Beratungspraxis - wie macht Ihr das?

Aber Horoskope aus der Praxis in solch einem Rahmen zu besprechen kann für mich schon ein Problem mit der Schweigepflicht bedeuten.
Die Schweigepflicht ist in einer astrologischen Beratung ja "nur" eine Selbstverpflichtung ... ich staune manchmal, wie leger damit umgegangen wird ... stößt wohl auch meinem Steinbock-AC sauer auf, der's gern ethischer hätte. Andererseits - so wirklich schwierig ist es ja auch nicht, ein Horoskop anonymisiert vorzulegen und zu besprechen.
Du hast wohl sehr viele Absagen, tut mir leid...
Ich leb ja nicht von Astrologie, und die, die zu mir finden, wissen in der Regel auch, was ihnen bei mir begegnet. Für mich ist die Astrologie auch ein sehr interessanter Bereich im Theoretischen und Philosophischen, im Bereich meiner Welt-Bilder quasi unverzichtbar.
Okay. Diese Fähigkeit zu Reflexion und zur Beobachtung des Ganzen ist in meinen Augen für jede Art der Beratung eine Vorraussetzung. Weshalb? Es ist die Grundlage um objektiv sein zu können. Wirklich objektiv kann ich aber nur in dem Bewußtsein meiner Subjektivität sein.
Auf dem Boden meiner konstruktivistischen Grundhaltung erhebe ich gar nicht erst den Anspruch auf Objektivität. Mir ist wichtiger, im Gespräch Transparenz zu wahren und meine Deutungen so herzuleiten, dass nicht nur die Deutungsinhalte, sondern auch der Deutungsprozess für den Klienten nachvollziehbar wird ... wenn er auf diese Weise eher den Strukturen und weniger mit den von mir gesehenen Inhalten seiner astrologischen Mustern begegnet, wird er, so die Hoffnung, auch auf die Spur seiner eigenen "Wahrheiten" gelangen. Lupenrein zu trennen ist das freilich nie ... auch darum lege ich Wert darauf, meine Herleitungen transparent zu vermitteln, als Konstrukt, und nicht als "Wahrheit aus den Sternen" zu verkünden. Diese Selbstverpflichtung zur Transparenz ist für mich sowas wie ein Ansatz zur Auto-Supervision während und durch den Deutungsprozess ... freilich kein SV-Ersatz.

Liebe Grüße, Jake
 
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Von baubeau
Du hast wohl sehr viele Absagen, tut mir leid...
Von Jake
Ich leb ja nicht von Astrologie, und die, die zu mir finden, wissen in der Regel auch, was ihnen bei mir begegnet. Für mich ist die Astrologie auch ein sehr interessanter Bereich im Theoretischen und Philosophischen, im Bereich meiner Welt-Bilder quasi unverzichtbar.

Mir geht es ähnlich wie Jake. Der Unterschied vielleich ist, das ich mittels Astrologie und Kypernektik sehr interdiziplinär die Welt betrachte. (Psychologie ist nur ein Teilbereich meiner Menschenkunde.)

Da eine Supervision zu finden, ist ein Unding - ich bräuchte eher mehrere. Drum läuft die Supervision über die Begegnung (P Orban: Therapeut) und Selbstreflexion.

D.
 
Mir geht es ähnlich wie Jake. Der Unterschied vielleich ist, das ich mittels Astrologie und Kypernektik sehr interdiziplinär die Welt betrachte. (Psychologie ist nur ein Teilbereich meiner Menschenkunde.)

Da eine Supervision zu finden, ist ein Unding - ich bräuchte eher mehrere. Drum läuft die Supervision über die Begegnung (P Orban: Therapeut) und Selbstreflexion.

D.

schließe mich an, allerdings öffne mich nur im Kreis der Gleichgesinnten, ziehe Freidenken vor und hab ein Gräuel vor Floskeln und Fachjargons des Mainstreams.

Mir ging schon seit Kindertagen um Verständnis dessen, was andere um mich, mit mir taten. Ich kam nie in die Opferrolle, weil ich schon als 10jährige verstehen wollte, warum, wieso...Astrologie half mir später, auf Fragen Antworten zu finden, die mir vermutlich Neurosen und Psychotherapie erspart haben.

Die beste Supervision ist Blick in ein Horoskop, Radixvergleich, finde ich.
 
Greenorage schrieb:
Ich kam nie in die Opferrolle ...

Ich komme, eie du es nennst aus der Opferrolle (Sündenbock, Außenseiter,...). Doch wie sage eine Bekannte von mir: "Willst du jemand aus der Hölle führen, sollte sie die bekannt sein."

D.
 
Greenorage schrieb:


Ich komme, eie du es nennst aus der Opferrolle (Sündenbock, Außenseiter,...). Doch wie sage eine Bekannte von mir: "Willst du jemand aus der Hölle führen, sollte sie die bekannt sein."

D.

wollte damit sagen, daß ich, bevor ich in die Opferrolle kam,
Opferbewußtsein entwickelte, gefragt hab, warum, wieso...somit, nehme an, mir dies erspart hab. Objektiv gesehen war ich Opfer, nur kam nicht dazu, mich so zu definieren, weil ich geradezu automatisch das Geschehene hinterfragt hab, immer wieder Überlegungen über dazugehörige Personen, ihre Motiven, ihre Lebensgeschichten angestellt hab, bis ich für mich schlüssige Antworten fand.
 
Hallo Greenorange,

der Spruch meiner Bekannten, sollte kein Angriff sein, wenn man ihn auch womöglich rauslesen kann.

Opferrollen leben hat auch seine Vorteile. Man hat sie erlebt und kann sie besser nachvollziehen, wenn sie jemand anders erlebt.

D.
 
Hallo Greenorange,

der Spruch meiner Bekannten, sollte kein Angriff sein, wenn man ihn auch womöglich rauslesen kann.

Opferrollen leben hat auch seine Vorteile. Man hat sie erlebt und kann sie besser nachvollziehen, wenn sie jemand anders erlebt.

D.

Guten Abend Dilbert,

ist auf jedem Fall ein lebbarer Ansatz. Paßt mir insofern, daß sich hier zusätzlich quasi ein positiver Nebeneffekt ergibt, der Reflexionen in Form von Selbstmitleid ( darin eintauchen verlagsamt, erschwert aus meiner Sicht die Verarbeitung des Erlebten) vermindert oder gar wegläßt .
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo baubeau,

Ich leite selbst Supervisonen bei der Huberschule - API. Klar, aus meiner Sicht sind Supervisionen notwendig, da hier viele Augen ein Horoskop anschauen können. Dazu auch die Horoskopeigner, deren Lebensgeschichte, Problematik usw. Das ergibt eine sehr gute Deutungspraxis. Ich kenne aus dem API viele Schüler, die mit vielen Grund- und Aufbaukursen per Fernkurs gelernt haben. Sie wissen trotz bestem Lernmaterial nicht so viel, wie andere Schüler, die ihre Kurse bei Lehrern besucht hatten. Für solche, die letztlich sich die Astrologie zum Beruf machen wollen, sind Austausch und Deutungspraxis unerlässlich.

Alles liebe!

Arnold
 
Hallo langweilig!

Mir geht es schon um die Beratungstätigkeit an sich, von Angesicht zu Angesicht oder vielleicht noch von Ohr zu Ohr.

Vielleicht geht es bei Dir mehr darum einen Lehrer oder einen Tutor zu finden, der Dir helfen kann, Deine Fragen zu beantworten? Immer auf der Suche nach den passenden Textbausteinen mit Oskar als alleinige, wenn auch geniale Stütze, das wird auf Dauer schwer...

Ja, ich hätt schon gern sowas wie einen Lehrer/Mentor. (Aber jetzt nicht nur auf astrologie bezogen, sondern generell, spirituell oder so)
Ich könnt auch selbst zum Lehrer werden (wenn ich dann nah am kompletten durchblick bin), aber ich glaub nicht dass ich das im blut habe. Hab auch nichts im 5. haus.

Allerdings:
Das auswendig können der Texte solltest Du draufhaben, drei Bücher, das sollte machbar sein. Was soll ich denn sagen, ich beherrsche meine ganze Astro - Bücherwand. Mir hat mal jemand erzählt, es würde am Anfang reichen, sich mit den Grundprinzipien als Grundbegriffe auseinanderzusetzen, man könne dann mit der Zeit auf die Rezeptbücher verzichten und eigene Deutungen formulieren... Halt ich für ausgemachten Schwindel!

Kleiner Scherz am Rande...

Ironie?
Ich finde schon dass es nicht schlimm (im gegenteil) ist wenn man seine eigenen worte/formulierungen für Deutungen findet, solange halt die quintessenz die gleiche ist.
Ist auch anders garnicht möglich denk ich.
Bin aber kein wortjongleur, ich mags einfach/simpel und präzise, wenn also eine ideale Deutung das bietet, würde ich sie warscheinlich auch größtenteils 1:1 wort für wort so übernehmen.
 
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Opferrollen leben hat auch seine Vorteile. Man hat sie erlebt und kann sie besser nachvollziehen, wenn sie jemand anders erlebt.
Und ob das Opferbewusstsein seine benefits bringt ... es ist ja durchaus mit Kosten verbunden, das aufzugeben. Ich meine allerdings, für die Beratung/Begleitung von Menschen, die sich als Opfer empfinden, können beide Positionen vorteilhaft sein – wenn man selbst als Opfer gelebt hat, wegen der vielleicht tiefer gehenden Empathie, aber auch, wenn man es nicht erlebt hat, wegen der dissoziierteren Haltung dazu ... das Risiko ist geringer, dasss "eigene Dinge" getriggert werden. Da trifft wohl eine der Regel von Harrison Owen aus der "Open Space Technology" zu: "Whoever comes is the right one". Synastrie zwischen Klient und Astrologen wird das zeigen – wenn wir als Astrologen vom Kairos reden, von den speziellen Ressourcen, die jeweils in der Zeit und ihren Strukturen liegen, dann wird das auch für die Ressourcen gelten, die in der jeweils einmaligen Beziehung zwischen Kl. und As. aktiviert werden können.

Wobei es mir schwer fällt zu glauben, dass irgendwer die Opferrolle nicht aus eigenem Erleben kennen würde ... sicher gibt es unterschiedliche Ausprägungen, mal heftig und ganz grundlegend, mal leichter und punktuell ... ich kenne aber niemand, der sich noch nicht irgendwann als Opfer von irgendwem oder irgendwas gefühlt hat. Finde es auch hilfreich, sich immer wieder mal daran zu erinnern, was einen dann in die aktive Lebensgestaltung zurückgeführt hat. Wir haben ja alles in uns, was wir so brauchen ...
 
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