Der Rassist in uns

Sie wirken aber auch in kleinen Gruppen gar nicht mehr; weil sie in jedem Einzelnen nicht wirken.. - imho, natürlich - ^^
das kommt sicherlich auf die Gruppe an, kleine Gruppen finden sich homogen zusammen meist, sprich wenn sich dann Leute zusammenfinden, die alle an einem Strang gegen den Strang ziehen... ^^
 
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Ich habe auch nciht behauptet, dass dort physisch angegriffen wurde. Da hast Du meinen Beitrag nicht sorgfältig gelesen befürchte ich. Lies bitte noch mal ganz langsam was ich schrieb. Klar formuliert habe ich. Wenn Du dann noch Fragen hast, raus damit.


Diskriminierung ist wie Mobbing. Jemand, der sich im Opferverhalten einnistet, wird überall Mobbing sehen. Es ist meiner ansicht nach sehr wichtig, nicht nur gegen aktive Diskriminierung Maßnahmen zu ergreifen, sondern auch ganz wesentlich ist, den Leuten, die dann zu der Gruppe gehören, zu verdeutlichen, dass Diskriminierung wesentlich dann funktioniert, wenn man sich davon belasten lässt. Opfer kann man nämlich ein Leben lang bleiben - oder sich auch aus der Rolle befreien. Ohne diese Befreiung wird das "ich fühle mich diskriminiert" in den Köpfen bestehen bleiben.

Das ist nicht anders wie im Forum hier, wenn dir ein User beständig gehässig hinterherschreibt und Du als Mod demjenigen anrätst darüber hinwegsehen und es einordnen und sich davon nicht berühren zu lassen. Und die Stalker fröhlich weiter machen und dann auf die Ignore Funktion verwiesen wird. Denn wie hier wirst Du solche Idioten auch im RL nicht ausmerzen können. Das fängt bereits unter Kindern in der Schule an, dass jemand selbst in einer homogenen Gruppe zum Mobbingopfer hergenommen wird, nur weil es "Spaß" macht wen zu ärgern, der nur ein bisschen anders ist. Und genauso wie hier im Forum ist es so, dass die Täter nur selten Einsicht haben, sich sogar noch gestört fühlen, wenn man sie bittet destruktives Verhalten zu unterlassen.

Wie gesagt, das kommt überall unter Menschen vor und Rassismus finde ich nach wie vor schlecht gewählt, weil das Prinzip dasselbe ist: es gibt nun mal Idioten unter den Menschen, die ihre Befindlichkeiten an anderen Menschen auslassen, die sie nach ihrem Gusto dann auswählen und ihr Mütchen an ihnen kühlen. Nur in kleinen Gruppen und wo die Konstruktiven in der Überzahl ist, kannst Du etwas unternehmen und vielleicht Glück haben, so ein Mobber/Diskriminierer usw. kriegt sich ein und ändert sein Verhalten.

So unfair es klingt, aber in größeren Gruppen ist es wesentlich Aufgabe des Belästigten selbst sich vom Täter nicht tangieren zu lassen. Und wo Verhalten justiziabel wird, dann Anzeige zu erstatten.

Dann zeige ich Dir mal, in welchem Zusammenhang Du physische Gewalt erwähntest.;)

Außer der würde mich anschreien oder eine Person, die ich persönlich als schutzbefohlen wahrnehme, konkret physisch angreifen.


Schau mal, hier hast Du Deine Phantasie zu dem Experiment weitergesponnen und bist bis zu physischer Gewalt gegangen, als ob dieser Mediator dazu greifen würde. Es geht um die Verdeutlichung, was schon mit psychischem Druck und Verachtung passiert und womit Ausländer hier ständig zu leben haben, subtil angewandt, so dass es für Aussenstehende nicht unbedingt zu spüren ist.

Und ansonsten brauchst Du mir zu Diskriminierung keinen ellenlangen Vortrag zu halten, ich habe es als Kind selber erlebt und konnte die Fortsetzung bei meinem Mann auch live miterleben und kenne auch noch genug Erfahrungsberichte von Freunden und Bekannten.

Deshalb ist so ein Experiment oder Workshop für Leute, die sowas noch nie erfahren haben, sehr gut und alle haben hinterher im Film auch gesagt, dass es ihren Blickwinkel geändert hat.
 
Ich würde mir als Proband in Ruhe die Situation anschauen und auch zunächst gar nichts tun und vielleicht sogar Zuschauer bleiben (und die Wissenschaftler notieren mich dann als Rassistin *lol*). Außer der würde mich anschreien oder eine Person, die ich persönlich als schutzbefohlen wahrnehme, konkret physisch angreifen.
@Siriuskind, gerne doch.
 
Deshalb ist so ein Experiment oder Workshop für Leute, die sowas noch nie erfahren haben, sehr gut und alle haben hinterher im Film auch gesagt, dass es ihren Blickwinkel geändert hat.
i.d.R. ändert sich aber nicht das Verhalten im Alltag. Und ja, ich kenne Mobbing auch und Diskriminierung. Da braucht man nicht Rassismus bemühen. Das ist alles dieselbe Brühe.
 
i.d.R. ändert sich aber nicht das Verhalten im Alltag. Und ja, ich kenne Mobbing auch und Diskriminierung. Da braucht man nicht Rassismus bemühen. Das ist alles dieselbe Brühe.


Nun ja, die Personen, die im Leben schon selber Mobbing und Diskriminierung erfahren haben, müssen nicht unbedingt an so einem Workshop teilnehmen ( obwohl in dem Film ja einige dabei waren ). Aber für die Teilnehmer, die das noch nicht kannten, war es eine wertvolle Erfahrung, mit der sie ab da dann ihren Alltag anders gestalten werden. Und für die Teilnehmer, die Diskriminierung schon kannten, war es gut, mal auf der anderen Seite zu stehen.
 
Und für die Teilnehmer, die Diskriminierung schon kannten, war es gut, mal auf der anderen Seite zu stehen.
War es das wirklich?
Ich erinnere mich an eine Aussage eines "Braunäugigen". Er war erstaunt, wie wenig er gegen die Diskriminierung selbst getan hatte, obwohl es in seiner Vorstellung nicht zu ihm passte.
Ich erinnere mich an das Lächeln auf den Gesichtern einiger "Braunaugen". Ich empfand es nicht als schön.

Ich finde nicht, dass die beiden Frauen, die schon zu Anfang hinausgingen, sich einer Erfahrung verweigert haben. Die hatten sie schon früher gemacht und brauchten die Demütigung nicht mehr.
Sie haben für sich gelernt Stopp zu sagen und Konsequenzen zu ziehen.
Das war doch auch Sinn des Workshops. Oder?
 
War es das wirklich?
Ich erinnere mich an eine Aussage eines "Braunäugigen". Er war erstaunt, wie wenig er gegen die Diskriminierung selbst getan hatte, obwohl es in seiner Vorstellung nicht zu ihm passte.
Ich erinnere mich an das Lächeln auf den Gesichtern einiger "Braunaugen". Ich empfand es nicht als schön.

Ich finde nicht, dass die beiden Frauen, die schon zu Anfang hinausgingen, sich einer Erfahrung verweigert haben. Die hatten sie schon früher gemacht und brauchten die Demütigung nicht mehr.
Sie haben für sich gelernt Stopp zu sagen und Konsequenzen zu ziehen.
Das war doch auch Sinn des Workshops. Oder?


Das Lächeln gefiel mir auch nicht. Ich denke aber, dass die Braunäugigen da auch über einige Verhaltensweisen ihrerseits nachgedacht haben und vielleicht auch fühlen konnten, wie es sich von der Seite der Diskriminierenden anfühlt. Auch diejenigen, die von Anfang an Zivilcourage gezeigt haben, haben durch ihre Handlung für die anderen Teilnehmer etwas bewirken können. Ich denke, die ganze Gruppe mit all den Begebenheiten passt in diesen Workshop, denn es zeigt, wie es im Grossen auch in einer Gesellschaft passiert und so kann doch jeder etwas für sich durch diesen Workshop etwas mitnehmen und bewusster in Zukunft mit solchen Situationen umgehen. Von daher war es vom Ergebnis her gut so, wie es war.
 
Ein paar Gedanken, die mir grad kamen:

Z.B. dass es im Einzelnen das Bedürfnis zu einer Entscheidung gibt, zu einer Gruppe zu gehören, was eine emotionale Befriedigung verschafft. "Dazuzugehören" (egal wozu) schafft schon mal ein positives Gefühl. Kritisiert zu werden ist nicht das, was man erreichen möchte, sondern man möchte gelobt oder bestätigt werden. Deshalb gibt es ein inneres (meist unbewusstes) Bedürfnis sich anzupassen. Erst wenn man sich in einer outlaw-Situation befindet und das Gefühl hat nicht mehr da rauszukommen, sucht man andere Wege, damit umzugehen. Entweder man verkriecht sich (möchte in der Gruppe nicht auffallen), oder aber man kämpft und gibt diesem outlaw-sein ein positives Image (z.B. Rächer der Gerechten).

Wir haben hier im Forum ein Beispiel dafür wie mit einem umgegangen wird, der die Gruppe kritisiert. Jimmy sagte: "Ich fühl mich hier nicht mehr wohl". Was kann das auslösen und welche Reaktionen sind möglich oder auch welche passierten warum?

Jimmy macht damit die Gruppe, oder besser Teile der Gruppe verantwortlich für sein Befinden. Wenn man nun den Eindruck hat zu den Teilen zu gehören die kritisiert werden, wird man sich versuchen zu rechtfertigen oder zu verteidigen, kaum einer in dieser Gruppe wird versuchen ihn zu verstehen oder zu trösten. Man wird die Kritik zurückgeben und das Verhalten selber kritisieren (du bist selber schuld) oder aber die Motivation kritisieren (du willst doch damit nur egoistische Aufmerksamkeit erlangen).

Was kann einen dazu bewegen, so einer Situation neutral zu begegnen um herauszufinden was da genau abgeht, anstatt in bestimmte Reaktionsmuster zu fallen?


LGInti
 
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