Was denn dann? Also Verstand für mich = Ratio. Der Geist, der auseinandernimmt und analysiert und einordnet und bewertet. Siehst du das auch so?
Es gibt Denkprozesse, die nicht Rationaler Natur sind...Ich hab schon mehrfach erklärt, was ich meine...
(Stichwort: Biologie, Sinneswahrnehmung)
Eigendlich dachte ich, dass es verständlich von mir erklärt wurde...
Ich hab sowieso die ganze Zeit den Eindruck, du bist ziemlich mechanisch unterwegs.
Aber von biologischen Vorgängen hab ich keine Ahnung, interessiert mich auch kaum, da muss ich dich leider enttäuschen.
Naja, das ist natürlich schade, dass du dann aber, wenn du keine Ahnung davon hast, was ja nicht schlimm ist, meine Erklärungsversuche ignorierst...
Ich versuche doch auch dein Geschriebenes nachzuvollziehen...
Ja, so in etwa mein ich das. Platz für Gefühle wäre, wenn der Verstand still wird und sich nicht in Gefühlsdinge einmischt.
Ich glaube, du siehst das zu schwarz-weiß mäßig. Man kann trotzdessen man über etwas nachdenkt, seine Gefühle bewahren. Vielleicht hast du es nicht gekonnt und bist jetzt auf die Schiene gesprungen "Ratio ist scheiße, Knopf drück, ich fühl jetzt nur noch".
Wahrscheinlich gehen hier unsere Ansichten doch auseinander. In meinen Augen kommt zuallererst eine Empfindung in Bezug auf eine Situation rein. Da denkt man nicht drüber nach und überlegt sich was kommt, sondern es kommt einfach, instinktiv und intuitiv.
Genau das passiert ja auch, nur wenn man es biologisch oder besser, neurobiologisch betrachtet, dann sind es zuerst die Sinneswahrnehmungen die ankommen und diese werden eingeordnet und verarbeitet. Dagegen kannst du dich nicht sträuben, weil dieser Prozess automatisch abläuft.
Klar empfindet man demnach ertmal etwas, manche sind allerdings innerlich so betäubt, dass sie zwar empfangen, allerdings nicht richtig weiterverarbeiten...(Kann ein psychisches Problem sein, Ähnlichkeiten findet man allerdings vorallem bei Autisten.)
Blöd wird´s erst dann, wenn man in dieser Einordnung hängenbleibt, und das genaue Nachspüren des Gefühls vermeidet. Wenn du wütend wirst zB, was machst du dann? Erlaubst du es dir? Gehst du richtig in das Gefühl rein, ohne es als "schlecht" zu etikettieren? Oder gehst du auf denjenigen los, der dich wütend gemacht hat und beschimpfst ihn? Oder versuchst du intellektuell zu analysieren, weshalb du wütend geworden bist?
Abgesehen davon, dass man lange braucht um mich wütend zu machen, ist mein Hinterfragen und Reflektieren, wenn ich in mich gehe, genau das, was du da beschreibst und das habe ich ziemlich am Anfang unserer Diskusion benannt...
Demnach kann ich schon sagen, dass ich in dieses Gefühl auch "reingehe", wenn ich es hinterfrage.
Ich will hier nur deutlich machen, dass es verschiedene Arten gibt, mit Gefühlen umzugehen, die je nach Situation mehr oder weniger gut dafür geeignet sind, zB Leid zu vermeiden oder zu verstärken.
Was ich auf keinen Fall will, ist die Ratio irgendwie verteufeln oder als unwichtig hinzustellen. Nur müssen halt beide Seiten irgendwie zusammengeführt werden, wenn man ein Leben möglichst ohne Probleme führen will, um mal auf den Threadtitel zurückzukommen.
Das liest sich sehr vernünftig, aber wie es mir scheint, kannst du durch deine Abneigung gegenüber der Ratio, die man bisher deutlich rauslesen konnte, wenn ich da was falsch interpretiert habe, berichtige mich bitte, nicht beide Seiten gänzlich miteinander verbinden.
Hm, echt? Naja, ehrlich gesagt hab ich noch ein bissi Abneigung gegen Menschen, denen Gefühle scheinbar weniger wert sind als der Verstand, bzw. die den Verstand höher bewerten als Gefühle. Bei denen, hab ich den Eindruck, läufts am Ende mehr oder weniger darauf hinaus, dass sie auch eine Existenz der Seele leugnen.
Aber wahrscheinlich sagt mir das selber nur, dass ich auf den Verstand nicht sonderlich viel Wert leg, weil er einem einfach viel zu oft im Weg steht, zumindest war´s bei mir bisher meist so. Wenn ich auf meine innere Stimme gehört hab, lag ich meistens richtig.
Ich hoffe, dass du nicht indirekt mich damit meinst, denn das wäre eine ziemlich verkopflichte Wertung, die du ja ansonsten ablehnst, oder?
Ich habe nie an der Möglichkeit einer Existenz der Seele gezweifelt, ich habe nur ausdrücken wollen, dass die Gewissheit nicht vorhanden ist, dass man zu 100% davon ausgehen kann, dass es eine Seele gibt.
Es fehlt lediglich der Beweiß...
Und wie stehst du dazu, dass der Körper das Sprachrohr der Seele ist?
Diese Theorie finde ich interessant, eben weil ich die Existenz der Seele nicht vollkommen ausschließe, es aber nicht leiden kann, wenn man sich so sicher ist, dass es sie gibt und das demnach jede Theorie, die auf einer Behauptung aufbaut für die einzig richtige hält.
Ja ok, ich war halt ein wenig genervt, weil du in meinen Augen immer wieder ausgewichen bist. Aber das darf auch so sein. *g*
Ich habe immer offen geantwortet, war mir dessen nicht bewußt, dass du meine Äusserungen als Ausweichen empfunden hast.