Ihren Persönlichkeitsteil "Durchsetzung" könnte man mit einem jungen starken Pferd vergleichen, das jetzt einen sehr strengen Kutscher bekommt. Wenn es früher bereits gelernt hat, dem Zügel zu gehorchen, kommt die Kutsche in dieser Zeit flott voran. Stehen Pferd und Kutscher jedoch auf Kriegsfuß miteinander, so muss das Pferd jetzt eine harte Schule durchmachen und bekommt vielleicht sogar die Peitsche zu spüren.
Die Aufforderung heißt: Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Leben, bringen Sie Struktur und Sicherheit in Ihr Handeln, erkennen und akzeptieren Sie Ihre Grenzen, werden Sie durch gezielten Arbeitseinsatz eine Autorität! Dinge, in denen Sie sattelfest sind, gelingen Ihnen gut. Sie können jedoch nicht einfach auf Ihr Glück zählen. Es kommt Sand in das Getriebe Ihres Lebens; vieles läuft langsamer, und die Hindernisse scheinen sich zu häufen.
Gerade deshalb ist es eine günstige Zeit, um abzuschätzen, was realistisch ist und was nicht, um dann etwas Stabiles aufzubauen, hart daran zu arbeiten und konsequent auf das Ziel zuzugehen. Ein paar Beispiele, was Sie in dieser Periode lernen oder machen könnten, falls das Kutscher-Pferd-Verhältnis ziemlich ausgewogen ist: Sie bewältigen eine große Arbeit, lernen, Ihre Energie und Kraft besser einzuschätzen, die äußeren Grenzen besser kennen und wissen dadurch genauer, was für Sie machbar ist und was nicht. Sie üben sich darin, ein Ziel klar zu formulieren und es in die Tat umsetzen, und entwickeln so ein Managertalent. Die Frage, ob das Ziel wirklich Ihr eigenes ist oder ob Sie es von Eltern oder Gesellschaft übernommen haben, dürfte sich immer wieder stellen. Echte Befriedigung erlangen Sie erst, wenn Sie unabhängig von gesellschaftlichen Zwängen Ihrem eigenen Wesen entsprechend handeln. Falls Sie Verantwortung oder Durchsetzung größtenteils an Ihren Partner delegieren, erleben Sie ihn wahrscheinlich als einschränkend oder aggressiv und werden dadurch aufgefordert, sich zu wehren, dem Partner Grenzen zu setzen und die Verantwortung für Ihr Wohlbefinden selbst zu übernehmen. Auch mit Vorgesetzten oder anderen
Autoritätspersonen sind ähnliche Erfahrungen denkbar. Wo Sie sich nicht selber wehren, wird man Sie an die Wand drängen. Obwohl damit sehr unangenehme Erfahrungen verbunden sein können, helfen diese Ihnen doch, durchsetzungsfähiger zu werden. Noch einige Beispiele, falls das Pferd zuwenig gut dressiert ist und der Kutscher die Peitsche braucht, das heißt, falls Ihr Persönlichkeitsteil "Durchsetzung" Ihnen noch ungenügend zur Verfügung steht: Sie wollen etwas tun und können es nicht, weil die
Gesellschaft, der Partner oder eine andere äußere Struktur es Ihnen verbietet, der gesellschaftliche Druck mit dem Motto "man sollte doch... dieses oder jenes tun!" veranlasst Sie zu vielen unbefriedigenden Aktivitäten, Sie stehen unter einem starken inneren oder äußeren Leistungsdruck, Sie fühlen sich in Ihrer Arbeit wie ein Roboter, sind in ein System eingeklemmt und haben keine Handlungsfreiheit oder Sie erleben Männer als leistungsorientiert, kalt und gefühllos.
Solche und ähnliche Unannehmlichkeiten erzeugen einen gewissen Druck, Ihre
Handlungs- und Durchsetzungsstrategien zu analysieren, all Ihre Kräfte zu
mobilisieren und sich zu wehren. Was immer auch konkret Sie tun, Ihr
Durchsetzungspersönlichkeitsteil geht gestärkt aus dieser Periode hervor.
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