Bei wem hat Schamanismus etwas bewirkt?

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Hallo liebe wolfswald!

Ich denke, "bekommen" ist hier ohnehin der falsche Ansatz.

Wenn es darum geht, etwas zu kaufen und dafür zu bezahlen, dann ist es nicht der falsche Ansatz, zu fragen was man bekommt.

Mehrfach zerbröselte Weltbilder. Gnadenloses Selbsthinterfragen, immer, immer wieder, in jedem Augenblick. Unangenehme Wahrheiten, die einem von den Verbündeten um die Ohren gehauen werden, um zwei Wochen später plötzlich einen viel weitergehenden Sinn zu ergeben. Am Baum gefesselt sterben, um in Freiheit wiedergeboren zu werden.

*Das* ist allerdings etwas völlig anderes!! Das sind die Dinge die das Innenleben, das Innerste betreffen! Das sind Dinge die heil(ig) sind!!
Kein Schacherer, kein Lieferant oder Lakai hat da etwas verloren!

Wenn Du diese Dinge mit jemandem teilst, dann gibst Du demjenigen eine immense Macht über Dich!

Jetzt nimm Dein Schwert und geh in Stellung - dann gibt es zwei Bereiche: einen äußeren, den Dein Schwert kontrolliert - das ist der Bereich in dem gedealt wird - und einen inneren, zwischen Deiner Haut und Deinem Schwert, und in dem hat niemand etwas verloren - es sei denn, unter bestimmten Umständen, Deine Schwert- und Blutsbrüder - aber ganz sicher niemand der Geschäfte machen will!

Und mit der Seele ist es ganz genauso: es gibt einen Bereich um den man handeln kann - und es gibt einen inneren Bereich, wo man nackt und entblößt ist, und dieser Bereich ist heilig, da gibt es kein Handeln und Schachern.

Jeder Edelgeborene wird das verstehen. Wer aber Bezahlung will, ist ein Lieferant oder ein Lakai.

All das allerdings setzt voraus, dass man sich ein Stück weit auf diese Dinge einlässt.

Nein, der entscheidene Punkt ist: WEN läßt man da hinein (wenn denn überhaupt jemanden).

Die Gemeinen und Hörigen mögen ihre eigenen Spiele spielen; wo ihnen nichts heilig ist. Aber was Ritterlichkeit meint, weiss ja eh kaum noch jemand. :(

lieben Gruß
P.
 
Hi liebe Sadira!

Man muss ja ned perse zum Schamanen gehen, nur wenn man krank ist.
Wie bei mir, nicht der Fall.

Nein, das muss man nicht. Und man kann auch lernen, sich selber zu heilen.

Es spielt sich auf der geistigen Ebene ab.
Unbewusstes wird zum Vorschein gebracht.
Das muss dann auch verarbeitet werden.

Das ist etwas, was mir nur allzu vertraut ist. Und das hat auch viel mit dem Erlebnis zu tun, das ich hier gepostet hab.
Mich mit meinem Unbewussten auseinanderzusetzen, hab ich schon sehr viel früher gelernt, und das tue ich ständig und routinemäßig - es war freilich ein langer Weg bis dahin.
Aufdecken ist mit der geeigneten Technik nicht allzu schwer - das dann verarbeiten und als einen Teil von sich selbst akzeptieren, das kann u.U. länglich und unangenehm sein...

Das sind freilich Dinge, die wir in meiner Jugend im Freundeskreis gemacht haben - mit Schamanismus hatte das nichts zu tun.

Und was ich dann, in jüngerer Zeit, von Schamanismus erfahren hab, hat damit auch überhaupt nichts zu tun - sondern da wird eben, wie terramarter schrieb, irgendwie "getrommelt und gerasselt" und irgendwelche Phantasiegeschichten ausgedacht, und ich habe keine Idee was das bewirken soll.

Kleine körperliche Probleme, heile ich mir dann selbst.

Ja, das kann man tun. Nach jenem Erlebnis, das ich hier beschrieben hab, habe ich beschlossen, nicht mehr an Krankheit zu glauben. Das funktioniert auch recht gut.
 
Einige auch persönlich, ja.

na, da bin ich ja mal gespannt.
Und die hast du kontaktiert, obwohl es gar nix zu helfen gibt.

Da stellt sich die Frage, mit welchem Anliegen bist du denn da überhaupt aufgeschlagen ?
Beklagst aber gleichzeitig, daß dir nicht *geholfen* wurde.

Es wird...pardon...immer wirrer.

Du gibst hier bröckchenweise sich widersprechende Infos, gibst vor Erfahrungen von anderen kennenlernen zu wollen....

unterm Strich sieht das hier nach nem diskreditierendem Rundumschlag aus.

Schade. Nun, wir werden schon etwas für Dich finden. :) Bei den Schamanen, höre ich, soll vergorene Stutenmilch angesagt sein...

ich mag auch keine Milch - mal unabhängig davon, daß ich keine Schamanin bin.
 
PPMc :)) du sollst es dir ja nicht ausdenken (oder jemand anderes Anweisungen folgen - egal ob in die weiß oder schwarze Richtung), du darfst es laufen_lassen. Einfach laufen lassen.

HAH! Bei TYR! Laufen lassen tu ichs wenn ich das Horn an den Mund setze!

Okay, ernsthafter: zwischen der schwarzen und der weissen Richtung sehe ich im Grunde wenig Unterschied - die wollen alle Lebenshilfe machen.
Der Unterschied liegt dann darin, dass die weisse Richtung mit irgendwelchen Lichtigen Bildern von Weisheit und Engeln und dgl. herumspielt, die schwarze dagegen mit obsessiven Bildern von Blut und Sexualität und dgl. - und was sie meistens nicht verstehen, ist dass beides seine Berechtigung hat und eigentlich zusammengehört.

Was nun das "laufen lassen" angeht - da läuft nix. Ganz einfach.
Denn wenn da etwas laufen sollte, dann müsste es ja einen Antrieb dafür geben - irgendetwas was im Unbewussten ist und entdeckt werden will.

Meine persönliche Stärke ist das nicht; aber als mich der Typ (er hat mir vorher nur was über Ober-, Mitte-, und Untererde oder sowas ähnliches erzählt) mit den Rasseln und der Trommel (das sind beides sehr laute, eindringliche Instrumente, die die Alltagsgedanken auf eine Art zerhäxxeln) - da kamen dann so Fantasiebilder, wie Träume, Brainstorming... kreuz und quer.
Ich fand es besser als Kino.

Ja, das erklärt was - ich dachte mir schon, wenn es um Phantasiebilder geht, dann müsste das doch so ähnlich sein wie Träume.
Und ja, wenn ich das seltene Glück hab, zu träumen, dann ist das allerdings besser wie Kino. :)

Im Normalfall träume ich freilich auch nichts. Darüber hab ich mir schon Sorgen gemacht, bis ich dann den Grund herausgefunden hab: ich träume nur dann, wenn in meinem Leben irgendetwas passiert - oder dann, wenn irgendwelche Emotionen da sind.
Dann freilich entstehen mir im Traum ganze Epen, die ohne weiteres kinoreif sind. Und die lassen sich dann auch deuten, und das macht Spass.

Aber das kommt nur alle Jahr und Tag mal vor.
Leider haben wir heute eine Kultur, in der nur nur zum funktionieren und konsumieren da ist, und den Menschen ist nichts wichtiger als ihre Abgrenzung; dass man also bloß nicht miteinander in Kontakt gerät oder gar irgendwelche Emotionen teilt. Und deshalb passiert auch nichts, und es gibt keinen Anlaß für Träume oder Phantasien.
Ich lebe jetzt schon über zwanzig Jahre völlig allein, ohne irgendwelche Bekanntschaften - die Kontakte aus der Schulzeit haben sich verloren, und es gibt kein Miteinander mehr - niemand will etwas mit dem anderen zu tun haben, ausser um ihm etwas zu verkaufen.
Wenn Du Dich hier im Forum umsiehst, kannst Du das auch erkennen: fast jeder hier stellt nur seine Ideen und Überzeugungen heraus, kaum je gibt es ein Feedback oder einen Dialog (ausser zum Streiten), und fast nie ein Miteinander wo Ideen gemeinsam weiterentwickelt werden.

Also, denke ich, dass da nichts "läuft", kommt einfach daher, dass nichts da ist was zum Vorschein kommen könnte - ich muss mir dann schon absichtlich und mit Anstrengung irgendetwas zusammenspinnen.
Und dazu kommt noch, dass es für mich ungewohnt ist, nicht allein zu sein. Wenn ich allein bin, dann kann ich alles laufen lassen und mit meinem Bewusstsein herumspinnen wie ich will - aber wenn mal ein Gegenüber da ist, dann möchte ich natürlich vor allem auf diesen Gegenüber eingehen.

Natürlich wollte mir der (Stadt)Schamane zuerst ein Einführungsseminar angedeihen lassen, aber ich wollte das nicht. (Das setzt auch bei mir zu viel Verstand/Abwehr in Gang.) Also hab ich gesagt: Komm Junge, ich übernehme jegliche Verantwortung, nimm deine Trommel, und mach hinne!
Und dann liefen einfach Bilder durch, und Gefühlszustände - teils wäre das deutbar gewesen, aber die Mühe mache ich mir auch bei Träumen nicht.

Ich glaub das muss man auch nicht unbedingt. Ich schreib zwar die meisten meiner Träume auf, aber das wohl deswegen, weil sie selten und mir wertvoll sind - ich freu mich drüber. Aber allein dadurch dass die Dinge ins Bewusstsein gekommen sind, passiert ja schon etwas - wie Du sagst:

Ich fand's reinigend, wie ein Sommerregen

Genau. :)

Du beziehst dich jetzt dezitiert auf 'Seelenreise' - einen Begriff den ich eher zufällig verwendet habe, weil der Schamanismus den Begriff Seele eher heranzieht als zb Geist. (Seelenrückholung, Seelenverlust, Seelenanteil,...).

Tja, da ist sowieso eine arge Begriffswirrung. Das was da "Seele" heisst, würde ich zum gutteil eher "Gemüt" nennen - aber so recht trennbar ist das wohl eh nicht.

Geführte Meditationen, im Gegensatz dazu, sind ganz nett für Zwischendurch wenn man gerne geführt wird, und keine wichtigere Arbeit hat, oder dabei vielleicht besonders gut relaxen kann. Wenn man nicht gerade bunte Luftballons in Schweinchenform von der grünen Kuhalm starten lassen soll . . .

:lachen: :lachen:

es ist aber nicht nur dumm, PPMc - im Grunde beginnt jede eigene und auch sehr anspruchsvolle Meditation mit einem solchen Teil der recht standardisiert ist. Es ist die Einstimmung, zum Beispiel "Die Zufluchtnahme" im Buddhismus, das Opfern von Mandalas, usw (das gefällt dir wahrscheinlich nicht so gut, und das verstehe ich auch. man muss die Wirkungsweise schätzen lernen, dann geht es).

Da weiss ich leider wenig drüber, also kann ich nicht sagen ob es mir gefällt.
Für meinen Teil halte ich es so: wenn mich etwas beschäftigt, dann verschaffe ich mir Ruhe, und betrachte es in Gedanken so lange bis ich mich damit wohlfühle. Oft stellen sich dann auch weitergehende, intuitive Einsichten ein. Oder ich nutze den Vor-dem-einschlafen Effekt.
Mit Meditation um der Meditation willen, damit man meditiert weil man meditieren soll, damit kann ich nichts anfangen, denn das beisst sich mit meiner ausgeprägten Pragmatik. Ich bin zwar für allerlei Irres und Irrationales zu haben, aber kaum für Fleissaufgaben...

Ich denke, du bist ein anspruchsvoller Mensch, deshalb führe dir auch Anspruchsvolles zu.

Na, dann verbeuge ich mich mal, und freue mich. ;)

Lieben Gruß
P.
 
Und die hast du kontaktiert, obwohl es gar nix zu helfen gibt.

Bei den Göttern! Gehst Du zum Dachdecker (zum Anwalt, zum Bäcker, zum Innenarchitekt) um dir helfen zu lassen? Oder um seine Expertise, seine fachliche Meinung, seine Produkte zu erwerben?

Da stellt sich die Frage, mit welchem Anliegen bist du denn da überhaupt aufgeschlagen ?

Dreierlei. Das eine hab ich länglich erzählt, und in dem Beitrag steht auch genau drinnen, was für einen fachlichen Rat ich wollte - sogar in Fettdruck.
Die anderen brauche ich wohl nicht erzählen, wenn schon das eine nicht verstanden wird. :(

Beklagst aber gleichzeitig, daß dir nicht *geholfen* wurde.

Kannst Du mir zeigen, wo ich das getan haben soll?
Ich habe mich ganz im Gegenteil beklagt, dass man mir erklärt hat ich sei ein Opfer und mir müsse *geholfen* werden.

Es wird...pardon...immer wirrer.

Es ist halt ein gewisser Unterschied *hüstel* zwischen dem was ich schreibe und dem was Du liest...
 
Bei den Göttern! Gehst Du zum Dachdecker (zum Anwalt, zum Bäcker, zum Innenarchitekt) um dir helfen zu lassen? Oder um seine Expertise, seine fachliche Meinung, seine Produkte zu erwerben?

natürlich um mir helfen zu lassen, sonst würd ich's ja selber machen. Okay backen kann ich auch, aber aus Zeitgründen nehme ich da durchaus auch ein Bäckerprodukt.

Einerseits pochst du hier auf den *echten indigenen Schamanismus*, andererseits vergleichst du das Angebot von einem Anwalt mit dem eines Schamanen (Kosten-Nutzen-Produkt-Regress-Rechnung usw)
Nicht nur nen *indigener* würde dir da wohl den Vogel unter deinem Pony zeigen.

Dreierlei. Das eine hab ich länglich erzählt, und in dem Beitrag steht auch genau drinnen, was für einen fachlichen Rat ich wollte - sogar in Fettdruck.
Die anderen brauche ich wohl nicht erzählen, wenn schon das eine nicht verstanden wird. :(

Tja...dann bin ich wohl tatsächlich zu dämlich, deinen seltsamen Zickzackkurs hier zu kapieren. Vielleicht gibt es ja schlauere als mich, die das nachvollziehen und verstehen können.

Kannst Du mir zeigen, wo ich das getan haben soll?
Ich habe mich ganz im Gegenteil beklagt, dass man mir erklärt hat ich sei ein Opfer und mir müsse *geholfen* werden.

das ist deine Interpretation.
Ich kenne weder deinen genauen Auftrag noch die genaue Antwort (von wem denn jetzt überhaupt - wo du doch so viele kennst und dann sogar noch solche aus dem Forum.)

Ich kenne auch noch andere *Interpretationen* von dir im Forum (inklusive haarsträubender Verallgemeinerungen) bezüglich diverser *Bekanntschaften*, und die waren so unglaublich schräg, daß ich dir ganz bestimmt nicht blind abkaufe, was du hier zum Besten gibst.

Es ist halt ein gewisser Unterschied *hüstel* zwischen dem was ich schreibe und dem was Du liest...

Es bleibt für mich immer noch die Frage, was die ganze seltsame Chose hier eigentlich soll.
 
natürlich um mir helfen zu lassen, sonst würd ich's ja selber machen. Okay backen kann ich auch, aber aus Zeitgründen nehme ich da durchaus auch ein Bäckerprodukt.

Du hast schon recht, das geht oft ineinander über und es ist auch eine sprachliche Sache. Ich würde nicht gerade sagen dass ich mir von einem Bäcker *helfen lasse*, indem ich sein Brot kaufe - denn dann würde ich mir ja auch von Nokia helfen lassen indem ich deren Handy kaufe - aber tatsächlich helfe ja dann ich Nokia beim Profitmachen! - da kann also irgendwas nicht so ganz stimmen...
Und bei einem Anwalt würde ich unterscheiden: ich kann mit einem Anwalt einen Termin vereinbaren und mich in einer Sache beraten lassen. Oder ich kann ihm die Sache in die Hand drücken und ihn beauftragen mich zu vertreten. Im ersteren Fall schreibe ich meine Korrespondenz dann selber (und hab nur vorher gefragt auf was ich achten muss). Das erste nenne ich Beratung, das zweite Hilfe (aber auch darüber könnte man streiten).

Für mich ist der entscheidende Punkt, dass ich bei einer Beratung nur das Fachwissen des Spezialisten will (wenn man dies tut, kann das passieren), aber nicht, dass er sich um meine Interessen kümmert: ich behalte die volle Verantwortung und Entscheidungsfreiheit.
Hilfe dagegen bedeutet, dass jemand anders in meinem (mutmaßlichen) Interesse handelt (was voraussetzt, dass er dieses Interesse überhaupt erstmal verstehen kann!)

Einerseits pochst du hier auf den *echten indigenen Schamanismus*, andererseits vergleichst du das Angebot von einem Anwalt mit dem eines Schamanen (Kosten-Nutzen-Produkt-Regress-Rechnung usw)
Nicht nur nen *indigener* würde dir da wohl den Vogel unter deinem Pony zeigen.

Ahh, jetzt wird mir was klar! Darüber stoperst Du also...

Ja, der Punkt ist valide - man muss sich fragen, in welchem Kontext man unterwegs ist - ob in einem indigenen oder in einem neuzeitlichen.
Mal schauen ob ich Dir verständlich machen kann wie ich das sehe...

Ich gehe davon aus, dass ich entweder in dem einen Kontext bin oder in dem anderen - dann aber vollständig.
Das heisst, wenn ich hier in der modernen Welt lebe, dann gelten die Spielregeln der modernen Welt - und wenn jemand in dieser Welt schamanische Arbeit an Menschen verkauft, die in dieser Welt leben und meinetwegen ihren Job als Büroangestellte machen, dann auch nach den Regeln dieser Welt.

Ein indigener Kontext ist als solcher ganz genauso valide, ist viabel (d.h. lebbar), aber eben nur in seiner Gänze, komplett, mit allen Zusammenhängen! Dann freilich gibt es keinen Büroangestellten, es gibt keine soziale Isolation, es gibt kein Geld, sondern es gibt Stammesgemeinschaften, Subsistenzwirtschaft, usw.usf.

Nun kann man natürlich zwischen beiden Kontexten vergleichen - aber man kann sie nicht einfach mischen!
Jedenfalls mein Bewusstsein kann das nicht. Mein Bewusstsein kann sehr gut Kontexte umschalten, aber es kann sie nicht durcheinandermischen - denn dann weiss ja niemand mehr was eigentlich die Spielregeln sind!

In der Esoterik (und anderswo) passiert nun aber genau dieses Mischen. Man geht auf einen Mittelaltermarkt, taucht in eine fremde Welt ein, tut ein bischen so als ob - aber man möchte beileibe nicht wirklich leben wie im Mittelalter!
Oder man ist auf einer Esoterik-Messe, da wird ein bischen das Gefühl geweckt als wären alle lieb zueinander und als wären Empfindungen und Sinnlichkeit von Bedeutung - aber in wirklichkeit gehts doch nur ums Geld.

Und so ein unklares Gemenge haben wir auch bei unserem Schamanen, mit seinen Trommeln und Tierfellen und Vogelfedern, der da ein Image von indigener Lebensweise zelebriert - aber ich kann ihm kein Huhn zur Bezahlung bringen (weil weder ich eines habe noch er eine Verwendung dafür hätte), sondern wenn er zum Bäcker geht, braucht er Euros.
Und damit ist das alles nicht wirklich stimmig - es passt nicht zusammen, es funktioniert so nicht richtig - und mein Bewusstsein kann damit dann nichts rechtes anfangen.

Nizuz, ich weiss nicht warum dieses "mischen" so beliebt ist. Vielleicht ist es die Sehnsucht vieler Menschen nach "kleinen Fluchten", nach einem vorübergehenden Ausbrechen aus dem gewohnten Alltag - ein (allerdings nur halbherziges) Eintauchen in eine Welt mit anderen Spielregeln.

Du sagst, einen Schamanen mit einem Anwalt vergleichen geht nicht, weil der Anwalt im indigenen Kontext nichts verloren hat. Andererseits aber, dem (Stadt)Schamanen zwei (lebende) Hühner als Bezahlung mitzubringen, wird auch nicht gehen, weil die Hühner nicht in den neuzeitlichen Kontext passen!
Und da frage ich Dich: in welchem Kontext befindet sich dieser Schamane denn bitteschön? Ich vermute mal, er greift sich aus jedem das heraus was ihm besser gefällt.

Dassselbe haben wir auch bei den Mittelalter-Märkten - man greift sich da nur das heraus, was einem gefällt - weil es ja so schön romantisch ist im Gegensatz zum modernen Leben - aber von dem Rest, der nicht so schön romantisch ist (wie zB das Hühnerschlachten und -rupfen) will man nichts wissen.

Ich kann jederzeit einen Hof kaufen und dann dort einigermaßen (so weit es halt geht) unter annähernd indigenen Verhältnissen leben (und muss dabei nichtmal unbedingt ganz auf die Segnungen der Zuvielisation verzichten) - aber das will ja kein Mensch, sondern wir haben Landflucht.
Und dann sagst Du mir, einen Schamanen mit einem Anwalt vergleichen geht ja gar nicht, weil das dann nicht zum indigenen Image des Schamanen passt.
Ja, was denn nun? In welcher Welt will man leben? Entweder oder.

Also für mich stehen beide Welten nebeneinander, beide sind vollständig und valide, und ich kann mich jederzeit entscheiden, in welchem Kontext ich denken will (und bis zu einem gewissen Grad auch, in welcher davon ich leben will).
Abr entweder ich bin in der einen, oder in der anderen.

Mir fällt es sehr leicht, Kontexte zu wechseln. Geh davon aus, wenn ich Vergleiche ziehe, dass ich in meinem Bewusstsein den ganzen dazugehörigen Kontext sehe.

Und ich vermute jetzt, das ist es, was Dich verwirrt, und weshalb Du meine Darstellungen als widersprüchlich wahrnimmst: weil ich eine ganze menge Kontexte kenne und sie auch wechsle. Und jeder davon ist wahr. :)
Ich bin Unternehmensberater, ich bin Hippie, ich bin Computerfreak, ich bin Kommunist, ich bin Feudalist, ich bin Mystiker, und noch dutzende andere Dinge. Ja und, warum nicht?
Tim Leary hat es "Realitätstunnel" genannt, und gemeint, die meisten Menschen sind in ihrem Realitätstunnel gefangen und denken, es würde nur genau eine Realität geben - nämlich ihre. Hältst Du das für sinnvoller? ;)

Tja...dann bin ich wohl tatsächlich zu dämlich, deinen seltsamen Zickzackkurs hier zu kapieren. Vielleicht gibt es ja schlauere als mich, die das nachvollziehen und verstehen können

Ich halte Dich nicht für zu dämlich. Komm einfach mit beim Realitäten-Hüpfen, - es macht Spass, wenn man nicht in einer Realität gefangen ist. ;)
 
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Da ich in einem Land lebe das vom sogenannten Schamanismus lebt, der im Übrigen in den meisten Fällen gar keiner ist, verwundern mich weder die Summen die für scheinbar Nichts bezahlt werden, noch die unterschiedlichen Erfahrungswerte selbst.
Ein Ayahuascero ist übrigens in den seltensten Fällen gleichzeitig auch ein Schamane. Auch wenn sie es selbst immer wieder von sich behaupten.
Der Heilerfolg liegt in den meisten Fällen jedoch nicht allein an den Fähigkeiten eines Ayahuasceros oder Schamanen, sondern im Preis den der Hilfesuchende dafür bezahlt. Soviel zum Placebo-Effekt des Geldes.
Der Schamanismus ist dennoch ein möglicher Start in die Selbstfindung und Selbstheilung. Leider führt er nicht selten über schwarz magische Erfahrungen.

Um als Heiler tatsächliche Heilerfolge zu erzielen, egal um welche spirituelle Heilmethode es sich handelt, muss sich der Heiler selbst in einer bereits höheren Lichtschwingung befinden wie der Patient. Da immer mehr Menschen den Lichtkörperprozess durchlaufen ist dies gerade in der heutigen Zeit immer weniger der Fall, und erklärt auch die Heilerfolge und Misserfolge.

lg.... ASHOKA
 
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