Dem Gegenüber ins Wort fallen

Ich quatsch eigentlich selbst oft genug dazwischen und hab mich dabei noch nie schlecht gefühlt weil ich weiss dass aus spontanen Gedankenblitzen oft die interessantesten Gespräche entstehen.

Genau darum geht es. Ich fühle mich bei diesem Verhalten unwohl und möchte wissen, warum das so ist. Erst dann kann ich entscheiden, ob ich etwas ändern möchte oder kann.

Geht es bei Gesprächen denn in erster Linie um Höflichkeit oder um einen beidseitig sinnhaften Austausch ?

Es geht mir um ein respektvolles Miteinander und einen sinnvollen Austausch. Ich empfinde mein Verhalten in diesen Momenten oft respektlos.

Nur bei dem Gedanken gruselt es mich ein bestimmtes Gesprächsprotokoll einhalten zu müssen wo man abwechselnd drei Minuten Redezeit hat.

Im privaten Bereich möchte ich auch kein Gesprächsprotokoll. Ich möchte mich mit meinem Verhalten einfach nur wohl fühlen im Gespräch.
:umarmen:

Alles Liebe
Elfenkind62
 
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Ich quatsch eigentlich selbst oft genug dazwischen ....

Geht es bei Gesprächen denn in erster Linie um Höflichkeit oder um einen beidseitig sinnhaften Austausch ?

Nur bei dem Gedanken gruselt es mich ein bestimmtes Gesprächsprotokoll einhalten zu müssen wo man abwechselnd drei Minuten Redezeit hat.

Von einem Anstandsprotokoll, wo man abwechselnd drei Minuten Redezeit hat,
war (bei mir) keine Rede. Natürlich wäre sowas hölzern und unangenehm.

Bei einem Gespräch, welches angenehm und mit gegenseitiger Achtung verläuft,
merkt jeder Beteiligte, wer gerade "dran" ist - und jeder merkt auch, wann dessen
"Dran-sein-Zeit" zu Ende geht und zu wem die Aufmerksamkeit als nächstes will.

Mit (womöglich noch antrainierter) Höflichkeit hat es m.M.n. nicht zu tun,
sondern mit Einsicht und Erkennen und von mir aus auch mit Reife.

Ein solches Gespräch verläuft ohne diesen berühmten auszehrenden Streß,
daß man quasi darum kämpfen muß, schnell seine paar Brocken anzubringen,
wenn der grad Redende kurz mal Luft holt, oder noch "besser", wenn einfach
lauter drübergebellt wird und letztlich mehrere Leute gleichzeitig reden.
Von einem Miteinander kann dann überhaupt nicht mehr gesprochen werden.

Überhaupt gibt es eine Tendenz, lediglich auf Stichworte zu reagieren und
wie auf Knopfdruck abzuspulen, was einem dazu geradewegs ins Hirn schießt.
Wie aufm Hühnerhof. Gack gack. Beim miteinander reden jedoch hört man zu
und nimmt auf, was der Sprechende sagt und wohin seine Gedanken sich bewegen.
Dabei kommt ein Gefühl von Verbindung auf, und das ist dann energiegebend,
statt um Energie kämpfend sie sich gegenseitig abzusaugen.

LG
Y.
 
Zuletzt bearbeitet:
Elfenkind, ich wollt dir ja noch sagen, daß ich dein Thema hier sehr gut und wichtig finde
und keinesfalls irgendwie banal oder so. Gerade an alltäglichen Vorgängen wie dem
Gesprächsverhalten sieht man soo viel, und es wäre direkt eine verpaßte Chance,
sich darüber keine Gedanken zu machen.

Du hast ja schon für dich festgestellt, daß das mit ganz alten, frühen Eindrücken zu tun hat,
und das Schöne ist ja, daß du heute erwachsen bist und dieses Thema ganz neu betrachten kannst.
So kannst du neu durchstarten und die alten Gewohnheiten aus Kindertagen hinter dir lassen.

schönfind :thumbup:
 
Es wäre kein Dialog - es wäre ein Experiment, bei dem es nicht darum geht, zu verstehen, was der jeweils andere sagt, sondern, wie sich der jeweils andere dabei fühlt - inwiefern er bekommen hat, was er braucht oder auch nicht...

Also in dem Fall der, der (nicht Du) wiederholt spricht, während Du noch sprichst.... :)
Verstehe ich dich richtig: Du gehst davon aus, dass der andere dadurch auf sich zurück geworfen wird und erkennt wie das ist, wenn einer ohne Punkt und Komma spricht. Und das ruft dann eine Verhaltensveränderung herbei? Und - TaTa - plötzlich wird Raum gegeben?
Was machst du bei einem Menschen, bei dem das auch nicht wirkt? Außer thematisieren?

Ich kenne zwei Leute, die so drauf sind. Bei denen habe ich das genauso gemacht - hat bei beiden nichts gebracht.

CG
 
Verstehe ich dich richtig: Du gehst davon aus, dass der andere dadurch auf sich zurück geworfen wird und erkennt wie das ist, wenn einer ohne Punkt und Komma spricht. Und das ruft dann eine Verhaltensveränderung herbei? Und - TaTa - plötzlich wird Raum gegeben?
Was machst du bei einem Menschen, bei dem das auch nicht wirkt? Außer thematisieren?

Ich kenne zwei Leute, die so drauf sind. Bei denen habe ich das genauso gemacht - hat bei beiden nichts gebracht.

CG

Eine Garantie kann ich Dir dafür nicht geben. Ich hab u.a. die Erfahrung gemacht, dass es hilfreich ist, manches am eigenen Leibe zu erfahren.

Wie 'gesagt' - ich würde es vorher oder, wenn es eintritt, thematisieren - beschreiben, weshalb ich es mache, weil/wenn ich mich wirklich unwohl damit fühle, wenn ich kein Verständnis erhalte.

Und wenn Du alles ausprobiert hast, was Dir einfällt (u.a. einen Perspektivenwechsel) und der andere keine Idee hat - und es nicht möglich ist, dass ihr beide den Raum erhaltet, den ihr braucht, um euch wohl zu fühlen, bleibt Dir noch, den Kontakt zu beenden - in Frieden - der Gewissheit, dass es nicht passt mit euch.

Humor halte ich ebenfalls für hilfreich - sieh es als Spiel... ;)

Oder Du lässt es, wie es ist und fühlst Dich weiter unwohl... :)
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Tany

Okay, ich sehe du kommst auf die gleichen Schlussfolgerungen wie ich.

Kontaktabbruch bei näherer Verwandschaft ist keine Option.

Danke für die Mühe, die du dir gemacht hast und für dein 'Zuhören'.

Grüße
CG
 
@ Tany

Okay, ich sehe du kommst auf die gleichen Schlussfolgerungen wie ich.

Kontaktabbruch bei näherer Verwandschaft ist keine Option.

Danke für die Mühe, die du dir gemacht hast und für dein 'Zuhören'.

Grüße
CG

Es kann sicher schwieriger bei Menschen sein, die Dir sehr nahe stehen...

Hast Du mal versucht, das, was der andere sagt, 'zurückzumelden' ('hört' sich jetzt evtl. 'technisch' oder 'therapeutisch' an > paraphrasieren?)...

Vielleicht redet er/sie ohne 'Punkt und Komma', weil es ihm ebenfalls an Verständnis - Einfühlung mangelt...fühlt sich nervös, unsicher,..?


Hab Dir gerne zugehört - bitte - Grüßlis ;)
 
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Elfenkind, ich wollt dir ja noch sagen, daß ich dein Thema hier sehr gut und wichtig finde
und keinesfalls irgendwie banal oder so. Gerade an alltäglichen Vorgängen wie dem
Gesprächsverhalten sieht man soo viel, und es wäre direkt eine verpaßte Chance,
sich darüber keine Gedanken zu machen.

Du hast ja schon für dich festgestellt, daß das mit ganz alten, frühen Eindrücken zu tun hat,
und das Schöne ist ja, daß du heute erwachsen bist und dieses Thema ganz neu betrachten kannst.
So kannst du neu durchstarten und die alten Gewohnheiten aus Kindertagen hinter dir lassen.

schönfind :thumbup:

Ich habe nicht den Eindruck, dass Du meine Beiträge banal oder so findest. Hättest ja das Antworten auch lassen kommen. Es ist für mich genau so, wie es ist, passend. :danke:
 
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