Einsiedelei

tue ich nicht wirklich, danke für den trost


Anm.
Ich will wissen wie es ist wenn man dieses problem ([mit-]menschen) entfernt, wie es sich damit lebt. :)

FREI ..Erleichtert..stellenweise WUNDERBAR

Ziehe das seit 2 Jahren knallhart durch.
Ich konnte auch nicht mehr, hab bemerkt wie mich das alles immer
mehr angewidert hat. Dieses ganze falsche, diese Arbeit bei der
ich mich immer mehr als Sklavin gefühlt habe.Hab meine Mitmenschen
nicht mehr verstanden, hab nichts mehr wirklich verstanden, was ein
Durcheinander in mir.

Mein Rufen in das Universum, zu Gott was dieser ganze Scheiß soll.
Habe mich so sehr was nach heilgen gesehnt. Ja, hin und wieder ein Moment,
dann stand ich wieder da, mit meinem Gefühl der Leere, der Auswegslosigkeit,
abgrundtief traurig, über mein chaotisches Leben, die Mangelnde Liebe,
dieses kalte, wo ich oft dachte ich erfriere in dieser Welt.

Dann habe ich mich erinnert, was Don Juan gesagt hat, dass man auf
dem Weg an so eine Schwelle kommt, dass beste sei, man springt dann raus
aus der Realität, um Abstand zu gewinnen, um zu sich selbst zu kommen.
Na, dachte ich mir, probiere ich das, was habe ich denn wirklich zu
verlieren, nach diesem seltsamen Leben.

Habe mich immer mehr zurückgezogen, und nichts und niemand mehr an
mich rangelassen. ZU gemacht, so tief der Schmerz.
Und dann begann die Wandlung, ganz langsam.

Habe selten noch gesprochen, die Menschen die mir wichtig waren,
denen habe ich bescheid gesagt, dass ich eine Zeit der Stille brauche, nur
für mich, und mit mit mir ganz allein.

Habe nun schon das 7 Jahr keinen Sex mehr, auch das gehörte zur
Regel zu springen dazu. Alles unwesentliche, was mich schon immer
an mir gestört hat, hab ich aus dem Inventar entfernt.
Und ich bin gesprungen, in etwas mir dahin unbekanntes.
Oh wie furchterregend, hat sich dieser Zustand manchmal angefühlt.
Bin in die tiefe Nacht der Seele abgetaucht, in die Dunkelheit.
Vermag gar nicht zu beschreiben, wie ein tiefer verschlungener Wald,
in dem ich mich verrirt habe.

Irgendwann hab ich mich hingelegt und dachte, egal ich bin bereit
zum sterben ich kann nichtmehr, so mit mir ganz allein.
Und ich bin gestorben,
lang hat es gedauert dieses sterben. Und immer war mir müde bewusst,
nie mehr gibt es ein zurück, nie mehr wird es so sein, wie es mal war.

Danach stellte sich ein Zustand ein, der Gleichgültigkeit, da war die
Furcht aufeinmal weg, aber auch jedes Gefühl in mir.
Am schlimmsten hat sich die Abwensentheit der Liebe angefühlt.
Selbst bei der Geburt meiner Enkeltocher, habe ich nichts gefühlt,
dass war mir sehr unheimlich, doch auch das hab ich angenommen.

In dieser Zeit hab ich ein anderes Gefühl zur Natur bekommen, mit
ihr fühlte ich mich auf einmal eins, ein Spaziergang durch den Wald
und ich war in mir zu Hause. Ein glühender Sonnenuntergang und ich hätte
mich hinlegen können und eins werden mit allem, manchmal hab ich das
auch getan, dass war ein Gefühl, in dem Menschen nichts verloren
haben.

Und so langsam, erwache ich, in einem ganz anderen Bewusstsein, es
fühlt sich mir noch sehr fremd an, stellenweise, auf der anderen Seite
hab ich meine Ureigenste Kraft getroffen, wachse langsam in diesen
neuen Zustand hinein.

Nun gehe ich mit meinen Mitmenschen ganz anders um,
gehe anders auf sie zu. Frei, weil ich, ICH bin, und nicht der andere.
Sehe einfach den Kern in dem Menschen, und nicht, was da alles so zu sein
scheint, reflektiere und gut ist.

Tja die Einsiedelei hat aus mir einen anderen Menschen gemacht,
besser als vorher, klarer als vorher. Wenn ich es selbst nicht erleben
würde, könnte ich es nicht glauben, das so eine Wandlung Möglich ist.

Vor zwei Tagen habe ich mich, mit einer Freundin am Main getroffen,
die mein Leben, aus ihrer Sicht mit beobachtet hat, eine die immer versucht
hat mir geistig zu folgen.

Als wir da so saßen und ich ihr etwas von meinem Inneren zeigte, strahlte
sie mich an, und sagte in deiner Gegenwart fühle ich mich wie ein universeller
Mensch, komisch vielleicht bist du grad in der Metharmophose, in diesem
Moment tauchten wie aus dem Nichts, drei Nachtfalter auf, am Mittag,
umkreisten mich, setzten sich auf meine Arme und Beine, sie war
sprachlos und ich fühlte so eine Freude in mir, für die Schamanen sind
Nachfalter die Boten aus der Unendlichkeit, sie kamen um mich zu
grüßen. WAs ein Zustand in meinem Herz, Wunderland.:)

Und nach dieser Stille und der langen dunklen Nacht, bricht das Licht
mit so einer Wucht durch, wie der Samen in der Erde, der sich raus-
und durchschiebt, dem Licht entgegen, und so fühlt es sich an.
Stark kräftig, wachsend und unzerstörbar, unaufhaltsam, es LEBT.

Ach ist das jetzt lang geworden, na ja ist eben das Wunderland, da
gibt es so viel zu entdecken ...:tomate::tomate:das reinste
Mysterium, und für jeden was dabei...
 
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Jetzt alleine sein, an einem Ort mit Wald im Rücken und Luft vor sich *träum*
Dann sich seinen Schlafsack (oder was auch immer einen wärmt) nehmen und einschlafen :engel:
Am nächsten morgen aufstehen und Springen, dem leben zeigen was man von ihm hält :tongue2:



Aber das geht vorbei, wie immer. Es reicht immer immer immer um sich nicht die freiheit zu geben. :wut2:

Ach man...
 
Wahrscheinlich brauch ich einfach mitleid, jemanden der mich in den arm nimmt und mir sagt ich soll die klappe halten und mich drücken lassen :D
 
*dich in den Arm nehm* Halt die Klappe ... ;) *lieb drück*

Ach, aber ich kann dich verstehen. Seltsam, dass mir gerade jetzt dieser Thread ins Auge gefallen ist, wo ich gerade in einem anderen Forum jemandem von meinen früheren Erfahrungen, meinem früheren Selbst und meinem Unglück und dem darauf folgenden Glück erzählt habe. *lächel* Ich hatte immer die Tendenz, mich "anderswo" hin zu wünschen, die krampfhafte Sehnsucht nach einer Vergangenheit, die ich nie erlebt habe, bis hin zu dem Gefühl, hier einfach wirklich völlig und komplett fehl am Platz zu sein. Ich hatte dann eine Phase, wo ich mir ständig dachte "Irgendjemand hat da einen Fehler gemacht ... ich sollte eigentlich gar nicht hier sein." Dann kamen noch Enttäuschungen hinzu, die ich selbst auch dadurch forciert hatte, dass ich meine Augen vor der Realität verschlossen habe, meine Taktik war der Rückzug. Ich hab mir einen Turm gebaut, einen hohen, ohne Tür und mit nur einem kleinen Fenster, ganz ganz oben. Meine Worte waren die Dornen der Rosenhecken drumherum, damit mir ja keiner zu nahe kommt. Und innerlich habe ich mich in hundertjährigen Schlaf begeben. Da war nichts - nur Leere. Ich wollte nichts mehr fühlen, nur ist mir das nie gelungen, denn das Ergebnis war nur, dass ich mich immer schrecklicher gefühlt habe. Meine Mauer hat ihren Zweck erfüllt, niemand konnte mehr an mich ran - nur hab ich dabei nicht bedacht, dass ich auch nicht mehr raus konnte.
Ich hatte das Glück, dass ich einem wunderbaren Menschen begegnet bin. In meiner inneren Einsamkeit schrie die leere bald danach, dass sie wieder gefüllt werden wollte, meine Suche nach meiner Spiritualität hat damals begonnen. Ich wollte endlich nach Hause kommen und dieses beschissene Gefühl, dass alles falsch war, durch etwas ersetzen, das sich richtig anfühlt. Ich bin damals zum ersten Mal ins Keltendorf gefahren, zu einem Samhainfest. Samhain, genau der richtige Zeitpunkt, Altes los zu lassen und zu begraben. Ich weiß noch, wie sehr ich mich anfangs dagegen gewehrt habe, dass ich von meiner heutigen Lehrerin und Freundin so liebevoll aufgenommen wurde. *g* Wo andere sich vielleicht gedacht hätten "Na, dann eben nicht", hat Eveline mich einfach als das behandelt, was ich immer sein wollte: Ein wertvoller Mensch. Die Zeremonie beim Fest war so intensiv und wirksam, die ganze Erfahrung der zwei Tage so heilsam für mich, dass dieses Fest mein Leben von Grund auf ins Positive geändert hat. Meine Turm begann zu bröckeln, und ich konnte mich zum ersten Mal seit sehr sehr langer Zeit wieder frei fühlen, geborgen, und die wunderbare Erfahrung machen, was es heißt, Vertrauen haben zu können. :grouphug:

Seitdem weiß ich für mich, dass die Einsamkeit nicht mein Ziel sein kann, aber es war eine gute Erfahrung - denn umso stärker ist heute mein Bedürfnis nach Mitmenschen, danach, gemeinsam mit anderen etwas zu erschaffen, mein Leben mit anderen zu teilen.

Lieber DNEB, ich weiß seitdem auch, dass "die Gesellschaft", die dich so krank macht, wie mich damals auch, zum größten Teil aus Menschen besteht, denen es genau so geht wie dir. Umso mehr wünsche ich dir, dass auch du einen Weg findest, dich wieder mit dem Außen zu verbinden, denn letzten Endes tragen wohl viele ähnliches in sich. Horch nochmal in dich hinein, ob es wirklich dein Wunsch ist, diese totale Einsamkeit, oder ob du _eigentlich_ vielleicht doch tiefere Verbundenheit suchst, und deine Sehnsucht nach dem Alleinsein nicht nur ein Fluchtweg ist, weil du denkst, diese Verbundenheit nicht finden zu können. Es gibt sie - ich habe sie erfahren, und sie hat mich aufs Tiefste erfüllt. Wenn du möchtest, schreib mir eine PN, dann gebe ich dir Evelines Kontaktdaten. Sie ist Heilerin und kann dir bestimmt helfen, so wie sie mir damals geholfen hat, deinen individuellen Weg zum Glücklichsein zu finden.

Ich wünsch dir alles alles Liebe und nehm das mit dem Klappehalten an dieser Stelle zurück - sprich darüber. ;)

*nochmal drück*

Tina
 
An Tina und alle anderen.

ich war heute Nacht alleine Unterwegs. Bin einfach durch die Straßen gelaufen, habe über ganz verschiede Dinge nachgedacht. Es war ein ständiger Nieselregen, den ich aber als angenehm empfunden habe. Das gelbe Licht der Straßenbeleuchtung gab die entsprechende Atmosphäre. Ich habe neue Läden entdeckt, die mir vorher nie aufgefallen waren, schöne und häßliche Kunst betrachtet. Nach der ausgedehten Runde war ich beinah wieder zuhause, doch habe ich noch über eine ganze Weile einem Brunnen gelauscht.

Ich war allein, doch frei und geborgen.
Die Gedanken waren ruhig und konzentriert, der Blick für die Schönheit der Welt geöffnet.

In dem Bewußtsein, daß ich eine andere Position, eine andere Rolle spiele, wollte ich nur den Blick aus dieser zeigen.
 
Hallo Constantus,

danke für deine schöne Beschreibung. Ja, ich kenne das auch, diese Heiligkeit im Alleinsein, wenn man sich einfach zentriert fühlt, in der Ruhe eine ganz neue Sicht auf die Dinge findet, weil im Innen alles ganz still ist, soass mehr Aufmerksamkeit für die Dinge um einen herum herrscht ... ein sehr schönes Gefühl, das auch glücklich und erfüllend sein kann. :)
 
Vielleicht hilft dir da:

Ein Bekannter von mir hat vor zwei Jahren einen Selbstversuch gestartet, er ist in die Wildnis Kanadas gezogen, in eine einsame Blockhütte. (Das ganze ging aber nur weil sein Onkel da drüben eine Ranch mit immens viel grund hat, der ihm auch die Aufenthaltsgenehmigung besorgte und für ihn bürgte).

Jetzt war aber dieser junge mann durch sein Elternhaus, seine Erziehung und sein Umfeld ein relativ verwöhnter Bengel. Aber er hat beschlossen es durchzuziehen, keine Hilfe anzunehmen.

Er mußte lernen wie man fischt, welche Pflanzen man essen kann, welche Kräuter schmackhaft sind, Holz hacken, was man macht wenn man sich erkältet, feuer zu machen ohne ein streichholz, etc.... Kein PC, kein Strom, nichts was man aus der modernen Welt kennt.

Vor allem hatte er den willen das ganze durchzuziehen ganze 2 Jahre. Er ist dann drüben geblieben und hat eine kleine Farm, züchtet schafe und Pferde, baut selbst an. Er selbst sagt es war die glücklichste udn härteste Zeit, aber ein bisschen braucht er auch die Menschen so sehr er sie manchmal n icht braucht

LG

Puschl
 
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Guten morgen
Ich bin nun schon längere zeit mit mir am hadern, ob ich nicht zum einsiedler (oder zweisiedler :rolleyes:) werden sollte,
da die menschen für mich immer unerträglicher werden.
:biss:

Also, Kennt sich jemand mit einsiedeln (oder auch zweisiedeln :D) aus? oder hat jemand erfahrungen damit?
Oder was haltet ihr davon (damit hier mehr als eine/r Antwortet :D)?

Kannst du das lesen, bist du ein Y-Heft :-D
Danke fürs re-agieren im vorraus

ich kenne mich gut mit dem einsiedeln aus. ich wohne alleine mit meiner hündin und ein paar anderen tieren an der tschechischen grenze an einem kleinen bauernhof und fühle mich alleine pudelwohl.

ich habe für eine zeitlang die menschen auch nicht mehr ausgehalten, ich wollte nur mehr tiere rund um mich haben.
doch der mensch ist nicht wirklich zum alleinesein geboren (ist nur meine meinung). ich denke schon, dass der mensch ein "rudeltier" ist.
Ich war 5 jahre alleine, doch hin und wieder habe ich schon ein paar menschen rund um mich gehabt, weil es für mich einfach wichtig war, trotz all dem am sozialen leben teilzunehmen. aber ich hatte einen guten rückzugsort und das war gut so.

mittlerweile kann ich mich so gut abgrenzen, dass das gesellschaftliche leben mich nicht mehr vom hocker haut und ich bin gerne wieder unter menschen, ich arbeite sogar im sozialbereich und bin jeden tag mit menschen zusammen und es ist gut so.

aber wenn du im moment glaubst, eremit zu werden, versuch es doch, warum eigentlich nicht? nur mut! ;)
 
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