Glaube versus Gläubigkeit

habe da noch etwas zu dem thema "gefunden",
wobei sich das Wort "glauben" hier in diesem Kontext
für mich mit dem vor gesagten "gläubig sein" versteht.
Nichts glauben

Es ist viel einfacher, zu glauben, dass es schneit, als den Schnee zu erfahren. Wenn du einfach daran glaubst, kannst du drinnen bleiben, wo es warm ist und die Kälte vermeiden. Das ist der Grund dafür, warum die Menschen sich vom Glauben anderer Leute aufs Glatteis führen lassen. Es ist einfacher und warmer. Und all dieses „Glaubenszeug" beginnt im Kindergarten. Glaube nichts im Zusammenhang mit deinem spirituellen oder persönlichen Wachstum, experimentiere mit allem und prüfe es im Labor deiner eigenen Erfahrung. Nur dann kannst du Wahres von Falschem, Realität von Illusion unterscheiden und andere souverän führen. Stelle wenigstens einen Glaubenssatz am Tag in Frage und prüfe ihn. Und wenn er sich als unzulänglich heraus stellt, wirf ihn weg oder ändere ihn. Stell etwas in Frage, überprüfe es, dann wirf es weg oder ändere es, das zeichnet die Arbeit eines Meisters aus.



Der was das geschrieben hat, hat recht.
 
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"Stell dir vor, daß alle großen Worte und großartigen Lehren deine Todfeinde sind. Meide sie, denn du mußt deine eigene Quelle finden.Du sollst kein Jünger, kein Nachahmer sein. Du sollst ein ursprüngliches Individuum sein. Du mußt deinen inneren Kern selbst finden, ohne Führer, ohne Anleitungen. Die Nacht ist dunkel, aber mit dem intensiven Feuer deiner Suche ist der Sonnenaufgang unausbleiblich. Jeder, der sich in das Feuer dieser intensiven Suche begeben hat, hat den Sonnenaufgang gefunden. Andere sind gläubig.
Wer glaubt, ist nicht religiös, sondern vermeidet mit seinem Glauben nur das großartige Abenteuer Religion."

... Text: ZEN
Jou, das sehe ich letztendlich auch so.
 
Ich denke, ein intelligentes Vorgehen ist es, wenn man das Herangetragene eingehend prüft. Und wenn man es für wahr und richtig befunden hat, dann wird es zum Wissen. Zu meinem eigenen Wissen.
Dein eigenes Wissen, das Dich im Sinne des ZEN aber verblendet. Daß Dich davon abhält, Dein wahres Wesen zu erfahren, weil Du weißt und den aus Deinem Wissen entstehenden Konzepten folgst.

Dafür gibt es ja diese ganzen ZEN-Koans, damit man erkennt, daß Wissen stets nur Konzept ist, das verblendet.

lg
 
Dein eigenes Wissen, das Dich im Sinne des ZEN aber verblendet. Daß Dich davon abhält, Dein wahres Wesen zu erfahren, weil Du weißt und den aus Deinem Wissen entstehenden Konzepten folgst.

Dafür gibt es ja diese ganzen ZEN-Koans, damit man erkennt, daß Wissen stets nur Konzept ist, das verblendet.

lg



Wissen, das verblendet ist kein Wissen
 
Dein eigenes Wissen, das Dich im Sinne des ZEN aber verblendet. Daß Dich davon abhält, Dein wahres Wesen zu erfahren, weil Du weißt und den aus Deinem Wissen entstehenden Konzepten folgst.

Dafür gibt es ja diese ganzen ZEN-Koans, damit man erkennt, daß Wissen stets nur Konzept ist, das verblendet.

lg
ja, aber die sind was für den Schluss.
zuerst brauchst du (korrektes) Wissen, (Übungs-) Konzepte, und lernst deine Gedanken zu erkennen und zu steuern. Du musst losgehen wo du dich tatsächlich befindest. Wenn du als Anfänger mit dem ProfiRacket spielst holst du dir einen Tennisarm und musst beenden. Was soll das denn, Trixi?
 
ja, aber die sind was für den Schluss.
zuerst brauchst du (korrektes) Wissen, (Übungs-) Konzepte, und lernst deine Gedanken zu erkennen und zu steuern. Du musst losgehen wo du dich tatsächlich befindest. Wenn du als Anfänger mit dem ProfiRacket spielst holst du dir einen Tennisarm und musst beenden. Was soll das denn, Trixi?
Was soll was?

Habe heute morgen unter der Dusche nochmal darüber nachgedacht, wie das bei mir war. Und zwar begann das als Kind, so etwa mit 7,8 Jahren. Da bemerkte ich, daß ich sehr sehr häufig dachte. Es war immer irgendein Denken in mir und mich störte das. Also fing ich an innerlich zu singen, und zwar Ohrwürmer, die ich immer wiederholte. Bis auch die mir fürchterlich auf den Keks gingen und ich weinen mußte, weil immer Musik in mir war. Ich weiß noch gut, wie verzweifelt ich war, wenn ich abends im Bett lag und nicht schlafen konnte, weil ich ständig innerlich sang. Also bin ich wieder zum Wort zurückgekehrt und habe angefangen, rückwärts zu denken. Mich abzulenken, indem ich jedes Wort, das ich dachte, rückswärts dachte. Auch das störte mich irgendwann, denn es wurde ebenfalls zur inneren Marotte. Also fing ich an, mir bekannte Lieder rückwärts zu singen. Ich weiß nicht mehr, ob dann irgendwann wieder Ruhe in mir war oder ob mich der innere Lärm nicht mehr störte. Aber ich kann mich erinnern, daß ich danach sehr viel gelesen habe und daß meist eine Schallplatte oder das Radio lief, so daß ich hören konnte. Auch beim Lesen hört man ja.

Diese Mechanismen, die ich als Kind unabsichtlich und automatisch in mir erlebt habe, habe ich später in allerlei Meditationspraktiken beschrieben gefunden. Mantren zum Beispiel sind exakt mit dieser Wirkung behaftet, die ich mir früher selber verschafft habe. Ich habe auch mit Mandalas geistig gearbeitet, als Kind, was ich später im Geiste wieder aufgegriffen und fortgeführt habe. Daher bin ich wohl schon als Kind mehr oder minder automatisch mit spirituellen Techniken in Kontakt gekommen und "übe" im Grunde seit meiner Kindheit. Hm, und ich denke daß spätestens als ich mit 14 das Autogene Training erlernte mein Geist das Schweigen gelernt hat. Und beim Musizieren habe ich gelernt, nach Innen zu hören um den Versuch zu starten, dieses innen Gehörte auf dem Instrument zu verwirklichen.

Ich konnte also, als ich als Erwachsener mit Meditation begann, auf jede Menge Erfahrung bereits zurück greifen. Ich kannte bereits das Ziel, das ich als Kind angestrebt hatte. Und ich hatte schon begriffen, daß alles, was ich tue, im Grunde nur Ablenkung ist. Daß jede Technik und Methode, die ich anwende, im Grunde nur vorübergehendes Mittel zum Zweck ist und daß der Zweck aber, wenn er leer gelassen, in jedem Moment erreichbar und neu ist.

Es ist doch klar, daß daher wenn die Gelegenheit gegeben ist, mein Rat an den Meditierenden ist: laß es sein. Wenn Du nicht leidest und keine Technik gegen das Leiden benötigst, dann verwende keine Technik und suche nichts zu erreichen. Das ist nicht nötig.


Und genauso ist das für mich mit dem Glauben. Wenn Du keinen Glauben nötig hast, dann glaube nicht. Wenn Du dagegen von Glauben profitierst und in Deiner Gläubigkeit ein Ziel erreichst, dann glaube und sei gläubig. Es ist egal: nichts davon ist schlecht, und es gegeneinander aufzustellen um das Bessere zu finden, ist Unsinn.
 
und wie denkst du über den wunsch zu verstehen?
das innere und äussere?

hast du nie zwecks bewusstwerdung meditiert?
nur um abzulenken?
 
The End of believe - Das Ende des Glaubens



“Everybody and every religion has something that is respected as the Highest ( called "God" ). Those who have not developed much wisdom have to believe in a personal God or gods in heaven and pray to them asking for favours in a superstitious way. But those who are wise have God in their heart: they respect the highest principle of nature (conditionality or idappaccayata) and can rely on themselves by living in the appropriate way.”

by Bhikkhu Buddhadasa


“Alle Menschen und jede Religion haben etwas, daß sie als das Höchste (meist “Gott” genannt) verehren. Jene, die nicht viel Weisheit entwickelt haben, mußen in einen personifizierten Gott oder in Götter glauben und sie anbeten um für Gunst und Gnade in abergläubischer Weise zu bitten. Aber jene, die Weise sind tragen Gott in ihrem Herzen: sie respektieren das höchste Prinzip der Natur (abhängiges gegenseitiges Entstehen oder (idappaccayata) und können auf sich selbst zurückgreifen, in dem sie in passender Weise leben.“

von Bhikkhu Buddhadasa
 
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