Seelenwanderer
Aktives Mitglied
Hallo!
Als Kind wollte ich es oft, hab mich aber nie getraut, jetzt denke ich immer noch oft daran, einfach wegzugehen.
Einfach drauflos, irgendwohin ohne Ziel, alles zurücklassen, alle Menschen, alle Dinge, Gedanken, Gefühle. Nichts mehr planen oder wollen.
Vielleicht heißt das, irgendwann geschwächt umfallen und sterben oder erfrieren, spätestens im Winter.
Hat jemand von Euch schon mal sowas in Erwägung gezogen oder sogar gemacht?
Ja, das kenne ich sehr gut. Irgend etwas hat mich aber bislang immer zurückgeholt.
Erfrieren ist sicher nicht die härteste Todesart, es gibt Schlimmeres, aber dennoch, bis das sanfte Sterben einsetzt leidet man auch sehr, und meistens ist der Instinkt zum Leben viel stärker.
Ein wichtiger Schlüssel, um mich nicht mehr so zu fühlen, dass ich weggehen will, war für mich schlicht der Gedanke: Wegen wem? Wegen wem will ich weggehen?
Und daran anschliessend der Gedanke, dass kein Mensch auf dieser Welt, wer auch immer es sein mag, es "wert" ist, dass ich "wegen ihm/ihr" weggehe, wovon oder woraus auch immer weggehe, sei es die Heimat, oder die Stadt, oder gar das Leben.
Die die es wert wären, fordern es niemals von dir, auch nicht noch so indirekt. Denen wäre es sowieso immer lieber, dass du bleibst, aber sie werden dich auch immer in deiner Entscheidung freilassen.
Und die anderen sind es sowieso schon gar nicht wert.