Einheit des Erlebten

Das ist nicht ganz richtig, inzwischen kennt man zumindest eine Nervenzelle, die bei der Bildung des Bewußtseins eine wichtige Rolle spielt. Über diese Zellen werden Richtungen bestimmt, eine wesentliche Voraussetzung, um die eigenen körperlichen Grenzen überhaupt wahrnehmen zu können.

Dennoch liegt die Bewußtwerdung nicht alleine in diesen Zellen begründet, sondern in der Art der Vernetzung der Neuronen insgesamt. Es gibt unterschiedliche Schaltkreise, um das ganze System eines Individuums am Laufen zu halten. So sind zum Beispiel unsere Erinnerungen auch nicht konkret vorhanden, die einzelnen Komponenten (Neuronen) werden erst bei Bedarf verbunden. Darin liegt dann auch der Grund, warum sich Erinnerungen über die Zeit verändern. Das Phänomen der temporären Verknüpfungen erfahren wir in jeder Nacht, wenn die neuronalen Verbindungen im Tiefschlaf aufgelöst werden (Koma).

Man geht augenblicklich davon aus, daß das Bewußtsein durch ein gewisses Maß an Vernetzung zu einer Art eines globalen Arbeitsspeichers entsteht. Auf dieser Ebene ist es dann auch erst möglich den Fokus der Aufmerksamkeit auf ein bestimmte Sache zu richten.

Merlin

Grad ne Litanei geschrieben und dann stürzt mein iPad ab grrr..

Na jedenfalls... hat für mich die Wahrnehmung der Körpergrenzen nicht direkt was mit der Fähigkeit sich selbst zu reflektieren zu tun. Aber kann eh jeder glauben was er mag... für wissenschaftlich angehauchte Menschen sicher zumindest ein Ast an dem man sich festhalten kann.
 
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Und? Wie kommt sie zustande?

Meiner substanzdualistischen Theorie zufolge scannt der selbstbewusste Geist des Menschen die synaptischen Areale der Großhirnrinde kontinuerlich ab, um die einzelnen neuronalen Impulse zu interpretieren und auf dieser Basis zu einem Kontinuum zu integrieren. Die Synthese der einheitlichen Wahrnehmung und Erfahrung stellt also eine elementare Funktion des egoreflexiven Geistes dar. Der integrative Charakter ist unserem Geiste immanent.
 
LOL ich hab echt schon viele Versuche gesehen persönliche Defizite zu kompensieren, aber das ist mit Sicherheit zumindest eine der witzigsten. :)
 
Meiner substanzdualistischen Theorie zufolge scannt der selbstbewusste Geist des Menschen die synaptischen Areale der Großhirnrinde kontinuerlich ab, um die einzelnen neuronalen Impulse zu interpretieren und auf dieser Basis zu einem Kontinuum zu integrieren. Die Synthese der einheitlichen Wahrnehmung und Erfahrung stellt also eine elementare Funktion des egoreflexiven Geistes dar. Der integrative Charakter ist unserem Geiste immanent.

Aber irgendwie macht es das doch komplizierter. Das Gehirn ist ja auch schon ein "Scanner", also eine komplexe Entität, welche die Umwelt und sich selbst abscannt. Weshalb braucht man dann noch etwas, dass das bereits Gescannte noch mal abscannt?

Deiner Theorie zufolge scannt also der Geist manche prioritäre Synapsen ab, aber wie verknüpft der Geist dann diese abgescannten Informationen zu einem einheitlichen Kontinuum?
 
Aber irgendwie macht es das doch komplizierter. Das Gehirn ist ja auch schon ein "Scanner", also eine komplexe Entität, welche die Umwelt und sich selbst abscannt.?

Exakt das dementiere ich eben. Das reflektierte Kontinuum des Erlebten stellt nicht das Resultat einer neurophysiologischen Synthese dar. Die modernen Neurowissenschaftler sind außerstande, zu plausibilisieren, wie das zentrale Nervensystem die einzelnen Aktionspotenziale zu einer einheitlichen, kontinuierlich zusammenhängenden Gesamtimpression integriert. Dass das Hirn die Einheit der Erfahrung generiere, ist demnach lediglich eine Glaubensbehauptung der Materialisten.
 
Exakt das dementiere ich eben. Das reflektierte Kontinuum des Erlebten stellt nicht das Resultat einer neurophysiologischen Synthese dar. Die modernen Neurowissenschaftler sind außerstande, zu plausibilisieren, wie das zentrale Nervensystem die einzelnen Aktionspotenziale zu einer einheitlichen, kontinuierlich zusammenhängenden Gesamtimpression integriert. Dass das Hirn die Einheit der Erfahrung generiere, ist demnach lediglich eine Glaubensbehauptung der Materialisten.

Ich bin kein materialistischer Neurowissenschaftler, demnach brauchst du mir nicht zu sagen, was am materialistischen Monismus alles unplausibel ist.

Ich frage mich einfach, wie der Geist, was auch immer das ist, aus den Informationen, welche er aus gewissen Neuron erhält, eine kontinuierlich zusammenhängende Gesamtimpression generieren kann.

Das ist eigentlich die selbe Frage, die du den Materialisten stellst.
 
Ich frage mich einfach, wie der Geist, was auch immer das ist, aus den Informationen, welche er aus gewissen Neuron erhält, eine kontinuierlich zusammenhängende Gesamtimpression generieren kann.

Der integrative Charakter ist einfach ein Attribut des selbstbewussten Geistes, genauso wie die Qualia und die Reflexivität Eigenschaften des Geistes sind.

Ja, den naturalistisch-reduktionistischen Monismus halte ich ebenfalls für unplausibel. Er kann so manche Aspekte der Existenz nicht schlüssig erklären.
 
Wenigstens kann der Geist aus allen Wahrnehmungen, die allerdings geistige Ideen sind ein zusammenhängendes Bild zusammensetzen. Und das geschieht ja auch intuitiv und nicht unbedingt bewusst.

Manchmal macht er das sogar, wenn es keine wirkliche Struktur gibt. Zum Beispiel Tiere in Wolken finden.
 
Manchmal macht er das sogar, wenn es keine wirkliche Struktur gibt. Zum Beispiel Tiere in Wolken finden.

Oh ja, dass Menschen exzellente Mustererkenner sind, demonstriert auch der auf der Basis der Tiefenpsychologie analysierende Rorschach-Test, bei dem die Patienten diverse "Tintenklekse" interpretieren müssen.
 
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Zitat:Oh ja, dass Menschen exzellente Mustererkenner sind, demonstriert auch der auf der Basis der Tiefenpsychologie analysierende Rorschach-Test, bei dem die Patienten diverse "Tintenklekse" interpretieren müssen.

Man könnte eben vermuten, dass der Geist aus dem Aktivitätsmuster im Gehirn etwas herauslesen kann.
Das muss natürlich unbewusst geschehen.
 
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