Die Schnittstelle zwischen Körper und Geist

Lieber Mäuserich,
verstehe. Da kann ich dir zustimmen,... ... aber ich meine wirklich Denken
Aha, mal überlegen- hatte ich auch schon so eine Nichtdenk-Phase? *überleg*

... oh, da war gerade eine. :)


siehste, dann hat man nämlich den Salat, wenn man sich aufs Denken einlässt

Na gut, aber das war nicht böse gemeint. Sing ich dir ein Ständchen:
Danke für das Ständchen. ;-) Aber eine Nachfrage: wenn ich Deine Worte im Bezug zum Vorpost verstehe und zu meiner dortigen Äusserung, daß das mit den Worten "schwierig" sei, dann darf ich jetzt aber nicht verstehen, daß Du meinst, daß das Denken verwirre?

Ich hatte mal diesen Gedanken, fällt mir gerade ein. Daß Denken verwirrend ist. Weil es soviele Kanäle kennt - so habe ich das damals für mich selber genannt. Gedanken-"Gänge", oder -kanäle. Ich stellte mir vor, daß in meinem Geistkörper Gebilde wie Blumen hängen und jede Blume repräsentierte einen Gedanken. Wurde der Gedanke gedacht, dann drehte sich die Blume solange, wie der Gedanke gedacht wurde. Jedes Mal, wenn der Gedanke gedacht wurde, bekam die Gedankenblume ein Blütenblatt hinzu. Und so war mein Geist eine Blumenwiese. Früher waren da nur ein paar Blumen- ein paar meiner Gedanken bemerkte ich nämlich schon. Heute sind ein paar Blumen dazu gekommen, weil ich mehr meiner Gedanken bemerke. Und es sind auch "Schichten" hinzu gekommen - manche Blumen blühen an der Oberfläche und manche im Innern.

Wenn man sich das mal holographisch vorstellt, dreidimensional, dann wäre das ein Corpus voll mit kleinen Räderwerken. Es wäre unwahrscheinlich, daß es keine Ordnung gäbe, in dem sich dieses Räderwerk aus Blumen bewegen würde. Es gefällt mir anzunehmen, daß da eine Ordnung ist in meinem Geist, eine natürliche Ordnung, die durch dieses Räderwerk geschaffen wird. So wie meine Blumen im Geiste blühen, so bin ich. ;-)

So, mit dieser Visualisierung, wird für mich der Geist mit seinem Körper, welcher ja den Leib umfaßt, zu einem Organismus. Mit einer individuellen, einzigartigen Ordnung. Geist wird so in jedem Menschen immer wieder neu, und immer wieder entstehen neue Blumengedankenarten, wenn wieder einmal eine besonders ungewöhnliche Anordnung der Räderwerke es ermöglichen, einen Gedanken in eine ungewöhnliche Richtung zu denken. Dann findet eine Erfindung statt, etwas Neues wird geboren.

Man kann den Geist so auch als Drüse betrachten, der Informations-Material in das Leben absondert. Das geistige Sekret dieser Drüse könnte man beschreiben als Denken, Wahrnehmen und Beabsichtigen. Und über das Gefühl entsteht die Verbindung zum Leib. Und der Leib belebt den Körper. (kann man das so sagen, E.?)

ja, äh... wie kam ich drauf? Ach, weil der Geist verwirrend sein könnte. Ich würde dafür plädieren, das zu überdenken und umfassendes Vertrauen in den eigenen Geist zu fassen. (Falls das nicht vorhanden ist.)

ja, jaaaa :kuss1:

ja, kann ich so verstehen ;-)

hm, also eigentlich vermeide ich lieber das Wort "Ich", ...aber oben hab ichs ja nun genannt
Tja, Pech. :)

Es geht mir vor allem darum, es nicht mit Selbst-Bewusstsein zu verwechseln, also der Reflexion auf sich selbst. Und es auch von "Identität" zu unterscheiden.
Also mit dem Grad der Selbst-Bewußtheit? (=Selbst-Bewußtsein/Reflexion auf das Selbst?)

Die Identität, ja. Aber kann die Identität nicht auch Ich sein? Was sollte daran ungut sein? Kann ich im Moment nicht nachvollziehen, bitte erklären, weiser Engel. :rolleyes:

"Ich" verstehe ich so ein wenig im Sinne von "Ich"-Erleben. Dazu zähle ich aber auch, dass ich erlebe, wenn ein anderer etwas erlebt: das mitgefühlte Ich-Erleben des anderen erlebe ich dann als Ich-Erleben. Damit meine ich nicht, dass ich das identisch erlebe, sondern ich erlebe gerade nicht SEIN Ich-Erleben, denn das kann nur er erleben und sonst niemand ;-) ... ich erlebe sein Erleben in meinem Ich-Erleben.
mhm, nur wer ein intensives Selbsterleben hat, kann empathisch Zugang zu anderen Menschen entwickeln. Das beinhaltet ja auch das Teilen des Ich-Erlebens.

Dieses Ich-Erleben ist also prinzipiell alles, was hier so in Bewusstheit erscheinen kann -> also insofern geht es in Richtung deines Bewusstheitsbegriffes, wie ich das ja anfangs sagte :rolleyes:
ja, also in der medizinischen Nomenklatur betrifft das Ich-Erleben das qualitative Bewußtsein, also seine Eignung, durch seine Eigenschaften die Anforderungen des alltäglichen Lebens zu erfüllen.

Also für mich selber ist mein Ich-Erleben das, was ich von mir wahrnehme. Stimmt das so? Ja wa? Oder? Ich kann nur erleben, was ich wahrnehme. Nehme ich nicht wahr, was ich erlebe, dann erlebe ich es auch nicht, sondern ich erlebe dann etwas Anderes zu der Zeit, zu der ich es erleben könnte. Also ist das Ich-Erleben für mich meine Wahrnehmung von mir selber.

So, und jetzt muß ich wieder selberdenken... *vorglüh* Das Ich wäre dann dasjenige, welches das Erleben hat. Also ein identifizierter Anteil einer Ganzheit, welcher Wahrnehmungen aufnimmt und verarbeitet.

hm... dann scheint mir die Qualität des Erlebens ein Schlüssel für ein glücklicheres Ich zu sein. Nuja, das wird ja auch so behauptet. (Mist, wieder nix Neues gedacht :) )

sehen wir also ähnlich.

find ich ja lustig, dass du das immer in deinem Zeh merkst. :)
ja, meine Zehen und meine Finger sind sehr gespürig. Weißt Du: da hört mein Gehirn auf. Deins übrigens auch. :)

na, du Held, ich musste doch einfach mal klarstellen, dass es vielleicht bei der einen oder anderen Technik anders ist :D :kiss4:
jaja---

Doofkopp. Hat die dumme Trixi auch mal ein Körnchen Wahrheit gefunden, ja?

man, man, man :)... ... der Leib Christi ist nichts zum Essen, auch wenn man das gerne so hätte und ihn zum fresen gerne hat :)

hm, es gibt viele Gründe dafür ... .... das Bild war zu alt ... ... ich wollte nicht, dass aufgrund des Bildes bestimmte Sympathien entstehen ... ...
ja, so ein Leib Christi kann einen verwirren. Gut, daß Du das Foto abgehängt hast. Schickst Du's mir? :D

naja, da stimme ich dir zu: da ist eine Spielwiese in uns, da können wir denken, singen, Worte bilden, über Worte nachdenken, etwas vorstellen, phantasieren, erinnern.
Für mich ist jedoch vor allem wichtig, dass das nicht einfach jenseits des Leibes abläuft, dass all diese Vorgänge immer vom Leib begleitet werden, auch wenn uns das vielleicht nicht so bewusst ist. Manchmal gehen wir ja voll in einer Vorstellung auf und dann packt uns vielleicht jemand am Arm und dann merken wir erst, dass der gesamte Leib von der Vorstellung ergriffen war.
ja. Beim Aufwachen bemerke ich dann immer, daß ich meine geistige Energie im Kopfe verwendet habe und dadurch die Wahrnehmung meines Körpers geringer war. Hier kommen wir meinem Schnittstellenthema wieder näher, gell?

Und selbst dann, wenn wir in der Meditation den Leib vollkommen durchlässig, ihn ganz fein machen, dass er wie ein Flüsschen in den Raum hinausfließt, dann finden diese geistigen Akte immer noch Resonanz in ihm, bzw. er gibt dem geistigen Akt das, was unser Erleben "füllt": das kann Anspannung sein, Verwirrtheit oder auch Gelassenheit.
Ja, und in die andere Richtung funktioniert es genauso: es geht auch aus dem Geist Information in den Leib. Wenigstens, wenn man den Schriften einiger verrückter Yogis glauben darf, die ich mal gelesen habe.

Der Leib - den ich nicht mit dem Körper gleichsetze - trägt den Geist nicht einfach als Esel, sondern beide schwingen miteinander, wobei der Leib jedoch eher das Meer ist, der den Geist auch überraschen kann. Wir können den Geist leeren, wenn uns dann eine Welle erwischt und der Leib uns wie ein Rodeo-Stier durch die Luft wirbelt, dann wird uns wieder bewusst, dass das geistige Haus, das wir bauen möchten, auf einem Boden steht, den wir nicht einfach ignorieren können. Wir können doch im Garten Blumen gießen, es so richtig grün und gemütlich, behaglich, natürlich fließen lassen... ...und dann strahlt auch unser Geist wie eine kleine Sonne :) ... und wenn wir dann mit ihm arbeiten, dann fliegt bei der nächsten Windböe nicht gleich unser Gedankenkonstrukt um, sondern der Geist-Leib bleibt geschmeidig-stabil, fröhlich :flower2:
Sach mal, wo Du mich jetzt wieder verwirrt hast rund um Deinen Leib, auch ohne Foto: wo siedelst Du denn Schmerzen an? Meinst Du, es gibt geistige Schmerzen? Oder zum Beispiel spirituellen Schmerz?

Liebste Grüße,
Energeia
Komfortabelste Grüsse auch an Sie,
Herr Energeia weiser Engel

von dem doofen Mausi-Bär.
 
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Hallo ihr Beiden,
Ich wollte mich ja nicht mehr einmischen, aber eins muß ich noch sagen:
Es ist ein Genuß Euch zu zuhören!
lG,
Kashi
Wieso willst Du dich denn nicht mehr einmischen? Ist da etwas vorgefallen, das ich schon wieder nicht mitbekommen oder gar aus Heiterkeit heraus wieder vergessen habe?

Schreib doch ruhig mit, ich lese immer gerne, was Du schreibst.

LG !
 
Wieso willst Du dich denn nicht mehr einmischen? Ist da etwas vorgefallen, das ich schon wieder nicht mitbekommen oder gar aus Heiterkeit heraus wieder vergessen habe?

Schreib doch ruhig mit, ich lese immer gerne, was Du schreibst.

LG !


Ja, ich schließe mich mal gelassen Deiner Heiterkeit an.
Gelassen.
Weißt Du, was DU schreibst, berührt mich manchmal, manchmal inspiriert es mich und manchmal verstehe ich es nicht.(ärger!)
Meine grauen Zellen werden aus ihrer Trägheit gerissen, das ist gut, Sehr gut.

Ist es wirklich gut?
Ich tanze mit Leib und Seele im Kreis herum. Es gefällt mir, da herum zu tanzen, was Du wahrscheinlich als Bewußtsein beschreibst.
Die Bewußtheit dessen hat sich gesteigert. Die "Sinne" verbessern sich. Ich höre, sehe und fühle mehr, in dem Bewußtsein, das ich bin.

Jetzt kommst Du mit "Geist", da nötigst Du mich, in die Ferne zu gucken, da zu meinem Horizont.( Vergiss das "Du", ich schau ja selbst dahin)
Ich weiß,da ist es still, erstmal. Da ist ein Lächeln (nicht Meines).

Funktion? Ja, genau, das gehört nicht zu mir, es nimmt mich wahr, es wacht über mich, es teilt Nahrung an mich aus, genau die, die ich gerade brauche.
Ups, das hört sich recht christlich an.

Ich kann auch immer nur aus meiner Erfahrung sprechen, und in Bildern denken. Dieses Bild habe ich im Kopf, wenn Du über "Geist" sprichst: Etwas Lächelndes mir-die-Hand-auf-die-Schulter-Legendes, eine Art Vermittlung zwischen mir und...

Aber ,was Du wahrnimmst, gehört doch auch zu Dir, sonst könntest Du`s doch nicht wahrnehmen.
Unsinn, Unsinn, mir brennen grad wieder die Sicherungen durch.

Ich nehm`s mit heiterer Gelassenheit.

Kashi
 
Lieber Trixi,

Danke für das Ständchen. ;-) Aber eine Nachfrage: wenn ich Deine Worte im Bezug zum Vorpost verstehe und zu meiner dortigen Äusserung, daß das mit den Worten "schwierig" sei, dann darf ich jetzt aber nicht verstehen, daß Du meinst, daß das Denken verwirre?

Na ja, mir scheint, dass "Denken" eine wichtige Funktion haben kann. Ein Beispiel: da ist ein Lebewesen, es hat Hunger und friert vielleicht, jetzt beginnt es zu denken und lässt sich - in der Evolution - den Bauplan eines Atomkraftwerkes und Schlachthofes einfallen. Es friert nun nicht mehr, weil die Heizung Wärme spendet und auf dem Tisch gibt es nun täglich schönes Fleisch. ;) ... und die "Folgen" dieser "Erfindungen" regen dann zu weiteren problemlösenden (ökologischen und ethischen) Gedanken an :rolleyes:
Da ist also ein Lebewesen und das vermag bestimmte Zusammenhänge zu erkennen und letztlich führen unter anderem diese Erkenntnisse mehr oder weniger intendiert zu einer Lebenspraxis, welche dem Lebewesen mehr oder weniger kurz- und langfristig gut tut. Das gilt für das Einzellebewesen, aber auch für Organisationen und Gesellschaften.

Denken ist also in einer gewissen Weise recht lebensentscheidend: entweder hat man relativ dauerhaft zu Essen und Trinken, weil man anhand von Gedanken Verhalten koordinieren kann, oder man stirbt. Der Punkt, um den es mir geht, betrifft die Spiritualität. Und mir scheint, dass man hier zwar ebenfalls viel "erkennen" kann, dass aber "Erkenntnisse" auch zu einer Identifizierung mit "Sinn" führen können. Das kann dazu führen, dass ein Mensch den Leib, die Liebe, die Offenheit, die Praxis aus den Augen verliert und sich lediglich mit seinen Erkenntnissen hinsichtlich dieser Themen identifiziert. Und dies kann auch dazu führen, dass das Bewusstsein ständig mit derartigen Denkprozessen beschäftigt ist und keine Ruhe einkehrt, so dass es also auch nicht zu einer spirituellen Offenheit kommt. Und schließlich führt stark identifizierendes Denken dann auch oft zu Ego-Verletzungen, weil es dem Ego dann oft um Rechthaben geht und man sich folglich von Worten angegriffen fühlt. Daraus kann man dann natürlich wieder lernen und Erkenntnisse gewinnen, aber Spiritualität führt dann irgendwann auch hierüber hinaus.
Mir scheint es also wichtig, dass man das Denken eher wie eine Art Instrument versteht, das durchaus sinnvoll eingesetzt werden kann, dass es aber eine Sphäre jenseits des Denkens gibt, die meines Erachtens für den täglichen Umgang mit anderen Menschen, für das eigene Heilwerden und die Spiritualität im Allgemeinen wichtiger ist. (Dazu gleich noch ein Wort)


Ich hatte mal diesen Gedanken, fällt mir gerade ein. Daß Denken verwirrend ist. Weil es soviele Kanäle kennt - so habe ich das damals für mich selber genannt. Gedanken-"Gänge", oder -kanäle. Ich stellte mir vor, daß in meinem Geistkörper Gebilde wie Blumen hängen und jede Blume repräsentierte einen Gedanken. Wurde der Gedanke gedacht, dann drehte sich die Blume solange, wie der Gedanke gedacht wurde. Jedes Mal, wenn der Gedanke gedacht wurde, bekam die Gedankenblume ein Blütenblatt hinzu. Und so war mein Geist eine Blumenwiese. Früher waren da nur ein paar Blumen- ein paar meiner Gedanken bemerkte ich nämlich schon. Heute sind ein paar Blumen dazu gekommen, weil ich mehr meiner Gedanken bemerke. Und es sind auch "Schichten" hinzu gekommen - manche Blumen blühen an der Oberfläche und manche im Innern.

Na ja, ich beschäftige mich nun seit ca. 18 Jahren gedanklich mit Philosophie, Soziologie und Psychologie - vor dem Studium aus Interesse, dann im Studium und nun beruflich. Mit Spiritualität beschäftige ich mich gedanklich wohl seit einer noch längeren Zeit. Ich kann hier eine Art System erkennen, das sich immer mehr auffächert, das immer tiefer greift, Subsysteme verknüpft, etc. . Ich spüre jedoch ganz deutlich, dass dieser "Sinn" nicht direkt etwas mit meiner Spiritualität zu tun hat. Sicherlich wirkt der Sinn "motivierend", manchmal ist es auch einfach beglückend, bestimmte Zusammenhänge zu verstehen, aber Spiritualität scheint mir etwas zu sein, das sich jenseits dieser Gedanken abspielt. Spiritualität ist "SEIN im JETZT".
Denken kann bewusstes, aufmerksames Element dieses SEINS sein, aber das SEIN im JETZT ist etwas, das weit darüber hinaus geht. Um spirituell zu leben und in der Natur aufzugehen, muss ich keine philosophischen oder spirituellen Gedanken denken, sondern öffne ich mich einfach mit meinem SEIN.
Ich kann erkennen, dass dieser Weg für mich gut ist, ist kann während dessen erkennen, dass ich geöffnet bin, ich kann anschließend erkennen, dass das für mich eine sehr wichtige Erfahrung war - aber all dieses Denken und Erkennen ist sekundär gegenüber der Achtsamkeit auf das "Sein im Jetzt".

So, mit dieser Visualisierung, wird für mich der Geist mit seinem Körper, welcher ja den Leib umfaßt, zu einem Organismus. Mit einer individuellen, einzigartigen Ordnung. Geist wird so in jedem Menschen immer wieder neu, und immer wieder entstehen neue Blumengedankenarten, wenn wieder einmal eine besonders ungewöhnliche Anordnung der Räderwerke es ermöglichen, einen Gedanken in eine ungewöhnliche Richtung zu denken. Dann findet eine Erfindung statt, etwas Neues wird geboren.
Man kann den Geist so auch als Drüse betrachten, der Informations-Material in das Leben absondert. Das geistige Sekret dieser Drüse könnte man beschreiben als Denken, Wahrnehmen und Beabsichtigen. Und über das Gefühl entsteht die Verbindung zum Leib. Und der Leib belebt den Körper. (kann man das so sagen, E.?)

Naja, du sagst das so :) Mir scheint, dass dem Leib mehr zukommt, als nur den Körper zu beleben. Schaue dir eine Pflanze an, die blüht, einen Hund, der sich über das Stockspielchen freut, einen Menschen der glücklich lacht: in diesem leiblichen Ausdruck kannst du das SEIN fühlen. Die Körper-Geist-Figur legt es stets nahe, den Geist IN einem Körper zu DENKEN: res extensa und res cogitans. http://www.descartes-cogito-ergo-sum.de/seite-18.html

ja, äh... wie kam ich drauf? Ach, weil der Geist verwirrend sein könnte. Ich würde dafür plädieren, das zu überdenken und umfassendes Vertrauen in den eigenen Geist zu fassen. (Falls das nicht vorhanden ist.)

na, ich habe ein ganz tiefes Vertrauen in meinen Geist... ...das Vertrauen ist so tief, dass ich ihm glaube, wenn er mir sagt, dass GEIST und SEIN viel mehr als Denken ist :)

Sach mal, wo Du mich jetzt wieder verwirrt hast rund um Deinen Leib, auch ohne Foto: wo siedelst Du denn Schmerzen an? Meinst Du, es gibt geistige Schmerzen? Oder zum Beispiel spirituellen Schmerz?

hm, nein, ich glaube nicht, dass es REIN geistige Schmerzen gibt. Wenn wir Schmerzen spüren, dann sind diese immer durch den Leib vermittelt. Es kann natürlich sein, dass das Bewusstsein so verkrampft ist und auch so auf Bewusstseinsinhalte fokussiert ist, dass es das nicht wahrnimmt. Wenn du jedoch einen Schmerz im Bewusstsein spürst, dann richte doch einfach mal deine Aufmerksamkeit auf den Leib und fühle nach, wo er sich verkrampft.
Nehmen wir einfach mal an, dass eine Person F Liebeskummer hat. Jedes mal, wenn sie an die Person G denkt, dann hat sie Schmerzen und wenn sie dann ihre Aufmerksamkeit auf ihren Leib richtet, dann spürt sie, dass sich ihr Bauch schrecklich zusammen zieht: es ist so, als hätte ihr jemand in den Bauch getreten, mehrmals. Man kann nun zu dieser Person sagen, dass sie nicht an die Person G "denken" soll, damit sie sich nicht so schlecht fühlt. Und wenn es ihr gelingt, sich davon abzulenken, dann fühlt sie diesen Schmerz tatsächlich weitaus weniger. Dadurch könnte man nun meinen, dass der Schmerz "geistig" ist. Wenn diese Person jedoch mit ihrem "Bauch" arbeiten würde, dann könnten die Gedanken gar nicht den Schmerz auslösen, den sie auslösen. Und der Bauch spiegelt auch nur wieder die gesamte Körper-Leib-Geist-Seele-Ganzheit wider: es kann also auch sein, dass die Arbeit mit dem Bauch nur vorübergehend den Bauch stärkt und harmonisiert, dass das Ungleichgewicht im Bauch jedoch nach relativ kurzer Zeit immer wieder auftritt, weil die gesamte Ganzheit - das ganze Sein - angeschlagen ist. Die Gedanken können jedoch nur so viel Schmerz auslösen, wie das Sein in seiner Verkrampfung/Gelassenheit zulässt und sind selbst Ausdruck dieses Seins.

von dem doofen Mausi-Bär.

Na ja, das hast du gesagt. für mich bist du ja der weise, weiße Elefant :kiss4:

Liebe Grüße :flower2:
Energeia
 
Energeia schrieb:
Na ja, das hast du gesagt. für mich bist du ja der weise, weiße Elefant :kiss4:
Und Du bist für mich der weise Engel. Ich danke Dir, daß Du Dir nochmal Zeit für mich nimmst. Es ist interessant, was Du schreibst. Ich bin beim lesen einige Male Deinem Verständnis des Leibes näher gekommen und ich gerate für mich selber durch Deine Worte wieder in die Denkzusammenhänge rund um die Schnittstelle zwischen Geist und Körper.

Lieber Trixi,

Na ja, mir scheint, dass "Denken" eine wichtige Funktion haben kann. Ein Beispiel: da ist ein Lebewesen, es hat Hunger und friert vielleicht, jetzt beginnt es zu denken und lässt sich - in der Evolution - den Bauplan eines Atomkraftwerkes und Schlachthofes einfallen. Es friert nun nicht mehr, weil die Heizung Wärme spendet und auf dem Tisch gibt es nun täglich schönes Fleisch. ;) ... und die "Folgen" dieser "Erfindungen" regen dann zu weiteren problemlösenden (ökologischen und ethischen) Gedanken an :rolleyes:
Da ist also ein Lebewesen und das vermag bestimmte Zusammenhänge zu erkennen und letztlich führen unter anderem diese Erkenntnisse mehr oder weniger intendiert zu einer Lebenspraxis, welche dem Lebewesen mehr oder weniger kurz- und langfristig gut tut. Das gilt für das Einzellebewesen, aber auch für Organisationen und Gesellschaften.
Philosophisch könnte man die Frage anschließen, ob nun dem Menschen diese Dinge wirklich "einfallen", das würde ja auf eine von außen kommende Aktion, z.B. durch die Kraft der Evolution schließen lassen, oder der Mensch diese Dinge wirklich erdenkt.

Ich selber bin da in dieser Frage der Determiniertheit oder Freiheit der geistigen Evolution denkmässig im Moment auf dem Stand, daß ich mittlerweile verstehen kann, wie sich das Grosse im Kleinen wiederfindet und wie Alles eigentlich Eins ist. Dat Universum. Da hock i drinne. Wow, gigantisch.

Und da habe ich Bild - das kommt durch die Augen und das macht mir noch keine Gedanken. Dann habe ich da Vögel, die gucke ich an und auch das macht mir keine Gedanken. Aber der Rasenmäher des Nachbarn da nebenan, der macht mir Gedanken.

Daran erkenne ich, daß der menschliche Geist, vielmehr Meiner, zunächst einmal mit anderen Menschen verbunden ist und weniger mit den Dingen vor meinem Fenster, also der Natur in meinem Falle. Weil er unter Anderem auf Störungen von Außen reagiert durch etwas, das man "Regung" nennen könnte. Ob ich mich "auf"-rege über den lauten Rasenmäher da drüben, das ist dann bei mir von der Tageskondition abhängig und davon, ob ich gerade auf der Terasse sonnenbade oder meditiere oder ob ich selber Rasen mähe. Ich habe auch schon mal beobachtet, wie ich mich habe durch den Nachbarn fernsteuern lassen und selber mit dem Rasenmähen begonnen habe, damit sein Geräusch h"weg" ist. Eigentlich eine gute Taktik - aber es regnet. Du siehst: mein Nachbar hattsenichmehralle und das regt mich auf. Der schneidet auch die Hecke, wenn die Vögel gerade ankommen oder schon drin sind oder wenn sie noch blüht. Sowas nennt sich dann "Bauer" in der EG.

Denken ist also in einer gewissen Weise recht lebensentscheidend: entweder hat man relativ dauerhaft zu Essen und Trinken, weil man anhand von Gedanken Verhalten koordinieren kann, oder man stirbt.
Jou, man könnte sich noch gegenseitig aufessen, aber große Auswahl hat man dann im Bereich der Ernährung ja wahrlich nicht.

Der Punkt, um den es mir geht, betrifft die Spiritualität. Und mir scheint, dass man hier zwar ebenfalls viel "erkennen" kann, dass aber "Erkenntnisse" auch zu einer Identifizierung mit "Sinn" führen können.

Das kann dazu führen, dass ein Mensch den Leib, die Liebe, die Offenheit, die Praxis aus den Augen verliert und sich lediglich mit seinen Erkenntnissen hinsichtlich dieser Themen identifiziert. Und dies kann auch dazu führen, dass das Bewusstsein ständig mit derartigen Denkprozessen beschäftigt ist und keine Ruhe einkehrt, so dass es also auch nicht zu einer spirituellen Offenheit kommt.
Ja, wenn spirituelle Offenheit für Dich so etwas wie den Zustand des Seins meint, dann würde ich Dir da zustimmen. Und nicht das unendliche Plappern über Alles Mögliche - das wird ja auch oft mit Offenheit verwechselt. Das Sich-Austauschen, das Eingehen von Symbiosen et cetera.

Und schließlich führt stark identifizierendes Denken dann auch oft zu Ego-Verletzungen, weil es dem Ego dann oft um Rechthaben geht und man sich folglich von Worten angegriffen fühlt. Daraus kann man dann natürlich wieder lernen und Erkenntnisse gewinnen, aber Spiritualität führt dann irgendwann auch hierüber hinaus.
Ja, aber wohin führt sie?! Ich meine so, daß sie einen zu einem selbst hinführt und dann ist man im Endprodukt (das sich natürlich dann immer noch wandelt) nun mal so wie man ist. Und in dem Zusammenhang geht es darum zu gucken: wo bin ich verblendet. "Klar" werden ist wohl letztlich auch ein allgemeines Ziel der Menschen und der Menschheit insgesamt, würde ich sagen.

Mir scheint es also wichtig, dass man das Denken eher wie eine Art Instrument versteht, das durchaus sinnvoll eingesetzt werden kann, dass es aber eine Sphäre jenseits des Denkens gibt, die meines Erachtens für den täglichen Umgang mit anderen Menschen, für das eigene Heilwerden und die Spiritualität im Allgemeinen wichtiger ist. (Dazu gleich noch ein Wort)
Jou, das denke ich auch bzw. bemerke es. Man muß ja eben nicht denken.

Na ja, ich beschäftige mich nun seit ca. 18 Jahren gedanklich mit Philosophie, Soziologie und Psychologie - vor dem Studium aus Interesse, dann im Studium und nun beruflich.
Da geht es mir ähnlich, auch wenn ich den Praxisweg gegangen bin. Bei mir kommt noch Medizin und Recht hinzu und dann wäre das meine berufliche Bildungsbasis. Später kamen dann Pflegemanagement und Qualitätsmanagement dazu, es geht mir immer um die Anwendung und um die Anwendbarkeit von Wissen in der Praxis. Das ist immer so mein Ding, weil die Leut's net so leicht verstehen mögen. Die kognitive Leistungsfähigkeit an einem bundesdeutschen Arbeitsplatz ist ja im internationalen Vergleich gesehen in Deutschland nicht sehr hoch, daher habe ich immer soviel Zeit.:)

Mit Spiritualität beschäftige ich mich gedanklich wohl seit einer noch längeren Zeit. Ich kann hier eine Art System erkennen, das sich immer mehr auffächert, das immer tiefer greift, Subsysteme verknüpft, etc. . Ich spüre jedoch ganz deutlich, dass dieser "Sinn" nicht direkt etwas mit meiner Spiritualität zu tun hat. Sicherlich wirkt der Sinn "motivierend", manchmal ist es auch einfach beglückend, bestimmte Zusammenhänge zu verstehen, aber Spiritualität scheint mir etwas zu sein, das sich jenseits dieser Gedanken abspielt. Spiritualität ist "SEIN im JETZT".
Kann ich auch so sehen, aber die Gefahr ist auch, dann unkritisch der Spiritualität gegenüber zu werden. Ich finde es also ganz gut, ihr einen Rahmen zu geben, in dem ich sie für mich selber ausdrücke. Sonst durchspült sie mir so meinen Alltag und das mag ich nicht. Im Alltag mag ich die Spiritualität als Grundverständnis für die Einbettung meines Lebens in einen größeren Zusammenhang und einer größere Bedeutung hat sie für mich eigentlich nicht. Wichtig ist mir, jederzeit abschalten zu können. hm, ja, kann sein, daß ich dann zum Bären werde.:)

Denken kann bewusstes, aufmerksames Element dieses SEINS sein, aber das SEIN im JETZT ist etwas, das weit darüber hinaus geht. Um spirituell zu leben und in der Natur aufzugehen, muss ich keine philosophischen oder spirituellen Gedanken denken, sondern öffne ich mich einfach mit meinem SEIN.
Wo genau, im Hier? Oder wählst Du dann nicht die Ebene, in der Du bist, läßt Du das unbeeinflußt? Oder Beides? Und was für eine Rolle spielt der Leib dabei, so wie Du ihn mir erklärst? (würde mich interessieren, da ein paar Wortfindungen von Dir achtsam konsumieren zu können.)

Ich kann erkennen, dass dieser Weg für mich gut ist, ist kann während dessen erkennen, dass ich geöffnet bin, ich kann anschließend erkennen, dass das für mich eine sehr wichtige Erfahrung war - aber all dieses Denken und Erkennen ist sekundär gegenüber der Achtsamkeit auf das "Sein im Jetzt".

Naja, du sagst das so :) Mir scheint, dass dem Leib mehr zukommt, als nur den Körper zu beleben. Schaue dir eine Pflanze an, die blüht, einen Hund, der sich über das Stockspielchen freut, einen Menschen der glücklich lacht: in diesem leiblichen Ausdruck kannst du das SEIN fühlen. Die Körper-Geist-Figur legt es stets nahe, den Geist IN einem Körper zu DENKEN: res extensa und res cogitans. http://www.descartes-cogito-ergo-sum.de/seite-18.html
Eine Zwischenfrage: der Begriff "Sein". Wie betrachtest Du den? Ist er für Dich geteilt, ist da z.B. ein Zustand geistigen Seins, ein Zustand seelischen Seins, ein Zustand körperlichen Seins, oder ist Sein erst vorhanden, wenn diese drei Zustände vereint sind?

Weil: Sein ist ja auch so ein Begriff, weißte, den man erst mal klären muß, bevor man sich anfangen kann zu unterhalten. (und das mit dem Leib im eigenen Körper nachzuvollziehen wird mir dann doch wohl erst im Längeren gelingen, weil Du dir da wie es scheint schon viele Gedanken drüber gemacht hast, oder weil sie Dir einfielen. Und daher neugiert es mich.
na, ich habe ein ganz tiefes Vertrauen in meinen Geist... ...das Vertrauen ist so tief, dass ich ihm glaube, wenn er mir sagt, dass GEIST und SEIN viel mehr als Denken ist :)
ach, das ist schön zu lesen. Mir fällt gerade dazu ein: die Unverletzbarkeit des Geistes. (aber unten kommt ja nochwas zu den Schmerzen, schaue ich erst mal da.)

hm, nein, ich glaube nicht, dass es REIN geistige Schmerzen gibt. Wenn wir Schmerzen spüren, dann sind diese immer durch den Leib vermittelt.
Nachfrage, weißt Du, weil ich's wieder nicht versteh: so wie Du den Leibbegriff verwendest will ich ihn ja auch verwenden, und daher muß ich nachfragen.

Was genau ist die Funktion des Leibes oder was ist der Mechanismus, den der Leib repräsentiert, bei der Vermittlung von Schmerzsignalen in den Geist? Könntest Du mir das mal genauer erklären, so wie Du es formulieren würdest?

Es kann natürlich sein, dass das Bewusstsein so verkrampft ist und auch so auf Bewusstseinsinhalte fokussiert ist, dass es das nicht wahrnimmt. Wenn du jedoch einen Schmerz im Bewusstsein spürst, dann richte doch einfach mal deine Aufmerksamkeit auf den Leib und fühle nach, wo er sich verkrampft.
aha, ja, also wenn ich es so mache, dann verstehe ich schon mal besser, was Du mit Leib meinst. Wenn Du das meinst, was ich dann erlebe, dann tue ich täglich mehrmals, um mich zu recken ebenso wie um zu spüren, wo ich mich verhalte und um meine Haltung zu korrigieren. Aber auch, um tiefer in mich hinein zu fühlen oder zu spüren bis herab in die Emotion da unten im Bauch. (Im Moment sagt sie so etwas wie: guten Tag, hier ist der Bauch. Also keine große Emotion vorhanden, hurra.)
Nehmen wir einfach mal an, dass eine Person F Liebeskummer hat. Jedes mal, wenn sie an die Person G denkt, dann hat sie Schmerzen und wenn sie dann ihre Aufmerksamkeit auf ihren Leib richtet, dann spürt sie, dass sich ihr Bauch schrecklich zusammen zieht: es ist so, als hätte ihr jemand in den Bauch getreten, mehrmals. Man kann nun zu dieser Person sagen, dass sie nicht an die Person G "denken" soll, damit sie sich nicht so schlecht fühlt. Und wenn es ihr gelingt, sich davon abzulenken, dann fühlt sie diesen Schmerz tatsächlich weitaus weniger. Dadurch könnte man nun meinen, dass der Schmerz "geistig" ist.
Könnte man, klar. Wenn ein auf die Psyche wirkendes Ereignis körperliche Verspannungen auslöst, wird auf der anderen Seite der Betrachtung aber das Lösen der körperlichen Verspannung auch den geistigen Fluß wieder anregen, damit das Erlebnis positiv verarbeitet werden kann.

Wenn diese Person jedoch mit ihrem "Bauch" arbeiten würde, dann könnten die Gedanken gar nicht den Schmerz auslösen, den sie auslösen. Und der Bauch spiegelt auch nur wieder die gesamte Körper-Leib-Geist-Seele-Ganzheit wider: es kann also auch sein, dass die Arbeit mit dem Bauch nur vorübergehend den Bauch stärkt und harmonisiert, dass das Ungleichgewicht im Bauch jedoch nach relativ kurzer Zeit immer wieder auftritt, weil die gesamte Ganzheit - das ganze Sein - angeschlagen ist. Die Gedanken können jedoch nur so viel Schmerz auslösen, wie das Sein in seiner Verkrampfung/Gelassenheit zulässt und sind selbst Ausdruck dieses Seins.

Liebe Grüße :flower2:
Energeia
ebenfalls liebe Grüsse!
 
Lieber Trixi,

Ich danke Dir, daß Du Dir nochmal Zeit für mich nimmst. Es ist interessant, was Du schreibst. Ich bin beim lesen einige Male Deinem Verständnis des Leibes näher gekommen und ich gerate für mich selber durch Deine Worte wieder in die Denkzusammenhänge rund um die Schnittstelle zwischen Geist und Körper.

na, ich finde den Dialog mit dir hier bereichernd, Schatzi :umarmen: ... da kannst du uns beiden danken, wenn du magst.
Und ich gebs auch zu, dass ich auf dein Thema Funktion&Schnittstelle nicht so direkt eingegangen bin - was wir ja vielleicht noch nachholen können - sondern eher vom Leib geschnattert habe.

Philosophisch könnte man die Frage anschließen, ob nun dem Menschen diese Dinge wirklich "einfallen", das würde ja auf eine von außen kommende Aktion, z.B. durch die Kraft der Evolution schließen lassen, oder der Mensch diese Dinge wirklich erdenkt.

Ich selber bin da in dieser Frage der Determiniertheit oder Freiheit der geistigen Evolution denkmässig im Moment auf dem Stand, daß ich mittlerweile verstehen kann, wie sich das Grosse im Kleinen wiederfindet und wie Alles eigentlich Eins ist. Dat Universum. Da hock i drinne. Wow, gigantisch.

also ich trenne da nicht zwischen Evolution und Mensch, weil der Mensch für mich ein Element der Evolution sowie der Kosmologie ist. Im Rahmen des Universums entstand die Erde, hier bildete sich Leben aus und in der Evolution des Lebens begann irgendwann das Lebewesen Mensch sich in sozialen Gruppen zu reproduzieren. Der Mensch ist Bestandteil des SEINS.
Und mit all seiner Gedankenanstrengung bastelt er sich Theorien anhand von Begriffen und versucht anhand von Experimenten instrumentell Erkenntnisse über die Beschaffenheit des Seins in einer empirisch-messenden sowie theoretisierenden, beobachtenden Haltung zu ermitteln.
Wenn der Mensch jedoch in die Stille geht, ja, wenn er sich einfach nur mal ein wenig gelassen ausruht, dann vermag er dem Sein auf eine andere Weise zu begegnen, indem er sich für das Sein öffnet - sei es in der Form der Liebe zu sich selbst, zu anderen MEnschen oder in der Offenheit für die Natur oder den GEIST - es können aber auch einfach "Lösungs-Ideen" für Denkprobleme sein, die wir in der Stille (oder beim Entspannen...) erfahren, die uns durch gezwungenes Denken nicht eingefallen wären.
Manchen Menschen gelingt das vielleicht auch, ohne in die Stille zu gehen, weil sie besonders durchlässig, sensitiv, etc. veranlagt sind, aber mir scheint, dass die Stille potentiell jedem Menschen diesen Zugang eröffnet und dass sie auch den besonders sensitiven eine stabilere Form ermöglicht.

Und da habe ich Bild - das kommt durch die Augen und das macht mir noch keine Gedanken. Dann habe ich da Vögel, die gucke ich an und auch das macht mir keine Gedanken. Aber der Rasenmäher des Nachbarn da nebenan, der macht mir Gedanken.

Daran erkenne ich, daß der menschliche Geist, vielmehr Meiner, zunächst einmal mit anderen Menschen verbunden ist und weniger mit den Dingen vor meinem Fenster, also der Natur in meinem Falle. Weil er unter Anderem auf Störungen von Außen reagiert durch etwas, das man "Regung" nennen könnte. Ob ich mich "auf"-rege über den lauten Rasenmäher da drüben, das ist dann bei mir von der Tageskondition abhängig und davon, ob ich gerade auf der Terasse sonnenbade oder meditiere oder ob ich selber Rasen mähe. Ich habe auch schon mal beobachtet, wie ich mich habe durch den Nachbarn fernsteuern lassen und selber mit dem Rasenmähen begonnen habe, damit sein Geräusch h"weg" ist. Eigentlich eine gute Taktik - aber es regnet. Du siehst: mein Nachbar hattsenichmehralle und das regt mich auf. Der schneidet auch die Hecke, wenn die Vögel gerade ankommen oder schon drin sind oder wenn sie noch blüht. Sowas nennt sich dann "Bauer" in der EG.

:D

Ja, wenn spirituelle Offenheit für Dich so etwas wie den Zustand des Seins meint, dann würde ich Dir da zustimmen. Und nicht das unendliche Plappern über Alles Mögliche - das wird ja auch oft mit Offenheit verwechselt. Das Sich-Austauschen, das Eingehen von Symbiosen et cetera.

naja, mir scheint, dass es verschiedene Formen der Kommunikation geben kann - und ich glaube, dass du das ähnlich siehst. Es gibt ja Gespräche, die eher dazu dienen, dass man sich verschließt - z.B. wenn man erzürnt über den Nachbarn beim besten Freund ablästert und dieser auch schön mitlästern und bloß nicht die einfühlsame Perspektive des Nachbarn einnehmen soll :D - und es gibt manche Gespräche, bei welchen wir das Gefühl haben, dass sich durch das Sprechen in uns etwas öffnet.


Ja, aber wohin führt sie?! Ich meine so, daß sie einen zu einem selbst hinführt und dann ist man im Endprodukt (das sich natürlich dann immer noch wandelt) nun mal so wie man ist. Und in dem Zusammenhang geht es darum zu gucken: wo bin ich verblendet. "Klar" werden ist wohl letztlich auch ein allgemeines Ziel der Menschen und der Menschheit insgesamt, würde ich sagen.

naja, ich denke, dass das bei jedem Menschen unterschiedlich ist, wohin sie führt. Ganz allgemein öffnet sie für das Sein: für mein eigenes Sein, für das Sein anderer Menschen, für das Sein der Natur, für das gesamte SEIN.
Aber hier auf der Erde, in der Gesellschaft, den Lebensweg betreffend kann ja jeder auch seinen individuellen Weg gehen... ... und Spiritualität wird ihn auf diesem Weg begleiten. WEnn ich einmal für mich selbst, für meine Gefühle, für mein Leben - also auch für meine Vergangenheit - Verantwortung übernommen habe, wenn ich beginne, mich selbst zu lieben, für mich offen zu sein, mich nicht zu überfordern und nicht zu vernachlässigen, sondern die Schritte zu gehen, die mir gut tun und mich entwickeln, dann findet hier wohl jeder seinen Weg.


Da geht es mir ähnlich, auch wenn ich den Praxisweg gegangen bin. Bei mir kommt noch Medizin und Recht hinzu und dann wäre das meine berufliche Bildungsbasis. Später kamen dann Pflegemanagement und Qualitätsmanagement dazu, es geht mir immer um die Anwendung und um die Anwendbarkeit von Wissen in der Praxis. Das ist immer so mein Ding, weil die Leut's net so leicht verstehen mögen. Die kognitive Leistungsfähigkeit an einem bundesdeutschen Arbeitsplatz ist ja im internationalen Vergleich gesehen in Deutschland nicht sehr hoch, daher habe ich immer soviel Zeit.

;)

Kann ich auch so sehen, aber die Gefahr ist auch, dann unkritisch der Spiritualität gegenüber zu werden. Ich finde es also ganz gut, ihr einen Rahmen zu geben, in dem ich sie für mich selber ausdrücke. Sonst durchspült sie mir so meinen Alltag und das mag ich nicht. Im Alltag mag ich die Spiritualität als Grundverständnis für die Einbettung meines Lebens in einen größeren Zusammenhang und einer größere Bedeutung hat sie für mich eigentlich nicht. Wichtig ist mir, jederzeit abschalten zu können. hm, ja, kann sein, daß ich dann zum Bären werde.:)

hm, also für mein Verständnis ist es nicht möglich, gegenüber Spiritualität unkritisch zu werden... ... eher gegenüber Lehren, Anschauungen, Regeln, etc. ... ...aber ich hab den Eindruck, dass ich verstehe, was du meinst. Ein Rahmen ist sicherlich wichtig, vielleicht auch eine Art Stundenplan, aber Spiritualität kann ja jeden Moment gelebt werden, jede Sekunde im Alltag kann sie da sein als "SEIN im HIER und JETZT", schon vor dem Denken, als das Sein, woraus unser Denken und Handeln entspringt.
Ok, ihre Lehre kann dann als Grundverständnis dienen - verstehe ich.


Zitat:
Denken kann bewusstes, aufmerksames Element dieses SEINS sein, aber das SEIN im JETZT ist etwas, das weit darüber hinaus geht. Um spirituell zu leben und in der Natur aufzugehen, muss ich keine philosophischen oder spirituellen Gedanken denken, sondern öffne ich mich einfach mit meinem SEIN.
Wo genau, im Hier? Oder wählst Du dann nicht die Ebene, in der Du bist, läßt Du das unbeeinflußt? Oder Beides? Und was für eine Rolle spielt der Leib dabei, so wie Du ihn mir erklärst? (würde mich interessieren, da ein paar Wortfindungen von Dir achtsam konsumieren zu können.)

Naja, nehmen wir den Fall, dass mir ein Freund auf eine sehr krasse Weise begegnet - weil es ihm seit einiger Zeit schlecht geht und er viele Sorgen hat und voller Spannungen ist.
Wenn ich selbst voller (leiblicher) Spannungen bin, wenn ich mich nicht von ihm distanzieren kann und wenn ich auch gedanklich keine Distanz zur Situation gewinnen kann, dann werde ich mich wohl von seinen Worten verletzt fühlen, zumindest überfordert. Eventuell spüre ich gar nicht frühzeitig die Überforderung im Leib, weil ich so sehr mit meinem Bewusstsein beschäftigt bin, sondern werde dann unmittelbar von ihr überwältigt. Und eventuell erlebe ich ihn dann als Auslöser meiner Erregung und fauche ihn an, so dass sich ein Streit entwickelt. Eventuell spalte ich mich jedoch auch von all meinen Beschwerden ab, gehe lieblos mit mir selbst um und versuche dem anderen einfach zuzuhören, bis es nicht mehr geht. Und im Nachhinein gestehe ich mir dann nicht ein, dass es mir nicht möglich war, mich abzugrenzen, sondern ich bezeichne mein Handeln als "Helfen" - für das ich vielleicht Dank erwarte.
Wenn ich zumindest "gedanklich" zur Situation Abstand habe, dann kann ich irgendwie versuchen, eine Pause einzulegen, zu sagen, dass es mir gerade nicht gut geht, etc. . Ich kann dann versuchen, für mein Befinden selbst Verantwortung zu übernehmen und eventuell sogar dem anderen seine Verantwortung für sich selbst zumindest anzudeuten.
Wenn ich Stille in mir trage und mit meinem Leib verbunden bin, so dass ich leibliche Spannungen auflösen kann, dann wird vor mir einfach ein Mensch stehen, mit dem ich mitfühlen kann, der Probleme hat. Ich kann mich dann für ihn öffnen: ich bin für ihn offen, mit meinem Bauch, meinem Herzen, meinem Geist. Und aus diesem Offensein entwickeln sich dann auch offene Worte. Und zugleich bleibe ich für mich offen.

Das gleich gilt dann auch für die Begegnung mit der Natur: wenn ich Stille in mir trage und in die Natur gehe, dann fühle ich einfach eine Verbundenheit mit ihr - für sie und IN mir. Wenn ich jedoch voller Gedanken und Spannungen bin, dann werde ich vielleicht darüber grübeln, was Person X vor einem Tag sagte, ich werde an zu bezahlende Rechnungen denken, ich werde kurz einen Schwan sehen und ihn vielleicht schön finden, dann wieder anfangen nachzudenken, zu grüblen.... ...aber ich werde nicht einfach OFFEN für das SEIN sein - weder für mich, noch für die Natur.


Eine Zwischenfrage: der Begriff "Sein". Wie betrachtest Du den? Ist er für Dich geteilt, ist da z.B. ein Zustand geistigen Seins, ein Zustand seelischen Seins, ein Zustand körperlichen Seins, oder ist Sein erst vorhanden, wenn diese drei Zustände vereint sind?

naja, Sein ist erst einmal alles :) dann gibt es SEinsregionen, wie die Erde, die Natur und Lebewesen. Beim Menschen kann man zB. Bewusstsein, Geist, Leib, Körper, Seele unterscheiden, aber mir scheint, dass dies lediglich "Aspekte" des Menschen sind. GEist-Körper ist kein substantieller Dualismus im Sinne Descartes, sondern ist ein Aspektdualismus einer psychophysischen Ganzheit. Wir können uns öffnen für das Sein anderer Menschen, für das Sein der Natur, für unser eigenes Sein, für den Kosmos.

Weil: Sein ist ja auch so ein Begriff, weißte, den man erst mal klären muß, bevor man sich anfangen kann zu unterhalten. (und das mit dem Leib im eigenen Körper nachzuvollziehen wird mir dann doch wohl erst im Längeren gelingen, weil Du dir da wie es scheint schon viele Gedanken drüber gemacht hast, oder weil sie Dir einfielen. Und daher neugiert es mich.

Was genau ist die Funktion des Leibes oder was ist der Mechanismus, den der Leib repräsentiert, bei der Vermittlung von Schmerzsignalen in den Geist? Könntest Du mir das mal genauer erklären, so wie Du es formulieren würdest?

also, ich weiß nicht, ob du die Unterscheidung zwischen Ätherleib, Emotionalkörper, Mentalkörper und spirituellem Körper kennst - im Hinduismus werden ja ab und an verschiedene Einteilungen vorgenommen. Den Leib verstehe ich in dieser Hinsicht vor allem im Sinne des Ätherleibes und Emotionalkörpers. http://energiearbeiten.de/energiekoerper/gefuehlstraeger/emotionalkoerper.php
Eher philosophisch kann man jedoch auch einfach von der Innenwahrnehmung sprechen - die Frage ist dann natürlich, WAS diese Innenwahrnehmung alles wahrnehmen kann, wenn sie feinstofflich sensitiv ist, was dann wieder zu den 4 gerade beschriebenen Körpern führt.

aha, ja, also wenn ich es so mache, dann verstehe ich schon mal besser, was Du mit Leib meinst. Wenn Du das meinst, was ich dann erlebe, dann tue ich täglich mehrmals, um mich zu recken ebenso wie um zu spüren, wo ich mich verhalte und um meine Haltung zu korrigieren. Aber auch, um tiefer in mich hinein zu fühlen oder zu spüren bis herab in die Emotion da unten im Bauch. (Im Moment sagt sie so etwas wie: guten Tag, hier ist der Bauch. Also keine große Emotion vorhanden, hurra.)

na, so meine ich das :) ... nur, dass der Leib eben immer da ist, auch wenn das Bewusstsein ihn nicht fokussiert.
Schau mal, du kannst z.B. JETZT einfach mal wieder dein Bewusstsein in deinen Fuß und deine Zehen lenken. Und dann wirst du spüren, dass es da wahrscheinlich kribbelt. Und jetzt kannst du dein Bewusstsein z.b. auf den Kopf lenken, auf den Scheitel und vielleicht spürst du dann dort - nach einer Weile - auch, dass es kribbelt. Der "Leib" ist aber mehr als das Kribbeln, wenn du es mit dem Bewusstsein einfach so beobachtest. Der Haken ist, dass der Leib gerade die UNMITTELBARKEIT des SEINS ist und man das immer so schlecht beobachten kann, weil es ja unmittelbar ist :) ... am besten du schaust es dir einfach bei einem anderen an, wie er sich bewegt, das Gesicht, die Haltung, den Ausdruck. Er steuert ja seinen Körper, sein Gesicht nicht einfach bewusst nach Plan, rational, sondern darin kommt es zum Ausdruck: sein Leib :)

liebe Grüße :)
Energeia
 
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So, dann wollen wir mal wieder...
Lieber Trixi,

na, ich finde den Dialog mit dir hier bereichernd, Schatzi :umarmen: ... da kannst du uns beiden danken, wenn du magst.
Und ich gebs auch zu, dass ich auf dein Thema Funktion&Schnittstelle nicht so direkt eingegangen bin - was wir ja vielleicht noch nachholen können - sondern eher vom Leib geschnattert habe.
Ja, das wird aber schon seine Berechtigung haben, daß Du den Leib bei dieser Sache mit ins Feld führst. Ich nähere mich dem über die Tage an, beobachte ich.

also ich trenne da nicht zwischen Evolution und Mensch, weil der Mensch für mich ein Element der Evolution sowie der Kosmologie ist. Im Rahmen des Universums entstand die Erde, hier bildete sich Leben aus und in der Evolution des Lebens begann irgendwann das Lebewesen Mensch sich in sozialen Gruppen zu reproduzieren. Der Mensch ist Bestandteil des SEINS.
jou, als Solches verfügt er über eine "Existenz". Da ist auch noch ein wichtiger Begriff in dem Zusammenhang.

Und mit all seiner Gedankenanstrengung bastelt er sich Theorien anhand von Begriffen und versucht anhand von Experimenten instrumentell Erkenntnisse über die Beschaffenheit des Seins in einer empirisch-messenden sowie theoretisierenden, beobachtenden Haltung zu ermitteln.
Und er macht praktische Erfahrung, wenn ich das anfügen darf. Und diese ist eigentlich oft der Grund, warum überhaupt erst gedacht wird.

Wenn der Mensch jedoch in die Stille geht, ja, wenn er sich einfach nur mal ein wenig gelassen ausruht, dann vermag er dem Sein auf eine andere Weise zu begegnen, indem er sich für das Sein öffnet - sei es in der Form der Liebe zu sich selbst, zu anderen MEnschen oder in der Offenheit für die Natur oder den GEIST - es können aber auch einfach "Lösungs-Ideen" für Denkprobleme sein, die wir in der Stille (oder beim Entspannen...) erfahren, die uns durch gezwungenes Denken nicht eingefallen wären.
"Freies Denken versus gezwungenes oder erzwungenes Denken" fällt mir dabei ein. Auch Denken kann ja frei sein und befreiend.

Manchen Menschen gelingt das vielleicht auch, ohne in die Stille zu gehen, weil sie besonders durchlässig, sensitiv, etc. veranlagt sind, aber mir scheint, dass die Stille potentiell jedem Menschen diesen Zugang eröffnet und dass sie auch den besonders sensitiven eine stabilere Form ermöglicht.
Scheint mir auch so. Stille ist für mich etwas, das ich kultivieren kann wie einen Ackerboden. Aber auch mein Denken kann ich kultivieren, selbst meine Gefühle kann ich kultivieren. Da habe ich natürlich umso mehr Zugang, je stiller ich letztlich bin, denn umso stiller ich bin, desto mehr bemerke ich. Ist ja klar.

naja, mir scheint, dass es verschiedene Formen der Kommunikation geben kann - und ich glaube, dass du das ähnlich siehst. Es gibt ja Gespräche, die eher dazu dienen, dass man sich verschließt - z.B. wenn man erzürnt über den Nachbarn beim besten Freund ablästert und dieser auch schön mitlästern und bloß nicht die einfühlsame Perspektive des Nachbarn einnehmen soll :D - und es gibt manche Gespräche, bei welchen wir das Gefühl haben, dass sich durch das Sprechen in uns etwas öffnet.
Jou, das kann ich auch differenzieren in mir - kommt auf die Energie an, mit der Kommunikation vonstatten geht. Also letztlich die Absicht, würde ich denken.

naja, ich denke, dass das bei jedem Menschen unterschiedlich ist, wohin sie führt. Ganz allgemein öffnet sie für das Sein: für mein eigenes Sein, für das Sein anderer Menschen, für das Sein der Natur, für das gesamte SEIN.
Aber hier auf der Erde, in der Gesellschaft, den Lebensweg betreffend kann ja jeder auch seinen individuellen Weg gehen... ... und Spiritualität wird ihn auf diesem Weg begleiten. WEnn ich einmal für mich selbst, für meine Gefühle, für mein Leben - also auch für meine Vergangenheit - Verantwortung übernommen habe, wenn ich beginne, mich selbst zu lieben, für mich offen zu sein, mich nicht zu überfordern und nicht zu vernachlässigen, sondern die Schritte zu gehen, die mir gut tun und mich entwickeln, dann findet hier wohl jeder seinen Weg.
Ja, wobei ich schon denke, daß es viele Gleichheiten gibt bei den ganzen möglichen Wegen und Lebenswegen. Es ist schon alles sehr ähnlich, würde ich sagen, bei aller Diversität der Kleinigkeiten.

hm, also für mein Verständnis ist es nicht möglich, gegenüber Spiritualität unkritisch zu werden... ... eher gegenüber Lehren, Anschauungen, Regeln, etc. ... ...aber ich hab den Eindruck, dass ich verstehe, was du meinst. Ein Rahmen ist sicherlich wichtig, vielleicht auch eine Art Stundenplan, aber Spiritualität kann ja jeden Moment gelebt werden, jede Sekunde im Alltag kann sie da sein als "SEIN im HIER und JETZT", schon vor dem Denken, als das Sein, woraus unser Denken und Handeln entspringt.
Ok, ihre Lehre kann dann als Grundverständnis dienen - verstehe ich.
Ja, aber du hast schon Recht. Die spirituelle Information, die meinte ich, daß man hier kritisch sein sollte und das auch bleiben.

Naja, nehmen wir den Fall, dass mir ein Freund auf eine sehr krasse Weise begegnet - weil es ihm seit einiger Zeit schlecht geht und er viele Sorgen hat und voller Spannungen ist.
Wenn ich selbst voller (leiblicher) Spannungen bin, wenn ich mich nicht von ihm distanzieren kann und wenn ich auch gedanklich keine Distanz zur Situation gewinnen kann, dann werde ich mich wohl von seinen Worten verletzt fühlen, zumindest überfordert. Eventuell spüre ich gar nicht frühzeitig die Überforderung im Leib, weil ich so sehr mit meinem Bewusstsein beschäftigt bin, sondern werde dann unmittelbar von ihr überwältigt. Und eventuell erlebe ich ihn dann als Auslöser meiner Erregung und fauche ihn an, so dass sich ein Streit entwickelt. Eventuell spalte ich mich jedoch auch von all meinen Beschwerden ab, gehe lieblos mit mir selbst um und versuche dem anderen einfach zuzuhören, bis es nicht mehr geht. Und im Nachhinein gestehe ich mir dann nicht ein, dass es mir nicht möglich war, mich abzugrenzen, sondern ich bezeichne mein Handeln als "Helfen" - für das ich vielleicht Dank erwarte.
Wenn ich zumindest "gedanklich" zur Situation Abstand habe, dann kann ich irgendwie versuchen, eine Pause einzulegen, zu sagen, dass es mir gerade nicht gut geht, etc. . Ich kann dann versuchen, für mein Befinden selbst Verantwortung zu übernehmen und eventuell sogar dem anderen seine Verantwortung für sich selbst zumindest anzudeuten.
Wenn ich Stille in mir trage und mit meinem Leib verbunden bin, so dass ich leibliche Spannungen auflösen kann, dann wird vor mir einfach ein Mensch stehen, mit dem ich mitfühlen kann, der Probleme hat. Ich kann mich dann für ihn öffnen: ich bin für ihn offen, mit meinem Bauch, meinem Herzen, meinem Geist. Und aus diesem Offensein entwickeln sich dann auch offene Worte. Und zugleich bleibe ich für mich offen.
Jou, so ist das.

Das gleich gilt dann auch für die Begegnung mit der Natur: wenn ich Stille in mir trage und in die Natur gehe, dann fühle ich einfach eine Verbundenheit mit ihr - für sie und IN mir. Wenn ich jedoch voller Gedanken und Spannungen bin, dann werde ich vielleicht darüber grübeln, was Person X vor einem Tag sagte, ich werde an zu bezahlende Rechnungen denken, ich werde kurz einen Schwan sehen und ihn vielleicht schön finden, dann wieder anfangen nachzudenken, zu grüblen.... ...aber ich werde nicht einfach OFFEN für das SEIN sein - weder für mich, noch für die Natur.

naja, Sein ist erst einmal alles :) dann gibt es SEinsregionen, wie die Erde, die Natur und Lebewesen. Beim Menschen kann man zB. Bewusstsein, Geist, Leib, Körper, Seele unterscheiden, aber mir scheint, dass dies lediglich "Aspekte" des Menschen sind. GEist-Körper ist kein substantieller Dualismus im Sinne Descartes, sondern ist ein Aspektdualismus einer psychophysischen Ganzheit. Wir können uns öffnen für das Sein anderer Menschen, für das Sein der Natur, für unser eigenes Sein, für den Kosmos.

also, ich weiß nicht, ob du die Unterscheidung zwischen Ätherleib, Emotionalkörper, Mentalkörper und spirituellem Körper kennst - im Hinduismus werden ja ab und an verschiedene Einteilungen vorgenommen.
Den Leib verstehe ich in dieser Hinsicht vor allem im Sinne des Ätherleibes und Emotionalkörpers. http://energiearbeiten.de/energiekoerper/gefuehlstraeger/emotionalkoerper.php
Eher philosophisch kann man jedoch auch einfach von der Innenwahrnehmung sprechen - die Frage ist dann natürlich, WAS diese Innenwahrnehmung alles wahrnehmen kann, wenn sie feinstofflich sensitiv ist, was dann wieder zu den 4 gerade beschriebenen Körpern führt.
Ja, wobei da je nach System und Guru unterschiedliche Körper beschrieben werden. Das macht es immer so theoretisch, finde ich.

na, so meine ich das :) ... nur, dass der Leib eben immer da ist, auch wenn das Bewusstsein ihn nicht fokussiert.
Schau mal, du kannst z.B. JETZT einfach mal wieder dein Bewusstsein in deinen Fuß und deine Zehen lenken. Und dann wirst du spüren, dass es da wahrscheinlich kribbelt. Und jetzt kannst du dein Bewusstsein z.b. auf den Kopf lenken, auf den Scheitel und vielleicht spürst du dann dort - nach einer Weile - auch, dass es kribbelt. Der "Leib" ist aber mehr als das Kribbeln, wenn du es mit dem Bewusstsein einfach so beobachtest. Der Haken ist, dass der Leib gerade die UNMITTELBARKEIT des SEINS ist und man das immer so schlecht beobachten kann, weil es ja unmittelbar ist :) ... am besten du schaust es dir einfach bei einem anderen an, wie er sich bewegt, das Gesicht, die Haltung, den Ausdruck. Er steuert ja seinen Körper, sein Gesicht nicht einfach bewusst nach Plan, rational, sondern darin kommt es zum Ausdruck: sein Leib :)
Als Ausdruck des Seins im Moment, ja.

Ich werde wohl mal morgen oder übermorgen auf das Thema hier zurück kommen und nochmal suchen, wonach ich eigentlich suche. :)

Einen schönen Abend Dir!! Und wie letztes Jahr auch wünsche ich Dir viele bunte Ostereier!

lg,
Trixi
 
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