Gewitter und Vergangenheit

moonlight1305

Aktives Mitglied
Registriert
25. Mai 2011
Beiträge
389
Mein heutiger Traum war etwas wirr.

Zuerst war ich mit meinem Auto irgendwo hin unterwegs in den Urlaub. Ich befand mich in einem Ferienhaus.

Draußen tobte dann ein Gewitter, es regnete stark. Und auf der Straße vor dem Fenster bildete sich ein Bach. Ich konnte den Regen richtig laut auf das Dach trommeln hören. Angst hatte ich aber nicht. Ich dachte nur etwas sorgenvoll an mein Auto, was draußen stand, befand es aber letztlich für sicher abgestellt.

In der nächsten Sequenz befand ich mich in meiner ersten Wohnung. Im Kinderzimmer versteckte sich meine Tochter hinter einem Vorhang in ihrem Bett. Sie war in dem Traum aber erst ca. 4 Jahre alt. (Sie ist mittlerweile erwachsen und gerade bei mir ausgezogen). Die Szene war entspannt.

In der Küche dieser Wohnung stand ein Bett. Darin lag mein Opa. (zu dem ich ein sehr enges Verhältnis hatte, der aber bereits vor ca. 20 Jahren gestorben ist) .

Ich ging dann aus der Küche raus, wurde aber von irgendjemanden wieder hingerufen, weil es meinem Opa plötzlich schlecht ging, er hatte Fieber bekommen. Ich umarmte ihn und wusste, dass er sterben wird.

(Diese Szene war wie die letzte Begegnung mit meinem Opa damals, nur dass er da im Krankenhaus war. )

Noch im Traum wusste, dass damit das Verhältnis zu einem Mann gemeint war, der mich kürzlich sehr enttäuschte, dem ich jedoch einige der guten Eigeschaften meines Opas zugeordnet hatte.

Dann wachte ich auf.

Die Szene mit meinem Opa weiss ich einzuordnen, was ich jedoch nicht verstehe ist der erste Teil mit dem Gewitter und der zweite Teil mit meiner Tochter, warum diese im Traum erst ca. 4 J. ist. Ebenso, warum es in der alten Wohnung spielt, aus der ich auch vor fast 20 Jahren ausgezogen bin.

Kann mir jemand helfen, das zu deuten ?
 
Werbung:
Dein Opa ist dein Opa, dein Mann ist dein Mann. Mit der Vergangenheit abschliessen, in der Gegenwart leben - in aller Kürze^^
 
Liebe Moonlight,

das Gewitter ist hier etwas Reinigendes, in dem sich Deine Spannungen entladen können. Dafür spricht dann auch der Regen, mit dem dieser Gedanke unterstrichen wird. Die Sorge um das Auto umschreibt, wie es wohl nach diesem Regen für Dich weitergehen wird.

Diese Stimmung erinnert Dich an eine Zeit, als Deine Tochter noch klein war. Sie spielt sich aber hier nicht selbst, sondern schlüpft in die Rolle Deiner Sorge, wie es weitergehen könnte. Hiermit wird also diese Sorge um die eigene Zukunft (Auto) nochmals deutlicher und stärker ausgestaltet (die Tochter = „Was mir besonders wichtig ist“). Wenn man so will, verkörpert die Tochter Dich selbst (das Innere Kind, das behütet werden muss).

Merlin
 
@DruideMerlin

Lieber Merlin,

als meine Tochter so klein war, wie im Traum, war meine Welt eigentlich ziemlich in Ordnung und ich war recht glücklich, trotz der Gesamtumstände, die nicht so optimal waren.

Sorgen mache ich mir um meine Zukunft nur in emotionaler Hinsicht... ich merke, wie ich langsam ganz "dicht" mache...
 
Liebe Moonligt,

wie immer deutlicher wird, beschreibt Dein Traum sehr schön Deine derzeitige Stimmungslage. Da liegt der Opa im Sterben und Dein Inneres Kind versteckt sich mit all den schönen Erinnerungen von früheren Zeiten hinter dem Vorhang. Das spielt sich alles in einer Wohnung ab, in der diese Erinnerungen ihr Zuhause haben. Ja und auch die Geschichte mit dem reinigenden Gewitter und der Sorge um Dein Auto passen vortrefflich in dieses Szenario.

Zu beginn bist Du jedoch in einem Ferienhaus und beobachtest, das reinigende Gewitter und erst mit dem Auto und dem Bach auf der Straße, beginnt der etwas wehmütige Aspekt. Kündigt ein Gewitter nicht auch vom kommenden Sonnenschein? Erinnere Dich einmal daran, wie klar und rein die Luft eines Gewitters nach schwülen Tagen sein kann. Der Sinn eines Ferienhauses liegt doch darin, dass man das Gewesene für ein paar Tage hinter sich lässt, um einmal nur im Hier und Jetzt zu leben. Das ist auch die Botschaft, die zu Beginn Deines Traumes stand.

Nutze also die Gelegenheit im Ferienhaus dieses Wollen und Müssen mit seinen Erwartungen hinter Dich zu lassen, damit Klarheit und die Ruhe nach dem Sturm in Deine Seelenwelt einziehen können. Gehe ein Stück dieses Weges, dann wirst Du erst erkennen können, wohin er Dich führt. Eventuell begegnest Du dabei auch Dir selbst und musst Dich nicht mehr hinter einem Vorhang verstecken.


Merlin
 
Lieber Merlin,

danke für deine weiteren Erklärungen. Du durchschaust mich besser,als ich mich selbst :)

Ja es stimmt schon... das Gewitter (eine Auseinandersetzung) fand statt, ich habe sie auch bewusst herbeigeführt, um Klarheit zu erlangen. Und sie brachte auch Regen in Form von Traurigkeit mit sich, reinigend war es auch, weil ich endlich mal etwas ausgesprochen habe, was mich schon lange belastet hat. Und Klarheit habe ich nun auch, auch wenn sie nicht so ist, wie ich sie erhofft hatte.

Eventuell begegnest Du dabei auch Dir selbst und musst Dich nicht mehr hinter einem Vorhang verstecken.

Hmm. Jetzt wollte ich gerade schreiben, dass ich glaube, mich nicht zu verstecken, dass mir oft gesagt wird, wie (zu ?) direkt ich sei, wie geradlinig und authentisch ich sei.

Aber gerade dabei und dem Gedanken an das innere Kind wird mir bewusst, dass ich gerade dieses Kind, dieses empfindliche und verletzliche, immer hinter einem Vorhang aus vermeintlicher Stärke verstecke ... hmm.:notworthy:(n):unsure:

danke lieber Merlin... das hatte ich wohl auch gleich hinter dem Vorhang vergessen...
 
Deine Tochter steht im Traum für etwas, was du im Herzen hast, woran dein Herz hängt, was du magst, was du liebst.
Das ist dir offenbar verborgen (sie versteckt sich hinter dem Vorhang).

Was sind die hervorstechendsten Eigenschaften deiner Tochter? Darum geht es. Diese sind auch deine Eigenschaften.
Es dürfte etwas sein, das du nicht befürwortest und deswegen verdrängt hast ins Unbewußtsein.
Sonst wäre es dir nicht verborgen.

Das Traum-Alter deiner Tochter von 4 Jahren könnte ein Hinweis darauf sein, wann du angefangen hast, das zu verdrängen, woran dein Herz hängt.
Dein Opa ist ebenfalls ein Teil in dir. Was für ein Teil, das weißt du, wenn du seine hervorstechendste Eigenschaft gefunden hast.
Und dieser Teil ist nun in dir gestorben. Mit der Beziehung zu diesem Mann. Das ist der Zusammenhang.
 
Das Traum-Alter deiner Tochter von 4 Jahren könnte ein Hinweis darauf sein, wann du angefangen hast, das zu verdrängen, woran dein Herz hängt.
Dein Opa ist ebenfalls ein Teil in dir. Was für ein Teil, das weißt du, wenn du seine hervorstechendste Eigenschaft gefunden hast.
Und dieser Teil ist nun in dir gestorben. Mit der Beziehung zu diesem Mann. Das ist der Zusammenhang.

Danke, für deinen Beitrag. Hinsichtlich meines Opas ist mir klar, um welche Eigenschaften es geht.

Hinsichtlich meiner Tochter hab ich ne Weile nachgedacht. Es geht vielleicht gar nicht um die damalige Zeit, als sie 4 Jahre alt war, sondern um das, was sie als vierjährige verkörperte. Ein unschuldiges, liebes, naives Kind. Diesen Teil von mir verdränge/verstecke ich wohl, dieses innere Kind.
 
Es geht vielleicht gar nicht um die damalige Zeit, als sie 4 Jahre alt war, sondern um das, was sie als vierjährige verkörperte. Ein unschuldiges, liebes, naives Kind. Diesen Teil von mir verdränge/verstecke ich wohl, dieses innere Kind.
Wir verdrängen keine schönen Sachen. Wir verdrängen nur häßliches, weil wir das nicht sehen wollen.
Also kann es nie passieren, daß wir die 'liebe unschuldige' Seite in uns verdrängen. Davon abgesehen ist der Mensch im Grunde seines Wesens schlecht. Nur Gott allein gut.
Träume zeigen das Verdrängte und das ist selten von der Art, daß man sich darüber freut, es zu erfahren. Es ist meistens peinlich und unangenehm.
 
Also kann es nie passieren, daß wir die 'liebe unschuldige' Seite in uns verdrängen. Davon abgesehen ist der Mensch im Grunde seines Wesens schlecht. Nur Gott allein gut.
Träume zeigen das Verdrängte und das ist selten von der Art, daß man sich darüber freut, es zu erfahren. Es ist meistens peinlich und unangenehm.


Also mit Verdrängen meinte ich eher, dass ich diese Seite von mir vor anderen verstecke, nach außen härter wirke, als ich bin. Selbstschutz, Angst vor Verletzung... so in der Art.

Deine Ansicht über den Menschen und Gott teile ich nicht. Ich denke eher, dass die meisten Menschen im Grunde ihres Seins gut sind und nur durch schlechte Erfahrungen schlecht wurden - völlig unabhängig von (einem) Gott.
 
Also mit Verdrängen meinte ich eher, dass ich diese Seite von mir vor anderen verstecke, nach außen härter wirke, als ich bin. Selbstschutz, Angst vor Verletzung... so in der Art.
Wenn du so wirkst, dann bist du so.
So wie du dich gibst, wenn du aufgeregt bist, wenn du dich nicht unter Kontrolle hast, so bist du echt.
Wenn man sich unter Kontrolle hat, dann sitzt die Maske perfekt und es kommen auch nur die Worte über die Lippen, die vorteilhaft sind.

Im entgegengesetzten Fall ist es so, daß du genau das glauben darfst, was dir jemand im Streit an den Kopf wirft. Denn das ist genau das, was dieser jemand dir sagen will bzw. schon immer sagen wollte. Alles andere ist wohlüberlegt und kann auch gelogen sein.
Auch wenn dieser jemand nach dem Streit sich wieder einschmeicheln möchte und sagt, er hat es doch nicht so gemeint. Doch er hat es ganz genau so gemeint, da darfst du sicher sein.


Deine Ansicht über den Menschen und Gott teile ich nicht. Ich denke eher, dass die meisten Menschen im Grunde ihres Seins gut sind und nur durch schlechte Erfahrungen schlecht wurden - völlig unabhängig von (einem) Gott.
Und weil du so eine Anschauung hast, wirst du immer wieder enttäuscht.
Das bedeutet, du täuschst dich und wirst im Anschluß ent-täuscht.

Aber ich weiß ja, daß ein Nichtgläubiger nur genervt sein kann, wenn man ihm was von Gott erzählt.
Entschuldige, daß ich dir damit auf die Nerven gehe. Ich kann nur schlecht Gott außen vor lassen, wenn ich doch der Überzeugung bin, daß ALLES mit Ihm zu tun hat.
 
Werbung:
Zurück
Oben