der Tod lässt sich nicht betrügen?

Melancholie

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29. August 2010
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46
Ort
Nürnberg
Hallo zusammen,
ich bin im Moment ziemlich verwirrt und sehr am grübeln.
Wir haben schon seit 15 Jahren Kaninchen, zumindest immer 2, damit eins nicht einsam ist.
Letztes Jahr starben unsere letzten beiden Kaninchen, und wir waren eine Zeitlang hasenlos, bis wir im Oktober in einem Tiergeschäft 2 süße langohrige Mädels entdeckten: Mona und Lisa.
Im April habe ich leider ein weiteres süßes Kaninchenkind in einer Tierhandlung entdeckt und der Ladenbesitzer versicherte mir glaubhaft, dass es auch ein Mädchen ist.
Ab Mai hatten wir unsere 3 "Mädchen" frei im Garten hoppeln, irgendwie haben die es geschafft aus jedem Gehege auszubrechen.
Im Juni hatten wir 13 Kaninchen... und entdeckten, dass das dritte Weibchen so weiblich eben doch nicht war...
Eine knappe Woche später... wir hatten alle Hasis noch im Garten und wollten einen Tierarzttermin ausmachen, zwecks Kastration, merkte ich, dass unser junger Mann Mona nachjagdte, die sich immer wieder im selbstgebauten Bau versteckte.
Kurze Zeit später lag Mona tot auf der Erde...
Ich war so entsetzt und erschüttert, dass ich den armen Hasenmann einfach ins nächste Tierheim verfrachtete... was mir inzwischen sehr leid tut.
Aber ich konnte ihn nicht mehr ansehen, ohne mich daran zu erinnern, dass er "schuld" am Tod von Mona war... wahrscheinlich war es eher die Hitze, und die kürzlich stattgefundene Geburt, die sie geschwächt hatte... ich weiß es nicht.

Ich habe alle 10 Babies eingefangen, und mit Lisa in einen großen Käfig, bis Lisa 3 Wochen später anfing, sich die Bauchhaare auszurupfen...
Ich habe Lisa dann wieder in den Garten gelassen, wo sie ihren Bau hatte, und habe gespannt gewartet, wann sie mir wohl ihren neuen Nachwuchs präsentieren würde.
Knapp 2 Wochen später, es hatte tagelang immer wieder geregnet... sah ich in einem der Eingänge zum Bau ein kleines Kaninchenbaby liegen...eiskalt, dreckverschmiert aber noch am Leben.
Ich hab Lisa eingefangen, und mit dem Baby in einen Käfig gesperrt, mit Heu und Streu und das Fenster geschlossen, und das Kirschkernkissen unter das Kind. Dann habe ich den kompletten Bau aufgegraben, und 3 tote, und 2 lebende Babies gefunden.
In der Nacht haben uns 2 der 3 Kinder verlassen... die Mutter saß auf dem einem toten Kind und sah richtig wahnsinnig aus... wir haben sie abgelenkt, um die beiden toten Kinder aus dem Stall zu holen.
Das letzte überlebende Baby wuchs und gedieh, es wurde immer goldiger und kugelrund... wir waren ganz verliebt in das Kleine.

Letzte Woche, als es sonniger wurde, haben wir Lisa und die komplette Kinderschar in den Garten gelassen, auch das Baby.
Am nächsten Tag sahen wir eine Katze, die die Hasen jagte...
Seither ist das kleinste Baby, das einzige Überlebende vom zweiten Wurf spurlos verschwunden... es ist aber nirgendwo Blut oder Fell zu sehen...
Wir sind fast jeden Tag im Garten und suchen nach dem Kleinen, und weinen uns die Augen aus.
Ich mache mir entsetzliche Vorwürfe... hätte ich den Bau nicht zerstört, hätten sich alle verstecken können, aber dann hätte das Kleinste wohl kaum überlebt...
Das Hasenkind ist ca 3-4 Wochen alt, und futtert schon Gras, auch wenn es noch bei Mama Lisa getrunken hat... schon einmal ist ein anderes Hasenkind eine Woche lang verschwunden gewesen... es könnte also noch leben...
Andererseits hat keiner unserer Nachbarn es gesehen...
Warum hat es als einziges Geschwisterchen überlebt? Nur um von einer Katze geholt zu werden, oder um allein irgendwo umzukommen?
Habe ich mit meiner "Rettungsaktion" nur noch alles schlimmer für das Kleine gemacht?
War ihm der Tod so oder so bestimmt, und egal was ich getan hätte, es hätte nicht leben dürfen?
Inzwischen stelle ich fast alles in Frage, das Leben...unsere Existenz... ich kann nicht aufhören mir Vorwürfe zu machen... hätte ich doch die Häschen im Haus gelassen!

Irgendwie drängt sich mir dauernd der Vergleich zu dem Film Final Destination auf... die waren auch zum sterben bestimmt, und auch wenn sie gerettet wurden, hat der Tod sie dennoch geholt :-(
Ich selber war schon mehrmals schwer krank, einmal hatten die Ärzte meinen Mann schon "auf das Schlimmste" vorbereitet, und doch lebe ich noch.
Ein Bekannter meines Mannes fiel eine Treppe! hinunter, brach sich in jungen Jahren das Genick und war sofort tot, ein Schulfreund von mir verunglückte mit 19 beim Klettern... dafür hatte mein Vater jahrelang Krebs, bis er starb, wir dachten schon, er überlebt jeden Krebs...
Ich sag oft zu meinem Mann: "Fahr vorsichtig", da lacht er immer, und meint, wenn es ihm bestimmt ist zu gehen, dann kann er eh nichts dagegen tun, und wenn seine Zeit noch nicht gekommen ist, wird er es überleben...
Ist unsere Zeit hier von vornherein begrenzt?
Egal was wir tun?
Mein Vater trank und rauchte nicht, und lebte gesund, und bekam trotzdem Krebs.
Mein Urgroßvater rauchte jahrzehntelang seine Pfeife, und wurde 94...
Fragen über Fragen...
Danke an alle, die das gelesen haben.
Liebe Grüße
Melancholie
 
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Traurig..doch du kennst die Antwort schon,hast du sie selbst mehrmals erwähnt,was uns vorbestimmt ist,wir auch geschehen,genauso ist es mit Sterben..schon bei unseren Entstehung,steht fest,wann wir wieder gehen müssen,niemand wird es ändern kennen..:umarmen::umarmen:
 
Hallo zusammen,
ich bin im Moment ziemlich verwirrt und sehr am grübeln.
Wir haben schon seit 15 Jahren Kaninchen, zumindest immer 2, damit eins nicht einsam ist.
Letztes Jahr starben unsere letzten beiden Kaninchen, und wir waren eine Zeitlang hasenlos, bis wir im Oktober in einem Tiergeschäft 2 süße langohrige Mädels entdeckten: Mona und Lisa.
Im April habe ich leider ein weiteres süßes Kaninchenkind in einer Tierhandlung entdeckt und der Ladenbesitzer versicherte mir glaubhaft, dass es auch ein Mädchen ist.
Ab Mai hatten wir unsere 3 "Mädchen" frei im Garten hoppeln, irgendwie haben die es geschafft aus jedem Gehege auszubrechen.
Im Juni hatten wir 13 Kaninchen... und entdeckten, dass das dritte Weibchen so weiblich eben doch nicht war...
Eine knappe Woche später... wir hatten alle Hasis noch im Garten und wollten einen Tierarzttermin ausmachen, zwecks Kastration, merkte ich, dass unser junger Mann Mona nachjagdte, die sich immer wieder im selbstgebauten Bau versteckte.
Kurze Zeit später lag Mona tot auf der Erde...
Ich war so entsetzt und erschüttert, dass ich den armen Hasenmann einfach ins nächste Tierheim verfrachtete... was mir inzwischen sehr leid tut.
Aber ich konnte ihn nicht mehr ansehen, ohne mich daran zu erinnern, dass er "schuld" am Tod von Mona war... wahrscheinlich war es eher die Hitze, und die kürzlich stattgefundene Geburt, die sie geschwächt hatte... ich weiß es nicht.

Ich habe alle 10 Babies eingefangen, und mit Lisa in einen großen Käfig, bis Lisa 3 Wochen später anfing, sich die Bauchhaare auszurupfen...
Ich habe Lisa dann wieder in den Garten gelassen, wo sie ihren Bau hatte, und habe gespannt gewartet, wann sie mir wohl ihren neuen Nachwuchs präsentieren würde.
Knapp 2 Wochen später, es hatte tagelang immer wieder geregnet... sah ich in einem der Eingänge zum Bau ein kleines Kaninchenbaby liegen...eiskalt, dreckverschmiert aber noch am Leben.
Ich hab Lisa eingefangen, und mit dem Baby in einen Käfig gesperrt, mit Heu und Streu und das Fenster geschlossen, und das Kirschkernkissen unter das Kind. Dann habe ich den kompletten Bau aufgegraben, und 3 tote, und 2 lebende Babies gefunden.
In der Nacht haben uns 2 der 3 Kinder verlassen... die Mutter saß auf dem einem toten Kind und sah richtig wahnsinnig aus... wir haben sie abgelenkt, um die beiden toten Kinder aus dem Stall zu holen.
Das letzte überlebende Baby wuchs und gedieh, es wurde immer goldiger und kugelrund... wir waren ganz verliebt in das Kleine.

Letzte Woche, als es sonniger wurde, haben wir Lisa und die komplette Kinderschar in den Garten gelassen, auch das Baby.
Am nächsten Tag sahen wir eine Katze, die die Hasen jagte...
Seither ist das kleinste Baby, das einzige Überlebende vom zweiten Wurf spurlos verschwunden... es ist aber nirgendwo Blut oder Fell zu sehen...
Wir sind fast jeden Tag im Garten und suchen nach dem Kleinen, und weinen uns die Augen aus.
Ich mache mir entsetzliche Vorwürfe... hätte ich den Bau nicht zerstört, hätten sich alle verstecken können, aber dann hätte das Kleinste wohl kaum überlebt...
Das Hasenkind ist ca 3-4 Wochen alt, und futtert schon Gras, auch wenn es noch bei Mama Lisa getrunken hat... schon einmal ist ein anderes Hasenkind eine Woche lang verschwunden gewesen... es könnte also noch leben...
Andererseits hat keiner unserer Nachbarn es gesehen...
Warum hat es als einziges Geschwisterchen überlebt? Nur um von einer Katze geholt zu werden, oder um allein irgendwo umzukommen?
Habe ich mit meiner "Rettungsaktion" nur noch alles schlimmer für das Kleine gemacht?
War ihm der Tod so oder so bestimmt, und egal was ich getan hätte, es hätte nicht leben dürfen?
Inzwischen stelle ich fast alles in Frage, das Leben...unsere Existenz... ich kann nicht aufhören mir Vorwürfe zu machen... hätte ich doch die Häschen im Haus gelassen!

Irgendwie drängt sich mir dauernd der Vergleich zu dem Film Final Destination auf... die waren auch zum sterben bestimmt, und auch wenn sie gerettet wurden, hat der Tod sie dennoch geholt :-(
Ich selber war schon mehrmals schwer krank, einmal hatten die Ärzte meinen Mann schon "auf das Schlimmste" vorbereitet, und doch lebe ich noch.
Ein Bekannter meines Mannes fiel eine Treppe! hinunter, brach sich in jungen Jahren das Genick und war sofort tot, ein Schulfreund von mir verunglückte mit 19 beim Klettern... dafür hatte mein Vater jahrelang Krebs, bis er starb, wir dachten schon, er überlebt jeden Krebs...
Ich sag oft zu meinem Mann: "Fahr vorsichtig", da lacht er immer, und meint, wenn es ihm bestimmt ist zu gehen, dann kann er eh nichts dagegen tun, und wenn seine Zeit noch nicht gekommen ist, wird er es überleben...
Ist unsere Zeit hier von vornherein begrenzt?
Egal was wir tun?
Mein Vater trank und rauchte nicht, und lebte gesund, und bekam trotzdem Krebs.
Mein Urgroßvater rauchte jahrzehntelang seine Pfeife, und wurde 94...
Fragen über Fragen...
Danke an alle, die das gelesen haben.
Liebe Grüße
Melancholie



Bitte mache dir keine Vorwürfe.
Komme erst einmal zur Ruhe!
Sucht noch einmal alles ab und wenn ihr denn das Kaninchenbaby nicht gefunden habt,dann sollte es so sein.
Dein Mann hat Recht,wenn seine Zeit gekommen ist,dann wird er gehen müssen.
Gott hat für alles einen,seinen Plan!
Darauf vertraue ich.
Liebe Grüsse,tantemin
 
danke ihr beiden für eure Antworten.

Trotzdem bleiben die Vorwürfe nicht aus.

Und das Schlimme in meinem Fall ist, dass ich nicht mehr an einen Gott glaube.
Jedenfalls nicht mehr an den Gott der Bibel und unserer christlichen Kirche.
Es ist viel zu viel an der Bibel verändert worden, viel zu viel Schindluder mit dem Glauben der Menschen getrieben worden, ich sag da nur mal Ablasshandel, und auch das die Priester in der Nazi-Zeit gegen jüdischen Menschen gehetzt haben.

Ich weiß nur, dass mich der vermutliche Tod des Hasenkindes immer noch schmerzt, vor allem, dass ich ihm nicht mehr helfen kann, und nichts mehr für das Kleine tun kann.

Und natürlich grübel ich über den Sinn eines derart kurzen Lebens nach :-(

Ich denke mal, ich bin an einen Punkt in meinem Leben gelangt, an dem mich oberflächliche Antworten nicht mehr befriedigen.

Damit seid jetzt nicht ihr beiden gemeint, sondern die allgemeinen Floskeln die man sich in einem Todes / Trauerfall so sagt.

Doch selbst der Besuch bei 2 Medien konnte meine Zweifel nicht beseitigen, ich denke einmal, ich muss erst selber sterben und alles persönlich erleben, bis ich glauben kann...

Dennoch hoffe ich, dass die verstorbene Mona sich auf der anderen Seite um die Kinder ihrer Schwester kümmert, so wie sich Lisa hier unten auch um Monas Kinder kümmert.

Das ist mir als einziges ein Trost.

Liebe Grüße

Melancholie
 
Ich sag oft zu meinem Mann: "Fahr vorsichtig", da lacht er immer, und meint, wenn es ihm bestimmt ist zu gehen, dann kann er eh nichts dagegen tun, und wenn seine Zeit noch nicht gekommen ist, wird er es überleben...
Ist unsere Zeit hier von vornherein begrenzt?

recht hat er! - ja, unsere zeit ist von vornherein begrenzt, denn unsere seele wählt vor den inkarnationen jeweils alle wichtigen erlebnisse aus - auch sucht sie sich die für ihr aktuelles lernprojekt passenden eltern aus, und auch den zeitpunkt und die art des todes

aber wir (unser verstand-ich) kann nicht auf diese information zugreifen, wann das nun ist, und ändern können wir es auch nicht

alles liebe,

shumil
 
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Du solltest dich nicht so Quälen,halte dir vor deinen Augen,das der Tod nichts endgültiges ist,man weiß es nicht,vielleicht ist denjenigen,der in unseren Augen viel zu früh stirb,etwas schlimmes erspart geblieben? Krankheit,schmerzen,Leid?
 
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