Der Turmbau zu Babel (Gebrabbel und Sprachverwirrung)

Neutrino

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Die biblische Erzählung [Bearbeiten]
Meister der Weltenchronik

Die Bibel erzählt von einem Volk aus dem Osten, das eine Sprache spricht und sich in der Ebene in einem Land namens Schinar ansiedelt. Dort will es eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel bauen. Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. Nun befürchtet er, dass ihnen nichts mehr unerreichbar sein [wird], was sie sich auch vornehmen, das heißt, dass das Volk übermütig werden könnte und vor nichts zurückschreckt, was ihm in den Sinn kommt. Gott verwirrt ihre Sprache und vertreibt sie über die ganze Erde. Die Weiterarbeit am Turm endet gezwungenermaßen.

Die Stadtbezeichnung „Babel“ ist in der hebräischen Fassung ein Wortspiel, das „Geplapper“ oder „Gebrabbel“ bedeutet. Hierbei handelt es sich um eine Volksetymologie, denn die griechische Form des Namens, Babylon, leitet sich vom Akkadischen bāb-ilim ab, was „Tor der Götter“ bedeutet.

Im Neuen Testament wird das Thema der Sprachverwirrung nochmals in der Pfingstgeschichte aufgenommen (Apg 2,6 EU). Der Heilige Geist bewirkt dieser Erzählung zufolge durch eine von Jesus Christus ermöglichte Gottverbundenheit ein neues Reden und Verstehen über alle Sprachgrenzen hinweg

http://de.wikipedia.org/wiki/Turmbau_zu_Babel


Wie ist diese Geschichte zu verstehen? Ich schaue mal morgen, dass ichs hier einstelle, bin heute schon zu müd... aber vielleicht fällt dem ein oder anderen ja heute schon was ein... Freu mich von euch zu lesen... :)
 
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Die biblische Erzählung [Bearbeiten]
Meister der Weltenchronik

Die Bibel erzählt von einem Volk aus dem Osten, das eine Sprache spricht und sich in der Ebene in einem Land namens Schinar ansiedelt. Dort will es eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel bauen. Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. Nun befürchtet er, dass ihnen nichts mehr unerreichbar sein [wird], was sie sich auch vornehmen, das heißt, dass das Volk übermütig werden könnte und vor nichts zurückschreckt, was ihm in den Sinn kommt. Gott verwirrt ihre Sprache und vertreibt sie über die ganze Erde. Die Weiterarbeit am Turm endet gezwungenermaßen.

Die Stadtbezeichnung „Babel“ ist in der hebräischen Fassung ein Wortspiel, das „Geplapper“ oder „Gebrabbel“ bedeutet. Hierbei handelt es sich um eine Volksetymologie, denn die griechische Form des Namens, Babylon, leitet sich vom Akkadischen bāb-ilim ab, was „Tor der Götter“ bedeutet.

Im Neuen Testament wird das Thema der Sprachverwirrung nochmals in der Pfingstgeschichte aufgenommen (Apg 2,6 EU). Der Heilige Geist bewirkt dieser Erzählung zufolge durch eine von Jesus Christus ermöglichte Gottverbundenheit ein neues Reden und Verstehen über alle Sprachgrenzen hinweg

http://de.wikipedia.org/wiki/Turmbau_zu_Babel


Wie ist diese Geschichte zu verstehen? Ich schaue mal morgen, dass ichs hier einstelle, bin heute schon zu müd... aber vielleicht fällt dem ein oder anderen ja heute schon was ein... Freu mich von euch zu lesen... :)

Schade dass du Wiki nimmst.....sehr schade.....
 
Mensch, stell doch was anderes, besseres ein. Ich habe gerade nichts zur Hand und auch kein "Auge" zum surfen... geht erst morgen wieder... :)
 
Der Turmbau zu Babel: Gen 11,1-9


1 Alle Menschen hatten die gleiche Sprache und gebrauchten die gleichen Worte.
2 Als sie von Osten aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Land Schinar und siedelten sich dort an.
3 Sie sagten zueinander: Auf, formen wir Lehmziegel, und brennen wir sie zu Backsteinen. So dienten ihnen gebrannte Ziegel als Steine und Erdpech als Mörtel.
4 Dann sagten sie: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel, und machen wir uns damit einen Namen, dann werden wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen.
5 Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten.
6 Er sprach: Seht nur, ein Volk sind sie, und eine Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen.
7 Auf, steigen wir hinab, und verwirren wir dort ihre Sprache, so dass keiner mehr die Sprache des anderen versteht.
8 Der Herr zerstreute sie von dort aus über die ganze Erde, und sie hörten auf, an der Stadt zu bauen.
9 Darum nannte man die Stadt Babel (Wirrsal), denn dort hat der Herr die Sprache aller Welt verwirrt, und von dort aus hat er die Menschen über die ganze Erde zerstreut.

(Einheitsübersetzung)
 
Ich versuche hier mal eine eigene Interpretation und habe selbst noch keine weiteren Ausführungen dazu gelesen. Diese meine folgenende Interpretation ist also ausgesprochen spontan und nur ein Versuch im Rahmen meiner Möglichkeiten. Will heissen, ohne Gewehr und so :D... im doppelten Sinne!


1 Alle Menschen hatten die gleiche Sprache und gebrauchten die gleichen Worte.


Alle Menschen waren in der Lage sich ohne Kommunikationsprobleme miteinander zu verständingen.


2 Als sie von Osten aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Land Schinar und siedelten sich dort an.

Aha! So wirds dann wohl gewesen sein... LOL *g


3 Sie sagten zueinander: Auf, formen wir Lehmziegel, und brennen wir sie zu Backsteinen. So dienten ihnen gebrannte Ziegel als Steine und Erdpech als Mörtel.


Wäre hier interessant, wofür wie in Punkt zwei schon die einzelnen Elemente der Geschichte, wie beispielsweise Osten, Lehmziegel, Land Schinar, gebrannte Ziegel und Erdpech usw. stehen könnten. Kann ich nur leider nicht mit aufwarten... Und nehme es daher, wie in Punkt 2 schon zunächst einfach mal zur Kenntnis. :)


4 Dann sagten sie: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel, und machen wir uns damit einen Namen, dann werden wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen.

Die Menschen hatten das Bedürfnis sich einen Namen zu machen. Der Name steht hier in meinen Augen für eine klare Identität, für etwas, das sie deutlich von anderen unterscheidet. Es geht hier womöglich um so etwas wie den Individuationsprozess. Er ist hier allerdings nicht etwas, das sich in Eigendynamik, wie es einem Prozess üblicherweise so anhaftet, an einem selbst verwirklicht, sondern vielmehr etwas, das kontrolliert und eigenmächtig in Gang gebracht wird mit der finalen Absicht "RUHM" (erinnert mich gerade an RAUM, der Platz offeriert und doch ein Gefängnis ist, aber gleichzeitig Geborgenheit in Aussicht stellt) zu erlangen. Wir wollen uns einen Namen machen. Wir wollen wahrgenommen und (an)erkannt werden und uns ganz besonders hervorheben, so dass wir mehr ein Zeichen, eine Identiät sind, etwas das ganz sicher nicht dieses oder jenes sondern es ist, was es aus macht. Nomen est Omen. Wir wollen es uns aber nicht "verdienen", an uns selbst entdecken, sondern eigenmächtig kontrolliert selbst organisieren.


5 Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten.

Ich möchte hier kurz darauf hinweisen, dass ich aus einer Perspektive schreibe, in der das AT und die darin offenbarten Zusammenhänge für mich universelle Gesetze darstellen mit dem Sinn Notwendigkeiten und ihre Vernetzungen aufzuzeigen und für Menschen nachvollziehbar zu machen. Dem liegt eine Erfahrung zu Grunde, die ich hier aber nicht näher beschreiben möchte. Wir befinden uns hier also in einer Phase, in der die Quelle Kontakt mit ihrem Geschöpf und ihren (notwendigen!) Kreationen bzw. Kreationsvorhaben aufnimmt.


6 Er sprach: Seht nur, ein Volk sind sie, und eine Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen.

Die Quelle stellt zunächst mal den Status Quo fest, und erkennt eine Macht, die auszuufern drohen könnte. Diese Macht ist bedingt durch Einheit der Sprache, von der Quelle gegeben. Es hat etwas von Magie. Eine Sprache sprechen sie, eine Einheit bilden sie darin. Man könnte ja sagen: Ist doch schön. So solls doch sein. Und doch stört die Quelle offenbar etwas. Notwenigerweise. Etwas fehlt: Jetzt wid ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen. Menschliche Allmacht ist nicht gewünscht.

7 Auf, steigen wir hinab, und verwirren wir dort ihre Sprache, so dass keiner mehr die Sprache des anderen versteht.

Dieses Vertrauen hat die Quelle offenbar nicht, dass sie hier weiter gewähren lässt. Wie gesagt, notwendigerweise!



Ganz oberflächlich reaktionär erkennend liess sich tatsächlich fragen: Ist Gott ein Missgünstiger Oberarsch, der uns nicht an seiner Essenz teilhaben lassen möchte?

Ich denke vielmehr, dass hier ein notwendiges Korrektiv zur Geltung kommt. Die Menschen wollen in den Himmel. Mit einer Hau-ruck-Aktion. Wir bauen eine Stadt, und einen Turm. Mich erinnert dies an die Schlange. Wir warten nicht auf ihre Umkehr, in der sie wieder gen Himmel strebt, der Herr sie lässt, nein, wir nehmen es selbst in die Hand, wer braucht schon die Schlange geschweige denn die Quelle, wir bauen einen künstlichen Ersatz und klettern je nach Bedarf selbst zum Gipfel. Wir nehmen einfach die Abkürzung. Wir sind uns ja schon so einig, so eins, wie die SPRACHE es eben hergibt. Wir haben das Soll erfüllt und jetzt gehts auf Heim.

Allein die Sehnsucht ist sicherlich redlich und auch in ihrer Zeit, das heisst harmonisch abgesegnet; und daher ist auch zunächst mal kein Eingriff sichtbar. Bis zu punkt 5 ist also eine gewisse Resonanz und Harmonie gegeben. Der Mensch ist reif. Aber ist er reif genug?

In Punkt 6 haben wir eine Standpunktdefinition und in 7. ist der Mensch als unwürdig entlarvt. Was er möchte ist schön, nämlich die Verbindung zur Quelle. Wie er dazu gelangen möchte ist aber verdächtig. Und WIESO er es möchte ist gar bezeichnend. Er will sich selbst einen Namen machen, statt selbst seinen Namen zu entdecken. Er will bequem die Abkürzung gestalten, statt sich der Quelle hinzugeben und sie machen zu lassen. Allerdings kommt er durch Erfahrung zu dieser Vermessenheit. Er hat Einheit erfahren, aber auch die Macht, die mit dieser Einheit einhergeht. Sprache ist lebendiges, eigendynamisches Instrument, dass zb. dem Kleinkind den ersten Impuls zur Eigenständigkeit in Erfahrung bringt. Mit diesem ersten Impuls sind die zarten Antennen zur bewussten autonomen Lebensgestaltung gesetzt, ich kann auf meine (Um)Welt ein und auswirken. An diesen ersten Impuls ist sogar beim Kleinkind der nächste Impuls als ICH (nicht dieses oder Jenes) und WILL im Sinne von aktiver Lebensgestaltung angekoppelt. Wo ich Macht erfahre, bin ich und will ich.

Wenn nun die Quelle notwenigerweise eingreifen muss, dann weil ich mich nicht in Resonanz befinde, die nötige Reife nicht gegeben ist. Es ist also der Versuch, die Welt vor ihrer Zeit zuüberwinden. Dem zu Grunde liegt nicht die blosse Sehnsucht zurück zur Quelle sondern viel mehr weiters ein tiefsitzender Minderwertigkeitskomplex. Ich will eine Stadtbauen, um mir einen Namen zu machen. Mir zur Ehre will ich eine Stadt bauen. Und sie werden von mir reden, das heisst mich lebendig machen, mir das Gefühl geben, ich sei wertvoll, weil ich im Turm den Weg zur Quelle richte. Und die Quelle wird mich lieben. Erst dann.

Es ist also völlig neben dem, wie es sich tatsächlich verhält. Die Quelle liebt mich auch so. Ich kann keinen Namen mir selbst machen, den sie mir nicht bereits gegeben hat. Und wenn ich noch jeden und alles zuverstehen in der Lage bin, ich niedlicher Mensch bin nicht allmächtig. (GSD!)

Dass es in 7. "WIR" heisst bedeutet mir verschiedene vollkommene Aspekte und Gesetze Gottes, die in der Zerstörung zur Wirkung gelangen.

Ein Gesetz wäre zb. WAS DU FÜRCHTEST BRINGE ICH ÜBER DICH!

Schattenintegration. Du meinst, du seist gross, und weisst nicht, für wie klein du dich hälst und wie klein du tatsächlich bist, weil du Kleinheit hasst und aussortiert hat, so bringe ich Kleinheit über dich. Hier wäre für klein jeder weitere Schattenaspekt einsetzbar.

Naja, ich wollte eigentlich noch abschliessend resümieren, muss jetzt aber leider los, bis denne! :)
 
Wisst ihr was Freunde, .... der Turmbau zu Babel ist lediglich eine Dokumentation dessen, was dabei rauskommt, wenn Mensch versucht, Wahrheit auszudrücken...Was meints? :)
 
Wisst ihr was Freunde, .... der Turmbau zu Babel ist lediglich eine Dokumentation dessen, was dabei rauskommt, wenn Mensch versucht, Wahrheit auszudrücken...Was meints? :)

Etwas fehlt.....:

Hätten die höher Bewussten geschwiegen, hätte es keine Verwirrung
gegeben, meine ich.....

Der untere Bewusste sucht nach Wahrheit, dann kommt der höher Bewusste
und gibt sie in seiner Bewusstseinssprache und verwirrt, denn seine
Bewusstseinsebene ist tiefer nicht verständlich......

nur einiges bleibt haften, was die vollkommene Verwirrung komplett macht,
denn das wenige "begriffene" vernebelt den eigenen Horizont,
stellt ihn komplett in Frage....


Ist auch hier im Forum DEUTLICH erkennbar..... :)
 
Ein paar sehr subjektive Splitter zum Thema:

1 Alle Menschen hatten die gleiche Sprache und gebrauchten die gleichen Worte.


Alle Menschen waren in der Lage sich ohne Kommunikationsprobleme miteinander zu verständingen.

Welche "Sprache" könnte das (gewesen) sein? Welche Art der Kommunikation?

2 Als sie von Osten aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Land Schinar und siedelten sich dort an.

Aha! So wirds dann wohl gewesen sein... LOL *g

Schinar läge im heutigen Nordirak. Die Menschen kamen also, wenn man dies als Destinationspunkt nimmt, von östlich davon.
Wäre wohl auch interessant in Verbindung mit dem Eindringen der Kurgankultur, und der "Erfindung" des Krieges, als Übergang einer matrilinearen zu einer patriarchalen Kultur in den europäischen Bereich ebenso wie in den Nahen Ostern, nämlich auch eben eigenartigerweise genau bis in den Nordirak, später sogar bis ins Niltal also nach Ägypten.


3 Sie sagten zueinander: Auf, formen wir Lehmziegel, und brennen wir sie zu Backsteinen. So dienten ihnen gebrannte Ziegel als Steine und Erdpech als Mörtel.

Wäre hier interessant, wofür wie in Punkt zwei schon die einzelnen Elemente der Geschichte, wie beispielsweise Osten, Lehmziegel, Land Schinar, gebrannte Ziegel und Erdpech usw. stehen könnten. Kann ich nur leider nicht mit aufwarten... Und nehme es daher, wie in Punkt 2 schon zunächst einfach mal zur Kenntnis. :)

Was wäre das Relevante hierbei? Gebrannte Ziegel. Was bewirkt das Brennen? Neben der architektonischen Funktion als Baumaterial? Haltbarkeit der Ziegel ebenso wie dessen, das auf den Ziegeln ist, wäre. Was war auf den Ziegeln? Schrift und Bilder. Die halten, konserviert sind, bleiben. In Stein gemeißelt, gebrannt! Wissen! Worüber?
Noch dazu in präziserer Form erhaltbar, als auf dem Weg der mündlichen Weitergabe möglich. Somit theoretisch auch so etwas wie Codes, Formeln. Exaktes Wissen, Wissenschaft,...


Babilum hieße auf akkadisch auch Gottes Tor… Tor wohin? Warum in die Höhe? Was ist in einer Stadt in der Höhe anders? Die Luft! Kein Smog, damals vermutlich vor allem kein Rauch, kein Staub, man sieht den Himmel besser, die Luft ist klarer.


4 Dann sagten sie: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel, und machen wir uns damit einen Namen, dann werden wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen.

Die Menschen hatten das Bedürfnis sich einen Namen zu machen. Der Name steht hier in meinen Augen für eine klare Identität, für etwas, das sie deutlich von anderen unterscheidet. Es geht hier womöglich um so etwas wie den Individuationsprozess. Er ist hier allerdings nicht etwas, das sich in Eigendynamik, wie es einem Prozess üblicherweise so anhaftet, an einem selbst verwirklicht, sondern vielmehr etwas, das kontrolliert und eigenmächtig in Gang gebracht wird mit der finalen Absicht "RUHM" (erinnert mich gerade an RAUM, der Platz offeriert und doch ein Gefängnis ist, aber gleichzeitig Geborgenheit in Aussicht stellt) zu erlangen. Wir wollen uns einen Namen machen. Wir wollen wahrgenommen und (an)erkannt werden und uns ganz besonders hervorheben, so dass wir mehr ein Zeichen, eine Identiät sind, etwas das ganz sicher nicht dieses oder jenes sondern es ist, was es aus macht. Nomen est Omen. Wir wollen es uns aber nicht "verdienen", an uns selbst entdecken, sondern eigenmächtig kontrolliert selbst organisieren.

Namen stiften Identität. Verbinden Einzelindividuen zu Kollektiven. Wie mächtig diese sein kann, wie real, zeigen bis heute nationale Identitäten, in deren "Namen" auch Kriege gegen Andersnamige, gegen "die Anderen" geführt werden.

5 Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten.

Ich möchte hier kurz darauf hinweisen, dass ich aus einer Perspektive schreibe, in der das AT und die darin offenbarten Zusammenhänge für mich universelle Gesetze darstellen mit dem Sinn Notwendigkeiten und ihre Vernetzungen aufzuzeigen und für Menschen nachvollziehbar zu machen. Dem liegt eine Erfahrung zu Grunde, die ich hier aber nicht näher beschreiben möchte. Wir befinden uns hier also in einer Phase, in der die Quelle Kontakt mit ihrem Geschöpf und ihren (notwendigen!) Kreationen bzw. Kreationsvorhaben aufnimmt.

Wenn man so möchte, scheint es also zunächst anscheinend auch geklappt zu haben. Die Verbindung, Beschwörung, Manifestation Gottes'. Der Zugang zum Göttlichen. Wie auch immer konkret es gewesen sein mag. Könnte man möglicherweise ja auch so sehen.


6 Er sprach: Seht nur, ein Volk sind sie, und eine Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen.

Die Quelle stellt zunächst mal den Status Quo fest, und erkennt eine Macht, die auszuufern drohen könnte. Diese Macht ist bedingt durch Einheit der Sprache, von der Quelle gegeben. Es hat etwas von Magie. Eine Sprache sprechen sie, eine Einheit bilden sie darin. Man könnte ja sagen: Ist doch schön. So solls doch sein. Und doch stört die Quelle offenbar etwas. Notwenigerweise. Etwas fehlt: Jetzt wid ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen. Menschliche Allmacht ist nicht gewünscht.

Menschliche All-macht? Macht über das All, über All-Es? Sterne? Es könnte sich dabei sowohl um kosmisches Wissen, Wissen um Zusammenhänge handeln, ebenso aber auch um etwas Konkreteres. Bleibt aber natürlich Spekulation.

7 Auf, steigen wir hinab, und verwirren wir dort ihre Sprache, so dass keiner mehr die Sprache des anderen versteht.

Dieses Vertrauen hat die Quelle offenbar nicht, dass sie hier weiter gewähren lässt. Wie gesagt, notwendigerweise!

Steigen wir(?) hinab…. Von wo hinab? Ich nehme mal die Extremspekulation: Wir hätten sozusagen eine Art Dimensionsportal oder Ähnliches. Eine Art Stargate, quasi. Es funktioniert. Und wir wissen, wie. Wir können "nach den Sternen" greifen. "Gott" erreichen.
Symbolisch gesehen: Wir wissen, aber wir können damit nicht umgehen. Zauberlehrling.

Aber, genau das möchte Gott nicht. Und er(?) kommt nicht als einer, sondern als wir, gemeinsam unter einem Namen anscheinend dennoch, unter einer Flagge. Interessanter Spiegel. Macht begegnet einer anderen Macht. Menschenmacht der All-Macht. Welcher? Einer aus ihrer Sicht so empfundenen, oder einer faktischen?

Wie verwirrt man? Schock! Panik! Angst! Trauma!

Was also geschah? Was stieg herab? Was kam auf die Welt? Eher gleichgültig, ob erschaffen, beschworen, herteleportiert, oder sonstwie, danach war es anscheinend da. Verwirrte. Was? Und verwirrte derart, dass danach die eine Sprache verloren ging. Die Netzwerkfähigkeit, Kompatibilität, somit die Einheit. Nicht nur die Sprache scheint also verloren gegangen zu sein, sondern sogar die Fähigkeit dazu. Kein Zugang mehr zum Netz! Odr wurden nur die Server abgeschaltet, vernichtet? Deaktivierung einer Fähigkeit, die Menschen bereits hatten? Wie ginge das? Umgekehrte Evolution? Eingriff? In was?
Und alle ergreifen die Fluch. In alle Himmelsrichtungen.

Geschah das nur symbolisch, oder (auch) real?

Erinnert doch auch an den Sündenfall. Was dort als persönlich-individuelle Erfahrung von Adam und Eva dargestellt wird, wiederholt sich nun als Kollektiv unter einem (eigenen) Namen. Die Spirale hat sich (zumindest) eine Ebene weitergedreht.
Der Fort-Schritt schreitet fort.


Ganz oberflächlich reaktionär erkennend liess sich tatsächlich fragen: Ist Gott ein Missgünstiger Oberarsch, der uns nicht an seiner Essenz teilhaben lassen möchte?

Es ließe sich aber auch fragen, welcher Gott?

Ich denke vielmehr, dass hier ein notwendiges Korrektiv zur Geltung kommt. Die Menschen wollen in den Himmel. Mit einer Hau-ruck-Aktion. Wir bauen eine Stadt, und einen Turm. Mich erinnert dies an die Schlange. Wir warten nicht auf ihre Umkehr, in der sie wieder gen Himmel strebt, der Herr sie lässt, nein, wir nehmen es selbst in die Hand, wer braucht schon die Schlange geschweige denn die Quelle, wir bauen einen künstlichen Ersatz und klettern je nach Bedarf selbst zum Gipfel. Wir nehmen einfach die Abkürzung. Wir sind uns ja schon so einig, so eins, wie die SPRACHE es eben hergibt. Wir haben das Soll erfüllt und jetzt gehts auf Heim.

Also wäre Heim nicht hier?

Allein die Sehnsucht ist sicherlich redlich und auch in ihrer Zeit, das heisst harmonisch abgesegnet; und daher ist auch zunächst mal kein Eingriff sichtbar. Bis zu punkt 5 ist also eine gewisse Resonanz und Harmonie gegeben. Der Mensch ist reif. Aber ist er reif genug?

In Punkt 6 haben wir eine Standpunktdefinition und in 7. ist der Mensch als unwürdig entlarvt. Was er möchte ist schön, nämlich die Verbindung zur Quelle. Wie er dazu gelangen möchte ist aber verdächtig. Und WIESO er es möchte ist gar bezeichnend. Er will sich selbst einen Namen machen, statt selbst seinen Namen zu entdecken. Er will bequem die Abkürzung gestalten, statt sich der Quelle hinzugeben und sie machen zu lassen. Allerdings kommt er durch Erfahrung zu dieser Vermessenheit. Er hat Einheit erfahren, aber auch die Macht, die mit dieser Einheit einhergeht. Sprache ist lebendiges, eigendynamisches Instrument, dass zb. dem Kleinkind den ersten Impuls zur Eigenständigkeit in Erfahrung bringt. Mit diesem ersten Impuls sind die zarten Antennen zur bewussten autonomen Lebensgestaltung gesetzt, ich kann auf meine (Um)Welt ein und auswirken. An diesen ersten Impuls ist sogar beim Kleinkind der nächste Impuls als ICH (nicht dieses oder Jenes) und WILL im Sinne von aktiver Lebensgestaltung angekoppelt. Wo ich Macht erfahre, bin ich und will ich.

Wenn nun die Quelle notwenigerweise eingreifen muss, dann weil ich mich nicht in Resonanz befinde, die nötige Reife nicht gegeben ist. Es ist also der Versuch, die Welt vor ihrer Zeit zuüberwinden.

Vor ihrer Zeit? Wann wäre die "richtige" Zeit dafür?


Dem zu Grunde liegt nicht die blosse Sehnsucht zurück zur Quelle sondern viel mehr weiters ein tiefsitzender Minderwertigkeitskomplex. Ich will eine Stadtbauen, um mir einen Namen zu machen. Mir zur Ehre will ich eine Stadt bauen. Und sie werden von mir reden, das heisst mich lebendig machen, mir das Gefühl geben, ich sei wertvoll, weil ich im Turm den Weg zur Quelle richte. Und die Quelle wird mich lieben. Erst dann.

Es ist also völlig neben dem, wie es sich tatsächlich verhält. Die Quelle liebt mich auch so. Ich kann keinen Namen mir selbst machen, den sie mir nicht bereits gegeben hat. Und wenn ich noch jeden und alles zuverstehen in der Lage bin, ich niedlicher Mensch bin nicht allmächtig. (GSD!)

Dass es in 7. "WIR" heisst bedeutet mir verschiedene vollkommene Aspekte und Gesetze Gottes, die in der Zerstörung zur Wirkung gelangen.

Ein Gesetz wäre zb. WAS DU FÜRCHTEST BRINGE ICH ÜBER DICH!

Schattenintegration. Du meinst, du seist gross, und weisst nicht, für wie klein du dich hälst und wie klein du tatsächlich bist, weil du Kleinheit hasst und aussortiert hat, so bringe ich Kleinheit über dich. Hier wäre für klein jeder weitere Schattenaspekt einsetzbar.

Naja, ich wollte eigentlich noch abschliessend resümieren, muss jetzt aber leider los, bis denne! :)
 
hi LynSantafee - den threat hatte ich damals gar nicht bemerkt, schönes Thema

Das wichtigste an diesem Thema sehe ich in der Gemeinsamkeit und dem Wunsch sich in diesem Zustand einzuigeln. Gott, als Schöpfer sah, dass dies in einer evolutionären Isolation enden würde und stoppte dieses Gemeinschaftsprojekt.

Genaugenommen hat es natürlich nicht irgendjemand (Gott) "gemacht", sondern es ist der Teil einer Entwicklung. Menschsein in seinem heute erlebten individuellen Sein hätt es es nicht gegeben.

Die seelische Kommunikation ging an dieser Stelle der Entwicklung in eine physische Ebene - es wurde die Sprache geboren, die Möglichkeit, mit Lauten Inhalte zu vermitteln. Wer dies als bester konnte galt damals als Magier (sag ich einfach mal).

LGInti
 
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:)


Inti schrieb:
Die seelische Kommunikation ging an dieser Stelle der Entwicklung in eine physische Ebene - es wurde die Sprache geboren, die Möglichkeit, mit Lauten Inhalte zu vermitteln. Wer dies als bester konnte galt damals als Magier (sag ich einfach mal).

LGInti


Oder als Sophist, je nachdem in welchem Kontext. Ist heute ja ziemlich etabliert.

:morgen:
 
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