sternja
Sehr aktives Mitglied
- Registriert
- 19. Oktober 2006
- Beiträge
- 5.511
Lieber naglegt
das ist eine gute Frage, ich weiß selbst nicht genau wie. Man wird ja durch so eine Geschichte irgendwie automatisch zum Einzelkämpfer.
Aber ich würd sagen: Wir tun es einfach, das wie wird sich zeigen, das tut es ja schon.
Es erfordert unheimlich viel Mut, so eine Geschichte zu erzählen.
Und es ist bereits ein unheimlich großer Fortschritt wenn man endlich darüber spricht/sprechen kann.
Vergebung ja. Ist für Außenstehende nicht nachvollziehbar. Aber für uns der einzige Weg, da raus zu kommen, weil wir damit zugleich auch uns selbst vergeben. Das dauert verdammt lang, bis man an diesen Punkt kommt.
Ich hab viele Jahre lang einfach nur um mich geschlagen, egal wer da ankam ob derjenige es gut mit mir meinte oder nicht. Ich war ausschließlich auf Abwehr. Jeder wollte mir nur Böses.
Was bin ich froh und dankbar, dass das vorbei ist und ich mich wieder öffnen kann. Auch mir selbst gegenüber.
Hilfe annehmen, so wichtig. Ich hab einen Psychologen gefunden, der mir unglaublich geholfen hat. Mir immer wieder den Kopf zurecht gerückt hat, wenn ich mich wieder mal in all den "wenns" und "abers" verfangen hatte.
So ist es auch. Im Grunde ist es genau das was uns stark gemacht hat/stark macht. Das Überwinden solchen Kummers. Und darauf dürfen wir zurecht verdammt stolz sein!
Hier und Jetzt stehen auch uns alle Türen offen!
Sobald wir die in die Vergangenheit geschlossen haben.
Und wählen dürfen wir frei nach unserem Herzen.
Ich dank dir!
Und:
Alles Liebe!
Stern
Die Frage lautet:
Wie können wir uns noch mehr unterstützen?
Was sind die guten Geschichten in meinem Leben, die, die ich mir aus der Schublade krame, wenn ich mal wieder nicht mehr weiterweiß.
das ist eine gute Frage, ich weiß selbst nicht genau wie. Man wird ja durch so eine Geschichte irgendwie automatisch zum Einzelkämpfer.
Aber ich würd sagen: Wir tun es einfach, das wie wird sich zeigen, das tut es ja schon.
Ein Teil meiner Geschichte ist,
von einem Mann als kleiner blonder netter Junge, der ich war, mißbraucht worden zu sein. Es ist schon schwierig genug, Mißbrauch zu erleben, aber als Mann durch einen Mann doppelt schwierig. Dazu kommt der völlig normale emotionale Mißbrauch jeder Familie (heutzutage noch). Meine Großmutter, die ihr Leben nicht leben wollte, hat stattdessen Ideen in die immaginäre Welt gedacht, wie ich mein Leben leben sollte. Das alles läuft subtil bis subtilst und es ist mir erst jetzt gelungen - mit fast 50 - mich von der Beeinflussung meiner Familie emotional so weit zu befreien, dass ich mich nicht auch noch ständig selbst mißbrauche (natürlich im Sinne des Erfinders - sprich hier: meiner Herkunftsfamilie).
Es erfordert unheimlich viel Mut, so eine Geschichte zu erzählen.
Und es ist bereits ein unheimlich großer Fortschritt wenn man endlich darüber spricht/sprechen kann.
Was mir selbst gelungen ist, ist wirklich zu vergeben - und wenn noch ein Fetzen Hass auftaucht, so fällt es mir immer leichter, weiter zu vergeben und die Vergangenheit anzuerkennen, als das, was sie ist: sie war.
Heute würde ich mich nur aus Gewohnheit weiter selbst mißbrauchen und natürlich weiter von jedem jeder mißbrauchen lassen und subtil und subtilst selbst mißbrauchen.
Vergebung ja. Ist für Außenstehende nicht nachvollziehbar. Aber für uns der einzige Weg, da raus zu kommen, weil wir damit zugleich auch uns selbst vergeben. Das dauert verdammt lang, bis man an diesen Punkt kommt.
Ich hab viele Jahre lang einfach nur um mich geschlagen, egal wer da ankam ob derjenige es gut mit mir meinte oder nicht. Ich war ausschließlich auf Abwehr. Jeder wollte mir nur Böses.
Was bin ich froh und dankbar, dass das vorbei ist und ich mich wieder öffnen kann. Auch mir selbst gegenüber.
Doch ist es mir gelungen, mich mit Hilfe eines Trainers, aus dem Hamsterrad des Selbstmißbrauches so weit zu befreien, dass ich beginnen kann, ein eigenes Leben zu leben und meine wirklichen Interessen (sprich die meiner Seele) zu finden und auszuüben.
Hilfe annehmen, so wichtig. Ich hab einen Psychologen gefunden, der mir unglaublich geholfen hat. Mir immer wieder den Kopf zurecht gerückt hat, wenn ich mich wieder mal in all den "wenns" und "abers" verfangen hatte.
So sehe ich auch meine eigene Wunde als einen Teil dessen an, was geschehen musste, um meine eigene Größe kennen zu lernen, die es mir ermöglicht, größer als meine Verwundung zu sein, zu werden, zu sein. Daher auch das Ende davon, sich selbst zu mißbrauchen.
Die Wunde ist also Sprit im Tank dieses Autos, das mein Leben ist.
Aber ich bin nicht meine Wunde, obwohl sie manchmal noch weh tut.
So ist es auch. Im Grunde ist es genau das was uns stark gemacht hat/stark macht. Das Überwinden solchen Kummers. Und darauf dürfen wir zurecht verdammt stolz sein!
Ich will nur eine Vision mit Bodenhaftung.
Ich will Wurzeln und Flügel.
Egal, was mir geschehen ist.
Hier und Jetzt stehen auch uns alle Türen offen!
Sobald wir die in die Vergangenheit geschlossen haben.
Und wählen dürfen wir frei nach unserem Herzen.
Ich dank dir!
Und:
Alles Liebe!
Stern