Anfängern würde ich auf jeden Fall raten sich erstmal mit der aufrechten Bedeutung auseinander zu setzen. Es braucht einfach Zeit bis man die Bedeutungen wirklich kennt und der Zugang zur Intuition wird ja auch geübt und verbessert sich bei häufiger Anwendung.
Bei mir war es so dass ich mir von Anfang an ein Drachentarot gekauft hab, dafür gabs natürlich kein spezielles Buch, habe mich aber an einem oder besser gesagt mehreren Büchern zum Rider Waite Orientiert. Hatte aber nie den Eindruck dass man das 1:1 übernehmen kann, somit hat für mich Intuition von Anfang an eine sehr wichtige Rolle gespielt, ich war einfach darauf angewiesen hatte ich den Eindruck.
Mir wurde ziemlich schnell klar dass umgedrehte Karten auch eine Bedeutung haben, sie einfach ins negative zu verdrehen schien mir auch nicht richtig (wird einem in vielen Büchern ja nahegelegt).
Ich merkte zunehmend dass umgedrehte Karten vor allem meine Ängste aufzeigen. Dabei bin ich geblieben, mehr oder weniger.
Dass Sie Ängste darstellen heißt nicht unbedingt dass die umgedrehte Hohepriesterin für die Angst vor der inneren Stimme zu deuten ist, so einfach ist es dann auch nicht, im gegenteil es kann sehr kompliziert werden da es sich ja wirklich um ein gesamtes Kartenbild handelt und sich da auch Verbindungen zwischen Karten ergeben die man nur bei genauer betrachtung erkennt und sich teilweise auch erst dadurch der genauere Sinn einzelner Karten erschließt.
Das braucht einfach Übung, erfahrung die durchs Üben kommt und Wissen das sowohl durch viel lesen, wie aber auch durch übung und erfahrung kommt. Intuition ist natürlich auch ein Faktor, der kann nicht nur durchs Gefühl gehen, sondern manchmal auch durch anscheinend bloße Analyse (Anscheinend deshalb, weil wir nicht immer mit unserer Aufmerksamkeit im Gefühl sind, das bedeutet aber nicht dass wir in dem Moment nichts fühlen, die Information sucht sich dann halt einen anderen Weg in unser Bewusstsein).
Ich kann nur empfehlen dass sich jeder eine Art eigenes Tarot Buch schreibt, also wirklich für sich alleine. Beim Aufschreiben kann sehr viel geschehen, im Kopf, im Gefühl...und vor allem wenn man sich für jede Karte ausgiebig Zeit nimmt, so arbeitet unser Unterbewusstsein dann auch ordentlich mit und wir sehen plötzlich Sachen, Situationen und Zusammenhänge die uns vorher nicht aufgefallen sind und die wir mit der jeweiligen Karte, die wir gerade wirken lassen, verbinden.
Auch Karten die beim Legen herausfallen haben eine Bedeutung. Meistens bringen sie zusätzliche Hinweise oder bringen das Ergebnis der Deutung kurz und Bündig auf den Punkt - was auch heißt dass wir manchmal erst nach der Analyse der Legung wirklich etwas mit den Karten anfangen können.
Jeder so wie er mag. Orakel sind ein Spiel mit dem Bewusstsein, feste Regeln dienen nur dazu sich zu Orientieren und sind immer selbst gewählt.
Ich denke aber auch dass sich das Gefühl ob etwas richtig oder falsch ist verändern kann mit der Zeit. Am Anfang mochte ich die Bilder des Rider Waite auch nicht so gern, oder die des Crowley, heute habe ich beide weil die Bilder mich irgendwann doch angesprochen haben. Wir entwickeln uns weiter und ich denke dass unser Gefühl ob etwas richtig oder falsch ist auch davon abhängt wo wir stehen (wissen, erfahrung, offenheit...). Es geht nicht darum weiter zu sein als andere, jeder hat einfach nur einen anderen Standpunkt und je nachdem wo wir stehen können wir diverse Dinge begreifen, andere sind uns einfach fremd und fühlen sich falsch an weil wir sie von dem jeweiligen Standpunkt nicht begreifen können. Wenn wir uns aber weiterentwickeln stehen wir plötzlich woanders und was sich vorher falsch angefühlt hat, fühlt sich dann plötzlich richtig an, auch weil wir von dem Standpunkt aus in der Lage sind die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und so auch Dinge begreifen können die vorher unbegreiflich waren.
Lieben Gruß,
Katja