Glaube versus Gläubigkeit

herzenstueren

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Österreich
"Stell dir vor, daß alle großen Worte und großartigen Lehren deine Todfeinde sind. Meide sie, denn du mußt deine eigene Quelle finden.Du sollst kein Jünger, kein Nachahmer sein. Du sollst ein ursprüngliches Individuum sein. Du mußt deinen inneren Kern selbst finden, ohne Führer, ohne Anleitungen. Die Nacht ist dunkel, aber mit dem intensiven Feuer deiner Suche ist der Sonnenaufgang unausbleiblich. Jeder, der sich in das Feuer dieser intensiven Suche begeben hat, hat den Sonnenaufgang gefunden. Andere sind gläubig.
Wer glaubt, ist nicht religiös, sondern vermeidet mit seinem Glauben nur das großartige Abenteuer Religion."

... Text: ZEN

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herzenstueren
 
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[COLOR=RoyalBlueJeder, der sich in das Feuer dieser intensiven [B]Suche[/B] begeben hat, hat den Sonnenaufgang gefunden. Andere sind gläubig.

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"Glaube" und "suche" sind m.e. keine widersprüche mehr (!).
Wenn ich glaube, dann weiss ich noch nicht, was bedeutet, unterwegs zu sein. Da ist dann dieses trügerische gefühl da, etwas finden zu müssen, was jenseits von mir liegt. Je mehr ich erfahre - auf welche art auch immer (die suche) - desto eher werden vermutlich lehren und aussagen anderer unwichtig. Irgendwann kann man die krücken dankbar beiseite legen, weil man feststellt, dass man schon immer laufen konnte, es nur nicht wusste.:)
 
ok, wir schauen genau (obwohl, im Grunde dürften wir das nicht, denn wir sollen ja Meiden) :
"Stell dir vor, daß alle großen Worte und großartigen Lehren deine Todfeinde sind. Meide sie,
wenn ich von vorn herein meide, schaue ich es mir nicht an. Das darf ich ja nicht.
Ich dürfte mir die NewAge-Strömung nicht anschauen, nicht die Bibel lesen, mir den Buddhismus nicht versuchsweise zu Gemüte führen. Ich müsste das alles Meiden. Ist das eine Religion?

denn du mußt deine eigene Quelle finden.Du sollst kein Jünger, kein Nachahmer sein.
Ich bin schon bereit etwas nachzuahmen, wenn es gut ist. Sehen - Prüfen - Tun/oder nichtTun

Du sollst ein ursprüngliches Individuum sein. Du mußt deinen inneren Kern selbst finden, ohne Führer, ohne Anleitungen.
Das ist der harte Weg. Autodidakt. Ohne Landkarte, Kompass, Gespräche mit Einheimischen, und so weiter - das kann riskanter - und auch länger - werden als es sein müsste.




Ich denke, ein intelligentes Vorgehen ist es, wenn man das Herangetragene eingehend prüft. Und wenn man es für wahr und richtig befunden hat, dann wird es zum Wissen. Zu meinem eigenen Wissen.
 
wenn ich das glück habe das richtige erfahren zu haben um auch vertrauensvoll glauben zu können ist das ein segen gottes und ich habe viele vorteile.
wenn ich mir den glauben selbst erarbeiten muss, ist das sehr mühsam ( sehr sehr mühsam, fast unmöglich ohne hilfe ). wer es aber geschafft hat, weis, dass es sich gelohnt hat.
mfg
 
glaube ist ne kraft ,die dich immer über deinen verstand hinaustragen will...gläubigkeit ist bestätigung von altem...und du bist mausetot..
letztlich ist das leben selbst die kraft ...die es schafft, dich zum glauben zu treiben ..auf das s du frei werdest von vergangenem..und spielend dich immer neu entdecken kannst in wort und tat...und sein...
 
habe da noch etwas zu dem thema "gefunden",
wobei sich das Wort "glauben" hier in diesem Kontext
für mich mit dem vor gesagten "gläubig sein" versteht.
Nichts glauben

Es ist viel einfacher, zu glauben, dass es schneit, als den Schnee zu erfahren. Wenn du einfach daran glaubst, kannst du drinnen bleiben, wo es warm ist und die Kälte vermeiden. Das ist der Grund dafür, warum die Menschen sich vom Glauben anderer Leute aufs Glatteis führen lassen. Es ist einfacher und warmer. Und all dieses „Glaubenszeug" beginnt im Kindergarten. Glaube nichts im Zusammenhang mit deinem spirituellen oder persönlichen Wachstum, experimentiere mit allem und prüfe es im Labor deiner eigenen Erfahrung. Nur dann kannst du Wahres von Falschem, Realität von Illusion unterscheiden und andere souverän führen. Stelle wenigstens einen Glaubenssatz am Tag in Frage und prüfe ihn. Und wenn er sich als unzulänglich heraus stellt, wirf ihn weg oder ändere ihn. Stell etwas in Frage, überprüfe es, dann wirf es weg oder ändere es, das zeichnet die Arbeit eines Meisters aus.
 
"Stell dir vor, daß alle großen Worte und großartigen Lehren deine Todfeinde sind. Meide sie, denn du mußt deine eigene Quelle finden.Du sollst kein Jünger, kein Nachahmer sein. Du sollst ein ursprüngliches Individuum sein. Du mußt deinen inneren Kern selbst finden, ohne Führer, ohne Anleitungen. Die Nacht ist dunkel, aber mit dem intensiven Feuer deiner Suche ist der Sonnenaufgang unausbleiblich. Jeder, der sich in das Feuer dieser intensiven Suche begeben hat, hat den Sonnenaufgang gefunden. Andere sind gläubig.
Wer glaubt, ist nicht religiös, sondern vermeidet mit seinem Glauben nur das großartige Abenteuer Religion."

... Text: ZEN

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herzenstueren


Der ersten Satz, alleine betrachtet, erschließt sich mir momentan nicht.
M.E. kann ich mir 'große Worte' und 'großartige Lehren' 'anhören' und gleichzeitig meine eigene Quelle finden, wenn ich (und in dem Kontext erschließt sich mir der erste Satz) nicht blind nachahme i.S.v. etwas unreflektiert übernehme > gläubig.

Begebe ich mich als Individuum (mit dem, was mich als solches ausmacht) auf die intensive Suche, bringe ich Licht in die Dunkelheit > erkenne.


Der Unterschied zwischen Gläubigkeit und Erkenntis (Gläubigkeit im Vergleich zu Glaube?), verstehe ich in dem Kontext so, dass es sich bei gläubig um ein unreflektiertes Nachahmen handelt (jemand, der den Sinn dessen nicht erfasst) und der Erkenntnis, die sich aus der individuellen Suche ergibt.


Das sehe ich auch im letzten Satz bestätigt, wenn ich diese einbeziehe:


...die ältesten Quellen (daran anknüpfend auch die meisten Etymologen) führen religio zurück auf das Verb relegere = wiederauflesen/-sammeln/-wickeln,
(Wörterbuch)



Ahme ich blind nach, 'komme ich der Quelle/dem Kern nicht näher' bzw. erkenne sie/ihn nicht.







Der Text unterstreicht, erläutert den ersten m.E.:


s. Zitat 8: Nichts glauben

Es ist viel einfacher, zu glauben, dass es schneit, als den Schnee zu erfahren. Wenn du einfach daran glaubst, kannst du drinnen bleiben, wo es warm ist und die Kälte vermeiden. Das ist der Grund dafür, warum die Menschen sich vom Glauben anderer Leute aufs Glatteis führen lassen. Es ist einfacher und warmer. Und all dieses „Glaubenszeug" beginnt im Kindergarten. Glaube nichts im Zusammenhang mit deinem spirituellen oder persönlichen Wachstum, experimentiere mit allem und prüfe es im Labor deiner eigenen Erfahrung. Nur dann kannst du Wahres von Falschem, Realität von Illusion unterscheiden und andere souverän führen. Stelle wenigstens einen Glaubenssatz am Tag in Frage und prüfe ihn. Und wenn er sich als unzulänglich heraus stellt, wirf ihn weg oder ändere ihn. Stell etwas in Frage, überprüfe es, dann wirf es weg oder ändere es, das zeichnet die Arbeit eines Meisters aus.
 
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AW: Glaube versus Gläubigkeit
Hallo herzenstueren !

Ich habe die Erfahrung gemacht, das der Zen-Text b.z.w. der Rumi-Text voll zutrifft. Es ist genau so, wie sie es beschreiben. Das Ergebnis der Erfahrung ist:
ich glaube nicht an Gott, ich weiß darum. Und von diesem Standpunkt sieht es wirklich so aus, als ob der Glaube eher verhindert als hinführt.
 
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