Homogenisiertes Wissen für Säuglingsintelligenzen?

Der, der gerne auch hier im Forum verwendet wird in Hinblick auf die Opfer, ist "Das hat man sich ja selber ausgesucht".
DAS ist das Ergebnis von Populäresoterik + Ignoranz.
Ja, das wird gerne gesagt- es ist aber falsch. Oder falsch interpretiert, libera. Keiner sucht sich das selber aus, keiner ist Schuld und keiner ist verantwortlich. Das gilt für die Täter- wie für die Opferseite.

Beispiel: wenn ich ein Opfer bin, sagen wir mal, einer mobbt mich, dann bin ich nicht Schuld daran, dass der nen Furz quer sitzen hat. Ich bin auch nicht verantwortlich dafür, wie er sich deswegen verhält. Aber! Wenn ich trotzdem die Verantwortung übernehme- und zwar für mich, für mein Wohlbefinden- dann kann ich die Situation wenden.

Wenn ich stattdessen an dem Mobber dran bleibe und versuche, dem klarzumachen, was er ist, nämlich ein Mobber, ein Täter, der mir Unrecht tut, dann geh' ich unter.

Ich weiss, das greift bei dem Beispiel mit dem Baby nicht. Das Baby kann nicht schauen, was es selber tun kann, um abzuwenden, vom Balkon geschmissen zu werden. Es erscheint ungerecht und grausam. Ein unschuldiges Baby. Es ist nicht Schuld und es ist nicht verantwortlich. Genausowenig wie ich, wenn ich zum Opfer werde. Und es hat leider nicht die Möglichkeit, trotzdem Verantwortung zu übernehmen, weil es zu klein ist. Ihm bleibt nur die Möglichkeit, es zu erdulden. Und dabei zu sterben.

Dieses Bild ist nur erträglich, wenn man um die Reinkarnation weiss, libera, sonst geht man an dem Schmerz der Sinnlosigkeit kaputt. Ein totes Baby- für was? Darin Gottes Liebe zu erkennen, fällt schwer. Es hat was mit dem Täter zu tun- der Tod des Babys ermöglicht dem Täter zu sehen, was er ist- ein Täter übelster Sorte. Denn wie vernagelt im Herzen muss ein Täter sein, um ein Baby von Balkon zu schmeissen?
 
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Hallo Simi,
Ja, das wird gerne gesagt- es ist aber falsch. Oder falsch interpretiert, libera.
Ich weiß. Deshalb habe ich das jetzt mal auf die Spitze getrieben.



Wie erklärst du dir diese - verbreitete - "Fehlinterpretation"? Wie kommt die zustande?

:confused:
 
Hi Et libera nos :)

Wie erklärst du dir diese - verbreitete - "Fehlinterpretation"? Wie kommt die zustande?

:confused:
Ich denke, das passiert dann, wenn die Wahrheit unbewusst als Waffe gegen den anderen benutzt wird, statt sie auf sich selbst anzuwenden. Die eigene Beteiligung an der Situation wird dabei ignoriert, was einer Lüge gleichkommt.

Dasselbe passiert mit dem "Spiegelgesetz", du sagst es ja selber:

Übrigens ein schönes Beispiel für die Gefährlichkeit von POPULÄR-ESOTERIK, diese Verdrehung des Spiegel- bzw. Projektionsprozesses.
Es auf die lädierte Partei zu beschränken, und den "Schuldigen" dabei gänzlich außer Acht lassen ist billig und selbstgerecht.
Ein derartiges Verhalten sagt ja mehr über die Handelnden aus, als über die Betroffenen.
"Jeder, der mir begegnet, ist mir Spiegel. <-- das ist wahr
"Ich bin jedem Spiegel, der mir begegnet." <-- das ist nicht wahr

Letzteres ist bloss eine Ausrede, um nicht selber in den Spiegel schauen zu müssen. Das geht soweit, dass Leute behaupten, sie würden anderen ganz bewusst den Spiegel machen. Der Spruch: "Ist er ein König, so kannst du ihn nicht verletzen.", der gilt für den, der wissentlich vor einem König steht und prüfen will, ob dieser wirklich ein König ist. Er gilt nicht für den König selber. Das ist ja auch vollkommen hirnrissig- ein König weiss, dass er ein König ist- und die anderen eben Untertanen. Warum also sollte ein König einen Untertanen daraufhin prüfen, ob dieser Königsqualitäten hat und unverletzlich ist? Einem König fiele sowas gar nicht ein. ;)

Ich kann übrigens auch keine Videos gucken- sie hacken. Und in der Tat- das liegt an meiner flatrate. Nur- das hat keine wirtschaftlichen Gründe, mit einem neuen Vertrag könnte ich sogar Geld sparen, plus einer kostenlosen Telefon-flat. Ich bin leider noch vier Monate vertraglich gebunden. Aber dann! :clown: An der Stelle jemandem zu sagen, ihm fehle wohl die Kompetenz bezüglich seiner Selbstversorgung- nun ja, da fehlen mir die Worte. Sehr königlich ist das wohl nicht. :D
 
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pssssst Simi - bei mir liegt's am eingebauten modem und an der analogen Verbindung ... deshalb kauf' ich mir aber keinen neuen PC, dazu ist der hier viel zu gut ausgestattet!... ;)



Jou der Spiegel.
Das ist ja dann so, daß nicht so sehr der Andere an sich mein Spiegel ist, sondern meine Re-Aktionen auf ihn (zu ihm hin) sind es. In ihnen erkenne ich mich wieder.
Den Anderen erkenne ich nur, wenn ich "neutral" werde.
;)
 
Hi elino, ich nehm mir nochmal das hier vor:

{Wo liegen die Gründe? Weshalb der allgemeine Qualitätsverlust?
Weshalb unterfordert man die Kinderhirne?
Das ist Synapsenraub - eine verpasste "Komplexifizierung", die zur Folge hat, daß man sich nur noch simpel durchs Leben zu schlagen weiss.}
"Verlust"- sehe ich da nicht. Wir gewinnen Qualität genauso wie wir sie verlieren. Hier gewinnen wir, z.B. den Fernseher als Medium, wir verlieren dabei einen Teil unserer Wachheit. Ganz einfach Wachheit geht verloren: der Fernseher geht an, das Kind kriegt den Träumblick und das Hirn geht auf die Alpha-Welle. In Schlafmodus. Fernsehen ist ja auch ein bißchen wie träumen und wenn ich mich selber hier so tippend über die Zeit beobachte und auch Euch andere, dann sehe ich auch am PC ein bißchen den Hang zum träumen. Ich steige hier im Forum ein ein Welt ein, die ich sonst nicht bediene und auch nicht bedienen würde- das ist ein Vorteil, eine Erweiterung meiner Möglichkeiten. Ich begrüße das. Die "Zeit" bietet mir das an durch ihr Proudkt PC, Moden/DSL :clown:, Internet, Internet-Forum und Eso-Literatur und ich selber verquicke das ganze als Anwender und träume mich in Themen, in Geschichten ein.
Bei mir kann man das ggf. sogar besonders gut beoachten.


Achtung:
Was ganz wesentlich ist die Informations-Taktung. Gestern war der Morgen blau als ein Huhn denkste.

<---- So etwa in dem Tempo verarbeitet man Informationen unterschiedlicher Art in vielen Fernsehsendungen. Die Themen sind unzusammenhängend und der Zusammenhang der Darstellung eines Themas ist künstlich designed. Nichts weiter, nur designed. Einen anderen Sinn als "Design" sehe ich in der Kiste eigentlich nicht mehr, all diese Medien "designen" unser Konsumentenbewußtsein. Hier ein bisschen Verlangen, da ein bißchen Angst, da ein bißchen Vortäuschung falscher Sicherheit, da ein bißchen Fahne schwenken, da ein bißchen Fahne runter bitte.

Wir werden ganz, ganz massiv geprägt durch diese Kisten, weil eben unser Volksbewußtsein dadurch geprägt wird.

Man muß ja sehen, elino (das fällt eben besonders auf, wenn man sich mit alten Menschen beschäftigt, weisste, daher schreibe ich das und sehe ich das so und eben andere vielleicht nicht): das deutschsprachige Bewußtsein hat die Information über sich selbst, die aus der Voradenauer-Zeit stammt, verdrängt. Das ist ein riesiges Problem.

Ich meine gar nicht den Einzelnen. Sondern das Verhalten des Volkes. Wie ist es in einem Land? Wenn Du als durchschnittlicher Fernseh-Konsument an der Fußball-Weltmeisterschaft teilgenommen hast, denkst du: toll. Und wie es wirklich ist, wie es in dir aussieht, das bemerkt der Fernseh-Träumende eben nicht. Er träumt ja.

Von daher Ansatz A: Medienkonsum beschert sogenannte Kognitionsprobleme: negative Stimmungslagen durch "Schlechte" Nachrichten, die einen überhaupt nicht betreffen, oder die man nicht versteht (Beispiel Börsennachrichten: viele bekämen historisch begründet Herzklopfen, wenn man hören würde: Börsen-Crash. Da kaum einer nachvollziehen kann, was da genau passiert, wird die Angst übersteigert empfunden. Die Angst "vor dem Ungewissen" kommt zur Angst vor dem Börsen-Crash dazu. Letztlich sind aber in der heutigen Zeit beide Ängste wohl unbegründet. Ein Mensch, der normal arbeitet und spart und nach 1960 geboren ist, müßte sich eigentlich mit sowas nicht notwendigerweise beschäftigen. Er müßte diese Angst gar nicht haben, weil für ihn das über die Medien transportierte "unnütz" ist.
Früher waren noch in 15 Minuten Nachrichten 14 Minuten Nachrichten aus Deutschland. Heute hören wir George Bush beinahe live Pfurzen. Wozu?
Eine andere Störung: Affektstörung. ein krasses Beispiel: die Kommunikation, die man hier im Forum abgebildet sieht. Ich lese etwas und "aus dem Affekt" schiesse ich dann einen verbalen Affen ab. Das halte ich für eine Affektstörung. Das ist vielleicht heute im Bewußtsein und bei der Kommunikation die Norm, aber ich halte das wie gesagt für eine Bewußtseinsstörung durch Medienkonsum. Die meisten Menschen sind so "aufgeladen" mit Information, daß sie zittern. Zwar im Mikrobereich, aber zittern tun sie doch. Und je nachdem was abends im Fernsehen war, zittern sie mehr oder weniger- ist mir mal aufgefallen. Dagegen wenn abends Sex war: Ruhe und Strahlen nach Aussen, da ist dann kein Zittern.:clown:
Antriebsstörung- auch das erkenne ich heute als Massenproblem. Wir "hängen rum"- man sieht das schon ander Körperhaltung, daß wir herumhängen. Unsere Möbel sind von der Schulbank über die Couch nicht ergonomisch und wir schlafen gerne viel zu weich. Und: wir bewegen uns im Durchschnitt zu wenig. Jedes Gelenk des Körpers sollte mehrmals am Tag die volle Beweglichkeit, die es hergeben kann auch machen. Und dabei sollte man immer in die Dehnung streben, denn es geht immer etwas mehr, man ist immer irgendwo etwas verspannt. Das muß man nur bemerken und dann eben auch lösen. Wenn man aber Antriebsgestört ist und sobald etwas zwickt sich schont, dann ist das falsch. Das ist leider eine Lehre des letzten Jahrhhunderts: wenn Dir was weh tut, halte es ruhig. Die meisten Erkrankungen entstehen aus Zipperleins. Die kommen nicht einfach Zackrackbumm und dann sind die da. Die kommen erst klein und dann werden sie immer größer, wenn man sie nicht schon von klein auf gut behütet, bemerkt und ihnen durch Bewegung Lösungen anbietet. (das gleiche gilt übrigens auch für Kinder.)

Alle sagen heute: "Man müßte was machen". Aber man hat keine Alternative.

Das sehe ich anders, die Freiheit nehm ich mir auch ohne Lätta. (auch ein schönes Beispiel: fettreduzierte Produkte sind ungesund, sendet man heuerlich. Na und? Ist das nicht vollkommen logisch, daß das so ist? Ich finde es vollkommen logisch, daß fettreduzierte Produkte ungesund sind. Aber: meine Logik scheint ganz anders zu ticken als die anderer. Deren Logik "tickt" nach den Medien, nach Schulbüchern oder sonstwas, aber "begriffen" haben sie ihr Wissen irgendwie nicht. Sie haben es nur verstanden. "Gelernt" haben sie bisher noch nichts. Die Masse nicht.

und möglichst kurz zur Qualität:
die gilt es heute auf unserer Erde per definitionem (DIN EN ISO 9000 und 14.000 ff) nur im systemischen Ablauf zu schaffen. Und zwar insofern, daß man sich ganz allgemein angewöhnt, sich kontinuierlich zu verbessern als "Einheit".
Und jetzt kommt der Clou und der Witz: die Qualität des Produktes oder der Dienstleistung, die eine Einheit als Output dann auf den Markt wirft, die ist zwar genormt, aber in einem ganz wesentlichen Punkt nicht: die Nützlichkeit. Man geht davon aus, das regele der Markt. Aber: weit gefehlt, man kann das heute erkennen, daß das nicht uneingeschränkt klappt. (Bsp.: Ernährungsindustrie, Allergien, PC-Spiele, viele der Fernsehsendungen etc. etc. etc.)

Wenn man von Ganzheit und Teilen sprechen will könnte man so sagen: das internationale Normensystem, daß uns unsere Produktqualität "fügt", bestimmt zwar, daß beim Herstellungsprozeß ständig gelernt wird, aber darum was verkauft wird, schert sich im Grunde kein Mensch.

Hirnrissig, ne? Aber das ist wohl eben die "Freie" Marktwirtschaft. Die Freiheitlichkeit besteht eben auch darin, daß man sich mit Unsinn zuballern darf. Das ist ja auch okay. Wenn die Bildung bei jedem da ist, um da eine Unterscheidung als Verbraucher zu treffen, dann wäre es ja gut. Aber wie gesagt und damit schließt sich der lange Kreis, danke für's Durchhalten: wer bereits voll ist mit Informationen, der kann dieses Wissen dann nicht auch noch in seinem Leben "anwenden". Dafür müßte man ja sein eigenes Wissen "verkörpern", und zwar möglichst 24 Stunden am Tag. Heute wird Wissen aber gemeinhin ja gesammelt und ausgetauscht wird dann nur dasjenige Wissen, das verkauft wird.

Wer bei sich mal Qualitätsmanagement machen möchte, der kann sich ja mal versuchen, sich in sämtlichen Handlungen- sei es jetzt Tun oder Denken oder Fühlen oder ein Befinden- mal zu fragen: wenn ich das, was ich gerade denke/mache/Fühle zu Ende gemacht/erlebt habe, habe ich dann das qualitativ Höchstwertige erlebt, was ich gerade erleben könnte?

Wenn man das mal nur spaßeshalber für eine Weile versucht, sich mit diesem Hintergrund der Qualitätsfrage selber zu reflektieren, als Meister der eigenen kontinuierlichen Verbesserung, dann merkt man, wie sehr man oft die Augen zu macht und Fünfe gerade sein läßt. Zum Beispiel müßte man alles lesen, was auf einem Lebensmittel steht und die Bedeutung der Worte lernen, bevor man sich das reinzieht. Und man müßte auch noch sicher wissen, wie diese Stoffe wirken. Und dann erst würde man logischerweise aus qualitativer Sicht heraus das Produkt essen.

Und wann schließlich ist heute der qualitativ Hochwertigste Moment ins Bett zu gehen?

:confused:
 
ah und zu den Synapsen: den Gebrauch der k&#246;rperlichen Synapsen, also die Synapsen, die vom peripheren Nervensystem an das Skelett greifen, den mu&#223; man als Mensch erlernen. Ansonsten "verh&#228;lt" man sich.
Das ist der kin&#228;sthetische Sinn, den mu&#223; man schulen. Den hat man nicht ohne Weiteres einfach so. Der Muskelsinn, Sch&#246;nheit in der Bewegung, Ki'n &#228;sthetisch, ey. Der macht sch&#246;n, wenn man ihn kann und auch gesund.

Jetzt ist es nicht ungeschickt anzunehmen, da&#223; man den Gebrauch des Gehirns ebenfalls erlernen mu&#223;, wenn man schon die Vernetzung seiner Peripherie in der Bewegung des K&#246;rpers erlernen mu&#223;, weil man sich ansonsten verh&#228;lt.

Von daher w&#228;re eine Lehre, wie man als Mensch eigentlich denkt (als reflexiver Zeuge? Lichtspiegelnder Zeuge? "Gedankenbild-Experiment"?) mal recht interessant. Im Moment ist ja die Bioinformatik so am Kommen und das "Lernen" boomt, wegen PISA und so denkt man wohl doch mal dr&#252;ber nach. Frontalunterricht mutiert zu "Gruppenlernen" und f&#246;rderlicher Kommunikation.

:foto:
 
Ach Trixi :liebe1: !
Wo soll man denn beginnen, mit einer Replik auf dieses genüssliche Werk?


Technologiegewinn vs. Bewußtseinsverlust? hmmm ich weiß nicht, ob das ein gerechter "Tausch" ist...

Mein „Wissensstand“ ist der, daß sich während der ersten Lebensjahre die meisten Nervenschaltstellen (Synapsen) bilden – aus einem unbeschriebenen Blatt wird eine musikalische Komposition.
Und je nach Menge und Qualität der „Inputs“ (In-Formation) wird sich dieses Musikwerk zu einer monotonen Melodie oder zu einer komplex strukturierten Bach-Komposition „versynapsen“.
Diesem Hunger nach Gestaltung des Gehirns, der ja auch durch den Wissensdurst, die unstillbare Neugier des Kindes Ausdruck findet, der wird m.M.n. immer weniger Rechnung getragen.
Durch (v.A.) Babysitting mittels Fernsehgerät – die Kinder starren da hinein (wie du auch schreibst – sie sind hypnotisiert) und vergessen, Erfahrungen zu machen. Ihre Fantasie stumpft durch vorgefertigte und vereinheitlichte (homogenisierte) Bilder ab – sie gewöhnt sich an einen Passivmodus, der kein Einfühlungsvermögen mehr kennt.
Ob der PC-Bildschirm dasselbe Flimmern des klassischen Fernsehers aufweist weiß ich nicht, müßte uns ein Fachmann erklären. Und ob die neuen Fernsehbildschirme das auch noch machen.

Intelligenz geht m.E. auch durch eintönigen, wenig abwechslungreichen Gebrauch unserer Hände verloren. Ich denke dabei an den großen Bereich, der im Neokortex gerade den Händen vorbehalten ist.

Man läßt Kinder nicht mehr alleine spielen – sie werden dauernd „kontrolliert“. Kein Wunder daß sie dann in BigBrother ein vertrautes Muster wiedererkennen – wir neigen ja dazu, uns vertraute Modelle dauernd zu wiederholen, sie uns zu suchen, und seien sie noch so negativ, solange, bis das nicht emportaucht aus dem Unter-haltungsmenschen.

Dann sehe ich noch: je raffinierter das Spielzeug, desto untauglicher für die Fantasie, da kein Spielraum für die Vorstellung gelassen wird.
Also kein superperfektes Automodell, oder pinkelnde und rülpsende Babypuppe, sondern ein Stück Holz, oder die gute alte Stoffpuppe fördert die Intelligenz.

Es ist ja so daß ich – den Unkenrufern zum Trotz – nicht im mindesten daran denke, dem Menschen irgendetwas verbieten zu wollen.
Im Gegenteil. Es soll jeder auf den Markt bringen, was er für not-wendig hält, und es soll ein jeder lesen was ihn glücklich macht.
Worum es mir geht, ist die Frage nach der „Ausrüstung“: was benötigt „Mensch“, um in Sachen „Qualitätssicherung“ gewappnet zu sein.
Um hohe Ansprüche an die „Wertigkeit“ (und den Nutzen) zu stellen.
Was muß er wissen, um eine Information und deren Wertigkeit beurteilen zu können.
Was muß er können/sein, um keine Angst vor Fehlern zu haben?

Das mit den Medien ist eben so eine Sache – seit dort die Wirtschaft (über ihr Balzorgan, die Werbung) mitmischt, steht nicht mehr Qualität im Vordergrund, sondern Rentabilität.
Und Rentabilität bedeutet: Zuschauerzahl. Die Masse.
Und die Masse will (oder meint, bzw. wird verführt, zu wollen) Big Brother, Fußball, Musikantenstadel sehen.
Und daß mit/von der Masse keine Qualität zu erwarten ist, hat Goethe bereits im Prolog zum "Faust" zum Ausdruck gebracht:

„Die Masse kannst du nur durch Masse zwingen“.


(to be continued)

:liebe1:
 
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Ach Trixi :liebe1: !
Wo soll man denn beginnen, mit einer Replik auf dieses genüssliche Werk?


Technologiegewinn vs. Bewußtseinsverlust? hmmm ich weiß nicht, ob das ein gerechter "Tausch" ist...

Mein „Wissensstand“ ist der, daß sich während der ersten Lebensjahre die meisten Nervenschaltstellen (Synapsen) bilden – aus einem unbeschriebenen Blatt wird eine musikalische Komposition.
Und je nach Menge und Qualität der „Inputs“ (In-Formation) wird sich dieses Musikwerk zu einer monotonen Melodie oder zu einer komplex strukturierten Bach-Komposition „versynapsen“.
Hi Elino. Objektiv gesehen beschreibst Du nur Pachelbel und Bach. Pachelbel ist genauso wunderbar wir Bach.

Der Hintergrund ist immer eine Parabel im Fluß.

Dann da jetzt das Eine schlecht zu sehen und das andere besser, ist, meine ich, Zeit falsch angewendet. Entwicklung hin zu Komplexität sagt über Güte und Qualität ja nichts aus. Mono ist genauso gut wie Stereo und Quadro. Aber unser Konsumdenken will Stereo (Polarität) und Quadro (Tor, Brand, eine Burg).

Aber reall ist das nicht, es sind alles nur Bilder, um die herum Affen Turnübungen machen.

Ich dagegen bin ein gummi-Bär.

Komm doch mal rüber zu mit ins Gel und leg Dich mal zu mir, Hasimäuschen. Ich tu Dir auch nix. Ich freß Dich nicht, habe meinen Hunger ganz allgemein gebändigt.

Von daher: Hunger ist ein Reflex des Körpers, der Geist kann sich andere Wege suchen, um an Energie zu kommen. Chi schickt der Herr auf vielen Wegen. Ich immer nur auf Einen.
elino schrieb:
Diesem Hunger nach Gestaltung des Gehirns, der ja auch durch den Wissensdurst, die unstillbare Neugier des Kindes Ausdruck findet, der wird m.M.n. immer weniger Rechnung getragen.
Durch (v.A.) Babysitting mittels Fernsehgerät – die Kinder starren da hinein (wie du auch schreibst – sie sind hypnotisiert) und vergessen, Erfahrungen zu machen. Ihre Fantasie stumpft durch vorgefertigte und vereinheitlichte (homogenisierte) Bilder ab – sie gewöhnt sich an einen Passivmodus, der kein Einfühlungsvermögen mehr kennt.
Ob der PC-Bildschirm dasselbe Flimmern des klassischen Fernsehers aufweist weiß ich nicht, müßte uns ein Fachmann erklären. Und ob die neuen Fernsehbildschirme das auch noch machen.
In meinen Augen ist das auch unabhängig vom Fachmann durch logisches selberdenken normaler Menschen zu ergründen, elino. Wie oft muß man Dir eigentlich sagen, daß man vom Fachmann keine ganzheitlichen Auskünfte bekommt, also keine wahren Antworten? Geht das irgendwann einmal in Dein Hirn hinein? (freundschaftlich nachgefragt)

Wenn man die Augen aufmacht und mal wach wird und aus dem vermeintlich Bewußtsein und Gewussten auftaucht, dann sieht man selber vor dem PC sitzend: man blickt in ein Viereck aus Licht und wird daraus angestrahlt mit einer Information. Man ist verbunden mit Menschen auf eine Weise, wie es "virtuell", also künstlich ist. Es ist die Teilnahme an einer Art "Oper", die ein Herr Gates verkauft. Und die ganze Menschheit macht mit und es geht um Rubel. Und mehr ist objektiv gesehen, als fleischlicher Mensch seine Biographie sehend, nicht dahinter. Man kauft ein Bild aus einem Kästchen. Wo es herkommt- weiß man nicht. Letztendlich nicht. Materiell schon. Aber Materie- da waren die Quanten gewissermassen vor, Materie muß man in sich selber "erden". Bis in die Füsse wissen eben.

Genauso als Kind in der Wiege liegend: man hat sich da irgendwie ein Kistchen eingekauft. Ein viereckiges Fensterchen, aus dem ich Herausgucken kann. Oh, da kommt das Gesicht von der Mama. Die riecht aber schön. Hallo Mama.

Und jetzt sitze ich vor dem Fernseher. Und es äugt mir eine Frau barbusig neben einem Brett mit Buchstaben stehend zu, die mit zwei 100Euro-Scheinen winkt. Und ihre Nippel wippen. Und jetzt muß ich das nur noch durch die Lasche ziehen und bemerken: Alles, Alles, Alles Mumpitz.

images an words + olfactor

und so wenig verbunden und erlebbar. Nur in der Vorstellung erfahrbar, weil man die Realität heute nicht wirklich mehr sehen kann. Man träumt sie nämlich, sobald der Fernseher an ist. "Film"- dieses Medium macht uns die "Parallelen". Fahr mit oder fahr einen eigenen. Es ist unerheblich, Du fährst eh einfach nur mit. Oder Du machst es kompliziert, dann nimmst Du aber in Kauf zu schielen. und dann kann man das image nicht sehen, dann hat man nur eine Vorstellung, was image ist nd wird umworben von Information. Und damit ist man stets der Unterlegene.


elino schrieb:
Intelligenz geht m.E. auch durch eintönigen, wenig abwechslungreichen Gebrauch unserer Hände verloren. Ich denke dabei an den großen Bereich, der im Neokortex gerade den Händen vorbehalten ist.

Man läßt Kinder nicht mehr alleine spielen – sie werden dauernd „kontrolliert“. Kein Wunder daß sie dann in BigBrother ein vertrautes Muster wiedererkennen – wir neigen ja dazu, uns vertraute Modelle dauernd zu wiederholen, sie uns zu suchen, und seien sie noch so negativ, solange, bis das nicht emportaucht aus dem Unter-haltungsmenschen.
Ich wohne ja hier in einer anderen Welt. Wenn ich hier z.B. im Dorf eine Gasflasche holen gehe, dann kriege ich die nicht, ohne genau zu beschreiben, warum ich die kaufe, was ich mir dabei denke, die zu kaufen, was ich dabei fühle und wie eigentlich das Wetter ist. Und wo ich hier wohne, da kannst Du ein Kind einfach rausschicken. Hier ist "Unterhaltung" irgendwie zwischen den Menschen gelegen und nicht sonstwo.

Weißt Du, wie ich mir das unter anderem erkläre? Durch den Erhalt der deutschen Sprache hier. Ich lebe ja in einem autonomen Bundesland in Bel :clown: gien, der deutschsprachigen Gemeinschaft in Ostbelgien. Hier gibt es alles überall in deutsch und in französisch. Und das deutsch hat sich so gut wie nicht gewandelt seit 1945. Der "Agent" ist hier nicht der Spion, sondern der Herr in der Bank. Er ist sehr nett und gibt Dir Geld, wenn Du z.b. ein Haus kaufen willst. In Deutschland ist das Wort "Agent" längst entnazifiert und entstasifiziert. Es ist weg aus der Einkaufssprache. Der Versicherungsmakler ist Makler-- als würde er so etwas Gewichtiges wie ein Haus verkaufen. Der "Agent" ist weg.
Die Sprache hier ist nicht so gründlich entnazifiziert oder viel weniger. Das ist ganz interessant. Die Geschichte hier ist eben anders. Hier verband die deutsche Sprache die Menschen gegen die Belgier. Das Gebiet hier war ja deutsch bis nach dem 1. Weltkrieg. Und was wurden hier die Fahnen geschwungen, als endlich der Hitler kam und alles wieder deutsch wurde.

Hier geht man irgendwie mit allem ganz anders um. Es ist sehr merk-würdig. Man hat hier nicht so "vergessen". Man verdrängt noch aktiv innerlich- das tauschen die Menschen hier ein dafür, daß sie ihre Sprache nicht entnazifiziert haben. Sie leben ein bißchen in der Vergangenheit hier. Man fühlt sich hier manchmal ein bißchen wie etwa 1980 in Deutschland. Es ist wie in einer anderen Zeit.

Und ein grosser Vorteil ist übrigens, daß man Königin und König und Prinz hat. Wirklich ein grosser Vorteil. Wie im Märchen. Die tun viel Gutes, richtig Gutes. Das ist toll. So etwas gibt es in D nicht, da gibt es Geschwafel. Oder denk mal an den Mann mit den sehr grossen Ohren in England, der tut auch sehr viel Gutes. Gibt es in D nicht. Das ist doch doof, oder?

elino schrieb:
Dann sehe ich noch: je raffinierter das Spielzeug, desto untauglicher für die Fantasie, da kein Spielraum für die Vorstellung gelassen wird.
Also kein superperfektes Automodell, oder pinkelnde und rülpsende Babypuppe, sondern ein Stück Holz, oder die gute alte Stoffpuppe fördert die Intelligenz.
Was genau ist denn Intelligenz? Alleine wird man das nie herausfinden. Das ist wohl logisch. tja, ein Problem. Man wird immer nur messen und nie zur Wahrheit durchdringen. Oder?

elino schrieb:
Es ist ja so daß ich – den Unkenrufern zum Trotz – nicht im mindesten daran denke, dem Menschen irgendetwas verbieten zu wollen.
Im Gegenteil. Es soll jeder auf den Markt bringen, was er für not-wendig hält, und es soll ein jeder lesen was ihn glücklich macht.
Worum es mir geht, ist die Frage nach der „Ausrüstung“: was benötigt „Mensch“, um in Sachen „Qualitätssicherung“ gewappnet zu sein.
Um hohe Ansprüche an die „Wertigkeit“ (und den Nutzen) zu stellen.
Was muß er wissen, um eine Information und deren Wertigkeit beurteilen zu können.
Was muß er können/sein, um keine Angst vor Fehlern zu haben?
Mir fällt das Wort "ausprobieren" ein. "Ausprobieren können"- Wissen selber bewahrheiten können. Wie macht man das? Wie bewahrheitet man Wissen?


elino schrieb:
Das mit den Medien ist eben so eine Sache – seit dort die Wirtschaft (über ihr Balzorgan, die Werbung) mitmischt, steht nicht mehr Qualität im Vordergrund, sondern Rentabilität.
Und Rentabilität bedeutet: Zuschauerzahl. Die Masse.
Und die Masse will (oder meint, bzw. wird verführt, zu wollen) Big Brother, Fußball, Musikantenstadel sehen.
Der Wille wird besetzt bis abgeschaltet.

elino schrieb:
Und daß mit/von der Masse keine Qualität zu erwarten ist, hat Goethe bereits im Prolog zum "Faust" zum Ausdruck gebracht:

„Die Masse kannst du nur durch Masse zwingen“.


(to be continued)

:liebe1:
ja, zum Beispiel durch ein Nadelöhr.

:liebe1:
 
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