Trixi Maus
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 23. Oktober 2005
- Beiträge
- 26.461
Jetzt weiß ich warum ich den Thread so lange hab sacken lassen... weil ich heute etwas dazu schreiben kann. Ich danke Euch allen für Eure Antworten, ich werde mit und mit antworten. Aber erst mal zu mir, bzw. zu dem, was mir zu dem Thema heute einfällt: der wahre Wert des Menschen.
Ich habe gerade Gelegenheit, das zu reflektieren. Denn ein naher Verwandter ist verstorben und ich trauere. Jetzt habe ich daher mal Gelegenheit, diese Idee zu verfolgen, daß es einen wahren Wert in meinem Onkel gab, und auch Werte, die unwahrer waren als andere Werte. Aber mal sehen, wie's verlaufen wird.
Seine Biographie war die eines Kindes, das in der nationalsozialistischen Zeit aufwuchs, ein Junge, der als 14-jähriger mit der dreijährigen Schwester auf dem Kindersitz mit seinem Fahrrad zum Bunker fuhr und für die Schwester (meine Mutter) die Verantwortung hatte. Die Mutter packte noch die notwendigsten Sachen, aber die Kinder sollten beim Einsetzen der Sirene losradeln. Bzw. der Grosse mit der Kleinen.
Der Junge wurde Rechtsanwalt, gründete eine noch heute erfolgreiche, grosse Kanzlei, befand sich beruflich in Scheidungskämpfen und vernachlässigte die Familie. Er starb nach langer, schwerer Krankheit.
Diese Biographie ist eine sehr typische Biographie für die Generation, der mein Onkel angehörte. Die Nötigungen und Verbrechen der Kindheit und Jugend konnten kein Leben entstehen lassen, in dem ein Mann sich seinen Kindern zuwendete und da war - hatte er doch den eigenen Vater in der entscheidenden Zeit seiner Entwicklung vom Jungen zum Mann vermißt. So war er verantwortlich, ohne reif dafür zu sein oder je zu werden. Für seine Kinder, dieses Mal, nicht mehr für die kleine Schwester. Das Trauma des Krieges und der Nazizeit zog sich durch das gesamte Leben und hat ihn schwer depressiv und multimorbide sterben lassen, nach jahrelangem Kampf gegen Krankheiten, gegen sich selbst und gegen Andere.
Mitgefühl.... jaa, ich glaube das Mitgefühl ist der wahre Wert des Menschen.
(ooh, es wird ein buddhistischer Thread, wie ich bemerke, daher)
Ich habe gerade Gelegenheit, das zu reflektieren. Denn ein naher Verwandter ist verstorben und ich trauere. Jetzt habe ich daher mal Gelegenheit, diese Idee zu verfolgen, daß es einen wahren Wert in meinem Onkel gab, und auch Werte, die unwahrer waren als andere Werte. Aber mal sehen, wie's verlaufen wird.
Seine Biographie war die eines Kindes, das in der nationalsozialistischen Zeit aufwuchs, ein Junge, der als 14-jähriger mit der dreijährigen Schwester auf dem Kindersitz mit seinem Fahrrad zum Bunker fuhr und für die Schwester (meine Mutter) die Verantwortung hatte. Die Mutter packte noch die notwendigsten Sachen, aber die Kinder sollten beim Einsetzen der Sirene losradeln. Bzw. der Grosse mit der Kleinen.
Der Junge wurde Rechtsanwalt, gründete eine noch heute erfolgreiche, grosse Kanzlei, befand sich beruflich in Scheidungskämpfen und vernachlässigte die Familie. Er starb nach langer, schwerer Krankheit.
Diese Biographie ist eine sehr typische Biographie für die Generation, der mein Onkel angehörte. Die Nötigungen und Verbrechen der Kindheit und Jugend konnten kein Leben entstehen lassen, in dem ein Mann sich seinen Kindern zuwendete und da war - hatte er doch den eigenen Vater in der entscheidenden Zeit seiner Entwicklung vom Jungen zum Mann vermißt. So war er verantwortlich, ohne reif dafür zu sein oder je zu werden. Für seine Kinder, dieses Mal, nicht mehr für die kleine Schwester. Das Trauma des Krieges und der Nazizeit zog sich durch das gesamte Leben und hat ihn schwer depressiv und multimorbide sterben lassen, nach jahrelangem Kampf gegen Krankheiten, gegen sich selbst und gegen Andere.
Mitgefühl.... jaa, ich glaube das Mitgefühl ist der wahre Wert des Menschen.
(ooh, es wird ein buddhistischer Thread, wie ich bemerke, daher)