Danke, Bellona, für diese Erläuterungen - ich denke, sie lassen mich nun ein wenig besser verstehen, wo Deine Anknüpfungspunkte liegen.
In Aufstellungen, die ich nach diesem Setting erlebe und erlebt habe, sind "negative Energien" und "energetischer Müll" de facto nie Thema, und in Summe geht es nicht ums Ausscheiden oder Abspalten von irgendwas, das als negativ erkannt wird, sondern ganz im Gegenteil ums Hereinholen, (Zu-)Ordnen, Integrieren, um die Auflösung destruktiver Dynamiken, die gerade durch nicht Gesehenes, nicht Geachtetes etc. entstehen. Ist das womöglich ein Unterschied zwischen systemischer und energetischer Betrachtungsweise?
Wie auch immer, ich kann mir durchaus vorstellen, dass in einem anderen Setting und mit einem anderen Zugang zur Aufstellerei ganz andere Phänomene auftreten. Und ich stimme Dir absolut zu, Bellona, dass das kein Spielplatz für Leichtfertiges sein sollte und dass große Sorgfalt angebracht ist.
Was allerdings die verschiedenen Theorien zur Begründung der Wirkung von Aufstellungen angeht, habe ich großen Respekt vor denen, die zugeben, letztlich nicht erklären zu können, was da wirk - lich ist. Freilich lassen sich schnell mal wortreiche Thesen formulieren oder Erfahrungen zu dogmatischen Glaubenssätzen verdichten ... ich hab selbst wenigstens drei Erklärungsmodelle bei der Hand, die ich alle drei für plausibel halte und bei denen immer auch ein großer ungeklärter Rest bleibt. Und wenn Du für Dich eine Vorstellung von der Wirkweise gefunden hast, die dich befriedigt, steht das legitim neben den anderen Modellen. Wenn Du die Wirkung als energetische mit allen möglichen Vor- und Nachteilen siehst, dann werden eben auch die möglicherweise nebenbei eintretenden und/oder unerwünschten Wirkungen zum Preis gehören, den dieses Modell kostet. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker... ;-)
Alles Liebe,
Jake
Versteh ich das richtig, dass Du damit meinst, der Repräsentant in einer Aufstellung würde sich sozusagen einer energetischen Besetzung öffnen? Ich kenne das völlig anders - etwa im Kontext von Seminaren, wie ich sie bei Matthias Varga von Kibed erlebt habe. Und auch Hellinger sieht das nahezu konträr, wenn er sagt, in der Aufstellung begebe er sich in die "leere Mitte". Es geht nach meinem Verstehen überhaupt nicht um irgendeine Absicht irgendeiner Person und darum, in deren Namen zu handeln. Ich kann aber gut nachvollziehen, dass, wenn jemand mit dieser Grundeinstellung eine Rolle übernimmt, es zu Phänomenen kommen kann, die sich als Besetzung beschreiben lassen. Was mir in der Vorstellung und in vielfacher Erfahrung sehr viel näher ist, ist das Modell der "repräsentierenden Wahrnehmung". Ich bewege mich in einem "wissenden Feld" (über das man noch wenig weiß, das sich aber in Vielem von dem unterscheidet, was Rupert Sheldrake als morphogenetisches Feld oder C. G. Jung als kollektives Unbewusstes beschreibt) ... ich sehe das Feld einer Aufstellung als etwas durchaus Eigenes, am ehesten kann ich mich da noch mit v. Kibeds Analogie anfreunden, der des mit den Zuständen von Gewahrsein vergleicht, wie sie in der Meditation zu erfahren sind. In diesem Feld nehme ich Empfindungen wahr, abhängig von Situation und Ort, vor allem nehme ich auch die Veränderung von Empfindungen wahr, wenn sich die Szenerie der Aufstellung verändert, und diese Wahrnehmung von Unterschieden erlaubt eine Dynamik, in der aus dem Feld heraus (und wohl auch in das Feld hinein) eine Bewegung entsteht, die günstigen Falls in eine Lösungsbewegung mündet. Zu keinem Augenblick einer Aufstellung "spiele" ich die Person, für die ich stehe, ich interpretiere sie nicht, ich gebe lediglich die Empfindungen weiter, ohne Absicht und auch ohne Konzentration ... ich würde in meinem Fall sogar eher vom Gegenteil sprechen, ich empfinde das als einen Zustand völlig frei flottierender Aufmerksamkeit, die für alles offen ist, was da entstehen mag. Konzentration würde ja alles ausschließen, was jenseits des Fokus liegt.Ich würde also die Funktionsweise einer FA (so wie ich sie erlebt habe) so beschreiben: man läßt den Energien gewisser lebender oder verstorbener Personen Zutritt zu seinem eigenen Energiefeld und 'fühlt/hört' in sie hinein, indem man sich auf diese Person konzentriert und die Absicht kund tut im Namen dieser Person zu handeln. Im Abschluss entrollt man sich wieder, indem man sich von dieser Energie frei erklärt.
In Aufstellungen, die ich nach diesem Setting erlebe und erlebt habe, sind "negative Energien" und "energetischer Müll" de facto nie Thema, und in Summe geht es nicht ums Ausscheiden oder Abspalten von irgendwas, das als negativ erkannt wird, sondern ganz im Gegenteil ums Hereinholen, (Zu-)Ordnen, Integrieren, um die Auflösung destruktiver Dynamiken, die gerade durch nicht Gesehenes, nicht Geachtetes etc. entstehen. Ist das womöglich ein Unterschied zwischen systemischer und energetischer Betrachtungsweise?
Wie auch immer, ich kann mir durchaus vorstellen, dass in einem anderen Setting und mit einem anderen Zugang zur Aufstellerei ganz andere Phänomene auftreten. Und ich stimme Dir absolut zu, Bellona, dass das kein Spielplatz für Leichtfertiges sein sollte und dass große Sorgfalt angebracht ist.
Was allerdings die verschiedenen Theorien zur Begründung der Wirkung von Aufstellungen angeht, habe ich großen Respekt vor denen, die zugeben, letztlich nicht erklären zu können, was da wirk - lich ist. Freilich lassen sich schnell mal wortreiche Thesen formulieren oder Erfahrungen zu dogmatischen Glaubenssätzen verdichten ... ich hab selbst wenigstens drei Erklärungsmodelle bei der Hand, die ich alle drei für plausibel halte und bei denen immer auch ein großer ungeklärter Rest bleibt. Und wenn Du für Dich eine Vorstellung von der Wirkweise gefunden hast, die dich befriedigt, steht das legitim neben den anderen Modellen. Wenn Du die Wirkung als energetische mit allen möglichen Vor- und Nachteilen siehst, dann werden eben auch die möglicherweise nebenbei eintretenden und/oder unerwünschten Wirkungen zum Preis gehören, den dieses Modell kostet. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker... ;-)
Alles Liebe,
Jake