Einfach weggehen

seufz... vielleicht solltest du für sie ein Hobby/Beschäftigung finden, damit ihre Zeit aufgefüllt wird u. sie dich weniger vermisst. Dann hättest du den ein od. anderen Tag schon mal mehr für dich.


Ich hab schon so viel vorgeschlagen aber es passt ihr überall was nicht, mal sind ihr die Leute zu uninteressant, dann fängt sie wieder in einem Forum an mit allen zu streiten, ein anderes mal hat sie einfach keine Lust.
 
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Hallo!


Als Kind wollte ich es oft, hab mich aber nie getraut, jetzt denke ich immer noch oft daran, einfach wegzugehen.
Einfach drauflos, irgendwohin ohne Ziel, alles zurücklassen, alle Menschen, alle Dinge, Gedanken, Gefühle. Nichts mehr planen oder wollen.
Vielleicht heißt das, irgendwann geschwächt umfallen und sterben oder erfrieren, spätestens im Winter.

Hat jemand von Euch schon mal sowas in Erwägung gezogen oder sogar gemacht?

ja, den Impuls kenne ich sehr gut und ich habe lange Zeit so gelebt, was sehr gut war, solange es so war. Dazu hatte ich aber gar keine Alternative. Ich musste einfach weggehen, das Leben war so, dass ich nirgends stehenbleiben konnte. Irgendwann ermüdete es mich, verschwand dieser Wunsch und wich dem Wunsch einfach stehen zu bleiben und Wurzeln zu schlagen. Da habe ich dann den Wunsch wegzugehen einfach vergessen.
 
du lässt mir keine Ruh, drum verschieb ichs Bett noch ein paar Minuten

Ich bin mir sicher, dass du grundsätzlich für andere da sein willst.
Sonst wärst du nicht in dieser Situation.
Aber du hast noch nicht gelernt, deine Grenzen abzustecken.
Ich habe heute noch immer wieder Mühe damit.
Da kommt dann dieser SEHR wichtige Impuls, einfach alles hinter sich zulassen und wegzugehen.
Lass ihn zu und erfülle ihn, so gut es geht

Mir hat das Leben jedesmal wohlgewollt, wenn ich diesen Trieb auslebte.

Wie gesagt, es waren kurze -alltagstaugliche Aussreisser. Ich spreche nicht davon, wie ich im achten Monat schwanger, ohne ein Wort Spanisch nach Costa Rica ausgewandert bin und dort am zweiten Tag einem Arzt mit deutscher Mutter(und Sprache) über den Weg gelaufen bin.

Ich denke an Irland. Setzte dort mit Fährmann und etwa acht Passagieren auf eine vorgelagert Insel über. Es herrschte dichter Nebel. Ich sah nur etwa einen Meter Durchmesser um mich herum. Auf der Insel angekommen, nervte mich das Geschnatter der Mitreisenden plötzlich arg. Also marschierte ich einfach von ihnen weg. Nach einer halben Stunde schaltete sich mein Verstand ein: du willst die Insel umrunden? Was, wenn das Stunden in Anspruch nimmt und das Schiff schon weg ist (eine Stunde Aufenthalt). Just in dem Moment tauchte ein Mann vor mir auf. Ich fragte ihn, ob ich in einer Stunde wieder am Ausgangspunkt sein könne, wenn ich die Insel umrunde. Er beruhigte mich.

Solche kleinen Beispiele erlebte ich zuhauf. Etwas nervenaufreibender auch mit meiner Tochter. Sie hat das Losmarschieren anscheinend von mir geerbt. Zu meinem Glück begleitete sie damals in CR unsere Hündin Luna. Luna hat mich dann immer informiert.

aber jetzt geh ich wirklich ins Bett. Gute Nacht Loop, ich wünsche dir einen wunderschönen Spaziergang


Geh schlafen. ;)

Nein, ich hab es nicht gelernt, mich abzugrenzen, ich war als Kind sehr krank und die Sorgen meiner Angehörigen waren eine angenehme Art, mich zu erziehen, ich hab alles gemacht, damit nur ja keiner wegen mir noch mehr leiden muß, war ja schon so schlimm, daß ich so krank war und allen so einen Kummer gemacht habe, haben sie mir immer wieder gesagt, wie schlecht es ihnen deswegen geht.
So bin ich halt brav und mach alles, was man von mir will.

Deswegen laufe ich nicht weg.
Wenn ich Grenzen setzen will, dann kommen gleich Vorwürfe und Druck.
 
Geh schlafen. ;)

Nein, ich hab es nicht gelernt, mich abzugrenzen, ich war als Kind sehr krank und die Sorgen meiner Angehörigen waren eine angenehme Art, mich zu erziehen, ich hab alles gemacht, damit nur ja keiner wegen mir noch mehr leiden muß, war ja schon so schlimm, daß ich so krank war und allen so einen Kummer gemacht habe, haben sie mir immer wieder gesagt, wie schlecht es ihnen deswegen geht.
So bin ich halt brav und mach alles, was man von mir will.

Deswegen laufe ich nicht weg.
Wenn ich Grenzen setzen will, dann kommen gleich Vorwürfe und Druck.

Ja, aber genau da fängt das eigentliche Ausbrechen, nach dem du dich sehnst, jetzt ja an! Dieses Muster, diesen gordischen Knoten gilt es jetzt zu durchbrechen, für dich selbst und auch für die, die an dir saugen und dich nicht in Ruhe lassen! Wenn du jetzt physisch davonläufst, holt dich das ungelöste Problem der mangelnden Abgrenzungsfähigkeit woanders wieder ein.
 
Geh schlafen. ;)

Nein, ich hab es nicht gelernt, mich abzugrenzen, ich war als Kind sehr krank und die Sorgen meiner Angehörigen waren eine angenehme Art, mich zu erziehen, ich hab alles gemacht, damit nur ja keiner wegen mir noch mehr leiden muß, war ja schon so schlimm, daß ich so krank war und allen so einen Kummer gemacht habe, haben sie mir immer wieder gesagt, wie schlecht es ihnen deswegen geht.
So bin ich halt brav und mach alles, was man von mir will.

Deswegen laufe ich nicht weg.
Wenn ich Grenzen setzen will, dann kommen gleich Vorwürfe und Druck.

Dankbarkeit ist ehrbar, jedoch sollte diese nicht eingefordert werden - wo bleibt denn da die Liebe?

Deine Familie sollte sich folgendes zu Herzen nehmen: "Wenn du etwas liebst, lass es frei. Kommt es zu dir zurück, gehört es dir. Wenn nicht, hat es dir nie gehört!"(Konfuzius)
Davon abgesehen dass Kinder den Eltern sowieso nicht "gehören".
 
Ich fürchte, du wirst, wenn dir dein Leben, dein eigenes Leben lieb ist, und du dich nicht weiterhin von anderen bis zur Erschöpfung aussaugen lassen willst, um eine sehr klare Abgrenzung nicht herumkommen.

Es ist nicht böse, "egoistisch" zu sein. Es ist manchmal eben lebenswichtig.


Bin ja schon bis zur Erschöpfung ausgesaugt. :tomate:

Es ist halt sehr schwer. Meine Mutter ist auch psychisch nicht so gesund, hab ihr eh gesagt, sie soll zum PSD gehen, seit Jahren sag ich es ihr, aber das will sie auch nicht.
 
ja, den Impuls kenne ich sehr gut und ich habe lange Zeit so gelebt, was sehr gut war, solange es so war. Dazu hatte ich aber gar keine Alternative. Ich musste einfach weggehen, das Leben war so, dass ich nirgends stehenbleiben konnte. Irgendwann ermüdete es mich, verschwand dieser Wunsch und wich dem Wunsch einfach stehen zu bleiben und Wurzeln zu schlagen. Da habe ich dann den Wunsch wegzugehen einfach vergessen.


Das ist interessant, überhaupt so zu leben.
Und wie geht es Dir jetzt mit dem stehengeblieben sein?
 
das ist ihr problem, nicht deins, ohne beinharte abgrenzung(was mut erfordert) sind ihre problem die deinen, und sie lässt dich, für sich arbeiten......

irgendwann ist dein leidensdruck so hoch, und die wirst eine aktion setzen,

du musst auf dich schauen, sonst gehst du zugrunde

solche situationen erinnern mich an dieses gedicht von rilke:

der panther

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf –. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille –
und hört im Herzen auf zu sein.
(wikipedia)

und das ist herzzerreissend

:umarmen:
 
(...) Wenn du jetzt physisch davonläufst, holt dich das ungelöste Problem der mangelnden Abgrenzungsfähigkeit woanders wieder ein.

wobei ein wenig Abstand - wenn sogar nur für kurze Zeit - hilfreich sein kann diese Abgrenzung zu lernen.
Ich hatte etwa 5 Jahre in meinem Leben den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen, danach ging es besser. Wenn sie auch der Meinung ist dass es ihrer "Gnade" war die mich wieder zu ihr geführt hat. Ich lasse ihr diese Illusion, was solls :D
 
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Bin ja schon bis zur Erschöpfung ausgesaugt. :tomate:

Es ist halt sehr schwer. Meine Mutter ist auch psychisch nicht so gesund, hab ihr eh gesagt, sie soll zum PSD gehen, seit Jahren sag ich es ihr, aber das will sie auch nicht.

Wenn du jetzt schon bis zur Erschöpfung ausgesaugt bist, kommt nachher nur noch "bis zur Krankheit" und dann "bis zum Tod"...Und die dich aussaugen suchen sich dann neue Opfer...solang bis die auch kaputtgehen oder sterben. Die kennen keine Grenzen, wenn man sich nicht wehrt. Klingt hart, ist aber leider die Wahrheit.
Das würde ich mal bedenken, also an dich selbst denken. Zuerst und zuletzt, und dazwischen auch.

Ich sag mal Nachti für heute :)
 
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