Also in einem anderen Thread hab ichs schon geschrieben: in letzter Zeit träume ich sehr viel und intensiv. Es ist fast wie "Unterricht", wobei ich insofern noch Zweifler bin, als ich mir sage: vielleicht träume ich nur so, weil ich mich am Tag damit beschäftige. Aber andererseits gehe ich allmählich immer mehr dahin: ich beschäftige mich am Tag damit, weil ich so träume.
Wer sich mit Konstruktivismus etwas beschäftigt, und wer sich darüber schon mal Gedanken gemacht hat, dass nicht unsere Sinne wahrnehmen, sondern das Gehirn oder das was IN dem Gehirn ist, und dass dieses "Wahrnehmen" auf Interpretation basiert, der kann leichter nachvollziehen, was LDzukunft erzählt. Es gibt da wissenschaftliche Tests: jeder Mensch hat einen blinden Fleck im Auge. Da an der STelle wo der Sehnerv ist, kann der Mensch nicht sehen. Malt auf einem Blatt Papier rechts einen Stern, etwas weiter links einen Punkt und führt das Blatt Papier langsam näher an eure Augen heran, wobei ihr ein Auge schließen solltet. (weiß ned, ob ichs gut genug erklärt habe), und dann passiert folgendes: der Punkt oder der Stern (je nachdem welchen Punkt ihr fixiert) - der andere wird verschwinden. Statt eines Sterns oder Punktes ist die Stelle leer, weil das Gehirn schnell das "NICHTS" umwandelt in die Oberfläche des Papiers.
Wichtig an diesem Test ist einfach: wenn das, was wir wahrnehmen alles ECHT ist, dann müssten wir absolut "richtig" wahrnehmen. Wir können natürlich annehmen - und nichts anderes macht die wissenschaft - dass der blinde Fleck nur ein kleiner Ausrutscher unserer Sinne ist, dass das Gehirn ansonsten nichts weiter "verändern" muss.
Aber eben das ist nichts weiter als Annahme. Wir können nicht über unsere Sinne hinaus.
Und derzeit lerne ich einfach, anders zu sehen und wahrzunehmen. Ich mag die Wissenschaft und ich mag es, kritisch zu sein. Aber eben gerade mit dieser kritischen Sichtweise stoße ich genau an dieser Stelle an die Grenzen, wo das Gehirn etwas "erstellt", was nicht da ist.
Unser Sehsinn würde auch die Welt verkehrtherum darstellen, dennoch sehe ich "richtig" herum.
Was von dem, was ich wahrnehme ist also richtig?
Aber das ist alles eben unwichtig, wenn man aufhört nach "richtig" und "falsch" zu suchen. Genau dieser Prozess findet zur Zeit in mir statt.
Ich hinterfrage zur Zeit wirklich sehr vieles, und ich probiere DInge aus, die ich früher nicht gemacht habe: zum Beispiel den Wecker nicht zu stellen und darauf zu vertrauen, dass ich wach werde und zur Uni pünktlich komme, sofern mein "Weg" mich genau zur Uni führen sollte. Und es klappt. Ohne Wecker. Ohne Uhr. Und wenn es klappt, dann stellt sich etwas heraus, was mir nur dadurch sinnvoll erscheinen konnte, weil ich auf mein Gefühl geachtet habe. Weil eigentlich wollte ich wirklich verschlafen, aber mein Gefühl hat mich dann irgendwie wach gemacht, mir gezeigt: so, geh heute mal zur PH, dann wirst du etwas "wichtiges" Erfahren. Und Tatsache: es war sehr hilfreich, dort gewesen zu sein, denn so erfuhr ich, dass ich die restlichen Stunden des Tages frei hatte und auch eine Aufgabe wurde mir unwahrscheinlicherweise klarer, nur weil ich widerstrebend, aber dank des Vertrauens auf mein Gefühl dort hin gegangen bin. Der Dozent ist eher nicht so gut im Erklären aus meiner Sicht. Aber genau an diesem Tag wurde mir etwas durch ihn klarer, was mir später viel geholfen hat! Zufall?
Ich vertraue zur Zeit auf eine innere Stimme. Diese Stimme wird stärker.
Also und ich muss gestehen: "wissenschaftlich" kann ich nichts wiedergeben.
Letztlich wird mir nur immer klarer: ich liebe mein Leben, und ich erfahre den Augenblick immer intensiver. Und genau das ist mir sehr wichtig. Dazu brauche ich keine konventionelle Wissenschaft, dazu folge ich nur dem Weg, der mehr oder weniger ins Ungewisse, aber gleichzeitig auch in eine von mir "beobachtbar" und "fühlbar" und "wahrnehmbar" schöne "Jetzt-Zeit" führt.
Eine "Welle" in Form von: "boah, da hat mich was erschlagen", kann ich nicht bestätigen, wohlaber MOmente der unglaublich erfreulichen Inspiration. Ebenfalls nciht in Worte zu fassen, und wissenschaftlich belegen kann ichs auch nicht. Es ist ein Gefühl, anders als der Schmerz, den ich spüre, wenn ich auf eine heiße Herdplatte fasse. Es macht mich glücklich, im Jetzt!
Grüße Phineas
(danke ldzukunft, finde den Thread sehr angenehm!)