@ pelisa:
*
feixxx* ich wußte gar nicht, daß es auch
populärjuristische Publikationen gibt...
wie sieht sowas denn aus?
(immerhin orientieren sich angeblich amerikanische Geschworene bereits an "Beweisführungsmethoden" von denen sie in den Fernsehserien gehört haben...)
Amanda:
Was sind denn bitte Populärwissenschaftler ? Ich glaube, die sind oft in der Lage (natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber der Text oben klingt doch eher allgemeingültig) mindestens zwei Sprachen zu sprechen, je nach Publikum, wenns sein muß, auch mal ohne wissenschaftliche elitäre Arroganz. Oder ?
Bist du mal konkret einem elitär arroganten Wissenschaftler begegnet?
Ich nicht.
Und ich hege den Verdacht, daß diese elitäre Arroganz eine
Projektion derjenigen ist, die sich gedemütigt
fühlen, weil sie nichts verstehen.
Nun findet aber eine Demütigung selten wirklich statt.
Und wenn man genau hinschaut, sind es meistens die
Halbgebildeten, die
besonders arrogant auftreten.
Ansonsten ist diese Demütigung eine Befindlichkeit, die vom Betroffenen selber ausgelöst wird.
Hat der Wissenschaftler Schuld daran, daß wem die Grundlagen (z.B. Wortschatz) für ein Fachverständnis fehlen?
Oder sollte derjenige, der dieses Fach verstehen möchte, sich Gedanken über seine
Ansprüche machen?
Ich habe nichts gegen gute Populärwissenschaft, die häufig den Menschen erst wirklich Lust auf Kultur (und einer möglichen Vertiefung) macht.
In vielen Fällen geht es aber nicht um die Wissenschaft.
Die Leser sollen nicht die Wissenschaft verstehen, sondern den Eindruck gewinnen, daß die Wissenschaft die theologischen (oder ideologischen) Thesen des Autors belegt.
Um das zu unterscheiden: Hawkins stellt im Gegensatz dazu z.B. keine
spirituellen Behauptungen auf.
Er sagt: ich kann nur darüber spekulieren, was
nach dem Big Bang geschehen ist. Nicht aber Aussagen über das
vorher treffen.
Es geht vielen Autoren eben in erster Linie um ihr Weltbild.
Da wir in einem vordergründig "wissenschaftlichen" Zeitalter leben, macht die richtige Prise "Wissenschaft" jedes Thema glaubwürdiger.
Daran wäre nichts auszusetzen, seit jeher geht es im kulturellen Bereich darum, Anschauungen gegen andere zu behaupten.
Das Problem liegt beim Publikum, denn diesem fehlen im Gegensatz zum Autor oder zu Fachspezialisten die Grundlagen um die Aussagen nachzuvollziehen und eigenständig zu beleuchten.
Woher aber kommt diese Bereitschaft, sich oft so billig abspeisen zu lassen?
Wann und wie hat das seinen Lauf genommen?
Seit wann meint man, Wissen sei und müsse "
leicht" sein?
(was nicht "
einfach" bedeutet)
Selber neige ich mir ja Antworten im Sinne der von Frater 543, Pelisa oder dem Reisenden hier zu geben. (
hey willkommen im club!)
Die Fragen derjenigen, die nach dem Sinn dieses Threads fragen, legen mir aber nahe, daß für viele Menschen nicht erkennbar ist, WAS und WANN etwas populärwissenschaftlich (-theologisch, -philosophisch etc.) ist.
Vielleicht müßte man da ein paar Beispiele bringen... obwohl... womöglich stecken wir gerade hier mitten drin...