Den Partner "richtig" sehen - geht das überhaupt?

Merkst du etwas?:)

Du hast das ganze nur unter anderen Begriffen kennen gelernt, eigentlich hast du es schon längst verstanden und selbst erlebt.

Schatten ist nur der ungelöste Teil den wir nicht annehmen können. Es gibt sehr vieles was wir am anderen natürlich auch mögen. Ein Freund, Partner, Bekannter zeigt uns natürlich nicht nur Schattenseiten, er zeigt uns auch viele andere Seiten, aber an was bleiben wir hängen? an den Schattenseiten... wir können sie nicht annehmen, deswegen sind sie ja Schattenseiten und wir begegnen ihnen so oft in den unterschiedlichsten Situationen bis wir irgendwann selbst nicht mehr wissen was wir dagegen hatten.;)

Ja Du magst recht haben. Ich denke mir, es ist logisch, dass das, was uns begegnet, auch mit uns zu tun hat. Soweit hab ich keine Probleme das zu verstehen.

Wo es allerdings haarig wird - und Du hast schon gemerkt, dass ich leicht über Begriffsabweichungen stolpere - ist die Ansicht, dass alles ein Spiegel sei.

Wenn ich das in Frage stelle, wird solange ein Fallbeispiel in diesem Sinne zerlegt, bis es passt.

Nur - ein Spiegel zeigt ja alles spiegelverkehrt. Es könnte also mit dem selben Recht behauptet werden, es würde mich das an einem Partner stören, was ich NICHT habe. Diese Theorie könnte man, würde man sich die Mühe machen, auch an jedem Beispiel "beweisen" lassen.

Ein Beispiel dazu, wie ich das meine: Ein Mann neigt dazu, erbrachte Leistungen vor Publikum zu beschönen, eine Sensationsmeldung daraus zu basteln. Der sprichwörtliche "Angeber"

Hintergrund: Seine Partnerin lebt genau das Gegenteil - ihre Leistungen verschweigt sie, weil sie sich nichts zutraut. Sie stört das aber, sie schämt sich für ihren Partner, wenn er so agiert.

Und diese Waage in der Beziehung zeigt, er versucht auszugleichen, was sie "zuwenig" hat/lebt.

In dem Moment, in dem sie selbstbewusster ihre Leistungen vertritt, geht bei ihm das Bedürfnis zurück, seine Leistungen aufzubauschen.

Ds wäre z.B. genau das Gegenteil von der Aussage: Was mich an Dir stört, mache/habe ich selbst.

Liebe Grüße
Suena
 
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Hi Suena!

Lach, ich kenne diese Bild nicht und schau jetzt auch nicht extra nach, aber es ist doch klar:

Ich mach das für Dich, weils vielleicht ganz interessant ist:

http://de.wikipedia.org/wiki/Solipsismus

Du dürftest Dich im Grunde schon auch in ihnen zum Teil finden. Aber das würde jetzt zu weit führen. Grundsätzlich aber ein interessanter Gedanke. Dem werde ich mal nachspüren, aber so auf die schnelle:

Die Basis aus Eltern ist immer gleich. Kinder müssten also im Grunde gleich sein. Aber die "Mitbringsel" sind anders. Die Glaubensmuster aus alten Leben, die wir bearbeiten wollen, sind verschieden. So werden Kinder unterschiedlicher, aber trotz allem erkennt man die "Spur zurück", den Ursprung der Eltern. Das müsste dann auch bei Onkels und Tantens, also Geschwistern, ähnlich sein. Der Rest ist halt die Verbiegung, basierend auf alten Glaubensmustern...

Ich dachte bis gestern immer, ich sei "bloß" meine Mutter (im Sinne von einzig und allein).

Nein, stimmt nicht, manchmal sah ich auch meinen Vater in mir. Und deshalb denke ich, dass Du recht hast - denn wenn ICH meine beiden Elternteile in mir spüre, dann sind sie ja jedem anderen auch vorhanden. *logisch*

Und meine Großmütter spüre ich auch oft in mir (zumindest bei manchen Verhaltensweisen), ja und den Opa auch, der so gerne ganz hoch, ganz falsch und ganz laut zu seiner Gitarre gesungen hat.:rolleyes:

Ok, dann geh ich jetzt mal nachdenken.

Liebe Grüße
Suena
 
Viehiel Spahass... :)

Lass einen Neugierigen Menschen mal hören, was Du so findest...

Logisch wäre ja eigentlich auch, dass das, was in Deiner Oma ist auch in Deiner Mutter sein müsste, oder?

Lieben Gruß
Andreas
 
Hallo,

Ich muss mit meiner Annahme so weit gehen, dass man niemanden richtig sehen kann und schon gar nicht den eigenen Partner.

Schon die Verliebtheit setzt uns automatisch eine rosarote Brille auf. Durch diese Gläser sieht man alles verschwommen, vor allem aber die Eigenschaften, die einem weniger gut tun. Daher ist auch am Anfang alles so herrlich rosig.

Die Vorstufe zur eigentlichen Liebe, diese Verliebtheit dauert aber meistens nicht lange an. Durch irgend ein Ereignis sieht man plötzlich klarer und muss erkennen, dass dieser Mensch auch Eigenschaften hat, die einem weh tun und sie daher nicht so leicht tolerieren kann.

Treten noch andere unangenehme Eigenschaften in den Vordergrund, dann kann es schon vorkommen, dass man enttäuscht ist.

Und nun kommt es auf die Einstellung und Erfahrung jedes Einzelnen an. Das ist wieder bei jedem Menschen anders.

Manche können einen Kritikaster, also Nörgler, vielleicht positiv empfinden, weil er sie zu besseren Leistungen anspornt, andere wieder leiden darunter, weil es ihnen die Freude an der Arbeit nimmt.

Manche können die Untreue der Männer gut verkraften, sie denken, dass es eben zu den vorrangigen Eigenschaften der Männer gehört und andere Frauen fallen aus allen Wolken, wenn sie davon erfahren und wollen bei diesem Partner unter keinen Umständen bleiben.

So ist eben alles relativ. Es kommt eigentlich nicht darauf an, welche Eigenschaften er hat, sondern nur darauf, was man akzeptieren kann und will und ob es einem persönlich gut tut oder nicht.

Und in Extremsituationen werden einem oft auch die Augen geöffnet und man kann deutlich erkennen, mit was für einen Engel oder Teufel man sich eingelassen hat.

Es gibt auch einen Unterschied, ob man selbständig, dementsprechend auch ein gutes Selbstbewusstsein hat, oder man von dem Partner abhängig ist und aus dieser Abhängigkeit heraus nachsichtiger wird oder ganz einfach sein muss.

Liebe Grüße

eva07
 
Wenn ich das in Frage stelle, wird solange ein Fallbeispiel in diesem Sinne zerlegt, bis es passt.
Das Problem ist nicht das es sich jeder einfach nur zurecht legt, sondern dass keiner weiß wie es wirklich ist. Und die verschiedensten Theorien kann man oft auch nicht wiederlegen.
richtig oder falsch? ... beides? ...weder noch.
Der Mensch kann nicht wirklich über sich selbst hinaussehen, selbst wenn da noch etwas ist. Keiner kann für die Allgemeinheit mit Bestimmtheit sagen dass es so und so ist.
Jede Erklärung ist nur ein Modell für unseren Verstand diese Welt zu verstehen. Deswegen gibt es so viele Modelle und Begriffe die wenn man sie näher unter die Lupe nimmt alle das selbe beschreiben.

Beispiel: Was sich für den einen als Krankheit zeigt ist für den anderen ein böser Geist, negative Energie, ein Fluch etc. etc. etc. ...

Ist die Krankheit weg, sind die Syptome weg.
Ist der böse Geist weg, sind die Symptome weg.
Ist die negative Energie weg... usw.

Und ich denke so ist auch nur der Spiegel einer von vielen Begriffen.
Mir fällt dazu einfach kein anderes Wort ein dass mir gleichzeitig so treffend erscheint. Weil es kommt einem wirklich vor als würde man vor dem Spiegel stehen und sich selbst anschauen.

Der andere spiegelt uns einfach nur unsere eigene Projektion. Er muss die Eigenschaften die wir bei ihm sehen nicht haben, er muss nur Ansätze der Eigenschaften haben um als Projektionsfläche genutzt zu werden.


Nur - ein Spiegel zeigt ja alles spiegelverkehrt. Es könnte also mit dem selben Recht behauptet werden, es würde mich das an einem Partner stören, was ich NICHT habe. Diese Theorie könnte man, würde man sich die Mühe machen, auch an jedem Beispiel "beweisen" lassen.

Ein Beispiel dazu, wie ich das meine: Ein Mann neigt dazu, erbrachte Leistungen vor Publikum zu beschönen, eine Sensationsmeldung daraus zu basteln. Der sprichwörtliche "Angeber"

Hintergrund: Seine Partnerin lebt genau das Gegenteil - ihre Leistungen verschweigt sie, weil sie sich nichts zutraut. Sie stört das aber, sie schämt sich für ihren Partner, wenn er so agiert.

Und diese Waage in der Beziehung zeigt, er versucht auszugleichen, was sie "zuwenig" hat/lebt.

In dem Moment, in dem sie selbstbewusster ihre Leistungen vertritt, geht bei ihm das Bedürfnis zurück, seine Leistungen aufzubauschen.

Ds wäre z.B. genau das Gegenteil von der Aussage: Was mich an Dir stört, mache/habe ich selbst.

Das sehe ich anders:)...

Das Thema in deinem Beispiel wäre wohl Selbstbewusstsein.
Nun gibt es eine Reihe an Fragen die man sich da stellen müsste...

Warum glaubt er das ausgleichen zu müssen? Ist es für ihn ein Problem dass ihr Selbstbewusstsein so klein ist?
Warum kann er sie nicht so lassen wie sie ist?

Sie hätte dagegen ein Problem damit zu übertreiben.

Man könnte jetzt noch viele Fragen dazu stellen und die Antworten weiter hinterfragen. In meinen Augen ein perfektes Beispiel, da musste noch ein wenig weiter suchen :D

Sobald sich einer der beiden mit dem Thema auseinander setzt, kann es sein das der andere seine Projektionsfläche verliert. Ich wette in so einem Fall würde sie sich nicht einfach nur schämen, sondern ihn sogar für sein Selbstbewusstsein bewundern...nur die Übertreibung...


Grundsätzlich bin ich aber auch der Meinung dass der andere gewisse Eigenschaften die man bei ihm sieht nicht haben muss, nur Ansätze um als Projektionsfläche in Frage zu kommen.
Wie ja einige auch schon beschrieben haben, sobald die Projektion weg ist, steht ein völlig anderer Mensch vor einem.

Lieben Gruß,
Anakra
 
In dem Moment, in dem sie selbstbewusster ihre Leistungen vertritt, geht bei ihm das Bedürfnis zurück, seine Leistungen aufzubauschen.

Ds wäre z.B. genau das Gegenteil von der Aussage: Was mich an Dir stört, mache/habe ich selbst.

Liebe Grüße
Suena

Hi Suena.

das sehe ich aber nicht so - im Gegenteil - dein Beispiel beschreibt das doch sehr schön, wie sowas funktionieren kann.
es ist ja nicht 1:1 - also nicht mit einem echten Spiegel zu vergleichen, der zeigt dir ja was ist- diese Spiegel zeigen dir eben, was du sonst nicht siehst - da kann auch was latent in dir vorhanden sein - etwas das du nicht lebst oder zu wenig ... oder manchmal hab ich Dinge gefunden von denen ich zb. auch nur glaubte, ich wäre so und merkte durch den Spiegel - das ist mir eingeredet/anerzogen worden, dass zu glauben - ich bin das gar nicht.

Und es gibt Dinge, die uns als Kind an den Eltern "gestört" haben in unserer Entwicklung, wo wir durch ihr Verhalten gelitten haben, unterdrückt wurden, verletzt wurden oder uns eingeengt gefühlt haben - ich entdecke oft Verhaltensweisen an anderen - also ich projeziere sie auf andere - die nicht mir sind, sondern meiner Mutter zb. und die ich sehr ablehne, weil sie mir angst machen und ich denke, ich wäre auch so...

Also so einfach ist das nicht mit dem Spiegeln und dennoch ist es ja alles - irgendwie als thema in uns. Man muss da mE nur flexibel bleiben - in Bezug auf das, was es sein kann. Wenn man mal aufhört es in Frage zu stellen und zu sagen: Das ist so - dann kann man auch besser hinschauen ...

imho :)
 
Viehiel Spahass... :)

Lass einen Neugierigen Menschen mal hören, was Du so findest...

Logisch wäre ja eigentlich auch, dass das, was in Deiner Oma ist auch in Deiner Mutter sein müsste, oder?

Lieben Gruß
Andreas

Das ist der Punkt, nämlich und Opa ist ja auch in Muttern und ihre Schwester und ihr Bruder auch ... aber da reicht die Zusammenfassung : "Das ist Mutter" ...
 
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Tach!

Ich glaube, jetzt versteh ich nicht ganz...

Ich sage: Mutter und Vater sind in uns, zu 100%. Natürlich finden wir sie im Familienbaum auch in uns...

So?

Nein. Ich erkenne das Verhalten meiner Oma im Verhalten meiner Mutter und je älter sie wird, desto deutlicher tritt es zu Tage und dann wechseln wir die rollen - sie wird ihre Mutter und ich soll ihre Position als Tochter einnehmen ... ich erkenne ihre Projektion auf Vater und Bruder die sie dann übertragen hat auf meinen Vater und meine Freunde ... Da versucht sie oft mich in die Position meines Vaters zu hebeln ...

So meinte ich das.
 
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