergewöhnliche Behauptungen benötigen außergewöhnliche Belege." Der Inhalt findet sich also durchaus in der älteren Philosophie - ist also durchaus Erkenntnistheoretisch relevant.

In vielen Folgen, wo es um die Verletzung der Prime Direective geht, ist es komplexer als du es darstellst. So etwa Next Generation, Der Gott der Mintakaner. Dort ist es keine intentionale Verletzung der obersten Regel, sondern ein technischen Versagen, die Tarnvorrichtung fällt aus und die Eingeborenen haben nun einen neuen Gott, den Picard. Um schlimmere Effekte zu verhüten, muß daher Picard aktiv eingreifen und beweisen, daß er kein Gott ist.

Eine Verletzung geschah - solange die oberste Direktive existierte - nie intentional von Kirk, Picard, Sisko oder Janeway, sondern bei ihnen war es immer aus einer Not heraus. Na und? Ich habe nirgendwo geschrieben, die Verletzungen wären böse gewesen. Im Gegenteil - in einem Fall finde ich die Einhaltung sogar für mindestens sehr fragwürdig.

In meinen nicht. Ich halte die Prime Directive, wie gesagt, nicht nur für eine höherwertige Ethik, sondern auch für eine wissenschaftliche Methodik. Denn je mehr wir in die Systeme, die wir beobachten und analysieren wollen, eingreifen, umso verfälschter die Ergebnisse. Sich raushalten ist sozusagen vorgelagerter methodischer Ansatz zur Qualitätssicherung wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Ein wissenschaftlicher Ansatz, der das Anlegen von Kornkreise den Außerirdischen absolut verbieten würde, denn auch ein kleiner Einfluss ist eben ein Einfluss. Weißt Du z.B. wie vorsichtig Archäologen eine Ausgrabungsstätte behandeln, um sie nicht zu "kontaminieren"? Und weißt Du, welche Erkenntnisse von Anthropologen schon alle verworfen wurden, weil sich herausstellte, welchen Einfluss sie auf die untersuchte Kultur hatten?

Kommen wir zum ethischen Aspekt: Captain Archer wurde um Hilfe gebeten. Er hatte die Möglichkeit, Millionen Individuen dieser Spezies das Leben zu retten. Was spricht dagegen?

Hier eine Zusammenfassung, was Dr. Phlox in seinem Statement sagt:

Als Dr. Phlox erfährt das die Menk gegen die Krankheit immun sind, will er die Menk weiter untersuchen. Nach eingehenden Studien der Valakianer findet Dr. Phlox heraus das die Krankheit genetisch bedingt ist und das die Valakianer in spätestens 200 Jahren ausgerottet sind.

(...)

Als der Doktor schließlich ein Heilmittel gefunden hat, versucht er dem Captain zu zeigen das die Menk anscheinend Zeichen zunehmender Inetelligenz aufweisen, die sie in der Evolution bevorteilen könnte, falls man ihnen diese Chance geben würde.

(Quelle: http://de.memory-alpha.org/wiki/Lieber_Doktor)

Diese Begründung ist Bullshit. Die Evolution ist ein Naturgesetz, aber kein moralisches Gesetz. Die Evolution erschafft keine genetischen Krankheiten mit einer Intention, einer anderen Spezies die Chance zu geben - genauso wenig, wie es eine Intention war, die Dinosaurier hier auf der Erde durch einen Meteoriteneinschlag auszurotten, was die Weiterentwicklung der Säugetiere und schließlich der Menschen erst ermöglichte. Erst der Meteorit - der sich einen Dreck um die erste Direktive kümmerte - brachte uns die "Chance". Ansonsten wären wir heute evtl. intelligente Dinos, oder der Planet Erde wäre immernoch ohne jegliche Spuren einer Zivilisation (nicht wertend gemeint - ob das gut oder schlecht wäre, liegt im Auge des Betrachters). Dahinter stand kein Plan der Evolution.

Wenn jetzt Valakaianer selbst auf eine Heilmethode ihrer Seuche kommen, wären sie im Sinne der Evolutionstheorie wieder gut angepasst und hätten nach diesem Verständnis der Evolution a la Phlox wieder ein Recht aufs Überleben...? Das ist purer Sozialdarwinismus.

Man kann sich andere ethische Argumente überlegen, die auch in diesem Fall die nicht-Einmischung vielleicht rechtfertigen würden... aber die Argumente, die hier für die nicht-Einmischung genannt wurden, sind hirnrissig und zeigen nur, dass die Autoren die Evolutionstheorie nicht verstanden haben.
 
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ich kann diesen Satz nicht mehr hören !

Dann an Dich auch (nochmal) die Frage, welche Belege Du für welche der Behauptungen (im Betrag an Tommy - und in abgewandelter Form auch mehrfach im Homöopathie-Thread) verlangen würdest, um sie in Betracht zu ziehen? Nicht rheotrisch, sondern ich wünsche mir eine begründete Antwort.

Es ist unsinnig bei jedem Ergebnis, was bisherige Theorien kippen würde sofort zu jubeln und eben sofort besagte bisherigen Theorien zu kippen.

Ebenso ist es unsinnig sofort von Zusatzannahmen auszugehen, wenn Ergebnisse diese zu stützen scheinen... auch, wenn sie gut ohne erklärbar sind.
 
Dann an Dich auch (nochmal) die Frage, welche Belege Du für welche der Behauptungen (im Betrag an Tommy - und in abgewandelter Form auch mehrfach im Homöopathie-Thread) verlangen würdest, um sie in Betracht zu ziehen? Nicht rheotrisch, sondern ich wünsche mir eine begründete Antwort.

ich empfehle dir, mal deine Humorrezeptoren von Pille durchlasern zu lassen.

:D

im übrigen hat er doch gerade ein Beweisfoto gepostet !!!
 
Stellt Euch mal vor, diese Kornkreise werden von anderen
Wesenheiten nur deshalb hergestellt, damit sich das Menschenwesen
damit beschäftigt.

Und weil seine logische Gehirnhälfte sich in der Betrachtung recht
schnell erschöpft, weil es weder Mathematik noch Physik darauf
anwenden kann, setzt das Menschenwesen verstärkt die rechte
Gehirnhälfte für die Lösung des Rätsels ein...und dabei kommen
zwar recht krude, aber auch ein paar durchaus schöpferische Ideen
in den Austausch der Menschenwesen untereinander.

Und was bringt uns Menschen weiter?
Dass wir imstande sind Ideen heranzuziehen, die bis dahin noch
keiner gedacht hat - und die manches Mal in die Realität umgesetzt
werden können.

Also wie auch immer, ich halte die Kornkreise auf jeden Fall für
schöpferisch.

:banane:
 
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ich empfehle dir, mal deine Humorrezeptoren von Pille durchlasern zu lassen.

:D

im übrigen hat er doch gerade ein Beweisfoto gepostet !!!

Ja, ist ein lustiges Bild. Ich habe sehr drüber gelacht :)

Na und?

Ändert nichts daran, dass ein Satz, der von verschiedenen Philosophen sinngemäß aufgestellt wurde, die großen Einfluss auf die Erkenntnistheorie hatten, hier in verschiedenen Threads negiert wird, weil er einigen Leuten nicht in den Kram passt.

Stattdessen fordert Tommy folgendes:

Wir überlegen mal. Wissenschaft hat seine definierten Wahrheitskriterien. Richtig? Intersubjektive Nachvollziehbarkeit, Wiederholbarkeit. Sind diese Bedingungen erfüllt und kann die nicht falsifiziert werden, hat diese Theorie als wissenschaftlich (bis eine Falsifizierung gelingt) wahr zu gelten , dabei ist völlig schnuppe, ob die Behauptung ungewöhnlich ist oder nicht. Würde das als tatsächlicher Maßstab eingeführt, könnte man den kompletten Wissenschaftsprozess in die Tonne treten. Warum?

Wenn ich Wahrheitskriterien definiert habe, kann ich nicht sagen: Okay, das gilt für die Prüfung des Wahriheitsgehalts von Theorien, aber einige Theorien sind gleicher als andere. D.h., wenn ich eine Behauptung nach allen gängigen wissenschaftlichen Kriterien nachgewiesen habe, kann es nicht sein, daß irgendein Pisser daherkommt und sagt: "Ja, okay, ist intersubjektiv nachvollziehbar und experimentell wiederholbar, aber leider können wir das nicht gelten lassen, weil deine Behauptung ungewöhnlich ist. Und ungewöhnliche Behauptungen erfordern ungewöhnliche Beweise."

Wenn das die einzigen Kriterien wären, müssten wir allen möglichen Schrott ständig mitschleppen. Von den nicht-falsifizierbaren Theorien, die Popper zu Recht kritisierte, deus-ex-machina-Theorien (z.B.: außerirdische Konkreisursachen, "intelligent design" gehört auch zu dieser Kategorie, einige Formen der Astrologie...)

Die Parapsychologie ist auch ein interessantes Feld: Die Methodiken wurden immer ausgefeilter, die Ergebnisse dafür immer dünner oder nicht reproduzierbar. Müssen wir dennoch bei jedem positiven Ergebnis aufjubeln und sagen: Das ist der Beleg, dass Telepathie u.ä. doch funktioniert, oder lohnt es sich da nicht doch, genauer hinzuschauen, was für systematische Fehlerquellen da sein können?

Um zu verdeutlichen, warum der streitbare Satz sinnvoll ist, und eigentlich auch von jedem mehr oder weniger angewendet wird, habe ich eine Reihe von Sätzen aufgestellt, die von ziemlich plausibel nach unten hin immer unplausibler werden - aber eben nicht widerlegt bzw. widerlegbar - sind. Auch das habe ich in verschiedenen Threads getan, in dem dieser Streitpunkt auftauchte. Soweit ich das sehen kann, wurde darauf nie direkt geantwortet.

Tommys Lieblingsquelle gegen den Satz negiert diesen ja auch nicht ganz - er behauptet nur, Skeptiker würden sich mit diesem "Schlachtruf" gegen positive Ergebnisse immunisieren; d.h. sie würden den Satz überinterpretieren. D.h. selbst Truzzi macht nicht die weitreichenden Forderungen, die Tommy hier stellt, man solle diesen Satz komplett vergessen. An dieser Kritik mag durchaus ein wenig was dran sein - JEDER Mensch besitzt eine Psychologie, die ihn die Fakten hervorheben lassen, die seine Vorurteile stützen. Das gilt aber wie gesagt für JEDEN Menschen (mehr oder weniger). Tommy mag es bei mir auffallen - im Gegenzug habe ich bei ihm ebenfalls den Eindruck. Möglicherweise beide. Kommen wir der Wahrheit näher, wenn wir unsere Psychologie gegenseitig analysieren und uns Dogmatismus vorwerfen? Nein.
 
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