Hi ho zum Feierabendapell!
Da sind schon mal zahlreiche und schöne Antworten zusammengekommen. *händereib* Ich werd´ die in der nächsten Zeit schon auch noch auseinandernehmen, drauf antworten und es weiterverwurschteln. Aber kurz ein paar sehr interessante Punkte, die mir sehr gefallen bzw. wo ich schon a bissl den Verdacht hatte, es könnte so sein, herausgegriffen:
-Schamanismus ist exotisch, und natürlich ist es toll, mal so was erlebt zu haben ("ich war bei einem äääächten Schamanen...."). Aber hierzulande geht das ja nun gar nicht, weil wir sind ja zivilisiert.
-Außerdem hats bissl was von einem Wellnessurlaub, wenn man zum Exoten geht. Würde ein hiesiger sagen: "okay, stell den Elfen 3mal täglich an Schnaps hin und kümmer dich mal in Deinem Garten um a bissl mehr Grünflächen, dann wirds auch mit der Heilung besser", dann wäre das irgendwie komisch. Und außerdem würde das ja Arbeit bedeuten. Der Onkel Doktor gibt ja auch Pillen, und dann ist ohne eigenes Zutun alles gut.
-Frei nach Apu Kunturs Buch: es gäbe ein paar ikonoklastische Momente. Scheiße auch, das ist jetzt nicht der große Manitu, und die Geister aus den Märchen, die gibts, und daß alles beseelt ist, das ist nicht nur schöne Indianerromantik, sondern das rumst auch hier!
Ganz frech formuliert: der Exotenschamanismus ist also a bissl wie der Ayurveda-Urlaub überspannter Ärztegattinnen, die mal a bissal das Seelchen baumeln lassen wollen, aber dann ists schon auch gut mit Verpflichtungen und Nachdenken übers eigene Weltbild. Achtung: ich formulier das absichtlich etwas überspitzt, denn es gibt ja eben auch verdammt gut arbeitende "Ausländer", zu denen man ruhig gehen soll, und eine schamanische Sitzung ist halt nicht immer nur Wellness. Aber vielleicht regts ja zum Nachdenken an, wie mit der Schamanerei und den Geistern (und überhaupt mit Heilung und Medizin) umgegangen wird.
Und, nein, es geht nicht um Wettkämpfe, sondern ein mögliches Ungleichgewicht. Mir ist schon klar, daß man das nicht von heute auf morgen hinkriegt, aber ich find schon, daß man da was sagen und tun sollte (ach jo, Efeu: einiges ist in Arbeit, das posaun ich nur hier nicht weiter rum, weil ich hier garantiert nicht nur Freunde habe).
So, ab in den Feierabend!
Terrorelf