Also, Deine ewige Eigeninterpretation einer prozentualen Studie, ist wirklich schon sehr abenteuerlich. Aber lassen wir das, das hatten wir schon immer anderen Thread zu genüge. Da kann man gleich jede Studie ignorieren.
Die %-Zahl, auf der Du immer rumpochst ist nur EINE der verfügbaren Zahlen. Und es gibt nunmal viele Studien, die Mittelwerte und Streubreiten anzeigen. Welcher Schluss ergibt sich in Deinen Augen, wenn die Streubreiten größer sind als der Unterschied der Mittelwerte? Was für Unterschiede sind das, wen nsich die Verteilungsfunktionen deutlich überlappen?
Deshalb noch einmal für Dich:
Ich habe NIE behauptet, die Unterschiede der Geschlechter wäre allein im Gehirn auszumachen, geschweige denn nur auf die Biologie begrenzt. Im Gegenteil, ich habe wie gesagt eine andere These, die ich schon einmal geäußert habe.
Und ich habe auch nie behauptet Frauen wären für MINT-Fächer absolut ungeeignet.
Geht das bitte in Deinen Kopf?
Wenn da ein so riesiger Unterschied zwischen Männern und Frauen wäre, dann wären Frauen für MINT-Fächer ungeeignet. Dann würde sie die Biologie dran hindern, darin gute Arbeit zu leisten, so wiedie Biologie Frauen auch dran hindert, Sperma zu produzieren (mangels der entsprechenden Organe).
Du hast hier stolz auf eine Doku verwiesen. In dieser Doku wurden "Unterschiede im Gehirn" erwähnt - die dummerweise kein Gehirnchirurg anatomisch ausmachen kann - wie ich gezeigt habe. Da bewegt sich Deine Sendung schonmal auf ziemlich dünnem Eis.
Jetzt noch einmal zum Mitschnreiben:
ICH HABE BEHAUPTET: LAUT DIESER STUDIEN INTERESSIEREN SICH SEHR WENIGE FÜR DIESE BERUFE!
Die Gendermainstream-Anhänger behaupten, das sei der Einfluss und die Erwartungshaltung der Umgebung. (Anlächeln, rosrote Deckchen, Frau an den Herd). Das haben die anderen Forscher auch in dem Film eindrücklich widerlegt.
Nein, haben sie nicht. Sie haben gezeigt, dass es AUCH einen biologischen Einfluss gibt, wobei sie den dann letztendlich auf das Testosteron schoben. Die Erwartungshaltung der Umgebung und deren Einfluss haben sie damit in keinster Weise widerlegt.
Sie haben weiter behauptet, der Einfluss der Biologie wäre größer als der Sozialisations-Einfluss. Das haben sie aber nicht weiter begründet; es wurde nur erwähnt.
Ich habe Dir auch Studien gezeigt, die Testosteron eine andere Wirkung zuweisen, als Prof. Baron-Cohen erzählt. Diese beiden Studien müssen sich nicht unbedingt widersprechen - es mag sein, dass beides stimmt, denn das eine betrifft Testosteron vor der Geburt und das andere im Erwachsenenalter. Aber es ist schonmal wichtig, hier ein differnziertes Bild zu haben.
Nun könnte ich Dir noch etwas über Epigenitik erzählen - einem neueren Forschungsfeld, das sich damit beschäftigt, wie Genschalter ein- und ausgeschaltet werden, und so auch die Umwelteinflüsse die Gene beeinflussen. Das ist schonmal ein weiterer Effekt, wie die Umwelt das Verhalten beeinflusst, was klassische Genetiker gerne ignorieren.
Und dass Du ewig gestriges (70erJahre-Ideologie) gegenwärtigen Forschungen als angeblicher Wissenschaftler (verzeih, ich zweifle) vorziehst, finde ich auch merkwürdig.
Du immer mit Deiner "gegenwärtigen Forschung". Ich beziehe mich auch auf Gegenwärtige Forschung, falls Dir das noch nicht aufgefallen ist. Diese liefert nunmal nicht das eindeutige Bild, was Du Dir wünschst. Und, wenn Du dann deine Lieblings-Studien und -Wissenschaftler herausfischst, stelle ich welche dagegen, die ein anderes Bild malen... und das nicht weniger gut begründet.
Es ist nunmal auch gegenwärtige Forschung, dass ein Gehirnchirurg keinen Unterwschied zwischen einem Männer- und Frauen-Gehirn feststellen kann. Das war Forschung von gestern, wo das behauptet wurde, die aber immer wieder fein säuberllich widerlegt wurde (siehe Buch von Precht, wo er das detailiert aufzählt).
Es ist nunmal auch gegenwärtige Forschung, wenn Unterschiede in den Fähigkeiten statistisch untersucht und durchaus auch gefunden werden, wobei die Streubreiten aber meist größer als die Unterschiede der Mittelwerte sind (wie ich z.B. an Deiner Studie über Intelligenz anhand von Zahlen, die Du stolz zitiert hast, bewiesen habe). Wie groß sind dann die Unterschiede?
Epigenetik ist ebenfalls sehr gegenwärtige Forschung. Im Buch "Die Henne und das Ei" von Renee Schroeder - es geht um den Ursprung des Lebens - beschreibt die Autorin kurz eine Hypothese (betonung liegt auf Hypothese; die schreibt, dass das in noch keinster Weise belegt sei) die großen Unterschiede zwischen Männern und Frauen in der Körperkraft könnten Epigenetische Gründe durch die Jahrhunderte bis Jahrtausende lange Unterdrückung haben. Dadurch könnten die genetischen Schalter für Körperkraft bei Frauen eher inaktiver sein. Ebenfalls aktuelle Forschung.
Es ist gegenwärtige Forschung, wenn Primatenforscher feststellen: "Ups: Bonobos leben ja im Matriachat." Ebenfalls ist es gegenwärtige Forschung, wenn Antropologen ihr Bild der Steinzeit deutlich relativieren und starke Überlapps in der Aufgabenverteilung aufzeigen.
Die anderen Wirkungen von testosteron, die ich Dir verlinkt habe, sind auch Gegesant gegenwärtiger Forschung.
Wie kommst Du dann zur Behauptung, ich würde an ewig gestrigem festhalten?
Preisfrage: Es gibt biologische Einflüsse bei den Geschlechtern und es gibt die Sozialisation und, es gibt etwas drittes, was kann das sein?
Welches Drittes meinst Du? Die Frage ist doch eher: Welcher Einfluss ist größer? Der Biologische oder die der Sozialisation. Ich habe schon mehrfach begründet, warum ich den der Sozialisation für weitaus größer halte.
Du wirst jetzt als drittes möglicherweise noch etwas über Astralleiber oder ähnlichem erzählen. Wenn Du wissenschaftlich arbeiten und begründen willst, müsstest Du das aber vorher mit guter Methopdik belegen, bevor Du diesen Einfluss ernsthaft in die Diskussion einbringen kannst.