Melancholie
Mitglied
Hallo zusammen,
ich bin im Moment ziemlich verwirrt und sehr am grübeln.
Wir haben schon seit 15 Jahren Kaninchen, zumindest immer 2, damit eins nicht einsam ist.
Letztes Jahr starben unsere letzten beiden Kaninchen, und wir waren eine Zeitlang hasenlos, bis wir im Oktober in einem Tiergeschäft 2 süße langohrige Mädels entdeckten: Mona und Lisa.
Im April habe ich leider ein weiteres süßes Kaninchenkind in einer Tierhandlung entdeckt und der Ladenbesitzer versicherte mir glaubhaft, dass es auch ein Mädchen ist.
Ab Mai hatten wir unsere 3 "Mädchen" frei im Garten hoppeln, irgendwie haben die es geschafft aus jedem Gehege auszubrechen.
Im Juni hatten wir 13 Kaninchen... und entdeckten, dass das dritte Weibchen so weiblich eben doch nicht war...
Eine knappe Woche später... wir hatten alle Hasis noch im Garten und wollten einen Tierarzttermin ausmachen, zwecks Kastration, merkte ich, dass unser junger Mann Mona nachjagdte, die sich immer wieder im selbstgebauten Bau versteckte.
Kurze Zeit später lag Mona tot auf der Erde...
Ich war so entsetzt und erschüttert, dass ich den armen Hasenmann einfach ins nächste Tierheim verfrachtete... was mir inzwischen sehr leid tut.
Aber ich konnte ihn nicht mehr ansehen, ohne mich daran zu erinnern, dass er "schuld" am Tod von Mona war... wahrscheinlich war es eher die Hitze, und die kürzlich stattgefundene Geburt, die sie geschwächt hatte... ich weiß es nicht.
Ich habe alle 10 Babies eingefangen, und mit Lisa in einen großen Käfig, bis Lisa 3 Wochen später anfing, sich die Bauchhaare auszurupfen...
Ich habe Lisa dann wieder in den Garten gelassen, wo sie ihren Bau hatte, und habe gespannt gewartet, wann sie mir wohl ihren neuen Nachwuchs präsentieren würde.
Knapp 2 Wochen später, es hatte tagelang immer wieder geregnet... sah ich in einem der Eingänge zum Bau ein kleines Kaninchenbaby liegen...eiskalt, dreckverschmiert aber noch am Leben.
Ich hab Lisa eingefangen, und mit dem Baby in einen Käfig gesperrt, mit Heu und Streu und das Fenster geschlossen, und das Kirschkernkissen unter das Kind. Dann habe ich den kompletten Bau aufgegraben, und 3 tote, und 2 lebende Babies gefunden.
In der Nacht haben uns 2 der 3 Kinder verlassen... die Mutter saß auf dem einem toten Kind und sah richtig wahnsinnig aus... wir haben sie abgelenkt, um die beiden toten Kinder aus dem Stall zu holen.
Das letzte überlebende Baby wuchs und gedieh, es wurde immer goldiger und kugelrund... wir waren ganz verliebt in das Kleine.
Letzte Woche, als es sonniger wurde, haben wir Lisa und die komplette Kinderschar in den Garten gelassen, auch das Baby.
Am nächsten Tag sahen wir eine Katze, die die Hasen jagte...
Seither ist das kleinste Baby, das einzige Überlebende vom zweiten Wurf spurlos verschwunden... es ist aber nirgendwo Blut oder Fell zu sehen...
Wir sind fast jeden Tag im Garten und suchen nach dem Kleinen, und weinen uns die Augen aus.
Ich mache mir entsetzliche Vorwürfe... hätte ich den Bau nicht zerstört, hätten sich alle verstecken können, aber dann hätte das Kleinste wohl kaum überlebt...
Das Hasenkind ist ca 3-4 Wochen alt, und futtert schon Gras, auch wenn es noch bei Mama Lisa getrunken hat... schon einmal ist ein anderes Hasenkind eine Woche lang verschwunden gewesen... es könnte also noch leben...
Andererseits hat keiner unserer Nachbarn es gesehen...
Warum hat es als einziges Geschwisterchen überlebt? Nur um von einer Katze geholt zu werden, oder um allein irgendwo umzukommen?
Habe ich mit meiner "Rettungsaktion" nur noch alles schlimmer für das Kleine gemacht?
War ihm der Tod so oder so bestimmt, und egal was ich getan hätte, es hätte nicht leben dürfen?
Inzwischen stelle ich fast alles in Frage, das Leben...unsere Existenz... ich kann nicht aufhören mir Vorwürfe zu machen... hätte ich doch die Häschen im Haus gelassen!
Irgendwie drängt sich mir dauernd der Vergleich zu dem Film Final Destination auf... die waren auch zum sterben bestimmt, und auch wenn sie gerettet wurden, hat der Tod sie dennoch geholt :-(
Ich selber war schon mehrmals schwer krank, einmal hatten die Ärzte meinen Mann schon "auf das Schlimmste" vorbereitet, und doch lebe ich noch.
Ein Bekannter meines Mannes fiel eine Treppe! hinunter, brach sich in jungen Jahren das Genick und war sofort tot, ein Schulfreund von mir verunglückte mit 19 beim Klettern... dafür hatte mein Vater jahrelang Krebs, bis er starb, wir dachten schon, er überlebt jeden Krebs...
Ich sag oft zu meinem Mann: "Fahr vorsichtig", da lacht er immer, und meint, wenn es ihm bestimmt ist zu gehen, dann kann er eh nichts dagegen tun, und wenn seine Zeit noch nicht gekommen ist, wird er es überleben...
Ist unsere Zeit hier von vornherein begrenzt?
Egal was wir tun?
Mein Vater trank und rauchte nicht, und lebte gesund, und bekam trotzdem Krebs.
Mein Urgroßvater rauchte jahrzehntelang seine Pfeife, und wurde 94...
Fragen über Fragen...
Danke an alle, die das gelesen haben.
Liebe Grüße
Melancholie
ich bin im Moment ziemlich verwirrt und sehr am grübeln.
Wir haben schon seit 15 Jahren Kaninchen, zumindest immer 2, damit eins nicht einsam ist.
Letztes Jahr starben unsere letzten beiden Kaninchen, und wir waren eine Zeitlang hasenlos, bis wir im Oktober in einem Tiergeschäft 2 süße langohrige Mädels entdeckten: Mona und Lisa.
Im April habe ich leider ein weiteres süßes Kaninchenkind in einer Tierhandlung entdeckt und der Ladenbesitzer versicherte mir glaubhaft, dass es auch ein Mädchen ist.
Ab Mai hatten wir unsere 3 "Mädchen" frei im Garten hoppeln, irgendwie haben die es geschafft aus jedem Gehege auszubrechen.
Im Juni hatten wir 13 Kaninchen... und entdeckten, dass das dritte Weibchen so weiblich eben doch nicht war...
Eine knappe Woche später... wir hatten alle Hasis noch im Garten und wollten einen Tierarzttermin ausmachen, zwecks Kastration, merkte ich, dass unser junger Mann Mona nachjagdte, die sich immer wieder im selbstgebauten Bau versteckte.
Kurze Zeit später lag Mona tot auf der Erde...
Ich war so entsetzt und erschüttert, dass ich den armen Hasenmann einfach ins nächste Tierheim verfrachtete... was mir inzwischen sehr leid tut.
Aber ich konnte ihn nicht mehr ansehen, ohne mich daran zu erinnern, dass er "schuld" am Tod von Mona war... wahrscheinlich war es eher die Hitze, und die kürzlich stattgefundene Geburt, die sie geschwächt hatte... ich weiß es nicht.
Ich habe alle 10 Babies eingefangen, und mit Lisa in einen großen Käfig, bis Lisa 3 Wochen später anfing, sich die Bauchhaare auszurupfen...
Ich habe Lisa dann wieder in den Garten gelassen, wo sie ihren Bau hatte, und habe gespannt gewartet, wann sie mir wohl ihren neuen Nachwuchs präsentieren würde.
Knapp 2 Wochen später, es hatte tagelang immer wieder geregnet... sah ich in einem der Eingänge zum Bau ein kleines Kaninchenbaby liegen...eiskalt, dreckverschmiert aber noch am Leben.
Ich hab Lisa eingefangen, und mit dem Baby in einen Käfig gesperrt, mit Heu und Streu und das Fenster geschlossen, und das Kirschkernkissen unter das Kind. Dann habe ich den kompletten Bau aufgegraben, und 3 tote, und 2 lebende Babies gefunden.
In der Nacht haben uns 2 der 3 Kinder verlassen... die Mutter saß auf dem einem toten Kind und sah richtig wahnsinnig aus... wir haben sie abgelenkt, um die beiden toten Kinder aus dem Stall zu holen.
Das letzte überlebende Baby wuchs und gedieh, es wurde immer goldiger und kugelrund... wir waren ganz verliebt in das Kleine.
Letzte Woche, als es sonniger wurde, haben wir Lisa und die komplette Kinderschar in den Garten gelassen, auch das Baby.
Am nächsten Tag sahen wir eine Katze, die die Hasen jagte...
Seither ist das kleinste Baby, das einzige Überlebende vom zweiten Wurf spurlos verschwunden... es ist aber nirgendwo Blut oder Fell zu sehen...
Wir sind fast jeden Tag im Garten und suchen nach dem Kleinen, und weinen uns die Augen aus.
Ich mache mir entsetzliche Vorwürfe... hätte ich den Bau nicht zerstört, hätten sich alle verstecken können, aber dann hätte das Kleinste wohl kaum überlebt...
Das Hasenkind ist ca 3-4 Wochen alt, und futtert schon Gras, auch wenn es noch bei Mama Lisa getrunken hat... schon einmal ist ein anderes Hasenkind eine Woche lang verschwunden gewesen... es könnte also noch leben...
Andererseits hat keiner unserer Nachbarn es gesehen...
Warum hat es als einziges Geschwisterchen überlebt? Nur um von einer Katze geholt zu werden, oder um allein irgendwo umzukommen?
Habe ich mit meiner "Rettungsaktion" nur noch alles schlimmer für das Kleine gemacht?
War ihm der Tod so oder so bestimmt, und egal was ich getan hätte, es hätte nicht leben dürfen?
Inzwischen stelle ich fast alles in Frage, das Leben...unsere Existenz... ich kann nicht aufhören mir Vorwürfe zu machen... hätte ich doch die Häschen im Haus gelassen!
Irgendwie drängt sich mir dauernd der Vergleich zu dem Film Final Destination auf... die waren auch zum sterben bestimmt, und auch wenn sie gerettet wurden, hat der Tod sie dennoch geholt :-(
Ich selber war schon mehrmals schwer krank, einmal hatten die Ärzte meinen Mann schon "auf das Schlimmste" vorbereitet, und doch lebe ich noch.
Ein Bekannter meines Mannes fiel eine Treppe! hinunter, brach sich in jungen Jahren das Genick und war sofort tot, ein Schulfreund von mir verunglückte mit 19 beim Klettern... dafür hatte mein Vater jahrelang Krebs, bis er starb, wir dachten schon, er überlebt jeden Krebs...
Ich sag oft zu meinem Mann: "Fahr vorsichtig", da lacht er immer, und meint, wenn es ihm bestimmt ist zu gehen, dann kann er eh nichts dagegen tun, und wenn seine Zeit noch nicht gekommen ist, wird er es überleben...
Ist unsere Zeit hier von vornherein begrenzt?
Egal was wir tun?
Mein Vater trank und rauchte nicht, und lebte gesund, und bekam trotzdem Krebs.
Mein Urgroßvater rauchte jahrzehntelang seine Pfeife, und wurde 94...
Fragen über Fragen...
Danke an alle, die das gelesen haben.
Liebe Grüße
Melancholie