Du sollst geben..

Warum sollte ein Mensch sich nach den Vorgaben eines uralten Buches richten? :confused:
Any

Weil es friedvolle, friedensstiftende Lehren sind, von einem genialen Menschen, welche, wie man sieht, zeitlos sind! Leider haben selbst die obersten Vertreter des Christentums nicht begriffen und beherzigt welch großartige Lehren im heiligen Buch stehen! Wäre es so, würde es tatsächlich keine Glaubenskriege mehr geben!!!!
 
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Hallo!

Jesus Christus äußerte einst in der Bergpredigt: "Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht zurück. Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen. Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder."

Was bedeutet dies konkret? Ich versuche einmal, die Realisierung dieser Instruktionen auf eine normale Alltagssituation zu projizieren: Ich spaziere durch die Kieler Straßen und sehe immer wieder am Straßenrand sitzende Bettler. In schriftlicher Form erbitten sie von der Allgemeinheit zumeist eine finanzielle Zuwendung. Soll ich diesen Menschen geben?

Ich persönlich gerate dabei in einen inneren Konflikt. Denn Fakt ist, dass ich nicht jedem monetär Bedürftigen Geld zukommen lassen kann. Doch aus welchem Grunde sollte ich nun den Bettler A dem Bettler B vorziehen? Sind nicht alle Menschen gleichwertig? Existiert jedoch kein objektiv begründbarer Vorzug, könnte ich mein gesamtes Budget gleich auf der Straße verteilen.

Nun lesen wir aber, dass wir geben sollten, wenn man uns bitte. Daher mache ich das Bitten seitens eines Anderen zum Kriterium des Gebens: Wenn ein Bettler oder ein anderer Mensch auf mich zukommt und mich um eine kleine Gabe bittet, mag ich dieser Bitte entsprechen. Wer mich beispielsweise um 50 Cent bittet, weil der Akku seines iPhones leer ist und er ein dringendes Telefonat führen muss, so mag ich seine Bittstellung nicht abschlagen.

Wie seht Ihr das?

Viele Grüße

Lamia
Lamia, das sehe ich vor allem so, daß es da nicht um Geld geht und nicht um irgendetwas Dingliches. Du kannst an einem Menschen am Strassenrand vorbeigehen und ihn ignorieren, oder Du kannst ihn wahrnehmen und ihm so Achtung geben. Er weiß, daß es Menschen gibt, die kein Geld an Bettler am Strassenrand geben und er wird mit Deinem Kopfschütteln leben. Aber wenigstens hast Du ihm seine Würde insofern gelassen, als daß Du ihn beachtet hast.

Diese Texte wollen eine ethische Einstellung im Menschen entwickeln und sind keine Handlungsanweisung für den Alltag. "Du sollst nicht töten" habe ich gestern leider mannigfaltig gebrochen, weil ich beim Rasenmähen diverse Schnecken umgebracht habe, indem ich sie ohne es zu bemerken tottrampelte und mit dem Mäher noch Schlimmeres vollbrachte. Und "Du sollst nicht ehebrechen" ist die Grundlage für die Verläßlichkeit jedweder Art von zeitüberdauernden Verträgen, nicht nur von Eheverträgen.

Der Text aus der Bibel, den Du oben hereinkopiert hast, macht übrigens nicht nur eine Aussage zum Geben. Sondern wenn Du den Text aufmerksam liest bemerkst Du, daß der Leser aufgefordert ist, einen Ausgleich zwischen Nehmen und Geben herzustellen. Es geht also keinesfalls darum, einfach nur zu geben.

lg
 
Zuletzt bearbeitet:
nicht du sollst geben
du darfst geben :)
geben ist ein geschenk. ich persönlich liebe es zu geben, dieses gefühl ist wunderbar, wenn sich jemand meiner hilfe wegen freut und ich glaube das haben wir alle, nur wissen es nicht, oder es ist ins vergessen geraten
vor allem männer kennen dies, wenn man sich wie ein held fühlt, wenn man etwas für andere getan hat was einem hilft. dem mann gefällt es ein held zu sein
beim geben denken viel leute an materielles, das ist leider eine traurige wahrheit
natürlich können wir nicht allen straßenbewohnern geld spenden, das können nur die reichsten und die tun es nicht (glaub ich zumindest)
aber was wir tun können ist, z.b. ein lächeln zu schenken, zu fragen wie es ihnen geht, liebe und aufmerksamkeit schenken, diese leute ins unser leben mitintegrieren lassen, statt zu denken "armer teufel", hinzugehen und sagen was für wundervolle menschen sie doch sind, denn das sind wir ja wohl alle, unabhängig vom geldstatus, und dieses geben ist vl. viel besser als das materielle
jeder kann geben, auch der der kein geld hat, wenn man nicht ständig an die materie denkt :)

bedingungslos nehmen kann sicher jeder, aber bedingungslos geben ist heutzutage eine große hürde, man braucht ja nur aufs geld schauen
sehr oft les ich hier: "wenigstens ein dankeschön wäre angebracht"
ja solche leute gibts, die sich trotz mühe der helfenden person nicht bedanken können - aus welchem grund auch immer
aber wenn man immer etwas zurückverlangt, macht das geben auch keinen spaß mehr

man kriegt IMMER was zurück, wenn nicht sogar ein vielfaches von dem was man gibt, davon bin ich überzeugt
der "fehler" ist nur, dass man es von der person zurückhaben möchte, der man es gegeben hat, aber dass soll nicht sinn des gebens sein, vor allem nicht des bedingungslosen gebens

ich z.b. helfe sehr gerne meinen freunden, koche für sie, sie können bei mir tun und lassen was sie wollen, von diesen personen bekomm ich nicht das zurück, was ich ihnen gebe, aber ich kriegs von wo anders, z.b. auf reisen letztes jahr konnte ich nette leute kennenlernen, die mich gratis übernachten und essen ließen und bei einer familie hatte ich sogar ein eigenes stockwerk mit eigentem zimmer bad und wc, unglaubliche aussicht auf die schöne natur und essen und trinken, das alles umsonst...WOW!
man muss nur genauer hinsehn, was das leben einem gibt :)
 
Geh woanders spielen..

Das empfehle ich dir in der Tat bei diesem Thema. Weisst du was eine "Bitte" wirklich ist? Mir scheint, du verwechselst hier sehr bewusst ein "Bitten" mit einem "Verlangen". Bei Verlangen wuerde es schon stimmen, was du hier denkfabrizierst. Jedoch nicht bei einer Bitte.

Da ist jemand in bitterer Kaelte draussen und bittet, dich um ein Glas Wasser.

"Du" verweigerst es ihm, in der dir deiner Auslegung gebundenen Weise.:tomate:
 
...für eine schräge Form des Humors resp. für naiv.
Das nennt man Diebstahl oder, wenn dabei Gewalt noch so geringsten Maßes ins Spiel kommt, (schweren) Raub. Wie meine Reaktion darauf ausfiele, kannst Du Dir vermutlich denken...
Und damit das nicht passiert, was ich mir denke, gibt es Stellen in der Gemeinde, an die man sich wenden kann. Die Polizei zum Beispiel.

Mit anderen Worten: "wenn jemand Dir etwas wegnimmt, dann verlangea es nicht zurück" heißt, daß es Schiedsstellen für Ungerechtigkeit gibt und daß Du nicht selber Dein Recht erkämpfen mußt.

Wenigstens ist das in einer gesitteten Gesellschaft wohl so.
 
Und damit das nicht passiert, was ich mir denke, gibt es Stellen in der Gemeinde, an die man sich wenden kann. Die Polizei zum Beispiel.
Glaubst du wirklich, ich warte brav, bis so eine Sorte fertig damit ist, mich auszunehmen oder abzuziehen, wie das auf neudeutsch heißt, vielleicht sogar gewaltsam, lasse sie dann laufen, latsche zur Polizei (möglicherweise vorher zum Krankenhaus) und lasse da ein nutzloses Blatt Papier füllen (weil diese Delikte praktisch nicht aufgeklärt oder die oft minderjährigen Täter gleich wieder laufen gelassen werden)?
Wer mich überfallen oder bestehlen will (etwa wenn ich seine Hand in meiner Tasche erwische), den erwartet eine sehr harte Lektion in Sachen "Dumm gelaufen".
In dieser Hinsicht ist die Bergpredigt einfach naiv. Ich bin mir auch nicht sicher, ob man die wörtlich nehmen kann oder sollte. Das Römische Reich war zu dieser Zeit nach unseren Maßstäben alles, nur nicht sicher und m.W. gab es etwas, das unserer Polizei entspricht, überhaupt nicht, allenfalls lokale Wachtruppen o.ä.
Friedfertigkeit in allen Ehren (ich bin wie mein "Namenspatron" sogar sehr friedlich und lege keinerlei Wert auf Ärger, sondern gehe ihm lieber aus dem Weg und will nur in Ruhe gelassen werden), aber man kann auch zu friedfertig sein...

linse schrieb:
ich z.b. helfe sehr gerne meinen freunden...
Das ist selbstverständlich und fällt für mich unter den Begriff "Loyalität". Da ist es dann auf lange Sicht ein Geben und Nehmen, was sich so ungefähr die Waage hält, ohne daß man genau hinschaut. Kleinlichkeit ist bei Freunden unangebracht.

LG
Grauer wolf
 
Glaubst du wirklich, ich warte brav, bis so eine Sorte fertig damit ist, mich auszunehmen oder abzuziehen, wie das auf neudeutsch heißt, vielleicht sogar gewaltsam, lasse sie dann laufen, latsche zur Polizei (möglicherweise vorher zum Krankenhaus) und lasse da ein nutzloses Blatt Papier füllen (weil diese Delikte praktisch nicht aufgeklärt oder die oft minderjährigen Täter gleich wieder laufen gelassen werden)?
Wer mich überfallen oder bestehlen will (etwa wenn ich seine Hand in meiner Tasche erwische), den erwartet eine sehr harte Lektion in Sachen "Dumm gelaufen".
In dieser Hinsicht ist die Bergpredigt einfach naiv. Ich bin mir auch nicht sicher, ob man die wörtlich nehmen kann oder sollte. Das Römische Reich war zu dieser Zeit nach unseren Maßstäben alles, nur nicht sicher und m.W. gab es etwas, das unserer Polizei entspricht, überhaupt nicht, allenfalls lokale Wachtruppen o.ä.
Friedfertigkeit in allen Ehren (ich bin wie mein "Namenspatron" sogar sehr friedlich und lege keinerlei Wert auf Ärger, sondern gehe ihm lieber aus dem Weg und will nur in Ruhe gelassen werden), aber man kann auch zu friedfertig sein...
Ja, da hast Du Recht. Heute sind die Leute so "friedfertig", daß die Zivilcourage leider abhanden gekommen ist. Und früher wird es wohl so gewesen sein, daß dem Jugendlichen, der der Oma die Tasche klaut, eine ganze Meute hinterher ist. Der wurde dann wohl auch nicht so freundlich bestraft wie heute, von daher war die gesamte Sicherheitssituation damals nicht mit der heutigen vergleichbar.

Dennoch ist die Empfehlung, sich nicht auf Händel einzulassen, auch nicht wenn man sich im Recht weiß, in meinen Augen richtig. Auch wenn ich einen körperlichen Abgriff abwehre und einen Folgeangriff weil nötig verhindere, lasse ich mich auf das Handgemenge ja gerade nicht ein. Das verstehen Viele nicht.
 
es geht vor allem um liebe
diese liebe in jedem menschen zu sehen lernen
sodass die ganze menscheit wie aus einem herzen liebt und lebt
das war..ist seine vision
klar kann das auch mal ins materielle gehen
doch vor allem sind die gefühle angespróchen
er hätte auch sagen können :
seid nicht immer so kopfig und berechnend
sondern lebet mehr aus eurem herzen raus #und da ist ein jeder dein nächster
denn er ist mensch mit herz wie du..

gib um des geben willens und erwarte nix #
so öffnet sich da ne weitere herzenstür in dir
und der gottesfunke bekommt neues feuer...und wächst...

:thumbup: Das kann ich voll und ganz bestätigen.
Im Zivildienst hatten wir einen Aufkleber : " Helfen macht Spass" und so ist das auch.
Ich habe schon mit den ärmsten der armen zusammengelebt, hatte selber nichts--garnichts. Sie haben mir bedingungslos geholfen, ohne zu Zögern, diejenigen die mir ohne probleme helfen hätten können, waren am allergeizigsten. Seit dem kann ich sagen, daß die allermeisten Armen , das größere Herz haben. Ich habe sogar Verständnis, wenn jmd. klaut, weil er Hunger hat.
Wenn es nach mir ginge, sollte jeder Schüler mal in ein bettelarmes Entwicklungsland-- solche Erfahrungen weiten ungemein das Bewußtsein.
 
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