Die esoterische Pirouette

Trixi Maus

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23. Oktober 2005
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Die Pirouette (von frz. „pirouetter“ sich im Kreis drehen oder schnell seinen Standpunkt ändern) ist ein ganz besonderes Wort für mich. Und eine ganz besondere Figur natürlich, sie ist wie eine Spirale.

Ich finde es so schön, dass in der Pirouette beides gelegen ist: "sich im Kreis drehen" wie ein Rad, aber eben auch "schnell seinen Standpunkt ändern" wie ein Schlauer Fuchs. Das scheint sich ja zu widersprechen, nicht wahr? Erst wenn man das "sich im Kreis drehen" dreidimensional betrachtet, kann man sehen, wie ein "Sich im Kreis drehen" dazu verhelfen kann, schnell den eigenen Standpunkt zu ändern: durch "Aufstieg" in einer Spirale, die aus dem Drehen des Kreises entsteht.

Die Spirale kann man nicht sehen, wenn man von oben auf sie draufschaut. Schaut man von oben auf eine Spirale (ich denke da gerade an diese Metallspiraldinger, die Treppen herunterlaufen), dann sieht sie aus wie ein Kreis. Schaut man aber von der Seite, dann bemerkt man: ooh, eine Spirale. Dieser Kreis, den ich von oben sah, der ist tatsächlich so etwas wie eine Spule.

Um bei der silbernen Metall-Spirale zu bleiben, die Treppen laufen kann: wenn kein Kind mit diesem Wunderding spielt, dann steht es da als kompakte Spule. Der Körper der Spirale ist dicht und fest und man kann die gesamte Spirale als Massiv hochheben. Geht man aber jetzt hin und zieht die Spirale auseinander, dann gerät sie in Schwingung. Sie schwankt von rechts nach links- lustig, nicht? Es macht sogar ein kleines Geräusch, so euieuieuieui... wie eine sich wundernde russische Matruschka. öiöiöi.

Nun reist man in einem Kreis im Leben, dem Karma-Rad. Und bei der Reise im Karma-Rad die Spirale zu entdecken, mit der man jeweils dann eine Etage höher auf der Spule kommt, das ist mal das Eine. Das andere ist, die Spirale aus der unendlichen Dehnung heraus wieder zu komprimieren und zu massivem Metall zu werden. Die alchymie weist darauf hin, dass so Metall, also unsere "Güte", unsere "Wertigkeit", letztlich zu gold wandelt. Eine Station auf der Spirale ist es, die gesamte angesammelte geistige Energie wieder im Körper zu konzentrieren und zu einem Sprung auszuholen, der an Dichte und Energie die jeweiligen Dimensionsüberschreitungen innerhalb des Wegs auf der Spirale übersteigt. Dieser Sprung kann auch einfach nur das Reissen eines Tempelvorhanges sein.

Die Spirale wird zur Energiespule. Aus dem esoterischen Fluss wird Strom für den Leib.

Und das erdet einen dann erst mal, man bemerkt: oh, diese ganze Spiralisiererei fand ja eigentlich in dieser Spule hier statt, die mein Körper ist. Was habe ich eigentlich die ganze Zeit mit meinem Körper gemacht? Jetzt wo der Strom da ist, erscheint der Fluss von früher irgendwie weniger konkret und "Wandlung" auf einer Wendeltreppe wie einer Spirale wird auf einmal sehr konkret körperlich spürbar. "Es windet mich" auf einmal überall, da kommen schmerzende Aspekte und Stellen in meinem gesamten Leben, die in meinem Körper verhaftet zu sein scheinen und der Strom hier in der Spule öffnet mir auf einmal all diese Räume, in die ich bisher vermieden habe zu blicken.

Und hier, an dieser Stelle, da beginnt der Tanz des Schamanen. Da "dreht" sich dann der Körper um die Spule im Inneren herum, so wie man einen Kasper auf einem Holzstückchen drehen würde. Ein Tanz in Trance, ein Körperwerden aus Sound, der aus Bewegung Alles freisetzt, was mich verhaftete. Eine Performance: Ein Irres Licht, Eine Kugel die leuchtet, sie springt durch den Wald und das Irrlicht verschwindet in der Ferne. Bis das Licht aus dem Geist, den Augen verschwunden ist. Und dann sieht man: ich bin ja gar kein Licht, ich bin Fleisch.

Und wo ist dieses Fleisch da nun faul, das ich bin? Wo ist es stinkig, wo eitert es, was in mir eiert ständig, was schaukelt mich von Rechts nach Links, bringt mich auf und macht mich nieder? Welche Aspekte kann ich beobachten, die mich ausmachen und die ich bin oder die ich mein Eigen nenne? Wohin "treibt" mich mein Fleisch, so wie ein hefiger Teig, der gärt, bis er in den Ofen kommt? Wo bin ich Hänsel und hänsele mich und andere? Bis ich mich/sie im Ofen habe, der uns alle wandelt?

Da ist so viel beobachtbar innendrin. Ein Sehnen, Ein Wollen, ein Fehlen im Aufnehmen der Vergangenheit, eine Zurückhaltung, sogar ein kleines Gefängnis, in dem man als Verhafterer Mensch in seiner eigenen Vergangenheit festsitzt. Und festsitzt. Und festsitzt.

Und so hört dann der Tanz in Trance wieder auf, denn man merkt: man hat sich wie in Trance im Kreis gedreht und man wird "der Sitzende".

Und so sitzt man und wartet. Und wartet. Und wartet.

Bis das Universum auf einmal etwas gebiert, das man noch nicht kannte. Etwas ganz, gänzlich Neues, das Ganz erscheint.

Und schon wieder ist man eine Etage höher auf der Spirale, wo man doch eigentlich meinte, bereits zur Spule geworden zu sein und zu 100% selber "leiten" zu können. Leiden - Leiten. Man entdeckt wieder einmal: es scheint immer weiter zu gehen hier in diesem Leben, Stillstand ist wohl nicht vorgesehen, egal wie dicht ich mich nun fühle und wieviel Strom ich bin und wieviele Fische in meinem Wasser mit mir mitschwimmen. Selbst wenn ich im Meer bin, ich werde meine Reise über kurz oder lang als verdunstendes Wasser Richtung Sonne fortführen. Oder ich sickere ein in die Erde.

Und dann beginnt das Leben der Knochen. Man macht sich nackt bis auf das Skelett, den Tod. Alles Fleisch fällt von dem Gerüst, alle Bänder und Organe machen sich selbständig, denn sie sind ja von Gott und Gott selber und Erde und Odem, was auch immer, nenne es wie du willst, aber all dies ist freies Material, das hier auf diese Erde jetzt gegeben ist. Und dieses Fleisch und diese Organe, die werden getaktet von Erfahrungen und gelerntem Inhalt, was menschliches Leben bedeutet. Es ist Feuer, es ist Wasser, Erde und Luft-- aber der Wandel, der ist die Metall-Spirale der Kindheit, die Spule, auf welcher die esoterische Pirouette auf der Spirale ausgeführt wird. So wie wir als Kind zuhause einmal die Treppe heruntergefallen sind, so klettern wir sie als Erwachsene wieder herauf, um ins Kinderzimmer zurück zu gelangen oder aber in ein anders, ganz entscheidendes Zimmer unserer Kindheit:

denn dieser Ausblick da aus dem Fenster auf die Strasse vor dem Haus --- wann kommt der Vater?

:liebe1:
 
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Und wo ist dieses Fleisch da nun faul, das ich bin? Wo ist es stinkig, wo eitert es, was in mir eiert ständig, was schaukelt mich von Rechts nach Links, bringt mich auf und macht mich nieder?
In den Eiern würd ich sagen. Natürlich im übertragenen Sinne :)

liebe Grüße
 
Die Pirouette (von frz. „pirouetter“ sich im Kreis drehen oder schnell seinen Standpunkt ändern) ist ein ganz besonderes Wort für mich. Und eine ganz besondere Figur natürlich, sie ist wie eine Spirale.

Ich finde es so schön, dass in der Pirouette beides gelegen ist: "sich im Kreis drehen" wie ein Rad, aber eben auch "schnell seinen Standpunkt ändern" wie ein Schlauer Fuchs. Das scheint sich ja zu widersprechen, nicht wahr? Erst wenn man das "sich im Kreis drehen" dreidimensional betrachtet, kann man sehen, wie ein "Sich im Kreis drehen" dazu verhelfen kann, schnell den eigenen Standpunkt zu ändern: durch "Aufstieg" in einer Spirale, die aus dem Drehen des Kreises entsteht.

Die Spirale kann man nicht sehen, wenn man von oben auf sie draufschaut. Schaut man von oben auf eine Spirale (ich denke da gerade an diese Metallspiraldinger, die Treppen herunterlaufen), dann sieht sie aus wie ein Kreis. Schaut man aber von der Seite, dann bemerkt man: ooh, eine Spirale. Dieser Kreis, den ich von oben sah, der ist tatsächlich so etwas wie eine Spule.

Um bei der silbernen Metall-Spirale zu bleiben, die Treppen laufen kann: wenn kein Kind mit diesem Wunderding spielt, dann steht es da als kompakte Spule. Der Körper der Spirale ist dicht und fest und man kann die gesamte Spirale als Massiv hochheben. Geht man aber jetzt hin und zieht die Spirale auseinander, dann gerät sie in Schwingung. Sie schwankt von rechts nach links- lustig, nicht? Es macht sogar ein kleines Geräusch, so euieuieuieui... wie eine sich wundernde russische Matruschka. öiöiöi.

Nun reist man in einem Kreis im Leben, dem Karma-Rad. Und bei der Reise im Karma-Rad die Spirale zu entdecken, mit der man jeweils dann eine Etage höher auf der Spule kommt, das ist mal das Eine. Das andere ist, die Spirale aus der unendlichen Dehnung heraus wieder zu komprimieren und zu massivem Metall zu werden. Die alchymie weist darauf hin, dass so Metall, also unsere "Güte", unsere "Wertigkeit", letztlich zu gold wandelt. Eine Station auf der Spirale ist es, die gesamte angesammelte geistige Energie wieder im Körper zu konzentrieren und zu einem Sprung auszuholen, der an Dichte und Energie die jeweiligen Dimensionsüberschreitungen innerhalb des Wegs auf der Spirale übersteigt. Dieser Sprung kann auch einfach nur das Reissen eines Tempelvorhanges sein.

Die Spirale wird zur Energiespule. Aus dem esoterischen Fluss wird Strom für den Leib.

Und das erdet einen dann erst mal, man bemerkt: oh, diese ganze Spiralisiererei fand ja eigentlich in dieser Spule hier statt, die mein Körper ist. Was habe ich eigentlich die ganze Zeit mit meinem Körper gemacht? Jetzt wo der Strom da ist, erscheint der Fluss von früher irgendwie weniger konkret und "Wandlung" auf einer Wendeltreppe wie einer Spirale wird auf einmal sehr konkret körperlich spürbar. "Es windet mich" auf einmal überall, da kommen schmerzende Aspekte und Stellen in meinem gesamten Leben, die in meinem Körper verhaftet zu sein scheinen und der Strom hier in der Spule öffnet mir auf einmal all diese Räume, in die ich bisher vermieden habe zu blicken.

Und hier, an dieser Stelle, da beginnt der Tanz des Schamanen. Da "dreht" sich dann der Körper um die Spule im Inneren herum, so wie man einen Kasper auf einem Holzstückchen drehen würde. Ein Tanz in Trance, ein Körperwerden aus Sound, der aus Bewegung Alles freisetzt, was mich verhaftete. Eine Performance: Ein Irres Licht, Eine Kugel die leuchtet, sie springt durch den Wald und das Irrlicht verschwindet in der Ferne. Bis das Licht aus dem Geist, den Augen verschwunden ist. Und dann sieht man: ich bin ja gar kein Licht, ich bin Fleisch.

Und wo ist dieses Fleisch da nun faul, das ich bin? Wo ist es stinkig, wo eitert es, was in mir eiert ständig, was schaukelt mich von Rechts nach Links, bringt mich auf und macht mich nieder? Welche Aspekte kann ich beobachten, die mich ausmachen und die ich bin oder die ich mein Eigen nenne? Wohin "treibt" mich mein Fleisch, so wie ein hefiger Teig, der gärt, bis er in den Ofen kommt? Wo bin ich Hänsel und hänsele mich und andere? Bis ich mich/sie im Ofen habe, der uns alle wandelt?

Da ist so viel beobachtbar innendrin. Ein Sehnen, Ein Wollen, ein Fehlen im Aufnehmen der Vergangenheit, eine Zurückhaltung, sogar ein kleines Gefängnis, in dem man als Verhafterer Mensch in seiner eigenen Vergangenheit festsitzt. Und festsitzt. Und festsitzt.

Und so hört dann der Tanz in Trance wieder auf, denn man merkt: man hat sich wie in Trance im Kreis gedreht und man wird "der Sitzende".

Und so sitzt man und wartet. Und wartet. Und wartet.

Bis das Universum auf einmal etwas gebiert, das man noch nicht kannte. Etwas ganz, gänzlich Neues, das Ganz erscheint.

Und schon wieder ist man eine Etage höher auf der Spirale, wo man doch eigentlich meinte, bereits zur Spule geworden zu sein und zu 100% selber "leiten" zu können. Leiden - Leiten. Man entdeckt wieder einmal: es scheint immer weiter zu gehen hier in diesem Leben, Stillstand ist wohl nicht vorgesehen, egal wie dicht ich mich nun fühle und wieviel Strom ich bin und wieviele Fische in meinem Wasser mit mir mitschwimmen. Selbst wenn ich im Meer bin, ich werde meine Reise über kurz oder lang als verdunstendes Wasser Richtung Sonne fortführen. Oder ich sickere ein in die Erde.

Und dann beginnt das Leben der Knochen. Man macht sich nackt bis auf das Skelett, den Tod. Alles Fleisch fällt von dem Gerüst, alle Bänder und Organe machen sich selbständig, denn sie sind ja von Gott und Gott selber und Erde und Odem, was auch immer, nenne es wie du willst, aber all dies ist freies Material, das hier auf diese Erde jetzt gegeben ist. Und dieses Fleisch und diese Organe, die werden getaktet von Erfahrungen und gelerntem Inhalt, was menschliches Leben bedeutet. Es ist Feuer, es ist Wasser, Erde und Luft-- aber der Wandel, der ist die Metall-Spirale der Kindheit, die Spule, auf welcher die esoterische Pirouette auf der Spirale ausgeführt wird. So wie wir als Kind zuhause einmal die Treppe heruntergefallen sind, so klettern wir sie als Erwachsene wieder herauf, um ins Kinderzimmer zurück zu gelangen oder aber in ein anders, ganz entscheidendes Zimmer unserer Kindheit:

denn dieser Ausblick da aus dem Fenster auf die Strasse vor dem Haus --- wann kommt der Vater?

:liebe1:

Und was folgerst Du aus all dem, Wortgewaltiger?
(Bitte entschuldige meine Weitschweifigkeit)
 
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Und was folgerst Du aus all dem, Wortgewaltiger?
(Bitte entschuldige meine Weitschweifigkeit)

nüx, gar nix. Pirouette ist Kunst, die hat für mich einfach so aus der Existenz heraus eine Wertigkeit. Sie verdichtet sich eben sehr unterschiedlich. P.I.R.O.U.E.T.T.E. ist die Essenz der Pirouette. Das folgere ich daraus, mehr kann ich da nicht erkennen, ausser vielleicht den esoterischen Schreiber und den energetischen Wert.

Aber "Wortgewalt"- das finde ich sehr interessant, ich drehe mich gerade um einen Aspekt im Leben, der bedeutet "Für Sicherheit sorgen". Die Pirouette ist da ein Bild, das mir zufiel und ich neige ja dazu, Bilder zu verschriftlichen. Ich übe das, um Sicherheit zu erfahren in der eigenen sprachlichen Äusserung. Die eigene "Wortgewalt", die ja jeder Mensch gleichermassen hat, will sich ja in Bahnen einfügen und mir macht das Angst, da los zu lassen. Das ist wohl ein Anlass, mich um ein Thema "zu drehen". Aber die gesagt, die Perspektive ist dabei meine Motivation und hier könnte es sein "Für Sicherheit sorgen". Bei einer Pirouette ist ja bekanntlich die Landung auf der Erde das Entscheidende. Und da, könnte man sagen, befinde ich mich. Soweit ich eben sehe.

:liebe1: :liebe1: :liebe1: :liebe1: <---ooh!

hai QIA ! Na, Du Pirouette, wie isset hier so auf tür-kisch? Haste den Schlüssel gefunden? P.s.: ich mag Dich ganz gern. Du Wiener Würstchen.

:)
 
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