KOMMENTAR. 710 Millionen Euro - Genau so viel kostet der Zensus für die Steuerzahler. Und da Geld bekanntlicherweise nicht alles ist, muss der Steuerzahler zusätzlich noch Zeit aufbringen - Zumindest zehn Prozent der Bevölkerung, denn diese sind verdonnert, den Fragebogen auszufüllen. Nicht nur die Steuern und die wertvolle Zeit gehen damit verloren - Wer verweigert, den Fragebogen auszufüllen, darf gleich noch ein Bußgeld ab 300 Euro zahlen. Es ist übrigens die erste Volkszählung seit der Wiedervereinigung.
Und nun? Wenn es an der Tür klingelt, könnte es der Interviewer sein, welcher im Auftrag des Zensus 2011″ unterwegs ist. User im Netz bringen den Zensus 2011″ mit dem Wort Bespitzelung in Verbindung - Viele sind sich unsicher, was mit ihren Daten passiert. Seit dem Montagmorgen haben wir die Social Networks Twitter und auch Facebook im Auge. Zum Zensus gibt es unterschiedliche Meinungen und bei manch einem wird die Volkszählung mit der Stasi aus der DDR verglichen. So schreibt beispielsweise der User Flexerl am Montag bei Twitter: Stasi heißt jetzt Zensus. Sonst ändert sich nix.
Mit der Zensus-Befragung soll unter anderem die genaue Einwohnerzahl in Deutschland festgestellt werden. Aus dem Grund muss jeder zehnte Bundesbürger den Fragebogen ausfüllen. Logisch oder? Nein, leider überhaupt nicht - Bei Twitter bemängeln einige die Logik der schwarz-gelben Bundesregierung. Einige User bei Twitter haben zudem Angst, dass die Daten unter anderem an die Bundesagentur für Arbeit weiter gegeben werden. Der Zensus wird seit längerem von Datenschützern kritisiert.
Wenn der Interviewer vor der Tür steht, muss man diesen nicht in die Wohnung lassen. Wenn man jedoch ausgewählt wurde, bleibt einem keine Wahl und die Fragen müssen beantwortet werden. Es war eben schon immer so: Der Unmut bei der Bevölkerung ist groß, denn der Staat macht eben, was er will. Deutschland braucht den Zensus, erklärte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egele. Braucht er vielleicht - Viele andere sehen das im Netz nicht so. Bei den Usern im Netz herrscht jedenfalls Verwirrung