"
Liebe und Sex dienen als Geschenke auf dem großen Weg der Veränderung. Wenn Du Deine Ehe verbessern willst, nenne Deine Forderungen offen beim Namen. Erziehe Dich und Deinen Partner. Das gelingt vor allem über die Liebe und über den Sex. Denn hier übst Du als Frau Macht über ihn aus. Seit Tausenden von Jahren herrschst Du über den Mann durch die Macht des Sexus. Setze diesen voll ein.
Doch: Ohne Liebe läuft gar nichts. Mit Liebe, Abgrenzung, Abwechslung und Sexualität kannst Du auf Dauer Deine Ehe auf eine höhere Ebene bringen. Auch Du als Mann sorge dafür, daß Du nicht "Hand an Dich legst", sondern Deine Liebe und Deine Sexualität zusammen mit Deiner Frau befriedigst. Seid ihr beide sexuell zufrieden, kommt ihr auf weniger Trennungsgedanken und stellt Euch so den eigentlichen Veränderungszielen:
Trennung von der Mutter, vom Vater und von der Infantilität. Werdet erwachsen, empfindet tiefe Liebe in Treue und gebt sie." (Quelle:
http://www.wilhelm-griesinger-institut.de/Worte des Psychiaters/liebesexundziele.html)
Ich weiß nicht ... dieser Text und eigentlich fast alles was hier so geschrieben wurde ist nichts anderes als eine Ansammlung von Plattitüden, die fern jeglicher Realität oder Lebenserfahrung liegen.
Das alles klingt gerade so, als ob Liebende keine Individuen seien und jegliche Beziehungskrise nach einem 0/8/15-Schema zu lösen ist.
Man muss nur verzeihen, man muss nur bereuen, Frau muss ihren Sexus einsetzen .... blah, blah, blah ... und alles wird gut. Am besten finde ich "erziehe dich und deinen Partner". Wenn du das so brauchst ... OK, ich erziehe keinen erwachsenen Mann und will auch nicht mehr erzogen werden, allerdings bin ich weit über 18.
Und bei all diesen super intelligenten Lebensweisheiten steht leider nie dabei "was man man machen soll" wenn der andere da einfach nicht so mitspielt wie man sich das vorstellt, weil ... der Partner ist ein Individuum und macht genau das was er für richtig hält und nicht das was ich will oder in irgend einem schlauen Buch steht ....
Tut mir ja leid Alice, aber nur weil du jetzt mal einen Freund hast, halte ich dich nicht unbedingt für die große Sexual- und Beziehungstherapeutinnen-Koryphäe, auch wenn du dir sicher ne Menge Theorien zum Thema angelesen hast.
Jede Beziehung ist anders, jeder Mensch ist anders, jeder löst Probleme anders bzw. sieht sie anders. Jeder Mensch hat eine andere Geschichte, andere Stufen der Verletzlichkeit, der Toleranz, des Selbstbewusstseins und, und, und ...
Theorien sind vielleicht ganz wichtig und sinnvoll, aber sie sind nicht das Non plus Ultra. Sie können helfen Menschen zu verstehen, sie sagen aber nicht dass alle Menschen mehr oder weniger gleich zu reagieren haben und stellen keine Einheitslösung für alle und jeden zur Verfügung.
Jemand der nur noch auf Theorien rumreitet und gar nicht mehr fähig ist die Menschen und das Leben so wahrzunehmen wie sie nun mal in ihrer ganzen Vielfalt sind, wird zum Roboter.
Ich bin in meiner ersten Ehe "fremdgegangen", mein Mann hätte verziehen, ich selbst aber nicht. Sowas kommt z. B. gar nicht vor in deinem sehr begrenzten Denken, damit passe ich nicht in's Schema, aber vielleicht findest du in irgendeinem Buch den Weg, den "man" in einer solchen Situation zu gehen hat.
R.