Caya schrieb:
ich werde dir begegnen
mit den Händen auf dem Marktplatz
ich werde dir begegnen
mit dem Herzen auf dem Fest von Sara
ich werde dir begegnen
mit den Füssen im grossen Ozean
ich werde dir begegnen
ich weiss nicht
was ich dann tun werde
wahrscheinlich werde ich vor Freude weinen
Karuna verneigt sich...
...aber eines steht fest:
wir werden uns in keiner Sekte
begegnen... aber wir werden
aber falls es am Heiligen Ganga sein wird:
Um fünf Uhr morgens wurde Stella durch lautes Klopfen wach. Anfangs wusste sie nicht, wo sie war, aber dann fiel ihr wieder ein, dass sie verlassen wurde und in Indien weilte. Auf der Suche nach Buddhas Licht. Einer Reise, die lange dauern sollte.
Sie starteten noch bei Dunkelheit. Das Taxi war ein uralter Mercedes, aber in gepflegtem Zustand. Die Fahrt nach Bodh Gaya sollte drei Stunden dauern.
Langsam tauchten die Felder aus dem Dunkel auf, hin und wieder eine Palme. Es wurde heller. Über der weiten Ebene schwebte Morgendunst. Rechts von ihnen ging am Horizont die Sonne auf, Indien erwachte zu einem neuen Tag.
Oh Indien, wie bist du schön, dachte Stella.
Es war bereits Montag, das Gefühl gespannter Erwartung nahm zu. Ja, sie war in Indien! Kleine Dörfer zogen vorüber und der Fahrer fuhr laut hupend an Hühnern, Hunden, Ziegen und heiligen Kühen vorbei. Heilige Kühe - natürlich. Die Menschen in den Dörfern bereiteten schon emsig ihre Marktstände vor.
Der Fahrer hieß Maksoud. Ein dunkelhäutiger Typ, mit einem imposant gezwirbelten Schnurrbart. Auf seinem Kopf thronte ein weißer Turban.
Zweimal begegnete ihnen die Eisenbahn. Die Menschen hingen wie Trauben aus den Fenstern der überfüllten Eisenwaggons. Angmo erklärte, dies sei die Strecke zwischen Kalkutta und Delhi.
Dann fuhren sie durch ein kleines Städtchen, Maksoud nannte den Namen: Gaya.
Die Fahrt ging weiter an palmenumsäumten Feldern vorbei. Nach einer halben Stunde erreichten sie endlich Bodh Gaya.
Karunalé drückt dich
alles Karma
full speed Karma
full speed Sansara