Hallo Condemn,
Condemn schrieb:
Meiner Meinung nach gibt es da gar kein Problem. Das Problem ist da wenn man Probleme sieht und gelöst wenn man genau das erkennt: Eben das JEDES Problem selbstgemacht ist und genau so schnell aufgelöst werden kann.
Nein, da äußere Vorgaben, wie gesagt, die Sicht einschränken, und dogmatisch den weiteren Weg der möglichen eigenen Erkenntnis einschränken.
Condemn schrieb:
Aber am Anfang und in jedem Moment steht der eigene Wille und meiner Meinung nach ist der Weg wirklich absolut egal und auch die Zeit in dem man ihn zurücklegt. Er ist vollkommen auf die Persönlichkeit abgestimmt und insofern ist er einfach richtig.
Nein, da man sich in äußere Lehren verrennen kann, und der Wille dadurch gebeugt ist, daß die äußere Lehre vorgibt, wie und auf welcher Basis man weitergeht. Ein äußerer Glaube bzw. ein äußeres Dogma ist wie ein Schloss vor der Tür zu wichtigen Erkenntnissen.
Condemn schrieb:
Wenn jemand einen Glauben einfach annimmt, will er ihn annehmen. Der Mensch ist viel souveräner als viele glauben.
Nein, das ist falsch. Der Wunsch, etwas nicht zu glauben, ist noch lange nicht der Auslöser, um den Glaube abzulegen. Glaube heißt auch, daß man unbewußt danach handelt. Und dieses unbewußte Schema, was aus einem aus dem Außen übernommenen Glauben entsteht, kann man nicht willentlich ablegen. Dazu muß man schon andere Bewußtseinszustände bemühen, um diese Dogmen auch unbewußt wieder zu entfernen oder das ganze dogmatische Gedankengebäude gedanklich zum Einsturz bringen, und das ist meist keine einfache Angelegenheit, bei der man einzig und allein auf sich selbst gestellt ist. Kritik von außen kann nur aufzeigen, was generell falsch ist an dem Glaubenskonsum.. die speziellen Paradigmen, in die man sich bereits verwickelt hat, lassen sich dann nur langsam über die Zeit hinweg abbauen.
Condemn schrieb:
Wenn Du Deine Freiheit gewonnen hast, durch bekämpfen äusserer Paradigmen, die Du auch hättest ignorieren können, da sie ja Pappfiguren sind...
Nein, ignorieren kann man diese Pappfiguren, die den Eingang zu Erkenntnissen versperren, leider nicht. Dann werden aus Pappfiguren plötzlich massive Stahlschlösser, die man zum Schmelzen bringen muß.
Condemn schrieb:
Wieso musst Du für andere weiterkämpfen und glaubst ihnen die Augen öffnen zu müssen? Dir müsste doch klar sein, das genau das der Fehler der meisten äusseren Glaubenssysteme ist, eben das sie meinen anderen die Augen öffnen zu müssen weil sie die "Wahrheit" kennen.
Ich sehe die Ablehnung äußerer Religionen und Dogmen nicht als Glaubenssystem, sondern als philosophischen Ansatz, zudem als psycholgischen Ansatz, da er aus der Prämisse entstanden ist, daß die innere Erkenntnis von äußeren Glaubensgrundsätzen dominiert wird. Das ist weder religiös, noch ist es Glaube, da es sich eindeutig durch intersubjektive Phänomene nachweisen lässt. Die Augen zu öffnen sollte eigentlich recht einfach sein, denn wenn man erkennt, daß die eigene Sicht auf die Welt durch äußere Vorgaben geprägt ist, kann man auch entsprechend handeln, diese Prägung durch eigene Erkenntnisse zu ersetzen.
Condemn schrieb:
Aber Du bist offensichtlich nicht frei davon. Sonst würdest Du nicht so einen Wirbel darum machen.
Ich mache einen Wirbel darum, weil ich erkenne, daß sich die Menschen völlig in äußere Glaubensvorgaben verlieren, sich aber zudem auch noch Esoteriker nennen. Das ist ein Widerspruch, Condemn.
Condemn schrieb:
Ich sehe keinen Unterschied, ob Du einen Glauben kritisierst, als Fast-Food-Esoterik, und einer Religion die sich über eine andere stellt.
Du siehst also nicht, daß das, was sich Esoterik nennt, und gleichermaßen aus dem Äußeren Dogmen als Glaubensgrundlagen vorgibt, die Selbsterkenntnis einschränkt, und nur Glaube zum Konsum bereitstellt? Genau das ist Fast-Food-Esoterik.
Eine Religion baut zudem auf dogmatische Grundsätze. Erkläre mir, inwiefern meine Thesen dogmatisch sind. Ich habe Dir Beispiele genannt, wie der äußere Glaube die innere Wahrnehmung bestimmt. Ein Beispiel für meine These ist unter anderem auch dieser Thread.
Und hat nicht in Deinem Falle Seth Deinen Weg mit bestimmt?
Gruß,
lazpel