Ego

Bsp.weise kann man bei einer so empfunden Feindschaft, in der man überlicherweise den Feind des Angriffs beschuldigt, den Satz:" Du greifst mich an, aufgrund..." mal umdrehen in:
"Ich greife Dich an, weil ich fühle u./o. denke..."

lieber tares,

kannst du das noch ein wenig für mich verdeutlichen, was du meinst, am besten mit einem konkreten beispiel?
 
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@naglegt

Die harten Kämpfe mit dem Ego kommen, wie ich es erlebe daher, dass es in unserer Gesellschaft keinen richtigen, ausrichtenden Bezug in der Senkrechten gibt
Das ist ein guter Gedanke - wir sind nicht die Krone des Seins, wie es die Naturwissenschaft folgert, sondern nur die (momentan) machtvollste Species dieser Welt. Die Wissenschaft hat im Miteinander mit der Wirtschaft den Auftrag der Bibel umgesetzt, sich die Erde untertan zu machen.
Wobei hierarchische Strukturen nicht unbedingt schlecht sind, wenn sie gekennzeichnet sind von unterschiedlichen Entwicklungen im Wissen und Können. Allerdings sollten obere Hierarchien diese Leitungsfunktionen oder besser Koordinierungsfunktionen (aufgrund von besserem Überblick) nicht dazu nutzen niedere Ebenen auszunutzen, sondern ihre Aufgabe sollten sie darin sehen, die unteren Ebenen zu fördern.

Wir Menschen sollten diese Macht der Überlegenheit einsetzen, um allen anderen Species dieser Welt zu helfen und nicht um sie auszurotten oder die vorhandenen Ressourcen aus Egoismus auszubeuten.

Man kann die eigene Stärke nutzen um sich persönlich zu bereichern, oder aber um anderen zu helfen ihr Leben besser zu gestalten. Genau das ist auch die Aufgabe eines Gottes, von Engeln, dem ÜberIch etc.

LGInti
 
Zimtgeflüster;4686690 schrieb:
lieber tares,

kannst du das noch ein wenig für mich verdeutlichen, was du meinst, am besten mit einem konkreten beispiel?

Aber gerne, auch wenn Katie Byrons "the work" recht komplex ist.

Sagen wir mal, jemand hat ein klassisches Mutter Problem - oder mit dem EX oder sonst wem - und leidet darunter.
Derjenige fühlt sich ausgegrenzt von seiner Mom und aus ihrem Herzen verstossen.

Die erste Frage, die man dann stellen würde wäre, ob das wirklich die Wahrheit ist?
Falls die antwort "ja" lautet, fragt man ob diese Ausgrenzung und Lieblosigkeit Immer und jederzeit bestand?
Falls man diese auch bejaht, fragt man ob man da wirklich zu 100% sicher ist ?
(Es gibt in der Realität selten eine solche 100% Ausgrenzung. Man hat also meist auch positive Erinnerungen und Erfahrungen, was konkret bedeutet, dass du eine Projektion erkennst, was dich tiefer weg vom gekränkten Ego und näher ans Selbst führt)

Und weiter geht es,angenommen die Mutter hat denjenigen aus seinem Herzen verwiesen.
Dann dreht man das Ganze und wendet es mehrmalig, oft immer und immer wieder, also bsp.weise so:
Meine Mutter hat mich aus dem Herzen verstossen.
Habe Ich meine Mutter aus meinem Herzen verstossen?
Habe Ich mich selbst aus meinem Herzen verstossen?

In jeder dieser Fragen gehst du also tief hinein, verweilst da eine Weile und fühlst, ob und wieweit sie der Wahrheit entspricht.

Das Problem bei diesem Weg "the Work" ist allerdings, das wir nur zu gerne die richtig schmerzenden Stellen in unserem (Gefühls- und Schmerz-) Körper ausweichen.
D.h.manchmal, besonders bei ein schwerwiegender traumatischer Vergangenheit braucht man dafür einen Coach, der einen sanft doch eindringlich wieder mit der "Nase" auf die Wunde lenkt:)

Summa summarum geht es also darum diejenigen Gedanken, die uns am meisten Schmerzen, in Frage zu stellen !

Ich setzt einfach mal einen You Tube Link und falls es dich interessiert, kannst du dann ja noch ein wenig stöbern und studieren :)
https://www.youtube.com/watch?v=zU0e1hn-QKg

LG
Tares
 
...

..Daher ist das Ego meines Erachtens auch nötig, denn es ist der Anteil, der die Dinge in dieser Welt regelt. Ich mag diese "Ego-Vernichtung" nicht, die aus dem Osten teilweise kommt und auch Ausdruck in politischen Systemen wie dem Kommunismus gefunden hat.

Wenn das Ego, also sagen wir der Alltags-Lebens-Manager ein guter Diener Gottes ist, dann erreicht Gott hier etwas auf der Welt. Gott, meine Seele, das ist die Konzern-Zentrale. Das Ego ist vielleicht die mittlere Führungsschicht - also wichtig genug - aber ...

Wenn ich so anfange nachzudenken, gibt es also doch "gute" Ego-Aspekte, ja, alle Aspekte, die das Ego benutzt, können auch gute Seiten haben, gut im Sinne davon, dass sie dem Wohle aller dienen....


...Die harten Kämpfe mit dem Ego kommen, wie ich es erlebe daher, dass es in unserer Gesellschaft keinen richtigen, ausrichtenden Bezug in der Senkrechten gibt, d.h. Gott, Seele, ICH BIN, Herz als Integrationspunkt, Seelenwollen, Gottes Plan etc. wird erst gar nicht in Betracht gezogen. .....

Dank Dir für deinen umfangreichen und tiefsinnigen Beitrag zum Thema !

An anderer Stelle hab ich mal gesagt, dass ich das Ego für einen natürlichen Ausdruck einiger neuronaler Prozesse unseres Gehirns halte.

Auch bsp.weise Dr.D.Hawkins hat als Psychiater das Ego Entwicklungsbedingt, als Ausdrucksform des Animalischen im Menschen - der inhärent Teil unserer natürlichen Biologie ist - aus dem es entstanden ist, um erstmal unser irdisches Überleben zu sichern.
D.h. das Ego als ein primärer Überlebensmechanismus, wird solange machtvoll unser Leben bestimmt, solange wir in der irrigen Vorstellung des Getrenntseins den Vorrang geben.
Somit ist unser aller Ego erstmal Ausdruck unserer Angst und bildet sich ein den nächsten Augenblick kontrollieren zu können bzw zu müssen, um sein Überleben sicher zu stellen.

Die sog."Guten Ego-Gebilde" sind eigentlich transzendierte Ego-anteile, die dadurch entstehen das wir - durch Inspiration bzw.Führung höherer Bewusstseinsanteile unseres Selbst - "Ego-anhaftungen" loslassen.
Tatsächlich ist von einer hohen Bewusstseinsebene aus gesehen jeder Faustschlag in die Visage meines Gegenübers ein Schlag ins eigne Gesicht.

Und wie du am Ende deiner Replik stimmig verdeutlichst, kommen die härtesten Kämpfe auf unserem Planeten daher, dass die Mehrheit der Menschheit spirituell am Verhungern ist - scheinbar Abgeschnitten von seiner göttlichen Quelle, Blind und Taub ihres Weges taumelnd und bei jeder tatsächlicher oder eingebildeter Drohung um sich schlagend und damit letztendlich auf sich selber eindreschend.

Bedauerlicherweise ist jener spirituelle Hunger und Durst nicht so sehr als Ausdruck eines Mangels feststellbar für die Mehrheit der Menschen.
Und doch gibt es ein Ersehnen der Menschen nach Friede und die Reiferen unserer Spezies wissen, dass jener nur aus unserm Herzen in die Welt strömen kann.

VG
Tares
 
da musste ich den hawkins und seine skala schnell googeln gehen, hihi...

für mich zeigt dieser ausschnitt des klavierkonzerts unglaublich viele nuancen, von aufgeregt über verschmitzt und entschlossen, verstohlen, davonhuschend, demonstrativ, enthusiastisch, problemrumwurstelnd bis zu völlig unbenennbarem.
was ich eben grad cool finde.
ich liebe "schöne" musik, aber was schönberg hier an leben widerzugeben vermag mittels klang find ich genau so toll.

ist das nicht auch für s ego so? ich bin/wär :)D) auch gern die inkarnierte selbstlose lieblichkeit und himmelsbotschaft, aber meinem inneren schönberg genau zuzuhören, find ich schon auch sehr wichtig.

es ist eine grosse herausforderung, und hat doch auch eine grosse schönheit, das leben und sich selbst auch im egoistisch vermurksten anzunehmen (wo ich schönbergs musik aber keinesfalls hinparkieren würde; dafür ist sie viel zu lebendig).

ev kann ich dann irgendwann auch die anderen vermurksten besser anerkennen als das was sie sind: menschen

Wie mir scheint bist du ein sehr facettenreiche und leidenschaftliche Person:)

Andererseits sind wir Menschen irgendwie doch meistens sehr vielschichtig und bunt, zumindest unter unserem "Lack".

Den Nächsten besser kennen zu lernen, auch oder gerade in seinen "vermurksten Anteilen" ist verständlich, um uns Selber besser kennenzulernen umso mehr.

Was den Anderen angeht, da muss ich jetzt an meine Frau denken, die manchmal sagt:"Man muss nicht immer alles und jeden verstehen."
Genau, Hauptsache GOTT versteht sag ich dann meist :)

LG
Tares
 
Dank dir Ping, dass ist ein sehr kreativer Gedanke !

Man könnte auch an ein Orchester denken, die von den verschiedensten Musikinstrumenten, sprich Ego-Gebilde gebildet werden.
Je Dissonanter, desto unangenehmer das Ganze, je Harmonischer alle miteinander spielen, desto melodischer klingt es dann.

VG
Tares

dieses Beispiel lässt meine Augen leuchten
große freude

man könnte es fast nicht besser beschreiben.
das Bild enthält soviel an Information, das man erstmal eine ganze weile darüber philosophieren kann
 
Wie mir scheint bist du ein sehr facettenreiche und leidenschaftliche Person:)

Andererseits sind wir Menschen irgendwie doch meistens sehr vielschichtig und bunt, zumindest unter unserem "Lack".

Den Nächsten besser kennen zu lernen, auch oder gerade in seinen "vermurksten Anteilen" ist verständlich, um uns Selber besser kennenzulernen umso mehr.

Was den Anderen angeht, da muss ich jetzt an meine Frau denken, die manchmal sagt:"Man muss nicht immer alles und jeden verstehen."
Genau, Hauptsache GOTT versteht sag ich dann meist :)

LG
Tares

...dabei bin ich doch gerade in den letzten monaten viel ruhiger geworden, hihi...

ich schrieb ja auch "den anderen anerkennen", nicht "verstehen". das find ich noch einen wichtigen unterschied, dass ich eben auch dieses unbenennbare im andern "anhöre" (um bei der musik zu bleiben), nicht verstehend, aber auch nicht ablehnend, sondern mehr wie... "oh? was ist denn das?"

als sehr vielseitig interessierte musikerin kann ich dies im bereich musik sehr gut.
meine persönliche aufgabe ist nun, dies offenheit auch beim menschenhören mehr zu pflegen, nicht nur beim musikhören :)

es entlastet auch den ich-bezug (ich mag das wort ego nicht sehr), wenn man die anderen quasi unverstehend anhört.

...da kommt mir doch das buch "momo" von michael ende in den sinn...

ich wünsche einen schönen tag, dir tares, und auch allen anderen mitlesern und -schreibern.
 
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Wie mir scheint bist du ein sehr facettenreiche und leidenschaftliche Person:)

Andererseits sind wir Menschen irgendwie doch meistens sehr vielschichtig und bunt, zumindest unter unserem "Lack".

Den Nächsten besser kennen zu lernen, auch oder gerade in seinen "vermurksten Anteilen" ist verständlich, um uns Selber besser kennenzulernen umso mehr.

Was den Anderen angeht, da muss ich jetzt an meine Frau denken, die manchmal sagt:"Man muss nicht immer alles und jeden verstehen."
Genau, Hauptsache GOTT versteht sag ich dann meist :)

LG
Tares



Mein Motto: "Man muss nicht alles verstehen. Nur fast alles."
 

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