"Stell dir vor, daß alle großen Worte und großartigen Lehren deine Todfeinde sind. Meide sie, denn du mußt deine eigene Quelle finden.Du sollst kein Jünger, kein Nachahmer sein. Du sollst ein ursprüngliches Individuum sein. Du mußt deinen inneren Kern selbst finden, ohne Führer, ohne Anleitungen. Die Nacht ist dunkel, aber mit dem intensiven Feuer deiner Suche ist der Sonnenaufgang unausbleiblich. Jeder, der sich in das Feuer dieser intensiven Suche begeben hat, hat den Sonnenaufgang gefunden. Andere sind gläubig.
Wer glaubt, ist nicht religiös, sondern vermeidet mit seinem Glauben nur das großartige Abenteuer Religion."
... Text: ZEN
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herzenstueren
Der ersten Satz, alleine betrachtet, erschließt sich mir momentan nicht.
M.E. kann ich mir 'große Worte' und 'großartige Lehren' 'anhören' und gleichzeitig meine eigene Quelle finden, wenn ich (und in dem Kontext erschließt sich mir der erste Satz) nicht
blind nachahme i.S.v. etwas unreflektiert übernehme > gläubig.
Begebe ich mich als Individuum (mit dem, was mich als solches ausmacht) auf die intensive Suche, bringe ich Licht in die Dunkelheit > erkenne.
Der Unterschied zwischen
Gläubigkeit und Erkenntis (Gläubigkeit im Vergleich zu Glaube?), verstehe ich in dem Kontext so, dass es sich bei gläubig um ein unreflektiertes Nachahmen handelt (jemand, der den Sinn dessen nicht erfasst) und der Erkenntnis, die sich aus der individuellen Suche ergibt.
Das sehe ich auch im letzten Satz bestätigt, wenn ich diese einbeziehe:
...die ältesten Quellen (daran anknüpfend auch die meisten Etymologen) führen religio zurück auf das Verb relegere = wiederauflesen/-sammeln/-wickeln,
(Wörterbuch)
Ahme ich blind nach, 'komme ich der Quelle/dem Kern nicht näher' bzw.
erkenne sie/ihn nicht.
Der Text unterstreicht, erläutert den ersten m.E.:
s. Zitat 8: Nichts glauben
Es ist viel einfacher, zu glauben, dass es schneit, als den Schnee zu erfahren. Wenn du einfach daran glaubst, kannst du drinnen bleiben, wo es warm ist und die Kälte vermeiden. Das ist der Grund dafür, warum die Menschen sich vom Glauben anderer Leute aufs Glatteis führen lassen. Es ist einfacher und warmer. Und all dieses „Glaubenszeug" beginnt im Kindergarten. Glaube nichts im Zusammenhang mit deinem spirituellen oder persönlichen Wachstum, experimentiere mit allem und prüfe es im Labor deiner eigenen Erfahrung. Nur dann kannst du Wahres von Falschem, Realität von Illusion unterscheiden und andere souverän führen. Stelle wenigstens einen Glaubenssatz am Tag in Frage und prüfe ihn. Und wenn er sich als unzulänglich heraus stellt, wirf ihn weg oder ändere ihn. Stell etwas in Frage, überprüfe es, dann wirf es weg oder ändere es, das zeichnet die Arbeit eines Meisters aus.