Einfach weggehen

Hallo!


Als Kind wollte ich es oft, hab mich aber nie getraut, jetzt denke ich immer noch oft daran, einfach wegzugehen.
Einfach drauflos, irgendwohin ohne Ziel, alles zurücklassen, alle Menschen, alle Dinge, Gedanken, Gefühle. Nichts mehr planen oder wollen.
Vielleicht heißt das, irgendwann geschwächt umfallen und sterben oder erfrieren, spätestens im Winter.

Hat jemand von Euch schon mal sowas in Erwägung gezogen oder sogar gemacht?

Ja, das kenne ich sehr gut. Irgend etwas hat mich aber bislang immer zurückgeholt.
Erfrieren ist sicher nicht die härteste Todesart, es gibt Schlimmeres, aber dennoch, bis das sanfte Sterben einsetzt leidet man auch sehr, und meistens ist der Instinkt zum Leben viel stärker.

Ein wichtiger Schlüssel, um mich nicht mehr so zu fühlen, dass ich weggehen will, war für mich schlicht der Gedanke: Wegen wem? Wegen wem will ich weggehen?

Und daran anschliessend der Gedanke, dass kein Mensch auf dieser Welt, wer auch immer es sein mag, es "wert" ist, dass ich "wegen ihm/ihr" weggehe, wovon oder woraus auch immer weggehe, sei es die Heimat, oder die Stadt, oder gar das Leben.

Die die es wert wären, fordern es niemals von dir, auch nicht noch so indirekt. Denen wäre es sowieso immer lieber, dass du bleibst, aber sie werden dich auch immer in deiner Entscheidung freilassen.

Und die anderen sind es sowieso schon gar nicht wert.
 
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Danke.

Ja, mir ist auch oft alles zuviel und ich will frei sein, bei mir hat alles ein Ziel, ist alles geplant und ich bin in meiner Familie fest eingespannt, muß für alle da sein seit ich denken kann.

Hab mich nie getraut, auszubrechen, weiß nicht mal, ob ich das überhaupt könnte und trauen tu ich mich auch nicht.

Liebe Loop! :umarmen: Kommt mir so bekannt vor.

Ausgebrochen bin ich erst viel später. Als die Zeit überreif war.


Als Kind allerdings aber wollte ich einfach weggehen, damit mich jemand vermisst.

Hab es doch nie getan, da ich befürchtete ... es kümmert eh keinen. ;)
 
ein ganz klein wenig habe ich das immer wieder gemacht
ein kurzer Überblick: Wasser? etwas zu essen? und los
und genau in diesen kleinen Ausreissern tauchten immer dann Menschen auf, wenn ich sie brauchte, wurde mir immer auf vielfältige Weise Hilfe angeboten, manchmal bevor ich sie brauchte. Echt noch immer erstaunt guck.

und noch erstaunter, dass ich daraus keinen Dauerzustand gemacht hab



bin dann schon wieder weg für heute:)


Interessant!
Wie waren diese Ausreisser, was hast Du gemacht, wie lange hat es gedauert?
Hast Du echt alles hinter Dir gelassen?
 
Liebe Loop! :umarmen: Kommt mir so bekannt vor.

Ausgebrochen bin ich erst viel später. Als die Zeit überreif war.


Als Kind allerdings aber wollte ich einfach weggehen, damit mich jemand vermisst.

Hab es doch nie getan, da ich befürchtete ... es kümmert eh keinen. ;)

Es wird immer jemanden kümmern.
Auch wenn das im Extremfall vielleicht (wohl eher sehr selten) nur du selbst bist.
Bist du dir dann selbst so wenig wert, dass du andere über dich entscheiden lassen willst?
 
aussreißen tut man dann, wenn es einem zuviel ist, evtl. man einen nervenzusammenbruch hat,...einen punkt erreicht hat, wo man die situation verlässt, oder denkt man will nicht mehr leben

sehr dramatische situation,

ich bin zb. gerade am ausbrechen einer situation die unerträglich geworden ist,......
 
Das ist ein nur allzu menschlicher Wunsch nach Flucht von was auch immer, der wohl schon fast jeden einmal heimgesucht hat.

Einfach weg und alle Probleme hinter sich lassen.

Ich kenn das alles ziemlich gut.

Was auch immer einen dazu bewegt, das zu tun, ist letztendlich zweitrangig. Aber eines kann ich aus eigener Erfahrung sagen: man kommt sehr schnell drauf, dass man sich (und seine Probleme) überall hin mitnimmt. Man kann vor sich selbst nicht davonlaufen.

Ein wenig Abstand tut einem schon mal gut, keine Frage....aber es kommt (meist) der Tag, wo einen alles wieder einholt, wo man vielleicht einsam ist, wo man abwägt, ob es dafür stand, die Freunde und alle Menschen, die man liebt, hinter sich zu lassen.....

Letztendlich weiß man´s erst, wenn man´s ausprobiert hat, denn es gibt sicher auch Menschen, für die es gut und richtig war, den Ballast abzuwerfen und irgendwo ein neues Leben zu beginnen.
Kommt halt auch darauf an, wie man gestrickt ist, ob man Familie und Kinder hat und und und.....

:)

lg Sunny


Ich kann sowieso niemanden zurücklassen, hab mich immer um alle gekümmert, weggehen wird ein Traum bleiben. Hab viele Träume, die niemals wahr werden, es macht nichts.
 
das auf jeden,
da in einer sache bei mir was weitergeht, kann ich s mir schönreden, so in der art: was ich alles ausgehalten hab in meinem leben....da kann ich ja stolz sein.....

aber warum muss man denn soviel aushalten, sowas würde man niemandem wünschen....
muster aufbrechen, alte muster die sich wiederholen.......

die frage ist nur was muss man tun, wie verhalten, damit man die muster ablegen kann....

und somit kein leid mehr, und freude kann einziehen.......
 
Ja, das kenne ich sehr gut. Irgend etwas hat mich aber bislang immer zurückgeholt.
Erfrieren ist sicher nicht die härteste Todesart, es gibt Schlimmeres, aber dennoch, bis das sanfte Sterben einsetzt leidet man auch sehr, und meistens ist der Instinkt zum Leben viel stärker.

Ein wichtiger Schlüssel, um mich nicht mehr so zu fühlen, dass ich weggehen will, war für mich schlicht der Gedanke: Wegen wem? Wegen wem will ich weggehen?

Und daran anschliessend der Gedanke, dass kein Mensch auf dieser Welt, wer auch immer es sein mag, es "wert" ist, dass ich "wegen ihm/ihr" weggehe, wovon oder woraus auch immer weggehe, sei es die Heimat, oder die Stadt, oder gar das Leben.

Die die es wert wären, fordern es niemals von dir, auch nicht noch so indirekt. Denen wäre es sowieso immer lieber, dass du bleibst, aber sie werden dich auch immer in deiner Entscheidung freilassen.

Und die anderen sind es sowieso schon gar nicht wert.


Da hast Du recht.

Von mir ist immer gefordert worden zu bleiben, da sein für andere. Ich bin seit 35 Jahren da für und wegen anderen.
Ich hab nur einen einzigen Tag in der Woche, wo man mich nicht anruft, wo ich meine Ruhe habe, wo ich nicht unterhalten muß und aufbauen, diesen Tag hab ich sehr mühevoll durchgesetzt trotz emotionalem Druck.
 
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Es wird immer jemanden kümmern.
Auch wenn das im Extremfall vielleicht (wohl eher sehr selten) nur du selbst bist.
Bist du dir dann selbst so wenig wert, dass du andere über dich entscheiden lassen willst?

Hm ... als kleines Mädchen habe ich es anders empfunden.
Damals fehlte mir ein einigermaßen behütendes, warmes Nest.
Konnte ich mir da noch nicht selbst schaffen.

Inzwischen ist es ausgesöhnt in mir, was diese Zeit betraf. :)
 
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