Hm, Joey,
also wenn ich mir die Marskonstellationen anschaue, kann ich zwar einzelne Lebenssituationen auch barnummäßig zuordnen, nur darum geht es nicht, wie ein Mensch sich ab und an verhält, sondern wie es mit der inneren Haltung, den inneren Anlagen, den ersten Impulsen ausschaut. Genau hier - sorry - versagst Du in dem Moment, wo Du Einzelsituationen suchst. Dann produzierst Du selbst Barnum.
Weiterhin kann ein Mensch im Laufe seines Lebens auch "artfremde" Eigenschaften lernen. Die sind dann von Außen erworben und keine innere Anlage mehr. Also sein Horoskop zu deuten bedeutet nicht, sich zur Aussage Lebenssituationen herauszugreifen, drum ist es auch problematisch, wenn Leute wie Du, die Null Ahnung von Deutung haben, dann als Probanden an einer Studie schauen sollen, weil die meisten Leute diesen einfacheren Weg gehen würden und statt reflexiv anhand ihrer Gesamtpersönlichkeit zu deuten, Puzzle mit einzelnen Lebenssituationen spielen.
Ich mag es zum Beispiel viel lieber noch zu recherchieren und abzuwägen, denn mich zu entscheiden. Ich kann aber auch anders, dann geht es jedoch "gegen meine Natur". Komfortabler fühle ich mich, wenn die Dinge noch unentschieden sind. Eine Entscheidung getroffen zu haben ist für mich immer ein wenig wie sterben. Festgelegtes ist tot, eben entschieden. Vermutlich ist mein Schwebende-Post-Ordner auch so groß.
Natürlich bin ich entscheidungsfähig im Alltag, aber zum Beispiel ganz typisch für mich ist es, einkaufen zu gehen und beim Einkauf mehrfach das geplante Tagesmenue umzustellen. Die Idee, mich für eine gesamte Woche festzulegen was gegessen wird, finde ich furchtbar. Ich mag ein hohes Maß an Flexibilität.
Einzig wenn ich wirklich schnell etwas brauche, kann es auch wirklich schnell gehen mit einer Entscheidung. Das liegt aber an entsprechend seltenen Umständen, auf die ich dann keinen Einfluss habe.
Na, welcher (ich behaupte mal: erlöster, denn ich habe keine Angst vor Entscheidungen selbst) Mars passt?
LG
Any